Europäische Großforschungsorganisationen und transnationale Wissenschaftsinteressenvermittlung
In: Europäische Integration und verbandliche Interessenvermittlung, S. 419-452
Der vorliegende Beitrag thematisiert die Problematik der wissenschaftlichen Selbstregulierung gegenüber staatlichen Administrationen im nationalen Kontext und auf europäischer Ebene. Es werden politische Entscheidungsprozesse erörtert, die für Forschungsorientierungen und Finanzierung der Wissenschaften grundlegend sind. Insbesondere wird dabei analysiert, wie die Interessen der Wissenschaftler gegenüber den politischen Institutionen organisiert sind und welcher Grad an Freiräumen ihnen vom Staat eingeräumt wird. Diese Strukturen werden anhand der europäischen Großforschungseinrichtungen untersucht. Da es sich um mehrere (mit einer Ausnahme) zwischenstaatliche Organisationen handelt, erlaubt die Analyse nicht nur einen Gesamtüberblick über die Wissenschaftsinteressenvermittlung auf europäischer Ebene, sondern auch Einsichten in die Evolution von neokorporatistischer Konzertation zu komplexer pluralistisch-föderalistischer Interessenvertretung. (ICE)