Parteien und Verbände als Vertreter von Bürgerinteressen
In: Wirklich ein Volk?, S. 241-273
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In: Wirklich ein Volk?, S. 241-273
In: Soziale Ungleichheit, Kriminalität und Kriminalisierung, S. 49-83
In: Politische Biografien und sozialer Wandel, S. 27-39
Der Verfasser sieht den Einsatz der Biographieforschung im Bereich der Transformationsforschung und in der Erforschung sozialen Wandels im Allgemeinen durch eine Reihe verbreiteter Vorurteile blockiert, mit denen er sich "im Sinne einer provokanten Zuspitzung" kritisch und Partei ergreifend auseinandersetzt. Für ihn wird die beim einzelnen Subjekt ansetzende Biographieforschung zu Unrecht oft als psychologische Teildisziplin verstanden. Er betont, dass biographische Orientierungen auch in sozialen Strukturen "überpersonaler Art" eine Rolle spielen. Die Arbeitsteilung zwischen Mikro- und Makrosoziologie erscheint ihm als fragwürdig. Strukturen sollten von Prozessen nicht getrennt, sondern selbst als zeitliche Gegebenheiten verstanden werden. Transformationen und sozialer Wandel sind in diesem Verständnis nicht seltene, klare Zäsuren, sondern gesellschaftlicher Alltag. Biographische Wahlen, so die abschließende Schlussfolgerung, sind nicht arbiträr möglich, sie erfordern vielmehr Strukturtransformationen von biographisch gewachsenen Möglichkeiten. (ICE2)
In: Vom Betreuungsstaat zur Bürgergesellschaft: kann die Gesellschaft sich selbst regeln und erneuern?, S. 139-149
Der Autor weist in seinem Vortrag auf die Bedeutung der ehrenamtlichen Arbeit bei der Etablierung eines Bürgerstaates hin. Bei der Erfüllung gesetzlich garantierter Hilfeansprüche steht der gegenwärtige "Betreuungsstaat" vor der fast unlösbaren Aufgabe, ein entsprechendes Betreuungsangebot bei steigenden Kosten und abnehmendem finanziellen Spielraum bereitzustellen. Die Krise des Wohlfahrts- und Betreuungsstaates kann daher als neue Chance für das soziale Ehrenamt und als Bewährungstest für die Attraktivität von Wohlfahrtsorganisationen angesehen werden, in denen Bürger die Möglichkeit haben, sich gemeinnützig zu engagieren. Der Autor stellt Überlegungen an, wie Organisationen ihr Angebot im Hinblick auf aktive und neue Ehrenamtliche günstig gestalten können. Anhand des soziologischen Begriffs des Geschenks (im Sinne einer Gabe) beschreibt er ferner die Bedingungen von ehrenamtlicher Tätigkeit in der sozialen Arbeit und stellt ihre positiven Konsequenzen für den Bürgerstaat heraus. (ICI2)
In: Erhaltung und nachhaltige Nutzung der Biosphäre, S. 229-235
In: Kontingenz und Krise: Institutionenpolitik in kapitalistischen und postsozialistischen Gesellschaften ; Claus Offe zu seinem 60. Geburtstag, S. 263-290
Der britische Premier Blair und sein soziologischer Berater Anthony Giddens wollen den "Dritten Weg" zum großen Reformprojekt nicht nur der britischen, sondern auch der europäischen Sozialdemokratie für das 21. Jahrhundert machen. Damit eröffneten sie eine Debatte, die in ihren strategischen Implikationen dem Revisionismusstreit an der Wende zum 20. jahrhundert kaum nachsteht. Die "neue Revisionismusdebatte" steht für den Autor am Ende einer "kontinuierlichen politischen Deradikalisierung der europäischen Sozialdemokratie". Die Debatte wird in folgenden Schritten rekapituliert: (1) Die Vorstellung eines allgemeinen analytischen Modells zur Erklärung und Durchsetzung von Regierungspolitiken. (2) Die kritische Sichtung des theoretischen Konzepts des Dritten Wegs, wie es vor allem von Giddens entwickelt wurde. (3) Die Überprüfung an den britischen Verhältnissen unter dem Gesichtspunkt der sozialen Gerechtigkeit. (ICA)
In: Ökologisches Handeln als sozialer Konflikt: Umwelt im Alltag, S. 269-286
Der Beitrag zeigt am Beispiel der Implementation produktionsintegrierter Umweltschutzmaßnahmen im Abwasserbereich und der galvanotechnischen Industrie, dass Konflikt und Kooperation zwischen Behörde und Unternehmen sich ergänzen müssen, wenn Fortschritte im betrieblichen Umweltschutz erreicht werden sollen. Nach dem Einblick in die betrieblichen Gegebenheiten werden die Handlungsstrategien der Behörden und Industrieunternehmen in den überbetrieblichen Akteurkonstellationen der Kommune analysiert. Zuständige Behörden müssen eine kooperative Haltung gegenüber den Unternehmen einnehmen und diesen behilflich sein, Kooperationsbeziehungen zu Technikherstellern, Zulieferern und Kunden aufzubauen. Die Ausführungen zeigen, dass die bloße öffentliche und politische Thematisierung neuer Umweltstandards zwar eine Anstoßfunktion besitzt, aber keine konkreten inhaltlichen Lösungen zur Folge hat. (ICA)
In: Marx' Ökonomiekritik im Kapital, S. 12-56
Vor dem Hintergrund des Fetischismusbegriffs der Ethnologie und der Transformation dieses Begriffs bei Marx, der ethnologisch gesprochen die Position eines "internen Beobachters" einnimmt, geben die Verfasser einen Überblick über die Behandlung der Fetischismusproblematik in der marxistischen Theorie. Behandelt werden die fetischistisch entäußerte Gesellschaft bei Lukacs, der Fetischismus des Rechts bei Paschukanis, die Fetischismusproblematik in der Althusser-Schule sowie der Gebrauch des Fetischismusbegriffs in Gramscis Gefängnisheften. Es schließt sich eine kritische Aufarbeitung der Fetischismustheorie im Marx'schen "Kapital" an, die Marx' Verständnis vom Fetischismus der Waren und des Kapitals deutlich macht, Beziehungen zu konstruktivistischen Denkansätzen aufdeckt und sich mit der Kritik von Althusser/Balibar an der Vernachlässigung der ideologischen Staatsapparate in Marx' Fetischismustheorie auseinandersetzt. Abschließend fragen die Verfasser nach dem Verhältnis von Fetischismus und Ideologie. (ICE)
In: Energie und Umwelt, S. 9-26
In: Marx' Ökonomiekritik im Kapital, S. 82-98
Der Verfasser legt eine Analyse des Verhältnisses von Werten und Preisen vor, die sich - obschon auf der Marx'schen Analyse basierend - in zwei Punkten von der Marx'schen Darstellung unterscheidet. Zum einen lässt Marx den quantitativen Aspekt der durch den Warenaustausch erfolgenden Umwandlung der konkret nützlichen privaten Arbeiten in abstrakte Arbeit außer Acht, wodurch es zur Abweichung (falsch berechneter) Werte von den Preisen kommt und ein "Transformationsproblem" entsteht. Damit zusammenhängend zeigt der Verfasser zum anderen, dass Werte und Preise sich nicht quantitativ, sondern nur qualitativ unterscheiden: Preise sind Erscheinungsformen der Warenwerte. (ICE)
In: 50 Jahre Empirische Wahlforschung in Deutschland, S. 389-409
In: 50 Jahre Empirische Wahlforschung in Deutschland, S. 9-14
In: Migranten und Medien: neue Herausforderungen an die Integrationsfunktion von Presse und Rundfunk, S. 272-280
Nach einer Beschreibung der Entwicklung der türkischen Printmedien und des türkischsprachigen Fernsehens in Deutschland werden einige Befragungsergebnisse des Zentrums für Türkeistudien (ZfT) von 1996 zur Mediennutzung der türkischen Migranten in Deutschland zusammenfassend dargestellt. Die Thematik rückte in der letzten Zeit wieder verstärkt in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses, da Kritiker einen zu einseitigen Informationsfluss befürchten, welcher zu einer vermehrten Abwendung der türkischen Bevölkerung von deutschsprachigen Medienangeboten und zu einer "medialen Isolation" der Migranten führen könne. Darüber hinaus stellt sich die Frage nach der gesellschaftlichen Integrationsleistung der Medien von sowohl deutscher als auch türkischer Seite. Hierzu werden abschließend zwei positive Beispiele bei den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Deutschland erwähnt: die Angebote des "SFB Multikulti" und das "Funkhaus Europa" vom WDR. (ICI)
In: 50 Jahre Empirische Wahlforschung in Deutschland, S. 17-40
In: Autoritarismus: Kontroversen und Ansätze der aktuellen Autoritarismusforschung, S. 93-118
"In den 90er Jahren mehren sich deskriptive Befunde in der Bundesrepublik Deutschland, daß Arbeiter stärker als andere Schichten rechtsextreme Parteien wählen. Es wird gefragt, ob das Konzept eines 'Autoritarismus der Arbeiterklasse' solche Befunde erklären könnte. Die entsprechende, immer noch einflußreiche Theorie S. M. Lipsets wird kritisch diskutiert. Im Zentrum des Beitrages stehen neuere Versuche, mit verschiedenen Varianten von Klassentheorien (vor allem im Anschluß an E. O. Wright und an Goldthorpe) den Zusammenhang von sozialer Schichtung und Autoritarismus zu bestimmen. Dabei zeigt sich, daß Arbeiter nicht die autoritärste Klasse darstellen, daß aber die Stellung im System der Erwerbsarbeit insgesamt nur recht schwach auf autoritäre Einstellungen Einfluß zu nehmen scheint. Dagegen zeigt sich ein relativ deutlicher, inverser Zusammenhang zwischen Bildungsabschlüssen, Autoritarismus und mit ihm verbundener politischer Einstellungen. Inwiefern dieser Befund als Ausdruck gesellschaftlich strukturierter Ungleichheit interpretiert werden kann, wird abschließend erörtert." (Autorenreferat)