Suchergebnisse

Untersucht wird die Frage der Macht im Verhältnis von Journalisten und Öffentlichkeitsarbeitern. Am Beispiel des Clinton/ Lewinsky-Skandals nimmt der Autor aktuelle Entwicklungen im Verhältnis von Journalismus und politischer PR zum Anlaß, um sich mit dem Fach-Diskurs in der Bundesrepublik Deutschland um "Intereffikation" auseinander zu setzen. Untersucht werden insbesondere das quantitative Wachstum von PR, Spin doctoring, Advertorials als Instrument der Medienpolitik, aber auch Projekte wie "Excellence in PR" oder "Excellence in journalism", mit denen in beiden Bereichen in den USA offensiver als in Deutschland ein Qualitäts-Diskurs geführt wird. Die Entwicklung in den USA zeigt, daß der Einfluß von PR gegenüber dem Journalismus nicht nur wächst, sondern sich auch qualitativ neue Formen des Zusammen- und Gegeneinander-Spielens entwickeln. Der Versuch, das Verhältnis von Journalismus und PR mit dem Theorie-Ansatz der "Intereffikation" näher zu bestimmen, wird vor diesem Hintergrund eher skeptisch beurteilt. Letztlich handelt es sich dabei um "PR für PR", Fragen der Machtverteilung und verschiebung zwischen Journalismus und PR werden nicht mehr hinreichend thematisiert. Geeignet erscheint deshalb ein Modell, das - wie von Klaus Kocks vorgeschlagen - Journalismus und PR in einer parasitären Beziehungen sieht. Diskussionsbedürftig ist allerdings, wer dabei das Futtertier und wer den Parasiten abgibt. (RG)