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Um militärische Auseinandersetzungen und bürgerkriegsähnliche Zustände im Tschad zu erklären, wird auf den Erklärungsansatz des 'warlordism' der chinesischen Geschichte zurückgegriffen. Analog dazu sind auch im Tschad ein Zusammenbruch des zentralen Staates, Zerfallserscheinungen der zentralen Autorität und die Zunahme regionaler Machtzentren festzustellen, wobei die regionalen Führer ihre Machtansprüche verstärkt mit militärischer Gewalt durchsetzen. Dargestellt wird die Entwicklung am Beispiel der Auseinandersetzungen zwischen Gegnern und Befürwortern des Habre-Regimes 1989. (DÜI-Fry)

After considering the inadequacies of the prevailing concern in African studies with violence and the collapse of the postcolonial state, the authors argue that the uses made of concepts of 'militarism' and 'militarisation' are equally confused and inadequate, particularly in explaining recent Chad history. They suggest an alternative approach, the elaboration of the warlord model used to discuss Chinese history between 1916 and 1928. They argue that there are striking parallels between the China of that time and Chad from the late seventies in the form of the collapse of central control, the rise of regional centres of power based on personalised rule and military force, and the consequent prevalence of a politics of conflict and war.

"Georgia: Warlords, Generals, and Politicians" published on by Oxford University Press.

Der Begriff Warlord hat seit etwa zwei Jahrzehnten Konjunktur in Medien und Wissenschaft. Er dient zur Bezeichnung von Bürgerkriegsakteuren, die sich anderen Analysekategorien entziehen. Der Beitrag unternimmt den Versuch, die Kritik an der Ungenauigkeit und normativen Einseitigkeit des Begriffs genauer herauszuarbeiten und andererseits, einige alternative Analysemittel aufzuzeigen, die zu einem besseren Verständnis von Warlords, ihren Organisationen sowie gegenwärtigen Bürgerkriegen beitragen. In einem ersten Schritt werden die Schwierigkeiten der wissenschaftlichen Literatur dargestellt, die an einer eindeutigen Definition des Warlord-Begriffs gescheitert ist. Im zweiten Teil werden zwei Kriegsakteure in der Demokratischen Republik Kongo beschrieben. Ausgehend von diesen empirischen Beispielen wird ausgeführt, inwiefern der Warlord-Begriff nützlich sein kann, solange er in eine kontext- und prozesssensitive Betrachtung eingebettet ist. (ICB2)