Gesteuerte Freiheit: das Urban Governance Instrument der Improvement Districts und Verfassungsrecht
In: Studien und Beiträge zum öffentlichen Recht 19
302 Ergebnisse
Sortierung:
In: Studien und Beiträge zum öffentlichen Recht 19
Im Fachjargon vorher zu finden, nun in aller Munde: Gentrification. Stellt das ein Problem dar oder handelt es sich hierbei um einen natürlichen Prozess der Stadtentwicklung? Dass Menschen mit höherem Einkommen mehr Macht und Entscheidungsmöglichkeiten haben, ist eine Folgeerscheinung des Kapitalismus. So wie in der Natur die Ressourcen unterschiedlich verteilt sind, so sind sie es auch in unserer kapitalistischen Gesellschaft. Aber Kapitalismus ist vom Menschen erschaffen und nicht natürlich. Ist der Gentrificationprozess also doch keine natürliche Erscheinung, sondern vom Homo Oeconomicus selbst erschaffen und vielleicht sogar gewollt?Eine neoliberale Stadtpolitik und ihr Lobbyismus machen die lokale Politik teilweise zu passiven Unterstützern der angestrebten Investitionspläne. Aber warum passiv? Da Investoren/ innen viel Geld für die Stadt versprechen, insbesondere für eine stark verschuldete Stadt wie Berlin, erscheinen sie als Retter/ innen der Stadt. Durch diese Machtinanspruchnahme seitens der Investoren/ innen gibt die Stadtpolitik quasi ihr "Regierungszepter" an die Privaten ab, wodurch sich ein großer Handlungsspielraum für sie eröffnet, ohne dabei auf die Stadtbevölkerung Rücksicht nehmen zu müssen. Das sieht man beispielsweise am "Potsdamer Platz" in Berlin. Luxus- und Neubauten entstehen, ehemals Soziale Wohnungen werden privatisiert oder Förderungen, die vor allem die ärmeren Bevölkerungsschichten unterstützt haben, werden aufgehoben. Den Grund dafür, warum genau Berlin so gute Möglichkeiten für Immobilieninvestitionen bietet, findet man in der Geschichte. Berlin, als ehemals geteilte Stadt, hat unterschiedliche Entwicklungsstadien durchlaufen. Vor allem der Ostteil zu Zeiten der DDR mit seiner kommunistischen Herrschaftsform und seiner zentralen Verwaltung hat die Bürger/ innen in ihrer Eigenständigkeit entmachtet. So konnten diese, nach dem Fall der Mauer, als viele Teile des ehemaligen Ostberlins ins Zentrum der der Stadt rückten, nur hilflos zusehen, wie die Stadt vom profitorientierten Denken und Handeln der westlichen Gesellschaft vereinnahmt worden ist. Dadurch entwickelte sich ein immer größer werdendes Armutsgefälle. Da vor allem der Ostteil günstigen Wohnraum zu bieten hatte, konnte leicht investiert und die alte Bevölkerung verdrängt werden. Gentrification ist die Verdrängung einer Bevölkerungsschicht durch die andere. Dass sich jenes Phänomen aber als viel komplexer erweist und in die gesellschaftlichen und ökonomischen Wurzeln greift, zeigt sich in dieser Arbeit. Zu aller erst konnte die Berliner Bevölkerung nur zusehen, wie die Mieten in die Höhe stiegen, die Förderungen abgebaut und mehr und mehr Soziale Wohnbauten privatisiert wurden. Die Aufwertung wurde dabei als "Revitalisierung" verkauft, die für schönere Wohnverhältnisse und eine erhöhte Lebensqualität für die Bewohner/ innen sorgen sollte. Mit dieser Aufwertung ging aber unweigerlich eine Verdrängung von einkommensschwachen Haushalten durch einkommensstarke Haushalte einher. Die davon betroffenen Berliner/ innen wehrten sich und schlossen sich daher im Laufe der Jahre zu Initiativen zusammen, die allein aber zu wenig Druck aufbauen konnten. Erst kürzlich kam es zu Kompromissen zwischen mehreren zusammengeschlossenen Initiativen, dem Bündnis "Mietenentscheid", und dem Berliner Senat. Eine mühevolle Beteiligung der Bevölkerung bei stadtpolitischen Entscheidungen konnte erreicht werden. Nach so vielen Jahren des Protestierens und Kämpfens um eine Beteiligung bei Entscheidungen in der Stadtentwicklung, ein Durchbruch? Urban Governance nennt sich der Ansatz, der eine "vereinte Anstrengung von Seiten der Kommune, der Zivilgesellschaft und des privatwirtschaftlichen Sektors" meint (Hall und Pfeiffer 2000, zitiert nach Selle 2013, S. 104). Könnte dies eine Steuerungsmöglichkeit für den Gentrificationprozess darstellen? ; Nowadays, gentrification seems to be a rather old fashioned term. It is widely known that nearly every city has its gentrification processes because it is part of the cities natural development. Today, the urban centres underlie neoliberalist politics that follow the profit- making logic. Due to this fact, some people have more money and therefore more power than others. Proponents compare this disparity with the different distribution of natural resources which is an ordinary process. However, how can capitalism and neoliberalism be natural? It seems that this process is intentioned by those who gain from it. It is not the scientific value related to this process that counts but more the political interests. But the population are reacting against this strategy? Initiatives through Berlin have spread over the years but every single one of them was too small to receive general acceptance. In 2015 all the small initiatives were combined to form one big initiative called "Mietenvolksentscheid". Their claims got heard as they managed to make compromises with the Berlin Senate. However, it took the Berlin Senate too long to appreciate the peoples needs. Nowadays urban development is linked to "Urban Governance" in which every actor takes part in city related political decisions. Not only should the investors that promise a lot of money for the city form this group of people that are allowed to take part in political decisions related to city development. The actors should come from diverse social backgrounds and therefore have different needs. They should be able to participate in political decisions related to urban development because they are the ones who live in the city and ultimately form it. The most important goal is to find compromises between the different actors and the political representatives that the Urban Governance wants to achieve. Through that process it could be possible to control the gentrification process because the people who are affected by it receive a voice. ; vorgelegt von Ines Woschitz ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch ; Karl-Franzens-Universität Graz, Diplomarbeit, 2016 ; (VLID)1341271
BASE
In: Bürgergesellschaft und Demokratie Band 40
In den 1990er Jahren haben zahlreiche europäische Staaten in Reaktion auf sozialräumliche Ausgrenzungsprozesse einen neuen Steuerungsansatz etabliert: Die integrierte Stadtteilentwicklung. Gabriele Schmidt untersucht die Implementation dieses Steuerungsansatzes in England unter New Labour, illustriert an zwei Partnerschaften in Bristol. Sie zeigt auf, mit welch hohen programmatischen Ansprüchen die Zusammenarbeit von öffentlichen und privaten Akteuren in lokalen Governance-Arrangements verbunden und wie diese in der Praxis verwässert und teilweise blockiert wurden. Sie verbindet die Analyse der Politikprogramme mit theoretischen Fragen nach dem Zusammenspiel von Urban Governance, zivilgesellschaftlicher Partizipation und repräsentativer Demokratie.
In: Blaue Reihe - Dortmunder Beiträge zur Raumplanung 141
In: Dortmunder Beiträge zur Raumplanung Bd. 141
In: Bürgergesellschaft und Demokratie 40
In den 1990er Jahren haben zahlreiche europäische Staaten in Reaktion auf sozialräumliche Ausgrenzungsprozesse einen neuen Steuerungsansatz etabliert: Die integrierte Stadtteilentwicklung. Gabriele Schmidt untersucht die Implementation dieses Steuerungsansatzes in England unter New Labour, illustriert an zwei Partnerschaften in Bristol. Sie zeigt auf, mit welch hohen programmatischen Ansprüchen die Zusammenarbeit von öffentlichen und privaten Akteuren in lokalen Governance-Arrangements verbunden und wie diese in der Praxis verwässert und teilweise blockiert wurden. Sie verbindet die Analyse der Politikprogramme mit theoretischen Fragen nach dem Zusammenspiel von Urban Governance, zivilgesellschaftlicher Partizipation und repräsentativer Demokratie. Der Inhalt Urban Governance, zivilgesellschaftliche Partizipation und lokale Demokratie Integrierte Stadtteilentwicklung in England Lokale Partnerschaften in Bristol Die Zielgruppen Dozierende und Studierende der Politikwissenschaft, Soziologie, Stadt- und Regionalplanung, Geographie und Verwaltungswissenschaften PraktikerInnen in den Bereichen Bürgerbeteiligung, Zivilgesellschaft und bürgerschaftliches Engagement, integrierte Stadtteilentwicklung/Sozialplanung/Community Organization Die Autorin Dr. Gabriele Schmidt promovierte bei Prof. Häußermann am Georg-Simmel-Zentrum für Metropolenforschung der Humboldt Universität zu Berlin. Sie leitet die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Akademie für Raumforschung und Landesplanung
In: Bürgergesellschaft und Demokratie 40
In: Die Zukunft der Europäischen Stadt: Stadtpolitik, Stadtplanung und Stadtgesellschaft im Wandel, S. 246-262
Die zentrale These des Beitrags lautet, dass soziale Integration und das Streben nach Kohäsion nicht unbedingt als Charakteristikum der europäischen Stadt an sich zu verstehen sind, sondern als Errungenschaft von sozialen Kämpfen und Ergebnis von sozialen Kompromissen. Aus dieser Perspektive geht die Verfasserin zunächst auf die Bedeutung von Zuwanderung und Migration in der europäischen Stadt und die sich dadurch immer wieder neu stellende soziale Frage sowie den Umgang damit ein. Im Mittelpunkt des Beitrags stehen im Folgenden das Phänomen der irregulären Migration und diesbezügliche städtische Handlungsansätze. Dies wird am Beispiel zweier Städte - Barcelona und Den Haag - illustriert. Diese beiden Fallstudien machen deutlich, wie unterschiedlich sich eine Situation darstellen kann und wie sehr institutionelle Settings und soziale Bewegungen gleichermaßen eine Rolle spielen. (ICE2)
Die Stadtentwicklungspolitik in Deutschland formuliert aufgrund veränderter Rahmenbedingungen wie dem demografischen Wandel, der Globalisierung der Wirtschaftsbeziehungen oder auch veränderter öffentlicher Finanzen, die normative Idee, Stadtquartiere durch eine intensivere Beteiligung privater Akteure zu entwickeln. Bisherige Versuche der Städtebauförderung die Einbindung privater Kleineigentümer in quartiersbezogene Handlungsansätze zu stimulieren zeigen, dass dies bislang nur unzureichend gelingt. Auf rationalen Handlungslogiken basierende Theorien sprechen im Zusammenhang der privaten Erstellung öffentlicher Güter sogar von "Marktversagen". Und trotzdem existieren bereits erste Eigentümerstandortgemeinschaften (ESG) in Deutschland. Was ermöglichte dieses private Engagement? Angesichts fehlender empirischer Daten über freiwilliges kollektives Handeln privater Eigentümer in der Quartiers-entwicklung, geht die vorliegende Dissertation der Frage nach, welche Faktoren die Entstehung von ESG bestimmen und die institutionelle Struktur von ESG charakterisieren. Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde ein vergleichendes Fallstudiendesign mit ESG in Dortmund, Essen und Görlitz gewählt. Die Ergebnisse der Dissertation verdeutlichen, dass ESG als abhängige Variable sowohl durch die individuellen Interessen bzw. Handlungsstrategien der Immobilieneigentümer bei der Bewirtschaftung ihrer Immobilien, als auch durch den Steuerungsanspruch staatlicher Akteure in der Quartiersentwicklung bestimmt werden. Die Autorin leitet die individuellen und kollektiven Handlungsstrategien der Akteure her und setzt sich mit der individuellen Motivation zum Handeln auseinander. Zusätzlich werden grundlegende institutionelle Merkmale von ESG und ihre Eigenheit als Urban Governance-Ansatz diskutiert. Aus den als Hypothesen formulierten Ergebnissen werden abschließend Schlussfolgerungen für die Praxis sowie der weitere Forschungsbedarf abgeleitet.:A Einleitung.23 1 Hintergrund und Problemstellung.25 1.1 Städte im Wandel der Zeit.25 1.2 Die Städtebauförderung im Wandel der Zeit.33 2 Gegenstand und Zielstellung der Untersuchung.37 2.1 Gegenstand der Untersuchung.37 2.2 Ziel und Fragestellung der Untersuchung.42 3 Aufbau der Arbeit.45 4 Grenzen der Arbeit.49 B Kollektives Handeln – theoretische Einordnung der zentralen Problematik.51 1 Über die individuelle Herausforderung, kollektiv zu handeln.53 1.1 Zum Charakter des Kollektivgutes.54 1.2 Kollektives Handeln als rationales Handeln.56 1.3 Kollektives Handeln als soziales Handeln.60 1.4 Zwischenfazit.65 2 Über die Befähigung zum kollektiven Handeln mittels Institutionen.67 2.1 Verwendung des Begriffs und Entstehung von Institutionen.67 2.2 Einflussfaktoren bei der Entstehung von Institutionen.72 2.3 Typen von Institutionen und ihre Interaktionsformen.78 2.4 Charakter von Institutionen und ihre Wirkungen.84 2.5 Zwischenfazit.87 3 Kollektives Handeln als Koordinations- und Kooperationsaufgabe des Staates.91 3.1 Das Verhältnis zwischen staatlichen und privaten Akteuren.91 3.2 Von Planung über Steuerung zu Governance.94 3.3 Wandel im Planungsverständnis in der Stadtentwicklung.101 3.4 Zwischenfazit.108 C Herangehensweise und Methodik .111 1 Wahl des Forschungsdesigns.113 2 Auswahl und Erhebung der Daten.117 2.1 Auswahl der Fallstudien .117 2.2 Auswahl der Interviewpartner .121 2.3 Erhebung der Daten.124 2.4 Wahl der Interviewart und Durchführung der Interviews.126 3 Auswertung der Daten.129 3.1 Erkenntnistheoretische Grundannahmen.129 3.2 Prozess der Analyse.130 3.3 Generierungen der Hypothesen.135 D Einführung in Eigentümerstandortgemeinschaften (ESG) in Deutschland und die Fallstudien .137 1 Eigentümerstandortgemeinschaften in Deutschland.139 1.1 Anlass für Eigentümerstandortgemeinschaften in Deutschland.139 1.2 Entwicklungsstand von ESG in Deutschland .140 1.3 ESG als Regelungstatbestand der Bundesgesetzgebung.143 1.4 ESG als ExWoSt-Forschungsfeld.145 2 Fallstudie ESG Brunnenstraßenviertel in Dortmund .149 2.1 Strukturdaten der Stadt Dortmund.149 2.2 Strukturdaten des ESG-Standortes.151 2.3 Entstehung, Akteure und Inhalte der ESG.155 2.4 Handlungsmotive und -strategien der Beteiligten.157 2.5 Institutionelle Merkmale der ESG.161 3 Fallstudie ESG Vogelheim in Essen .163 3.1 Strukturdaten der Stadt Essen.163 3.2 Strukturdaten des ESG-Standortes.167 3.3 Entstehung, Akteure und Inhalte der ESG.169 3.4 Handlungsmotive und -strategien der Beteiligten.170 3.5 Institutionelle Merkmale der ESG.172 4 Fallstudie ESG Gründerzeitquartier in Görlitz .175 4.1 Strukturdaten der Stadt Görlitz.175 4.2 Strukturdaten des ESG-Standortes.180 4.3 Entstehung, Akteure und Inhalte der ESG.184 4.4 Handlungsmotive und -strategien der Beteiligten.186 4.5 Institutionelle Merkmale der ESG.188 E Vergleichende Analyse der Daten und Generierung übergreifender Aussagen zu ESG….191 1 Zwischen Idealisten und Rationalisten: Akteursgruppen und Rollenbilder.193 1.1 Die Akteursgruppen in ESG.193 1.2 Rollenbilder der Akteure und ihre Rolle in der ESG.199 2 Zwischen öffentlich und privat: Themen und Projekte der ESG.205 2.1 Zur Wahrnehmung der Handlungssituation .205 2.2 Projekte der ESG.209 3 Investition versus Exit: Handlungsstrategien der Akteure.215 3.1 Handlungsoptionen der Eigentümer bzgl. der Immobilie.215 3.2 Handlungsoptionen der Eigentümer bzgl. der ESG.222 3.3 Handlungsoptionen der öffentlichen Hand.226 3.4 Zusammenspiel und Pfadabhängigkeit in der Strategiewahl .229 4 Zwischen Unsicherheit und Sicherung: Motivation der Immobilieneigentümer.239 4.1 Reduzierung von Unsicherheit als übergeordnetes Motiv.240 4.2 Steigerung von Macht und Einfluss durch ESG.243 4.3 Monetäre Vorteile durch ESG.246 4.4 Lösung eines Sachproblems durch ESG.249 4.5 Der Einfluss von Kontextbedingungen auf die Entstehung von ESG.251 5 Hemmnisse und Erfolgsfaktoren im Entstehungsprozess.257 5.1 Hemmnisse für die Entstehung einer ESG.257 5.2 Erfolgsfaktoren für die Gründung einer ESG.263 6 Zwischen strategischem Netzwerk und Gemeinschaftsorganisation: institutionelle Ausprägung bei ESG.271 6.1 Die Generierung von Nutzen durch ESG.271 6.2 Mit der Institution ESG verbundene Kosten.273 6.3 Normen und Diskontierungsraten der Akteure.279 7 Zwischen Anreiz und Zwang: Urban Governance und die Rolle des Staates.283 7.1 Zwischen Anreiz und Zwang: Steuerungsansätze in ESG.283 7.2 Urban Governance: Zur Rolle der öffentlichen Hand in ESG.289 F Diskussion der Hypothesen und Schlussfolgerungen .293 1 Diskussion der Hypothesen zu den Forschungsfragen.295 1.1 Beteiligte und Themen von ESG.296 1.2 Handlungsmotive und -strategien der Beteiligten.301 1.3 Erfolgsfaktoren und Hemmnisse im ESG-Entstehungsprozess.307 1.4 Institutionelle Merkmale von ESG.310 1.5 ESG als Governance in der Stadtentwicklung.314 1.6 Fazit zur Leitfrage.319 2 Schlussfolgerungen und weiterer Forschungsbedarf .323 2.1 Schlussfolgerungen für die Praxis.323 2.2 Weiterer Forschungsbedarf.330 G Verzeichnisse.335 1 Quellen.337 1.1 Literatur.337 1.2 Internet.357 1.3 Interviewpartner.358 2 Abkürzungsverzeichnis.365 3 Abbildungsverzeichnis.367 4 Tabellenverzeichnis.369 ; This PhD thesis deals with a concept of urban development which is at present in a pilot phase in Germany, the Local Property Owner Partnership (LoPOP). These are characterized by a voluntary collective development of the quarter at the initiative of the property owners. The demographic, economic and social structures lead to spatially differentiated changes which induce complex problems in urban development. Among others, this may result in a notable increase of vacant flats, an increasing demand for low-barrier flats or in investment backlogs of the public infrastructure. A large part of the up-coming investment tasks concerns private property and requires action by private property owners, e.g. in the development of living space. Attempts to activate proprietors via urban development funding have shown minor success up to now. Current urban development policy formulates the idea to reach a positive development of structurally weak quarters by a more intensified participation of private actors in collective approaches. In view of the missing of empirical data on voluntary action by private proprietors in the urban development, the PhD thesis investigates which factors determine the establishment of Local Property Owner Partnerships and characterize their institutional structure. Due to the small number of existing LoPOPs in Germany as well as to the limited number of scientific publications dealing with this subject, a comparative case study design was chosen. Fifty-six partially structured interviews were held in three heterogeneously distinctive LoPOPs in Dortmund, Essen and Görlitz. The transcribed interview data were processed by means of reconstructive content analyses and the results were formulated as hypotheses. The results of the thesis show that the subject of examination, LoPOPs, can be discussed with respect to actor-related and institutional theories as well as governance approaches. LoPOPs are defined as a dependent variable with respect to the individual interests and strategies of action of the property owners concerning their real estate management as well as to the governance requirements of state actors concerning the development of the quarter. Thereby, it has become apparent that one should make a distinction between the strategies of action of the state and the private actors. Both groups show three basic types of action strategies which have constructional and social as well as structural impacts on the quarter. The individual strategies of action of the proprietors are invest, wait and exit. With regard to the quarter, the municipal actors have the strategies develop, wait or retract at their disposal. Moreover, the data analyses discovered a path dependency between the individual management strategies of the proprietors and their action in the collective situation. The actors who are focusing on wait or on exit play the role of free riders. With regard to the proprietors who are willing to invest, three collective strategies of action may be noted: wait, individual effort and cooperation. As a central motive for choosing the collective strategy of action cooperation and, thus for commitment to participating in the LoPOP, the reduction of uncertainty could be identified. According to this, the preparedness for cooperation depends on the intensity of uncertainty in the management of the property and, thus, also on the degree of being affected by the above mentioned structural change. Whether the LoPOP is a suitable tool for the elimination of this uncertainty is closely connected with its institutional structure. LoPOPs are - taking into account the specific constellation of actors - characterized by high transaction costs, due to the low legal and social possibilities for sanctions. Therefore, a clear value of the projects and the common standards of the actors are all the more necessary for success. LoPOPs deal with the development of quarters and produce, as a private initiative, also public goods. This establishes the public interest in their development. The results of the thesis show that, due to the constellation of actors, interests and themes in voluntary LoPOPs, the state actors concentrate on the interaction form of the horizontal coordination. Therefore, LoPOPs can be referred to as a form of Urban Governance. Moreover, it becomes obvious that, when the mission statement of a voluntary, informal and private network of small proprietors shall be realised, on the one hand free riders cannot be avoided, on the other hand the public authorities are indispensable providing consulting and financial support. In comparison with traditional approaches of urban development funding, LoPOPs, as collective development approaches, need an intensive involvement of local actors in addition to the thematic debate during their preparation. The thesis terminates with conclusions for practice as well as needs for further research drawn from the generated hypotheses. The needs for further research refer inter alia to the evaluation of effects of the LoPOPs; the analysis of learning processes among the groups of actors in the development process and in the verification of the generated hypotheses in this work.:A Einleitung.23 1 Hintergrund und Problemstellung.25 1.1 Städte im Wandel der Zeit.25 1.2 Die Städtebauförderung im Wandel der Zeit.33 2 Gegenstand und Zielstellung der Untersuchung.37 2.1 Gegenstand der Untersuchung.37 2.2 Ziel und Fragestellung der Untersuchung.42 3 Aufbau der Arbeit.45 4 Grenzen der Arbeit.49 B Kollektives Handeln – theoretische Einordnung der zentralen Problematik.51 1 Über die individuelle Herausforderung, kollektiv zu handeln.53 1.1 Zum Charakter des Kollektivgutes.54 1.2 Kollektives Handeln als rationales Handeln.56 1.3 Kollektives Handeln als soziales Handeln.60 1.4 Zwischenfazit.65 2 Über die Befähigung zum kollektiven Handeln mittels Institutionen.67 2.1 Verwendung des Begriffs und Entstehung von Institutionen.67 2.2 Einflussfaktoren bei der Entstehung von Institutionen.72 2.3 Typen von Institutionen und ihre Interaktionsformen.78 2.4 Charakter von Institutionen und ihre Wirkungen.84 2.5 Zwischenfazit.87 3 Kollektives Handeln als Koordinations- und Kooperationsaufgabe des Staates.91 3.1 Das Verhältnis zwischen staatlichen und privaten Akteuren.91 3.2 Von Planung über Steuerung zu Governance.94 3.3 Wandel im Planungsverständnis in der Stadtentwicklung.101 3.4 Zwischenfazit.108 C Herangehensweise und Methodik .111 1 Wahl des Forschungsdesigns.113 2 Auswahl und Erhebung der Daten.117 2.1 Auswahl der Fallstudien .117 2.2 Auswahl der Interviewpartner .121 2.3 Erhebung der Daten.124 2.4 Wahl der Interviewart und Durchführung der Interviews.126 3 Auswertung der Daten.129 3.1 Erkenntnistheoretische Grundannahmen.129 3.2 Prozess der Analyse.130 3.3 Generierungen der Hypothesen.135 D Einführung in Eigentümerstandortgemeinschaften (ESG) in Deutschland und die Fallstudien .137 1 Eigentümerstandortgemeinschaften in Deutschland.139 1.1 Anlass für Eigentümerstandortgemeinschaften in Deutschland.139 1.2 Entwicklungsstand von ESG in Deutschland .140 1.3 ESG als Regelungstatbestand der Bundesgesetzgebung.143 1.4 ESG als ExWoSt-Forschungsfeld.145 2 Fallstudie ESG Brunnenstraßenviertel in Dortmund .149 2.1 Strukturdaten der Stadt Dortmund.149 2.2 Strukturdaten des ESG-Standortes.151 2.3 Entstehung, Akteure und Inhalte der ESG.155 2.4 Handlungsmotive und -strategien der Beteiligten.157 2.5 Institutionelle Merkmale der ESG.161 3 Fallstudie ESG Vogelheim in Essen .163 3.1 Strukturdaten der Stadt Essen.163 3.2 Strukturdaten des ESG-Standortes.167 3.3 Entstehung, Akteure und Inhalte der ESG.169 3.4 Handlungsmotive und -strategien der Beteiligten.170 3.5 Institutionelle Merkmale der ESG.172 4 Fallstudie ESG Gründerzeitquartier in Görlitz .175 4.1 Strukturdaten der Stadt Görlitz.175 4.2 Strukturdaten des ESG-Standortes.180 4.3 Entstehung, Akteure und Inhalte der ESG.184 4.4 Handlungsmotive und -strategien der Beteiligten.186 4.5 Institutionelle Merkmale der ESG.188 E Vergleichende Analyse der Daten und Generierung übergreifender Aussagen zu ESG….191 1 Zwischen Idealisten und Rationalisten: Akteursgruppen und Rollenbilder.193 1.1 Die Akteursgruppen in ESG.193 1.2 Rollenbilder der Akteure und ihre Rolle in der ESG.199 2 Zwischen öffentlich und privat: Themen und Projekte der ESG.205 2.1 Zur Wahrnehmung der Handlungssituation .205 2.2 Projekte der ESG.209 3 Investition versus Exit: Handlungsstrategien der Akteure.215 3.1 Handlungsoptionen der Eigentümer bzgl. der Immobilie.215 3.2 Handlungsoptionen der Eigentümer bzgl. der ESG.222 3.3 Handlungsoptionen der öffentlichen Hand.226 3.4 Zusammenspiel und Pfadabhängigkeit in der Strategiewahl .229 4 Zwischen Unsicherheit und Sicherung: Motivation der Immobilieneigentümer.239 4.1 Reduzierung von Unsicherheit als übergeordnetes Motiv.240 4.2 Steigerung von Macht und Einfluss durch ESG.243 4.3 Monetäre Vorteile durch ESG.246 4.4 Lösung eines Sachproblems durch ESG.249 4.5 Der Einfluss von Kontextbedingungen auf die Entstehung von ESG.251 5 Hemmnisse und Erfolgsfaktoren im Entstehungsprozess.257 5.1 Hemmnisse für die Entstehung einer ESG.257 5.2 Erfolgsfaktoren für die Gründung einer ESG.263 6 Zwischen strategischem Netzwerk und Gemeinschaftsorganisation: institutionelle Ausprägung bei ESG.271 6.1 Die Generierung von Nutzen durch ESG.271 6.2 Mit der Institution ESG verbundene Kosten.273 6.3 Normen und Diskontierungsraten der Akteure.279 7 Zwischen Anreiz und Zwang: Urban Governance und die Rolle des Staates.283 7.1 Zwischen Anreiz und Zwang: Steuerungsansätze in ESG.283 7.2 Urban Governance: Zur Rolle der öffentlichen Hand in ESG.289 F Diskussion der Hypothesen und Schlussfolgerungen .293 1 Diskussion der Hypothesen zu den Forschungsfragen.295 1.1 Beteiligte und Themen von ESG.296 1.2 Handlungsmotive und -strategien der Beteiligten.301 1.3 Erfolgsfaktoren und Hemmnisse im ESG-Entstehungsprozess.307 1.4 Institutionelle Merkmale von ESG.310 1.5 ESG als Governance in der Stadtentwicklung.314 1.6 Fazit zur Leitfrage.319 2 Schlussfolgerungen und weiterer Forschungsbedarf .323 2.1 Schlussfolgerungen für die Praxis.323 2.2 Weiterer Forschungsbedarf.330 G Verzeichnisse.335 1 Quellen.337 1.1 Literatur.337 1.2 Internet.357 1.3 Interviewpartner.358 2 Abkürzungsverzeichnis.365 3 Abbildungsverzeichnis.367 4 Tabellenverzeichnis.369
BASE
In: IÖR Schriften, Band 54
Die Stadtentwicklungspolitik in Deutschland formuliert aufgrund veränderter Rahmenbedingungen wie dem demografischen Wandel, der Globalisierung der Wirtschaftsbeziehungen oder auch veränderter öffentlicher Finanzen, die normative Idee, Stadtquartiere durch eine intensivere Beteiligung privater Akteure zu entwickeln. Bisherige Versuche der Städtebauförderung die Einbindung privater Kleineigentümer in quartiersbezogene Handlungsansätze zu stimulieren zeigen, dass dies bislang nur unzureichend gelingt. Auf rationalen Handlungslogiken basierende Theorien sprechen im Zusammenhang der privaten Erstellung öffentlicher Güter sogar von "Marktversagen". Und trotzdem existieren bereits erste Eigentümerstandortgemeinschaften (ESG) in Deutschland. Was ermöglichte dieses private Engagement? Angesichts fehlender
empirischer Daten über freiwilliges kollektives Handeln privater Eigentümer in der Quartiersentwicklung, geht die vorliegende Dissertation der Frage nach, welche Faktoren die Entstehung von ESG bestimmen und die institutionelle Struktur von ESG charakterisieren. Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde ein vergleichendes Fallstudiendesign mit ESG in Dortmund, Essen und Görlitz gewählt. Die Ergebnisse der Dissertation verdeutlichen, dass ESG als abhängige Variable sowohl durch die individuellen Interessen bzw. Handlungsstrategien der Immobilieneigentümer bei der Bewirtschaftung ihrer Immobilien, als auch durch den Steuerungsanspruch staatlicher Akteure in der Quartiersentwicklung bestimmt werden. Die Autorin leitet die individuellen und kollektiven Handlungsstrategien der Akteure her und setzt sich mit der individuellen Motivation zum Handeln auseinander. Zusätzlich werden grundlegende
institutionelle Merkmale von ESG und ihre Eigenheit als Urban Governance-Ansatz diskutiert. Aus den als Hypothesen formulierten Ergebnissen werden abschließend Schlussfolgerungen für die Praxis sowie der weitere Forschungsbedarf abgeleitet.
In: Heidelberger geographische Arbeiten 126
In: Die Zukunft der Europäischen Stadt: Stadtpolitik, Stadtplanung und Stadtgesellschaft im Wandel, S. 229-245
Der Beitrag untersucht, ob Governance in der Lage ist, eine Effektivitätssteigerung lokaler Politik und eine Revitalisierung lokaler Demokratie in Einklang zu bringen und wie die Zusammenarbeit zwischen politisch-administrativen Eliten und zivilgesellschaftlichen Akteure verläuft. Diese Fragen werden am Beispiel des englischen Programms "New Deal for Communities" und dessen Implikationen in Bristol untersucht. Nach einer kurzen Einführung in die Debatte um Local Governance und zivilgesellschaftliche Partizipation sowie in den Analyserahmen der Untersuchung wird die Verbindung beider Zielsetzungen im "New Deal for Communities"-Programm aufgezeigt. Anschließend wird am Beispiel der NDC-Partnership in Bristol der Einfluss von Organisationsstruktur, Akteurverhalten und des politisch-institutionellen Kontextes auf die Inklusivität und Effektivität von Governance-Strukturen auf lokaler und sublokaler Ebene diskutiert. (ICE2)
In: Strategieorientierte Planung im kooperativen Staat, S. 224-249
Der Beitrag zur strategischen Stadtplanung geht über die traditionelle Diskussion hinaus und diagnostiziert einen Übergang von der linearen Planung über urban governance hin zu Selbststeuerungsprozessen. Der Autor stellt die grundlegende Frage nach dem Sinn und Unsinn planerischer Steuerung und stellt damit das Grundverständnis der Planungsdisziplin in Frage: Kann und vor allem soll man weiterhin in traditioneller Weise planen? Die Beantwortung gliedert sich in folgende Punkte: (1) Die Ablösung der Konzeption einer 'umfassenden Planung' durch Modelle der Selbststeuerung und Selbstorganisation, (2) die Wurzeln der Modelle von Selbstregulierung und Selbstorganisation, (3) urban-governance-Modelle und die Partizipation als integrierte Strategie, (4) Formen der Partizipation und des Empowerments in der Raumplanung, (5) creative governance und die Integration von Heterarchien in der strategieorientierten Planung, (6) ein neues Verständnis von Raumplanung jenseits von Eindeutigkeiten sowie (7) die regulierte Selbststeuerung in der Raumplanung und die Kunst des Planens von 'Nicht-Planung'. Der Verfasser plädiert für die Zurücknahme des Steuerungsanspruchs von Planung, er möchte Raum vorhanden wissen für Formen der Selbstorganisation sozialer Gruppen im Raum und der Selbststeuerung ihrer Bedürfnisse und Ansprüche. Gewünscht wird eine Planung, die offen ist für chaotische, unplanbare und eigendynamische räumliche Entwicklungen. Mit dem Beitrag soll ein neues, visionäres Planungsverständnis vorangetrieben werden, das den heutigen, unübersichtlich gewordenen gesellschaftlichen und räumlichen Entwicklungen entspricht. (ICG2)