'Im Rahmen einer Befragung alltäglicher Helferinnen an der Hochschule werden informelle Hilfeerfahrungen von nichtwissenschaftlichen Mitarbeiterinnen mit Studierenden erhoben. Studienbezogene wie private und persönliche Problemgespräche werden aus der Sicht der Helferinnen nach Themen, Klientel, Hilfestrategien, Settings etc. analysiert. Mit dem Ziel einer Studien- und Studentenberatung, die informelle Hilferessourcen des Systems Universität fördert, werden Möglichkeiten und Grenzen dieser alltäglichen Unterstützungsinteraktionen herausgearbeitet.' (Autorenreferat)
"Die potentiellen Leistungen der vergleichenden sozialwissenschaftlichen Forschung sind häufig Gegenstand theoretischer und methodologischer Erörterungen gewesen. Deutlich klafft jedoch eine Lücke zwischen solchen grundlegenden Zuschreibungen und den tatsächlichen Arbeitsbedingungen vergleichender Forschung. Der Beitrag resümiert Erfahrungen des Berichterstatters aus mehreren mehrjährigen empirischen Forschungsarbeiten des Wissenschaftlichen Zentrums für Berufs- und Hochschulforschung der Universität Gesamthochschule Kassel: (1) drei Analysen der Mobilität Studierender und jüngerer Wissenschaftler(inne)n in Europa, darunter die Begleitstudien des ERASMUS-Programms, (2) eine international vergleichende Analyse des Hochschullehrerberufs in fünfzehn Industrie- bzw. Schwellenländern, (3) ein Vergleich der Beziehungen von Bildungs- und Beschäftigungssystem in Japan und Deutschland. Dabei zeigt sich eine größere Anfälligkeit international vergleichender Studien gegenüber finanziellen und organisatorischen Umständen. Kooperative vergleichende Forschung mag in ihrem Abstimmungszwang pragmatische Kompromisse nahelegen, hat jedoch auch die Chance, eine Integration von Konzepten zu fördern, die den Gefahren einer Überstülpung von Fragestellungen aus einem spezifischen nationalen Kontext entgegenwirkt. Die vergleichende Betrachtung des Hochschulwesens ist besonders fruchtbar, wenn geprüft wird, inwieweit die Entwicklung einzelner Hochschulsysteme idiosynkratisch, funktional oder politisch-optimal bestimmt ist. Für Studien der internationalen Mobilität und Kooperation sind vergleichende Perspektiven von besonderer Bedeutung, weil es nicht nur in der Konzeption der Studie, sondern auch beim Gegenstand der Analyse zugleich um Vergleich und kreative Konfrontation nationaler Hochschulsysteme geht." (Autorenreferat)
Im Unterschied zum Begriff des 'Qualitätsmanagements', der sich vorrangig auf betriebswirtschaftliche Führungskonzepte bezieht, schlägt der Autor für den Bereich der Hochschule den übergreifenden Begriff der 'Qualitätsorientierung' vor. Seine systematisierende Darstellung möchte einer gewissen begrifflichen Verworrenheit entgegenwirken, welche die gegenwärtige hochschulpolitische Qualitätsdebatte kennzeichnet. Das qualitätsbezogene 'Kernvokabular' reduziert er auf sechs Begriffe, um diese im Rahmen eines Drei-Ebenen-Modells von Qualitätsbestimmung, Qualitätsentwicklung und Qualitätsbewertung systematisch in Beziehung zueinander zu setzen. Für die handlungsrelevante Nutzung im Hochschulbereich überträgt er das begrifflich-klassifizierende Modell in ein Prozessmodell und beschreibt die einzelnen policy-orientierten Verfahrensschritte von Programmierung, Implementation und Evaluation. Für die Bereiche der Qualitätsentwicklung und -bewertung klassifiziert er ferner indirekte und direkte, traditionelle und nichttraditionelle, inhaltliche und organisatorisch-strukturelle Vorgehensweisen. (ICI)
Ausgehend von der Bedeutung der militärischen Verwendung der Psychologie werden extern vergebene Forschungsaufträge, Gutachten und Sachstandfeststellungen aufgeführt. Die Aufstellung basiert auf den allgemein zugänglichen 'Wehrpsychologischen Mitteilungen' 1971 bis 1980 und den 'Wehrpsychologischen Untersuchungen' 1972 bis 1985. Es ist eine zunehmende Beachtung der Wehrpsychologie in ethischer und der militärischen Verwertbarkeitsdimension festzustellen. In die bundeswehrinterne Nutzung wird jedoch nur ein unbefriedigender Einblick gegeben. (HD)
Gegenstand der Dissertation ist das schlesische Italienstudium in der Zeit vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Die hierbei gewählten Eckdaten 1526 und 1740 markieren, wie unschwer zu erkennen, politische Zäsuren: Der Übergang des Herzogtums Schlesien in den habsburgischen Machtbereich sowie der Verlust Schlesiens nach über zweihundertjährige Zugehörigkeit zum Haus Habsburg an Preußen, durch den Einmarsch der Regimenter Friedrich des Großen. Dieses Datum setzte auch dem Auslandsstudium der Schlesier ein vorläufiges Ende. Die Dissertation hatte von Beginn an eine doppelte Zielsetzung. Einerseits sollte ein komplettes Verzeichnis aller schlesischen Studenten erstellt werden, die an oberitalienischen Universitäten immatrikuliert waren. Andererseits gehen die Untersuchungen weit über die bloße Sammlung von Immatrikulationsdaten hinaus und verstehen sich als eine bildungsgeschichtliche Studie zur Frühen Neuzeit. Wichtige Untersuchungsfelder waren die akademische und interuniversitäre Mobilität, die soziale Herkunft der Studenten, die familiären Bildungstraditionen ebenso wie die regionale bzw. lokale Herkunft der Studentenschaft. Im Laufe der Arbeit drängte sich geradezu die Frage nach einer europäischen Perspektive auf, denn eine Vielzahl der schlesischen Studenten war vor oder nach ihrem italienischen Aufenthalt an niederländischen, französischen oder deutschen Universitäten immatrikuliert. Zu den überraschendsten und erstaunlichsten Ergebnisse der Arbeit überhaupt zählte die große Zahl an schlesischen Studenten, die nachgewiesen werden konnte. Das Ergebnis meiner Arbeit in den italienischen Universitätsarchiven brachte die Zahl von 2300 schlesischen Inskriptionen zu Tage. Sie entsprechen auf Grund von Mehrfachimmatrikulationen einer Gesamtzahl von über 1.700 Studenten, die im obengenannten Zeitraum eingeschrieben waren: An den Universitäten von Padua, Bologna, Ferrara, Siena, Perugia, Rom sowie dem Collegium Nobilium in Parma und dem Collegium Germanicum in Rom. ; The dissertation set its focus on the study of Silesian students at the italian universities in the early modern age. It begins on 1526, the year of the beginning of the Habsburger monarchy in Silesia, an it ends in 1740, when the troups of Friedrich II. of Prussia occupied Silesia. Main research fields were: academic and inter-university mobility. The dissertation offers a study in history of university education for the mordern age as well as a complete catalogue of all Silesian students at Italian universities such as Padua, Bologna, Ferrara, Siena, Perugia, Rome, the Collegium Nobilium of Parma and the Collegium Germanicum of the Societas Jesu in Rome.
Gegenstand der Dissertation ist das schlesische Italienstudium in der Zeit vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Die hierbei gewählten Eckdaten 1526 und 1740 markieren, wie unschwer zu erkennen, politische Zäsuren: Der Übergang des Herzogtums Schlesien in den habsburgischen Machtbereich sowie der Verlust Schlesiens nach über zweihundertjährige Zugehörigkeit zum Haus Habsburg an Preußen, durch den Einmarsch der Regimenter Friedrich des Großen. Dieses Datum setzte auch dem Auslandsstudium der Schlesier ein vorläufiges Ende. Die Dissertation hatte von Beginn an eine doppelte Zielsetzung. Einerseits sollte ein komplettes Verzeichnis aller schlesischen Studenten erstellt werden, die an oberitalienischen Universitäten immatrikuliert waren. Andererseits gehen die Untersuchungen weit über die bloße Sammlung von Immatrikulationsdaten hinaus und verstehen sich als eine bildungsgeschichtliche Studie zur Frühen Neuzeit. Wichtige Untersuchungsfelder waren die akademische und interuniversitäre Mobilität, die soziale Herkunft der Studenten, die familiären Bildungstraditionen ebenso wie die regionale bzw. lokale Herkunft der Studentenschaft. Im Laufe der Arbeit drängte sich geradezu die Frage nach einer europäischen Perspektive auf, denn eine Vielzahl der schlesischen Studenten war vor oder nach ihrem italienischen Aufenthalt an niederländischen, französischen oder deutschen Universitäten immatrikuliert. Zu den überraschendsten und erstaunlichsten Ergebnisse der Arbeit überhaupt zählte die große Zahl an schlesischen Studenten, die nachgewiesen werden konnte. Das Ergebnis meiner Arbeit in den italienischen Universitätsarchiven brachte die Zahl von 2300 schlesischen Inskriptionen zu Tage. Sie entsprechen auf Grund von Mehrfachimmatrikulationen einer Gesamtzahl von über 1.700 Studenten, die im obengenannten Zeitraum eingeschrieben waren: An den Universitäten von Padua, Bologna, Ferrara, Siena, Perugia, Rom sowie dem Collegium Nobilium in Parma und dem Collegium Germanicum in Rom. ; The dissertation set its focus on the study of Silesian students at the italian universities in the early modern age. It begins on 1526, the year of the beginning of the Habsburger monarchy in Silesia, an it ends in 1740, when the troups of Friedrich II. of Prussia occupied Silesia. Main research fields were: academic and inter-university mobility. The dissertation offers a study in history of university education for the mordern age as well as a complete catalogue of all Silesian students at Italian universities such as Padua, Bologna, Ferrara, Siena, Perugia, Rome, the Collegium Nobilium of Parma and the Collegium Germanicum of the Societas Jesu in Rome.
Der Beitrag thematisiert Aspekte der Mikro-Ebene einzelner Lehrveranstaltungen sowie der Lehrpersonen und deren output. Dargestellt wird die Methodik der Evaluation durch Befragung von Studierenden, um die Qualität der Lehre zu reformieren. Durch Lehrveranstaltungsevaluation soll die Lehrqualität in Veranstaltungen verbessert und die Akzeptanz von Lehre erhöht werden; Studierende sollten als Folge verbesserter Lehre über ein umfangreicheres, vertiefteres und anwendbareres Wissen verfügen. Der Autor zeigt an Hand der Ergebnisse der Lehrevaluationsforschung indessen, dass Lehrqualität nicht automatisch durch Evaluation verbessert wird; hinzutreten müssen förderliche Kontextmerkmale und vor allem Maßnahmen, die Hilfestellung bei der Rückmeldung geben sowie Beratung und Training für Dozenten beinhalten. Die Möglichkeiten und Probleme bei der Verbindung wissenschaftlicher Methodik und Praxis an Hochschulen werden abschließend diskutiert. (ICA2)
Der Beitrag präsentiert Überlegungen aus einem studentischen Lehrforschungsprojekt, das im Wintersemester 1994 und im Sommersemester 1995 an der Freien Universität Berlin durchgeführt wurde. Hintergrund für die thematische Ausrichtung des Projekts ist die sich abzeichnende Konjunktur in den Sozialwissenschaften: die Ausbildungskapazität etwa in der Soziologie überschreitet seit langem die Aufnahmefähigkeit des traditionellen, akademisch-universitären Arbeitsmarktes für dieses Fach. Lehrforschungsprojekte sollen helfen, den Studierenden während des Studiums Gelegenheit zu geben, unter praxisnahen Bedingungen wesentliche berufliche Kompetenzen zu erwerben, die sie auch in Tätigkeiten außerhalb der Universitäten anwenden können. Im Vordergrund des Projekts stand sowohl eine Befragung der Soziologen bzgl. ihres beruflichen Selbstverständnisses oder ihrer soziologischen Identität als auch von Entscheidungsträgern bei den beschäftigenden außeruniversitären Institutionen und Wirtschaftsunternehmen. Die Ergebnisse der Befragung lassen bei den Soziologen selber deutlich eine Kritik an der soziologischen Ausbildung und an ihrer Praxisferne erkennen. Andererseits sind es bevorzugt außerfachliche Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Kommunikativität und Organisationsfähigkeit, weswegen Soziologen bevorzugt in außeruniversitären Institutionen eingestellt werden. (ICH)