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Das Interesse an den zahlreichen steinzeitlichen Frauenstatuetten und die Auseinandersetzung mit der Darstellung des weiblichen Körpers und seiner Symbolik, die auf eine kultische Verehrung des Weiblichen hinweisen, führt zu den Konzepten der Geschlechterdifferenz und des Differenzfeminismus. Die Bezeichnung ""Göttin"" für diese Frauenfiguren führt zu den Fragen, welche Bedeutung eine weibliche Gottheit für Frauen haben könnte und wie sich eine monotheistische, patriarchale Religion auf das Selbstbild der Frau auswirkt. Der zweite Teil der Arbeit behandelt Frauengeschichte und Frauengeschichts

Françoise Dolto (1908-1989) war in Frankreich nicht nur eine Koryphäe der Kindertherapie, sondern geradezu eine Institution. Bei uns wird die Psychoanalytikerin des Lacan-Kreises gerade erst entdeckt. Der vorliegende Text über weibliche Sexualität, die Ausarbeitung eines Referats, das sie 1960 auf dem Internationalen Psychoanalytischen Kongress hielt, wurde erstmals 1982 veröffentlicht und liegt nun in korrigierter Überarbeitung vor. Ergänzt von über 100 Seiten Kommentaren, die Dolto 1985 zur Erstfassung ihres Textes abgab. Der Titel, für wissenschaftliche Fachbibliotheken sicher Grundbestand, kann auch für große öffentliche Systeme erwogen werden, sind doch Doltos bildhaft-assoziative Ausführungen auch für interessierte Fachfremde gut lesbar und gewiss bereichernder und reflexionsfördernder als die platten physiologischen Sexualitätskonzepte vieler Sachbücher. (3) (Heidrun Küster)

Die deutsche Bundeswehr ist als militärische Organisation trotz ihrer umfassenden formalen Öffnung für Frauen und veränderter Aufgabenbereiche noch immer männlich konnotiert. Weibliche militärische Führungskräfte stellen in doppelter Hinsicht, als Frau und als Führungskraft, eine Abweichung und Verletzung bestehender stereotyper Zuschreibungen und Geschlechterdifferenzen dar. Der vorliegende Beitrag betrachtet die Bezugnahme auf die Kategorie Geschlecht durch weibliche Offiziere in diesem doppelt männlich konnotierten Kontext sowie deren Anwendung von Geschlechterdifferenzierungen. Es wird argumentiert, dass sie ein "strategisches Differenzmanagement" anwenden. Durch den Fokus auf die Auswirkungen der vertikalen Segregation im organisationalen Kontext auf das geschlechtliche Differenzmanagement ergänzt der Beitrag bisherige theoretische und empirische Ergebnisse bezüglich der Geschlechterkonstruktion und Geschlechterdifferenzierung in geschlechtsuntypischen Berufsbereichen.

Sexismus und Rassismus haben ihren besonderen Charakter durch den Kolonialismus erhalten. Die Autorin beschäftigt sich mit diesem engen geschichtlichen Zusammenhang in der kolonialen und neokolonialen Epoche. Es wird die Frage verfolgt, ob die Unterdrückung von Frauen in den kapitalistischen Industrieländern und den Entwicklungsländern grundlegend unterschiedlich bestimmt ist und ob folglich auch ihr Widerstand völlig unterschiedlich ist. Es wird festgestellt, daß die Handlungsräume der Frauen nicht nur im äußeren Raum angesiedelt sind, sondern auch in der Bestimmung ihrer Körper. Die vorherigen Handlungsräume von Frauen wurden im Zuge der sozialen Entwicklungen eingeschränkt und diese Begrenzungen wurden durch neue Optionen, wie etwa Ausbildung oder mögliche politische Beteiligung, nicht hinreichend kompensiert. Frauen als soziale Gruppe und als Individuen haben diese Einschränkungen allerdings nicht als passive Opfer hingenommen; sie haben sich in verschiedenen Formen, ob listig und verweigernd oder offensiv und fordernd, widersetzt. Es werden Formen dieses Widerstandes beschrieben und danach gefragt, wie die Frauen auf die Begrenzungen ihrer Handlungsräume reagierten, wie sie mit den neuen und alten "Grenzziehungen" umgingen. Es werden drei Grundtypen des weiblichen Widerstandes gefunden; den konservierenden, aber nicht notwendig konservativen Typen, der versucht, bisherige Grenzen zu erhalten; den Versuch der Grenzausweitung nach dem männlichen Vorbild; den utopischen und meist vagen Typen des Versuchs der Grenzüberschreitung. Ohne den dritten Typen der Überschreitung der Grenzen werden auch die anderen Formen in den bestehenden patriarchalischen Kulturen verharren; er ermöglicht eine Antizipation auf eine noch offene Zukunft. (TR)

"In Anlehnung an Gordon Allport, Erik Erikson, James Marcia und George Herbert Mead lässt sich Identität - im Gegensatz zu Eigenschaften, die extern definiert werden - als interne Definition eines Individuums beschreiben, die auf drei nach ihrer Entstehungsgeschichte unterschiedenen Ebenen unterteilt ist. Nur auf der mittleren dieser Ebenen lässt sich die Existenz einer expliziten Geschlechtsidentität begründen, die, da sie auf Entwicklungslernen beruht, die Möglichkeit der Transzendenz einschließt. Auf Grundlage theoretischer Ansätze über weibliche Identität und empirischer Untersuchungen über geschlechtsspezifische Entwicklungen kann weibliche Identität als alltagsweltliche Orientierung beschrieben werden, die sich auch dann noch empirisch nachweisen lässt, wenn die betreffenden befragten jungen Frauen einen technischen Beruf gewählt haben." (Autorenreferat)