Introduction : from the sciences of meat to critical animal studies -- Undomesticating the ethical -- Towards a critical bioethics -- Thinking across species in the ethics of "enhancement" -- Animal biotechnology and regulation -- Biopower and the biotechnological framing of the animal body -- Capitalizing on the molecular animal : beyond limits? -- Mobilizing the promise of sustainability -- Searching for the 'win-win'? Animal genomics and 'welfare' -- Conclusion : from the 'livestock' 'revolution' to a revolution in human-animal relations
Serien wie »Lost«, »Twin Peaks« oder »Like a Velvet Glove Cast in Iron« faszinieren uns nicht zuletzt deshalb so nachhaltig, weil sie mit etlichen Regeln des Erzählens zu brechen scheinen, insbesondere mit der traditionellen und in diesen Serien besonders heraufbeschworenen Annahme einer letztlichen Sinnhaftigkeit aller Elemente einer Narration.Hannes Niepold zeigt erstmals die gemeinsamen Erzählstrukturen und -verfahren dieser phantastischen Serien auf und beschreibt den grundlegenden Zusammenhang von offen-endiger Serialität, Phantastik und Improvisation. Die Studie umreißt damit eine spezifische Erzählform, welche bislang als solche noch nicht betrachtet wurde.
Serien wie »Lost«, »Twin Peaks« oder »Like a Velvet Glove Cast in Iron« faszinieren uns nicht zuletzt deshalb so nachhaltig, weil sie mit etlichen Regeln des Erzählens zu brechen scheinen, insbesondere der traditionellen - und hier besonders evozierten - Annahme einer letztlichen Sinnhaftigkeit aller Elemente der Erzählung. Hannes Niepold zeigt erstmals die gemeinsamen Erzählstrukturen und -verfahren dieser 'Unschlüssigen Serien' auf und beschreibt den grundlegenden Zusammenhang von offen-endig seriellem Erzählen, Phantastik und Improvisation. Die Studie umreißt damit eine spezifische Erzählform, die bislang als solche noch nicht betrachtet wurde.
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Serien wie »Lost«, »Twin Peaks« oder »Like a Velvet Glove Cast in Iron« faszinieren uns nicht zuletzt deshalb so nachhaltig, weil sie mit etlichen Regeln des Erzählens zu brechen scheinen, insbesondere der traditionellen - und hier besonders evozierten - Annahme einer letztlichen Sinnhaftigkeit aller Elemente der Erzählung. Hannes Niepold zeigt erstmals die gemeinsamen Erzählstrukturen und -verfahren dieser 'Unschlüssigen Serien' auf und beschreibt den grundlegenden Zusammenhang von offen-endig seriellem Erzählen, Phantastik und Improvisation. Die Studie umreißt damit eine spezifische Erzählform, die bislang als solche noch nicht betrachtet wurde
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Freizügigkeit als eine der zentralen Errungenschaften der Europäischen Union (EU) ist mittlerweile an vielen internen Grenzen der EU Realität. An der deutsch-polnischen Grenze wurden die permanenten Grenzkontrollen nach dem Schengen Beitritt Polens im Dezember 2007 eingestellt. Während dieser Prozess in der Öffentlichkeit oft als Wegbereiter für die Auflösung der internen EU Grenzen zelebriert wird, beschäftigt sich diese Studie speziell mit den differenzierten Ansichten aktiver Kooperationsakteure für eine grenzüberschreitende langfristige sozio-kulturelle Zusammenarbeit der beiden Grenzstädte Słubice (PL) und Frankfurt (Oder) (D). In dem vorliegenden Aufsatz wird ein fragmentiertes Bild der heutigen Kooperationslandschaft präsentiert. Der Fokus auf Kooperation, persönliche Kontakte und Barrieren zeigt auf, warum der "Entgrenzungsansatz", welcher mit der Freizügigkeit verbunden war, nicht den erhofften Anstieg der dauerhaften, grenzübergreifenden Aktivitäten mit sich gebracht hat. Dabei spielen neben sozialen Barrieren wie Sprache, kulturelle Unterschiede, tiefgehende Vorurteile und institutionelle Unstimmigkeiten auch ökonomische Aspekte eine Rolle. Die Konsequenzen der "Entgrenzung" durch die Freizügigkeit werden von den Akteuren in Słubice und Frankfurt (Oder) äußerst unterschiedlich betrachtet. Während bei der deutsch-polnischen Zusammenarbeit eine allgemein positive Entwicklung zu erkennen ist, werfen die Ergebnisse dieser Studie wichtige Aspekte sowie kontroverse Ansichten in Bezug auf die Entwicklung der langfristigen Kooperation auf, welche in zukünftigen Ansätzen und Projekten für grenzübergreifende Arbeit berücksichtigt werden sollten.
'Ein zentrales Problem der Erforschung von Kontexteffekten auf die menschliche Entwicklung besteht darin, dass Effekte der Umwelt methodisch nur schlecht von Effekten der Erbanlagen zu trennen sind. Verhaltensgenetische Studien bieten hierfür Lösungsansätze. Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick über verhaltensgenetische Konzepte, die das Verständnis von Kontextwirkungen auf die psychische Entwicklung erweitert haben (geteilte und nicht geteilte Umwelt, Genom-Umwelt-Korrelation und Genom-Umwelt-Interaktion). Anschließend werden verhaltensgenetische Untersuchungsdesigns vorgestellt und sechs wichtige Befunde der Verhaltensgenetik über Kontexteffekte zusammengefasst. So zeigen Studien, dass die von den Kindern nicht geteilte Umwelt im Mittel wichtiger für die Entwicklung ist als die geteilte Umwelt, dass Umweltmerkmale - wie Elternverhalten - genetisch beeinflusst sind, und dass Zusammenhänge zwischen Umwelt- und Verhaltensmerkmalen häufig von genetischen Dispositionen beeinflusst werden. Abschließend werden Schlussfolgerungen für die künftige Forschung zu Kontexteffekten auf die Entwicklung abgeleitet.' (Autorenreferat)
"Sozialwissenschaftliche Fragestellungen beziehen sich häufig nicht auf Einzelpersonen, sondern auf Kombinationen von Personen im Familienverband. Für seltene Kombinationen, wie gleichgeschlechtliche Paare oder Familien mit Zwillingen erweist sich die Ziehung einer Zufallsstichprobe jedoch oft als problematisch, da herkömmliche Screeningverfahren hier an ihre Grenzen stoßen. In diesen Fällen ist es wirtschaftlicher und geht es schneller, entsprechende Personenkonstellationen im Melderegister zu identifizieren, indem man Daten des Familienverbandes verknüpft und entsprechende Kombinationen direkt aus dem Melderegister herausfiltert. Der vorliegende Beitrag stellt diesen Ansatz exemplarisch anhand einer Befragung von binationalen Ehepaaren vor. In einem ersten Teil werden Schwierigkeiten bei der Ziehung seltener Paarkombinationen diskutiert. Zweitens wird die Möglichkeit erläutert, Daten von Familienmitgliedern im Melderegister zu verknüpfen. Die Genauigkeit dieses Ansatzes wird anhand der Berliner Paarstudie ausgewertet, bei der zusätzlich eine onomastische Filterung zum Einsatz kam. Als Ergebnis zeigt sich, dass sich die meisten Kombinationen von Ehepartnern deutscher und ausländischer Herkunft treffsicher ermitteln lassen, während Beifang vor allem durch Einbürgerungen und deutsche Namensformen bedingt ist. Abschließend werden weitere Anwendungsmöglichkeiten des Verfahrens diskutiert." (Autorenreferat)
Der Beitrag zur Friedens- und Sicherheitspolitik des Westens im Mittleren Osten beleuchtet die Mittelost-Politik der USA seit den 1960er Jahren. Dabei gliedern sich die Ausführungen chronologisch in folgende Abschnitte: (1) 'Twin pillar'-Strategie, bei der Iran und Saudi-Arabien als Verbündete an die USA gebunden und aufgerüstet werden, (2) Zusammenbruch der 'twin pillar'-Strategie und der Zweite Golfkrieg 1991, (3) Nahostpolitik unter Clinton ab 1993, geprägt von der Strategie des 'dual containment' gegenüber Iran und Irak, der fortgesetzten Kooperation mit den regionalen Alliierten in Verbindung mit einer dauerhaften Truppenpräsenz sowie der intensivierten Einwirkung auf den israelisch-palästinensischen Konflikt, (4) Scheitern des 'dual containment' Ende der 1990er Jahre und der verminderte Einfluss in der Region sowie (5) die US-amerikanische Nahostpolitik unter G. W. Bush seit 2001. Zusammenfassend merkt der Autor an: Die Konsequenzen, die von den Neokonservativen aus den negativen Folgen vormaliger US-Nahostpolitik strategisch gezogen und praktisch mit den Kriegen in Afghanistan und Irak umzusetzen versucht wurden, erscheinen in dieser Perspektive als Fortsetzung einer gescheiterten Politik mit noch schlechteren Mitteln. (ICG2)
'Das Musikvideo stellt eine zwischen Alltagskultur und bildender Kunst changierende Hybridform dar. Für diese wird hier eine neue relationale, den Bildern angemessene Analysemethode entwickelt, die Einzelanalysen im Sinne der Theorie des 'Shifting image' und der Bildnachbarschaften = 'Cluster' miteinander in Beziehung setzt und auf das 'Lesen' von Bildern verzichtet. Dabei ist der inhaltliche Fokus die Darstellung von Geschlecht und die Suche nach emanzipatorischen Bildern von Weiblichkeit im zeitgenössischen Clip. Die Interpretation konzentriert sich auf die Entschlüsselung und den Nachvollzug der vorliegenden Produktionsästhetik, indem zunächst medientheoretische Voraussetzungen und methodische Verfahrensweisen geklärt werden, um in exemplarische Analysen der Videos von Madonna 'Die Another Day', Aphex Twin 'Windowlicker' und Brandy 'What About Us' zu münden. Durch die Isolierung von Schlüsselbildern und -sequenzen entsteht das Interpretationsgerüst für die Clipanalyse. Darauf baut ein Bildleitfaden auf, der dann die Relationen zwischen den Einzelclips herstellt und diese zu Bild-Clustern, d.h. zu thematisch fokussierten Bildnachbarschaften zusammenfasst. Die thematische Clusteranalyse im Sinne des shifting image wird abgeschlossen durch die Einordnung in den sozio-kulturellen Kontext im Hinblick auf den inhaltlichen Focus.' (Autorenreferat)
"Die durch Brandrodungen verursachten Umweltkatastrophen und die von Thailand ausgehende Börsenkrise haben das Selbsbewußtsein aller südostasiatischen 'Tigerstaaten' im vergangenen Jahr spürbar erschüttert. Gravierende Versäumnisse in der Wirtschafts- und Umweltpolitik vor allem Malaysias rächten sich bitter und ermutigten viele Bürger des Landes, ungewohnt deutlich nach der Legitimität des herrschenden Systems zu fragen. Sowohl der Druck aus dem Ausland als auch die Folgen der durch den Haze hervorgerufene Luftverschmutzung verliehen dem Protest zusätzliches Gewicht: Die vom Dunst wochenlang eingehüllten PETRONAS-Twins-Towers in Kuala Lumpur- Symbol der Wirtschaftspotenz des Landes -, der durch monatelangen Sonnenlichtentzug hervorgerufene 70prozentige Rückgang der Gemüseproduktion sowie der sprunghafte Anstieg der Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung ließen das Scheitern einer rein auf wirtschaftlichen Erfolg ausgerichteten Politik offenbar werden. Zwar dürften die stabilen wirtschaftlichen Grunddaten Malaysias eine größere Staatskrise verhindern, jedoch ist das Ziel Mahathirs, das Land bis zum Jahre 2020 in eine vollentwickelte Industrienation zu verwandeln, bereits heute unerreichbar geworden." (Autorenreferat)
Die Autorin kommentiert eine Reihe von architektonischen Entwürfen und Visionen für eine Neubebauung von "Ground Zero". Der Terroranschlag auf das World Trade Center hat ein mehrdimensionales Loch im urbanen Gefüge New Yorks hinterlassen: Es fehlen plötzlich nicht nur 65.000 Quadratmeter Büroraum, sondern es fehlt auch ein wichtiger Bezugspunkt für die innerstädtisch verlaufenden Bewegungen, vor allem für Manhattans dominierende Nord-Süd-Achse. Schwerer wiegt jedoch der durch den Zusammenbruch der Zwillingstürme verursachte Verlust für die New Yorker Skyline: Die Türme waren Symbole des Weltkapitals und gaben New York eine unverwechselbare und markante Silhouette. Der architektonische Nachfolger der Twin Towers muss nicht nur deren ursprüngliche Qualitäten aufweisen, sondern auch auf das Ergebnis reagieren, das diese zu Fall gebracht hat. Er hat die nationale Bedrohung und ihre Bewältigung zu verarbeiten, er soll als Ort der Kommunikation, als politische Demonstration, als Grabmal und Gedächtnisstätte fungieren, zugleich genügend Arbeits- und Wohnraum zur Verfügung stellen und nicht zuletzt auch den öffentlichen Nahverkehr neu organisieren. Die Architektur ist vor allem aufgefordert, ein Zeichen für die Überwindung derjenigen Konflikte zu setzen, die dem Attentat offensichtlich zugrunde liegen. (ICI2)
"Im Sommer 1993 erschien in der Zeitschrift 'Foreign Affairs' ein Aufsatz mit dem Titel 'The Clash of Civilizations?' (1993: 22 ff.). Der Politikwissenschaftler Samuel P. Huntington provozierte darin mit der These, dass in einer multipolaren Welt, in der sich der Ost-West-Gegensatz zwischen Kommunismus und Kapitalismus aufgelöst habe, auch ideologische Blöcke und Nationalstaaten aufhören, die Ursachen, Subjekte und Objekte kriegerischer Auseinandersetzungen zu sein. Die eigentliche Bruchlinie der Zukunft werde zwischen 'Zivilisationen' verlaufen, ein Zusammenprall der 'Kulturen' unvermeidlich sein. Dies gilt insbesondere für die westliche und die islamische Zivilisation. Der Essay hat weltweites Aufsehen erregt. Von den kalten Kriegern wurde er begrüßt, von den Vertretern arabisch-islamischer Gesellschaften entschieden abgelehnt. Besondere Empörung riefen Huntingtons Thesen aber bei Vertretern des Multikulturalismus in den westeuropäischen Gesellschaften hervor. Begriffe wie Ethnozentrismus, Imperialismus und Neokolonialismus steckten die Grenzlinien des Diskurses ab. Grenzlinien, die von den Gralshütern des politischen Diskurses mit bornierten Sprech- und Denkverboten befestigt und argwöhnisch bewacht wurden. Am 11. September 2001, acht Jahre nach dem Erscheinen des Essays, rasten zwei Flugzeuge in die Twin Towers des World Trade Centers in New York. Sie zerstörten das aufragende Symbol des kapitalistischen Westens und rissen 3000 Menschen in den Tod. Geplant und ausgeführt wurde die Tat von Islamisten, die ihren eigenen Tod als Märtyrer zelebrierten. Mit all seinem Schrecken, Entsetzen und der ganzen symbolischen Wucht der Ästhetik des Terrors schien nichts besser Huntingtons These des 'Zusammenpralls' zu beglaubigen als der 1 1. September. Hat er dies wirklich? Um dieses Problem jenseits des essayistischen Raisonnements zu diskutieren, will ich folgende Fragen beantworten: a) Was meint Huntington mit 'Zusammenprall', was mit 'Zivilisationen'? b) Gibt es unversöhnliche Gegensätze zwischen der islamischen Welt und dem Westen in den zentralen Fragen der Menschenrechte, der Demokratie sowie des Verhältnisses von Staat, Politik und Religion? c) Und der Westen? Wie aufgeklärt, friedliebend, tolerant ist er? Ist er Opfer oder Täter im Konflikt mit der arabisch-islamischen Welt? Kann er sich politisch und moralisch auf überlegene Prinzipien und Verfahren beziehen?" (Textauszug)
Abstract. Introduction: While alcohol treatment predominantly focuses on abstinence, drug treatment objectives include a variety of outcomes related to consumption and quality of life. Consequently harm reduction programs tackling psychoactive substances are well documented and accepted by practitioners, whereas harm reduction programs tackling alcohol are under-researched and met with resistance. Method: The paper is mainly based on key-person interviews with eight program providers conducted in Switzerland in 2009 and up-dated in 2015, and the analysis of reports and mission statements to establish an inventory and description of drinking under control programs (DUCPs). A recent twin program in Amsterdam and Essen was included to exemplify conditions impeding their implementation. Firstly, a typology based on the type of alcohol management, the provided support and admission criteria is developed, complemented by a detailed description of their functioning in practice. Secondly, the case studies are analyzed in terms of factors promoting and impeding the implementation of DUCPs and efforts of legitimize them and assess their success. Results: Residential and non-residential DUCPs show high diversity and pursue individualized approaches as the detailed case descriptions exemplify. Different modalities of proactively providing and including alcohol consumption are conceptualized in a wider framework of program objectives, including among others, quality of life and harm reduction. Typically DUCPs represent an effort to achieve public or institutional order. Their implementation and success are contingent upon their location, media response, type of alcohol management and the response of other substance-oriented stake holders in the treatment system. The legitimization of DUCPs is hampered by the lack of evaluation studies. DUCPs rely mostly – also because of limited resources – on rudimentary self-evaluations and attribute little importance to data collection exercises. Conclusions: Challenges for participants are underestimated and standard evaluation methodologies tend to be incompatible with the rationale and operational objectives of DUCPs. Program-sensitive multimethod approaches enabled by sufficient financing for monitoring and accompanying research is needed to improve the practice-oriented implementation of DUCPs. Barriers for these programs include assumptions that 'alcohol-assisted' help abandons hope for recovery and community response to DUCPs as locally unwanted institutions ('not in my backyard') fuelled by stigmatization.
Für diese Dissertation wurden exemplarisch acht intentionale Gemeinschaften in Form von Ökodörfern im internationalen Kontext untersucht, die als reale Versuche, eine "Kultur der Nachhaltigkeit" zu gestalten, betrachtet werden. Der Schwerpunkt lag hierbei auf psychologischen und sozialen Aspekten der Nachhaltigkeit. Aufgrund der bislang noch geringen wissenschaftlichen Erschließung des Untersuchungs-feldes wurde ein explorativer Forschungsansatz mit qualitativen Methoden gewählt. Desweiteren wurde ein theoriegeleitetes und empirisch validiertes Modell entwickelt, die "Psychologischen Deskriptoren einer Kultur der Nachhaltigkeit (PDKN)", um die Gestaltung einer Kultur der Nachhaltigkeit beschreibbar und methodisch erfassbar zu machen. Die Studie beinhaltet einerseits explorative Zielsetzungen (Rekonstruktion und Untersuchung von Strukturen und Ansätzen der Gestaltung einer Kultur der Nachhaltigkeit), andererseits auch eine Überprüfung und Modifikation der theoretischen Vorstrukturierung in Form der PDKN. Es wurden drei Forschungsziele (FZ) festgelegt. FZ1 bezieht sich auf die Gewinnung systematischer Erkenntnisse über eine Gestaltung einer Kultur der Nachhaltigkeit in Ökodörfern. Gegenstand des FZ2 ist die Transaktionalität zwischen Individuum und Setting hinsichtlich eines auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Erlebens und Verhaltens. Das dritte Forschungsziel (FZ3) richtet sich auf eine Validierung des zugrunde gelegten Modells der PDKN und darüber hinaus auf die Entwicklung eines Orientierungsschemas für die Gestaltung einer Kultur der Nachhaltigkeit. Als Methoden kamen neben umfassender Literaturrecherche und Dokumentenanalyse, vor allem im Rahmen der Feldforschung Befragungsverfahren (halbstrukturierte Interviews mit "Experten" bzw. relativ neuen Mitgliedern eines Ökodorfes) und Beobachtungsverfahren zum Einsatz. Insgesamt gingen 42 Interviews in die Studie ein, die theoriegeleitet kodiert und inhaltsanalytisch aufbereitet wurden. Um Gemeinsamkeiten und Unterschiede der untersuchten Projekte exemplarisch darzustellen, werden in der Arbeit drei ausführliche Fallanalysen präsentiert (Ökodorf Sieben Linden, BRD; Ecovillage at Ithaca, USA; Twin Oaks Intentional Community, USA). Bezüglich des Forschungsziels 1 ließen sich u.a. durch Fallkontrastierungen aller untersuchten Ökodörfer Elemente und Dynamiken einer Gestaltung einer Kultur der Nachhaltigkeit näher bestimmen. Es ergaben sich dabei sechs Umsetzungsbereiche der Gestaltung: a) Soziale Strukturen – Miteinander leben, b) Technisch – materieller Bereich, c) Kunst und Ästhetik, d) Werte und Normen – Kollektive Repräsentationen, e) Bildung und Wissen, f) Institutionell – politischer Bereich. Bezüglich des FZ2 wurde deutlich, dass das Setting eines Ökodorfes Valenzen für nachhaltiges Handeln bildet, d.h. von Aspekten der Nachhaltigkeit geprägtes Erleben und Verhalten wird für Personen in einem Ökodorf zunehmend "normal". Dieser Prozess stellt sich als ein transaktionaler dar, denn die Personen wirken durch ihr Erleben und Verhalten auch wieder auf Kontextfaktoren ein. Ein weiteres Ergebnis dieser Forschungsarbeit ist die Bedeutung, die einer "Verbundenheit" auf verschiedenen Ebenen (intrapersonal, interpersonal, kontextuell und transpersonal) zukommt. "Verbundenheit" hat dabei eine Funktion als Moderatorvariable in dem wechselseitigen Einfluss, den Kontext und Individuum aufeinander ausüben. Die mit dem Forschungsziel 3 angestrebte Validierung des Modells der "Psychologischen Deskriptoren einer Kultur der Nachhaltigkeit" erwies sich als erfolgreich. Es waren nach Analyse der erhobenen Daten nur relativ geringe Modifikationen erforderlich. Somit zeigten sich die PDKN als ein geeignetes Ordnungsschema für die Bildung von Kategorien, die einen adäquaten Forschungszugang zum Bereich einer Kultur der Nachhaltigkeit darstellen. Als heuristisches Orientierungsschema für den Gestaltungprozess einer gesellschaftlichen Transformation wurde das "Rad der Nachhaltigkeit" entwickelt. Dieses bietet mit seinen drei Ebenen (Systembedingungen, Umsetzung, menschliche Bedürfnisse) und der Möglichkeit der Kombination ihrer inhaltlichen Aspekte, Anregungen und Orientierung für Theorie und Praxis. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit sind besonders relevant im Hinblick auf die derzeit entstehende "Transformationsforschung", bei der u.a. die transformativen Potentiale von "Pionieren des Wandels" für breitere gesellschaftliche Kontexte erforscht werden soll. Ökodörfer können hierbei hervorragend als "Reallabore für die Transformation" fungieren. Für die Generierung von übertragbarem Transformationswissen, steht dafür weitere Elaborierung an, sowohl des Forschungsfeldes, wie auch der strukturellen Geeignetheit von Ökodörfern für transdisziplinäre Forschungskooperation. ; For this dissertation eight intentional communities in the form of ecovillages were examined to gain insights about their attempts to create a "culture of sustainability". The research focused on psychological and social aspects of sustainability. Due to the spare state of the art concerning research about ecovillages as well as cultural aspects of sustainability an explorative research designs using qualitative methods was decided on. To investigate in and to describe the transition towards a culture of sustainability a model named "Psychological Descriptors of a Culture of Sustainability (PDCS) was established. The study includes explorative aims (reconstruction and examination of structures and attempts of designing a culture of sustainability) as well as confirmatory aspects (validation and modification of the PDCS). Three research objectives were named: The first one (RO1) were set to gain knowledge about the design of a culture of sustainability in ecovillages. The second objective (RO2) is dealing with the transaction between the environment and the individual concerning "sustainable" experience and behavior. The third objective (RO3) was to validate the PDCS and to generate a scheme for orientation towards the design of a culture of sustainability. Review of literature, analysis of documents and field research (interviews and participant observation) formed the set of methods. Main part of analysis were the transcription and interpretation of 42 semi-structured interviews. To show similarities and differences of the investigated ecovillages three detailed case studies are presented (Ecovillage Sieben Linden, Germany; Ecovillage at Ithaca, USA; Twin Oaks Intentional Community, USA). Concerning the RO1, elements and dynamics of a transition towards a culture of sustainability were gained through contrasting the eight case studies. Thereby six realms of implementation evolved: a) social structures – living together, b) technical – material realm, c) art and aesthetic, d) norm and values – collective representations, f) institutional – political realm. Concerning the RO2 it became obvious that the setting of an ecovillage creates valences for acting towards sustainability. That means "sustainable" experience and behavior is getting normal for people in ecovillages and is no longer only an act of voluntary. This process is transactional, because the inhabitants of ecovillages are also shaping the context by their experiences and behaviors. One of the results of this study is the importance of "connectedness", conceptualized on four levels (intrapersonal, interpersonal, contextual, transpersonal). Connectedness seems to have a function as a moderator in the reciprocal relation between environment and individual. The PDCS were validated as very functional and only few modifications took place. As a heuristic scheme for the design of a culture of sustainability the "Wheel of Sustainability" (WoS) were generated. The results of this study are eminently relevant concerning the developing "transformation research", in which the transformative potentials of "pioneers of change" for wider social contexts are examined. Ecovillages could therefore, despite further elaborations of ecovillages and ecovillage research are necessary, serve pretty well as "laboratories for transformation".