Investitionsstandorte Russland und Polen im Vergleich: mögliche Risiken und Hemmnisse
In: Bachelorarbeit
Inhaltsangabe: Einleitung: Der Hintergrund einen geeigneten und attraktiven Investitionsstandort zu finden ist das Bestreben nach mehr Wirtschaftswachstum und Wohlstand. Staaten bemühen sich daher um Direktinvestitionen von ausländischen Unternehmen oder um hoch qualifizierte Arbeitskräfte. Gerade bei diesen Produktionsfaktoren ist die Standortfrage sehr wichtig. Unternehmen bauen keine Produktionskapazitäten in einem Land auf, in dem zum Beispiel die Infrastruktur nur unzureichend ausgeprägt ist. Staaten haben daher das Bestreben, ihre Attraktivität als Investitionsstandort oder Arbeitsstandort zu erhöhen. Es wird im Allgemeinen davon ausgegangen, dass Unternehmen die Attraktivität des Investitionsstandortes beispielsweise an der Qualifikation der Arbeitskräfte, an der Höhe der Löhne, an der Höhe der Steuern, an der Qualität der Infrastruktur oder an eventuellen Regulierungen messen. In der Entscheidung für ein Unternehmen, welchen Standort es wählt, spielen verschiedene Punkte eine Rolle. Diese Punkte findet man vor allem im Konzept des Risikomanagements wieder, daher möchte ich zuerst erläutern was unter dem Begriff des Risikomanagement zu verstehen ist. Unter Risikomanagement wird die Messung und Streuung aller betriebswirtschaftlichen Risiken unternehmensweit verstanden. Die Gründe für ein Risikomanagement sind vielschichtig und komplex. Da die Ursachen für das Betreiben Auswirkungen auf Art und Weise der Ausgestaltung eines Risikomanagements haben. Zu diesem Zweck werden die Gründe in folgende Kategorien unterteilt: - Rechtliche Rahmenbedingungen. - Volkswirtschaftliche Ursachen. - Technologischer Fortschritt. Zu den rechtlichen Rahmenbedingungen gehört insbesondere das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz in Unternehmen (KonTraG), welches durch eine Erweiterung des Aktien und GmbH-Gesetzes die Sorgfaltspflichten der Unternehmensführung erweitert und den Ausweis der Unternehmensrisiken im Lagebericht fordert. Diese rechtliche Grundlage betrifft in erster Linie Nichtbanken (Industrie, Dienstleistung, Handel). Für Banken stellt Basel II die aktuelle bzw. zukünftige Rechtsgrundlage für die Ausgestaltung des Risikomanagements dar. Eine mögliche weitere Rechtsgrundlage stellt der Corporate Governance dar. International finden sich ähnliche rechtliche Anforderungen beispielsweise im Sarbanes-Oxley Act, einer Rechnungslegungsvorschrift für Unternehmen, die an US-Börsen gelistet sind. Die volkswirtschaftlichen Ursachen, liegen im Wesentlichen in den veränderten Rahmenbedingungen der Finanzmärkte durch Einführung neuer Finanzmarktinstrumente, Abschaffung fixer Wechselkurse sowie allgemein einer zunehmenden gesetzlichen Deregulierung der Finanzmärkte. Schließlich äußert sich der technologische Fortschritt in erster Linie durch eine schnelle Informationsverbreitung durch elektronische Medien und Internet. Aber auch die von Unternehmen hergestellten Produkte veraltern durch neue Technologien schneller, wodurch Produktrisiken steigen und sich Produktzyklen verkürzen. Im Ergebnis nehmen durch den ständigen technologischen Fortschritt die Informationsverbreitung und damit die Globalisierung erheblich an Geschwindigkeit zu. Die Folgen der Globalisierung und den verkürzten Lebenszyklen äußern sich in zahlreichen Unternehmensinsolvenzen der vergangenen Jahre. Ein professionelles Risikomanagement erfordert die Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und Praktikern unterschiedlicher Disziplinen. Dazu zählen insbesondere Ökonomen, Mathematiker, Naturwissenschaftler aber auch Informatiker. Die größte Herausforderung des Risikomanagements besteht darin, das heterogene Spezialwissen zu vernetzen und auf die Unternehmensziele auszurichten. Auch immer mehr kleine und mittelständische Unternehmen wollen und müssen sich international orientieren, um neue Märkte zu erschließen oder Geschäftsprozesse zu optimieren. Die internationale Markterschließung ist allerdings im Vergleich zum Inlandsgeschäft mit zusätzlichen Anforderungen verbunden, die zu berücksichtigen sind. So spielen Fragen technischer oder rechtlicher Art beim Export von Produkten ebenso eine Rolle wie kulturelle Unterschiede oder Sprachprobleme bei Geschäftsverhandlungen im Ausland. Besonders erfolgreiche Geschäfte machen die Unternehmen in den EU-15/EFTA-Ländern, in Asien und in den zehn neuen EU-Mitgliedstaaten. Die aktuelle Geschäftssituation als auch die weiteren Perspektiven auf den europäischen Zielmärkten wird als besonders positiv eingeschätzt. Vom erweiterten EU-Markt verspricht man sich vor allem Zukunftspotenzial: Hier sieht man gute Chancen in Polen (78%), Tschechien (75%) und Ungarn (61%). Weltweit wird die größte Dynamik der Geschäftsentwicklung in China (heute 52,4%, zukünftig 80,6%), Russland (heute 38,6%, zukünftig 68,6%) sowie Indien (heute 29,6%, zukünftig 50%) stattfinden. Es lohnt sich für Unternehmen, gleich welcher Größenordnung und Branche, sich neue Wachstumsziele durch die Erschließung internationaler Märkte zu setzten. Um diese Ziele zu erreichen ist eine gründliche Vorbereitung notwendig, es müssen passende Geschäftspartner gefunden werden, eingehende Informationen über den Markt, sowie geeignetes Fachpersonal gefunden werden. Des Weiteren muss ein ausgearbeitetes Geschäftskonzept, das die Grundlage für zukunftsweisende und wachstumsorientierte unternehmerische Entscheidungen darstellt, entworfen werden. Es eröffnet sich im Ausland eine Vielzahl von Chancen. Die Risiken sind bei gründlicher Vorbereitung meist überschaubar und kontrollierbar. Investitionschancen im europäischen Wirtschaftsraum: Mit der Erweiterung der Europäischen Union auf 27 Mitgliedstaaten ist der europäische Wirtschaftsraum der größte gemeinsame Markt der Welt. Zwei Drittel des gesamten EU-Handels entfallen auf den Handel zwischen den Mitgliedstaaten. Die exportorientierte deutsche Wirtschaft profitiert hiervon in besonderem Maße: Im Jahr 2005 wurden von Deutschland Waren im Wert von fast 500 Mrd. Euro in die Mitgliedstaaten exportiert. Neben den Waren kommt auch den Dienstleistungen eine immer größere Bedeutung für den europäischen Binnenmarkt zu. Dienstleistungen stellen mittlerweile 60 bis 70% der wirtschaftlichen Aktivität der EU dar und sind damit auch ein wichtiger Beschäftigungsfaktor. Ein funktionierender Binnenmarkt ist die Voraussetzung dafür, dass die europäische Wirtschaftskraft weiter steigt. Er ist nicht nur Grundlage für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Unternehmen, sondern sichert Arbeitsplätze und bietet soziale Sicherheit in Zeiten der Globalisierung. So haben der freie Waren-, Dienstleistungs-, Kapital und Personenverkehr bei den 457 Mio. Verbrauchern in Europa zu einem höheren Lebensstandard geführt. Sie können heute günstiger einkaufen, Dienstleistungen in Anspruch nehmen oder einfacher reisen als noch vor 20 Jahren. Der maßgeblich auf einem funktionierenden Binnenmarkt beruhenden Wirtschaftsraum Europa ist damit ein Eckpfeiler unseres sozialen Wohlstands. Der Schwerpunkt dieser Bachelorarbeit besteht darin, einen direkten Ländervergleich der Länder Polen und Russlands aufzuzeigen und somit mögliche Risiken und Hemmnisse zu veranschaulichen. Im Rahmen dieser Analyse werden vor allem die Komponenten des Länderrisikos zur Beurteilung herangezogen. Durch die Erweiterung der Europäischen Union im Mai 2004 und weiterer Erweiterungsrunden um die Staaten Osteuropas muss ein Umdenken in den multinationalen Unternehmen innerhalb der bisherigen Geschäftspolitik erfolgen. Diese Arbeit stellt mit ihrer aktuellen Brisanz einen wissenschaftlichen Beitrag mit erheblicher Praxisrelevanz für die hiesigen Unternehmen dar. Gleichwohl kann diese Arbeit nur einen begrenzten Einblick in die Komplexität der Thematik gewähren. Das ist insbesondere mit der Fülle von Informationen verbunden, die eine Investitionsentscheidung beeinflussen. Daher ist es erforderlich, sich auf die Verwertung wesentlicher Informationen zu beschränken. Durch die zum großen Teil analysierende Vorgehensweise hat die Verarbeitung statistischer Daten einen besonderen Stellenwert. Darauf aufbauend können gute Erkenntnisse über die Bedingungen in den osteuropäischen Transformationsländern gewonnen und schließlich Investitionsentscheidungshilfen abgeleitet werden.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: InhaltsverzeichnisII AbbildungsverzeichnisIV 1.Einführung1 1.1Themenstellung und Relevanz3 1.2Investitionschancen im europäischen Wirtschaftsraum4 2.Russland als attraktiver Markt für ausländische Investoren/Unternehmen6 2.1Investitionsklima7 2.2Konsumklima8 2.3Allgemeine Wirtschaftsentwicklungen Russlands9 2.3.1Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts10 2.4Länderrisiken13 2.4.1Politische Risikokomponenten14 2.4.2Wirtschaftliche Risikokomponenten17 2.5Überblick der Geschäftsentwicklung zwischen Deutschland und Russland19 2.5.1Exportstruktur22 2.5.2Importstruktur24 3.Polen als attraktiver Markt für ausländische Investoren/Unternehmen27 3.1.Investitionsklima28 3.2Konsumklima30 3.3Allgemeine Wirtschaftsentwicklung Polens31 3.3.1Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes31 3.4Länderrisiken37 3.4.1Politische Risikokomponenten37 3.4.2Wirtschaftspolitische Veränderungen39 3.4.3Wirtschaftliche Risikokomponenten41 3.5Überblick der Geschäftsentwicklung zwischen Deutschland und Polen43 3.5.2Wirtschaftliche Zusammenarbeit44 3.5.3Exportstruktur45 3.5.4Importstruktur46 4.Risikopotenziale/Erkennung48 4.1Risikoindikatoren51 4.1.1Quantitative Risikoindikatoren51 4.1.2Qualitative Risikoindikatoren52 5.Russland vs. Polen52 5.1Index of Economic Freedom53 5.2Global Competitiveness Index (GCI)56 5.3Ease of doing business58 5.4Corruption Perception Index64 5.5Worldwide Governance Indicators - Corruption control66 6.Risikokennzahlen68 6.1Business Environment Risk Intelligence Index (Beri-Index)68 6.2Value at Risk (VaR)/Cash Flow at Risk71 7.Risikoanalyse Russland und Polen im Ländervergleich72 8.Ausblick78 Anhang83 Literaturverzeichnis96Textprobe:Textprobe: Kapitel 3.5, Überblick der Geschäftsentwicklung zwischen Deutschland und Polen: Deutschland ist seit vielen Jahren der mit Abstand wichtigste Handelspartner Polens. Umgekehrt ist Polen einer der bedeutendste Handelspartner Deutschlands in Mittel- und Osteuropa. 2006 stieg der Umsatz im bilateralen Handel um 26,4% auf 49,4 Mrd. EURO. Die deutsche Ausfuhr nach Polen betrug 2006 28,8 Mrd. EURO, die Einfuhr aus Polen belief sich auf 20,7 Mrd. EURO. Polen exportiert vor allem Maschinen, Fahrzeuge, Haushaltsgeräte, Lebensmittel und Möbel; deutsche Firmen führen insbesondere Maschinen, Anlagen, Fahrzeuge, Chemie - und Kunststofferzeugnisse aus. 2006 rangierte Polen bei der deutschen Ausfuhr auf dem 10. Platz, Polen bei der deutschen Einfuhr auf der 13. Stelle. Auch im ersten Halbjahr 2007 stieg der bilaterale Handel um weitere 25% an. Deutsche Investitionen in Polen: In der Rangliste der wichtigsten Investoren liegt Deutschland mit ganz vorne. Die kumulierten Direktinvestitionen in Polen von mindestens 1 Mio. Euro belaufen sich seit dem Systemwechsel 1989/ 1990 auf etwa 12 Mrd. Euro (davon im Jahr 2006 - 2,7 Mrd. Euro). Schwerpunkt größerer deutscher Investitionen in Polen sind: Automobilindustrie und Maschinenbau, Chemie und Pharma, Banken und Versicherungen, Groß- und Einzelhandel, sowie Energie. Dazu kommen die statistisch nicht erfassten Investitionen kleiner und mittlerer Unternehmen von weniger als 1 Mio. Euro, insbesondere in der Grenzregion. Danach dürfte Deutschland in der Summe und in der Zahl nach das führende Herkunftsland ausländischen Kapitals in Polen sein. Unter den neuen EU- Mitgliedsstaaten konnte Polen 2006 den höchsten Zufluss ausländischen Kapitals in Höhe von 12 Mrd. Euro (ohne Transitkapital; Schwerpunkte: Niederschlesien, Großraum Lodz, Wojewodschaft, Malopolskie, sowie 14 Sonderwirtschaftszonen im grenznahen Raum zu Deutschland) verzeichnen. Deutsche Unternehmen sehen Polen als einen Markt mit beachtlichen Wachstumsraten und Ertragschancen. Zu den Stärken Polens gehört das umfassende Regelwerk, die hohen Fördermitteln, die Größe des polnischen Binnenmarkts mit 38,2 Mio. Einwohner, die relativ niedrigen Steuersätze, die gute Ausbildung der Fachkräfte, das vergleichsweise günstige Lohnniveau für die meisten Fachkräfte, sowie die Existenz von Sonderwirtschaftszonen mit erheblichen Steuervergünstigungen. Wirtschaftliche Zusammenarbeit: Deutschland unterstützt Polens wirtschaftlichen Aufholprozess auf vielfältige Weise. Im Rahmen der EU, der Polen seit 2004 angehört, leistet Deutschland als größter Nettozahler einen wichtigen Beitrag für die wirtschaftliche Entwicklung Polens. Auch fördert Deutschland Polen über Programme der Weltbank, der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung sowie des Internationalen Währungsfonds. Vor dem EU-Beitritt Polens war Deutschland für die Heranführung Polens an die EU, die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Marktwirtschaft sowie die Förderung des Unternehmenssektors durch Umstrukturierung und Privatisierung eingetreten. Auch die Bundesländer haben sich in vielfältiger Weise engagiert. Hervorzuheben ist auch die regionale und grenznahe Zusammenarbeit. Eine regelmäßig tagende Regierungskommission, an der deutsche Bundesländer und polnische Wojewodschaften beteiligt sind, koordiniert die Aktivitäten. Zugleich ist eine Reihe von Fachgremien tätig (unter anderem zum Ausbau der Grenzübergänge und zu gemeinsamer Planung von Verkehrswegen, Straßen- und Güterverkehr, Umweltrat, Oder-Probleme, Binnen- und Seeschifffahrt). Der Wegfall der Personenkontrollen an der deutsch-polnischen Grenze zu Jahresende wird die grenzüberschreitende Zusammenarbeit weiter erleichtern Exportstruktur: Angesichts der starken Exportorientierung vieler ausländischer Direktinvestitionen hat sich die polnische Ausfuhr seit den 1990er Jahren international umorientiert sowie quantitativ und qualitativ stark verändert. Fand 1989 der Austausch zu etwa 35% mit der damaligen östlichen Wirtschaftsgemeinschaft RGW statt, so werden heute zwei Drittel des Außenhandels mit der Europäischen Union abgewickelt. Davon wiederum entfällt ein beträchtlicher Teil auf Deutschland. Die Exportquote der polnischen Wirtschaft ist kontinuierlich angestiegen und betrug im Jahr 2007 etwa 27% (zum Vergleich, die der Deutschen liegt bei 32%). Das Wachstum des Außenhandelvolumens ging mit einer drastischen Veränderung in der Güterstruktur des Außenhandels einher. Bei den Exporten dominieren inzwischen eindeutig Güter des verarbeiteten Gewerbes, während der Anteil an Primärgütern stark geschrumpft ist. Nahrungsmittel konnten noch ein bestimmtes Gewicht halten, während die Ausfuhr von Rohstoffen und mineralischen Brennstoffen ihre ursprüngliche Bedeutung fast vollständig eingebüßt haben. Der starke Bedeutungszuwachs der Industrieexporte bezieht sich vor allem auf die Ausfuhr von Fahrzeugen, elektronischen und elektrotechnischen Produkten sowie Erzeugnisse der Maschinenbauindustrie. Der Trend in Richtung technologisch anspruchsvoller Exportgüter ist eindeutig. Mit ausländischem Kapital, oft von Grund auf errichtete Firmen, so vor allem im Automobil- und Elektroniksektor, haben wie bereits erwähnt einen sehr hohen Anteil am polnischen Exporterfolg. Inzwischen ist der Export nach der Inlandsnachfrage und den Investitionen nur noch das dritte Standbein des Wirtschaftsbooms. Noch vor drei Jahren war dies umgekehrt. Allerdings konnte der Export 2006 mit einer Zuwachsrate von 23% fast den Spitzenwert 2005 (25%) erreichen. Deutschland ist in der Exportstatistik seit Jahren führend; allerdings hat sich der Anteil am Ausfuhrvolumen 2006 leicht auf 27,2% (2005: 28,4%) verringert. Importstruktur: Die Importstruktur ist geprägt vom Bedarf der polnischen Industrie an qualitativ hochwertigen Vorprodukten und der starken Nachfrage nach insbesondere langlebigen Konsumgütern und Investitionsgütern. Dementsprechend sind Maschinen und Transportmittel auch beim Import die am raschesten wachsende Warengruppe: Ihr Anteil stieg zwischen 1995 und 2003 von 29,9% auf 38,0%. Beim Import hat Deutschland seinen Stellenwert als Polens wichtigster Handelspartner 2006 mit 24% behaupten können. Dahinter folgten Russland mit 9,7%, Italien mit 6,8% und China mit 6,1%. Polen importierte 2006 aus Deutschland laut des polnischen Wirtschaftsministeriums vor allem Erzeugnisse der Elektro- und Maschinenbauindustrie, auf die ein Anteil von 41,85% entfiel. Produkte der Chemieindustrie folgten weit ab mit 20,53% vor solchen der Metallindustrie (15,95%), Holz und Papier (5,38%), Agrarprodukten und Nahrungsmitteln (4,41%), Mineralprodukten (3,83%), Erzeugnissen der Leichtindustrie (3,63%), Keramik (1,86%), Leder und Waren (0,42%) sowie Sonstigen (2,14%). Zu den deutschen Lieferprodukten mit den größten Zuwächsen zählten Erze sowie Schlacken und Aschen (+253,2%), Getreide (+252,1%), Kupfer und Waren (+236,8%), Zink und Waren (+212,6%) sowie Teppiche und andere Fußbodenbeläge aus Spinnstoffen (+192,3%). Polen weist derzeit ein relativ hohes Defizit in seiner Zahlungsbilanz aus. Hauptgrund: Die Importnachfrage entwickelt sich angesichts hoher Investitionen schneller als die Exporte. Viele dieser Investitionen stärken allerdings die polnische Exportwirtschaft, so dass sich Wachstumseffekte mittelfristig auch auf der Ausfuhrseite niederschlagen sollten. Kurzfristig aber könnte sich das Zahlungsbilanzdefizit von voraussichtlich etwa 4,5% (Ende 2007) sogar noch um bis zu 3 Prozentpunkte ausweiten (bis Jahresende 2008).