Die Mittelost-Politik der USA: eine Bilanz
In: Herausforderung Mittelost: übernimmt sich der Westen?, S. 49-62
Der Beitrag zur Friedens- und Sicherheitspolitik des Westens im Mittleren Osten beleuchtet die Mittelost-Politik der USA seit den 1960er Jahren. Dabei gliedern sich die Ausführungen chronologisch in folgende Abschnitte: (1) 'Twin pillar'-Strategie, bei der Iran und Saudi-Arabien als Verbündete an die USA gebunden und aufgerüstet werden, (2) Zusammenbruch der 'twin pillar'-Strategie und der Zweite Golfkrieg 1991, (3) Nahostpolitik unter Clinton ab 1993, geprägt von der Strategie des 'dual containment' gegenüber Iran und Irak, der fortgesetzten Kooperation mit den regionalen Alliierten in Verbindung mit einer dauerhaften Truppenpräsenz sowie der intensivierten Einwirkung auf den israelisch-palästinensischen Konflikt, (4) Scheitern des 'dual containment' Ende der 1990er Jahre und der verminderte Einfluss in der Region sowie (5) die US-amerikanische Nahostpolitik unter G. W. Bush seit 2001. Zusammenfassend merkt der Autor an: Die Konsequenzen, die von den Neokonservativen aus den negativen Folgen vormaliger US-Nahostpolitik strategisch gezogen und praktisch mit den Kriegen in Afghanistan und Irak umzusetzen versucht wurden, erscheinen in dieser Perspektive als Fortsetzung einer gescheiterten Politik mit noch schlechteren Mitteln. (ICG2)