In der vorliegenden Dissertation wird das Verhältnis zwischen Krieg und Ritualen bzw. Zeremonien in griechischen Poleis der hellenistischen Zeit (323-30 v. Chr.) untersucht. Anhand epigraphischer und literarischer Quellen wird erforscht, welche Funktionen die von Soldaten und zivilen Bevölkerungen vollzogenen symbolischen Handlungen (religiöse Rituale, Zeremonien des öffentlichen Lebens und Feste) in konkreten politischen und militärischen Situationen erfüllten, und wie sie durch den Krieg verändert wurden. Die Untersuchung führt zum Ergebnis, dass mit dem Krieg verbundene Rituale neben ihrer religiösen und ökonomischen Bedeutung auch wichtige Medien der politischen Kommunikation waren, und stark von allgemeinen politischen und militärischen Entwicklungen der hellenistischen Welt, wie der Entstehung großflächiger Monarchien und dem Bedeutungsverlust griechischer Städte in der internationalen Politik und Kriegsführung geprägt wurden. Diejenigen Rituale, die mit diesen Entwicklungen eng zusammenhingen, wurden unter Einsatz besonders großer Ressourcen durchgeführt und zu Zwecken der städtischen Außenpolitik und Außendarstellung instrumentalisiert. Innerhalb der Polis-Gesellschaften sollten diese Rituale das Prestige bestimmter sozialen Gruppen (v. a. der Eliten, der jungen Männer und der Mitglieder bestimmter privater Vereine) steigern. Die Ergebnisse der Untersuchung werden auch mit religions-, sozial- und mentalitätshistorischen Entwicklungen der hellenistischen Zeit in Verbindung gebracht.
BSB-Provenienz: Von Dr. Martius (dem Vater) in Erlangen, geschenkt 1833 an J.A. Schmeller ; Kurzaufnahme einer Handschrift ; Ausführliche Beschreibung ; Ausführliche Beschreibung ; Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- Cod.slav. 9#Mikroform
Kambodscha: Geister nehmen vielfältige Rollen in der kambodschanischen Gesellschaft ein. Durch die Körper von so genannten Geistmedien können Personen mit diesen Geistern in Kontakt treten. Die Bevölkerung nutzt diese Praxis, um magische Unterstützung für jede erdenkliche Alltagslage zu erbitten. Auch auf politischer Ebene werden Geister u.a. in Zeremonien zur Legitimation politischer Ämter und als Mittel zur militärischen Verteidigung gegenüber Nachbarländern angerufen.
Das diplomatische Protokoll ist ein integraler Bestandteil der zwischenstaatlichen Beziehungen. Darüber hinaus regelt das Protokoll innerstaatliche zeremonielle Strukturen bzw. die offiziellen Formen der staatlichen Repräsentation. Neben der Pflege der internationalen Beziehungen zwischen Staaten gibt es eine Vielzahl von Bereichen, in denen offizielle Beziehungen zwischen staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren bestehen. Beispielsweise nehmen internationale Unternehmen im Rahmen von Global Governance eine zunehmend bedeutende Rolle ein. Hierbei stellt sich die Frage, ob bzw. inwieweit sich Wirtschaftsunternehmen an die Einhaltung protokollarischer Gepflogenheiten gebunden fühlen. Die vorliegende Dissertation widmet sich der institutionellen Komposition von Ordnungen, die sich in der Politik sowie darüber hinaus in anderen Bereichen der Gesellschaft widerspiegeln. Sie untersucht die Anwendung von protokollarischen Gepflogenheiten in Unternehmen. Thematisch bewegt sich die Forschungsarbeit im disziplinenübergreifenden Dreieck aus internationaler Diplomatie, politischer Theorie und Unternehmenskommunikation bzw. -repräsentation. Die zentrale Frage lautet: Gibt es ein mit dem Staatsprotokoll vergleichbares Unternehmensprotokoll, welches entsprechend dem Staatsprotokoll funktioniert? Im Kern der empirischen Studie geht es darum aufzuzeigen, inwieweit das Protokoll in global agierenden Wirtschaftsunternehmen mit dem internationalen diplomatischen Protokoll vergleichbar ist. Die empirische Grundlage bilden zu Teilen Organisations- und Geschäftsverteilungspläne sowie 72 leitfadengestützte Experteninterviews, geführt im Zeitraum von 2008 bis 2012. Das Ergebnis belegt empirisch, dass es sich beim Protokoll um eine politische Institution handelt. Des Weiteren wird eruiert, wie sich das Protokoll aus der Sicht der interviewten Protokollexperten im staatlichen und öffentlichen Bereich darstellt. Vor diesem Hintergrund werden die hierbei gewonnenen Befunde mit denen aus den Interviews mit den Protokollexperten aus der Industrie abgeglichen. Abschließend kommt diese Forschungsarbeit zu dem Fazit, dass das Unternehmensprotokoll in großen Teilen mit dem diplomatischen Protokoll vergleichbar ist. ; Diplomatic protocol is an integral part of inter state relations. In addition protocol comprises inner state ceremonial procedures and official forms of representation of states. Due to the institutional configuration of protocol, it shapes and characterizes structures that go beyond states and governments. Nowadays, particularly in the context of global governance, multinational respectively transnational corporations increasingly are important players in international relations and do also have a growing influence on agenda setting in national politics. Thus, this study is localised at the interface of international diplomacy, political theory and corporate communications. The intention of this paper is to provide an answer to the research question: "Does corporate protocol generally exist and is corporate protocol comparable to international diplomatic protocol?". The books' first section (1.) argues that protocol is a political institution. Part two (2.) is a comparative analysis of diplomatic protocol and corporate protocol. Empirically, this study is based on a set of 72 guideline-based expert interviews with professionals from governmental institutions, like ministries or presidential offices as well as international institutions and institutions of the European Union. In addition to that, the comparative analysis uses a comprehensive set of organisational charts of corresponding institutions. Finally, the study confirms that corporate protocol exists and works both in similar structures and to a large extend in the same way like diplomatic protocol.
"Kambodschas Premierminister hat gewarnt, dass der Grenzkonflikt mit Thailand 'sehr heiß' sei und in Gewalt Umschlägen könnte und wiederholte dabei seinen Ruf nach internationalem Beistand, um die Auseinandersetzung zu beenden. 'Kambodscha bittet um Beistand durch eine internationale Konferenz zum Problem des Grenzkonfliktes', appellierte Premierminister Hun Sen während einer Zeremonie, der auch ausländische Diplomaten beigewohnt haben. 'Die Angelegenheit ist ernst. Es könnte zu Blutvergießen kommen', sagte er weiter." Nachrichten wie diese von AFP am 9. August 2010 sind nicht neu, könnten aber Ausmaße annehmen, die für beide Länder momentan kontraproduktiv wären.
Am 30. Juni und 1. Juli blickte die ganze Welt auf Hongkong. Pünktlich um 0 Uhr in der Nacht wurde die Kronkolonie offiziell an China zurückgegeben. Prinz Charles repräsentierte Großbritannien und Präsident Jiang Zeming die VR China auf dieser prächtigen Übergabezeremonie. Neben ihnen waren u.a. auch die Regierungschefs beider Seiten, Premierminister Tony Blair und Ministerpräsident Li Peng, zugegen. Insgesamt waren 4.000 Ehrengäste aus 40 Staaten und 40 internationalen Organisationen eingeladen. Ferner waren 8.000 Reporter von 750 Nachrichteninstitutionen zur Berichterstattung über die Zeremonie der Superlative, die man als Jahrhundertereignis bezeichnen kann, gekommen.
Ist es zum Lachen oder zum Weinen? Diese Frage stellt sich immer wieder bei der Beobachtung der Worte und Taten des neuen US-Präsidenten – zum Beispiel anläßlich seines ersten Fernsehinterviews mit dem Journalisten David Muir (ABC America, 27.1.2017). Trump benahm sich wie ein rechthaberisches, selbstbezogenes, liebesbedürftiges Kind. Er beharrte auf seiner Version der Amtseinführung, nach der noch nie so viele Menschen wie diesmal an der Zeremonie teilgenommen hätten. Er sprach nicht nur davon, er verwies auch auf Fotos, die er an Wänden im Weißen Haus hat aufhängen lassen. Trump wiederholte außerdem seine Behauptung, dass es viele illegale Stimmen gegeben hätte, und alle für Hillary Clinton. Natürlich würde man auch den einen oder anderen finden, der illegal für ihn abgestimmt habe. Diese Person würde man dann, sagte Trump, als Gegenbeweis vor die Kameras zerren. Aber die Wahrheit sei, dass Millionen von illegalen Stimmen fast ausnahmslos für Clinton abgegeben worden seien.
Die östliche Zhou- (770–221 v. Chr.) und die Han-Dynastie (206 v. Chr.–220 n. Chr.) waren Perioden sozialer, kultureller und politischer Umwälzungen in China. In dieser Übergangszeit hat sich China von einem durch rivalisierende Staaten beherrschten zu einem unter einem einzigen Herrscher vereinten Land gewandelt. Archäologische Funde aus dem 7. und 6. Jh. v. Chr. legen nahe, dass sich die rivalisierenden Staaten größtenteils der musikalischen Tradition des Zhou-Staats angepasst haben. Die Fülle an Glocken und Klangsteinspielen, die bisher mit Zhou-staatlichen Zeremonien und Ahnenritualen verbunden werden, zeugen von diesem Einfluss. Jedoch implizieren materielle Belege aus dem 5. und 4. Jh. v. Chr. einen weitgreifenden Wandel auf der kulturellen und musikalischen Ebene, vor allem im zunehmend an Macht gewinnenden Chu-Staat. Trotz des politischen Niedergangs der Chu im 3. Jh. v. Chr. hielten sich die musikalischen und kulturellen Einflüsse bis in die Han-Dynastie.
1997/98 begann auch die formale Machtübernahme Kim Jong-ils: Nachdem er bereits seit mehreren Jahren Armeechef und Vorsitzender des Militärausschusses der Koreanischen Arbeiterpartei (KAP) ist, wurde er von der regionalen KAP- Organisation der Provinz Süd-Pyongan am 21. September 1997 zum Generalsekretär der KAP gewählt; die Armee bestätigte die Wahl in einer Zeremonie in Pyongyang am 22. September. Kim Jong-il nicht auf einem großen ZK-Plenum oder einem Parteitag zum Generalsekretär zu wählen, sondern in einer Reihe von regionalen Wahlgängen, deutete auf die Absicht, Kosten einzusparen (Newsreview, 27.9.97:9). Bis zum 5. Oktober hatten die Parteiorganisationen der neun nordkoreanischen Provinzen und drei selbständigen Städte sämtlich Kim Jong-il zum Generalsekretär gewählt, am 8. Oktober wurde die Wahl offiziell bekanntgegeben (Newsreview, 11.10.97:6; Far Eastern Economic Review/FEER, 23.10.97:16).
Im Dezember 2015 haben 195 Staaten in Paris ein neues globales Klimaabkommen (Paris-Abkommen) verabschiedet. Es stellt ein Regelwerk für die Klimapolitik ab 2020 auf und konkretisiert die Ziele der Klimarahmenkonvention (UNFCCC). Im April werden im Rahmen einer Zeremonie des UN-Generaldirektors in New York die ersten Unterschriften unter das Abkommen gesetzt; auch mit einer Reihe formeller Ratifikationen ist schon in diesem Jahr zu rechnen, etwa seitens der USA. Die Industrieländer stehen in besonderem Maße in der Pflicht, die in Paris entfaltete Dynamik aufrechtzuerhalten. Will die Europäische Union (EU) ihrer Vorreiterrolle gerecht werden, wird sie sich 2016 vorrangig zwei Aufgaben widmen müssen. Zum einen gilt es, die Umsetzung der bis 2030 zu erreichenden Klima- und Energieziele, die der Europäische Rat bereits im Oktober 2014 beschlossen hat, mittels Gesetzgebungsverfahren zu konkretisieren. Zum anderen muss die Zusammenarbeit mit den Entwicklungsländern schnell weiter ausgebaut werden. Eine Verschärfung der EU-Klimaziele für 2030 oder 2050 steht hingegen vorläufig nicht auf der Agenda. (SWP-Aktuell)
Diese Arbeit widmet sich der Erforschung eines antiken diplomatischen Zeremoniells. Da ein solches bislang abseits der Spätantike in der griechisch-römischen Welt schwer und kaum zu fassen war, wurden speziell Elemente im diplomatischen Kontext untersucht, die wesentliche Merkmale der symbolischen Kommunikation aufwiesen. Die umfangreichen Ergebnisse der Forschung der Vormoderne zum diplomatischen Zeremoniell erwiesen sich als wichtiger Vergleich, um die Einzigartigkeit der Antike zu erkennen, aber auch um für unklare Sachverhalte Lösungsvorschläge zu diskutieren. Des Weiteren wurden diplomatische Geschenke als eigener Unterpunkt der symbolischen Kommunikation betrachtet ebenso wie die monumentalen Inszenierungen diplomatischer Ergebnisse als dauerhafte Kommunikationsmittel mit dem eigenen und fremden Publikum. Die Arbeit konnte verschiedene Aspekte diplomatisch-zeremoniellen Verhaltens als Formen der antiken Diplomatie herausstellen, ermöglicht so neue Interpretationen und zeigt erneut die Wichtigkeit des fruchtbaren Feldes der symbolischen Kommunikation im diplomatischen Kontext. ; This work is dedicated to the research of an ancient diplomatic ceremonial. Since such a thing has so far been elusive and difficult to grasp in the Greco-Roman world apart from Late Antiquity, elements in the diplomatic context that exhibited essential features of symbolic communication were specifically investigated. The extensive results of pre-modern research on diplomatic ceremonial proved to be an important comparison for recognising the uniqueness of antiquity, but also for discussing proposed solutions for unclear issues. Furthermore, diplomatic gifts were considered as a separate sub-issue of symbolic communication as well as the monumental stagings of diplomatic results as a permanent means of communication with one's own and foreign audiences. The work was able to highlight various aspects of diplomatic-ceremonial behaviour as forms of ancient diplomacy, thus enabling new interpretations and showing once again the ...
Die Korrespondenz dieses Zeitraums ist von den großen Themen der europäischen Politik bestimmt. Einer Einladung von Königin Sophie Charlotte nach Berlin kann Leibniz erst folgen, nachdem eine englische Gesandtschaft in Hannover in feierlicher Zeremonie die Sukzessionsurkunde für die Thronfolge in Großbritannien übergeben hat. Leibniz nutzt den Kontakt zum englischen Diplomaten, um seine Vorschläge mit Blick auf den gerade ausgebrochenen Spanischen Erbfolgekrieg zu Gehör zu bringen. In Berlin sucht er dann im Einvernehmen mit der preußischen Königin selbst als Diplomat aktiv zu werden und bemüht sich – ohne Wissen und gegen den Willen des hannoverschen Kurfürsten – um eine preußische Beteiligung bei der militärischen Überwältigung Braunschweig-Wolfenbüttels, das als Verbündeter Frankreichs mit einer Armee von 12.000 Mann zur unmittelbaren Bedrohung für Hannover und darüber hinaus für das Reich und die gesamte antifranzösische Koalition geworden war. In die Zeit von Leibniz' Berlin-Aufenthalt fällt außerdem eine cause célèbre, die Gesprächsstoff an allen Höfen liefern sollte: die vermeintlich erfolgreichen Goldmacherversuche von J. F. Böttger, der aus Berlin flieht und in Sachsen inhaftiert wird. Bei aller Skepsis hinsichtlich der alchimistischen Erfolge Böttgers sucht Leibniz der Sache auf den Grund zu gehen. Die gelehrte Korrespondenz bestimmt u. a. die Auseinandersetzung mit J.-B. Bossuet über die Konfessionen und Leibniz' Reaktion auf die figuristischen Thesen des Chinamissionars J. Bouvet. Die Quellenforschung zur Welfengeschichte tritt etwas zurück. Nicht selten sind es seine Korrespondenten, die Leibniz zu bedeutsamen Stellungnahmen anregen: In diesem Band steht dafür C. D. Koch mit seinen Proben aus Tasso und besonders Aristoteles' Metaphysik. Daneben ist die Routine der neu gegründeten Sozietät der Wissenschaften und die Werbung neuer Mitglieder relativ ausführlich dokumentiert. Doch bringt gerade der allgemeine Briefwechsel kulturhistorisch Interessantes, von den Reiseberichten des jungen A. Fountaine ...
Die Stadtbewohner haben einen großen Einfluss auf ihre Umwelt, sei es die unmittelbare Umgebung ihrer Wohnsiedlung oder ihre Stadt insgesamt. Bei der Gestaltung der Umgebung der Wohnsiedlung sind soziale, ökonomische sowie kulturelle Aspekte zu beachten. Sie beeinflussen den physischen Aspekt der Wohnsiedlung und weiterhin die Formung einer Stadt. Da Menschen ihre Umwelt, die einen Teil der Stadt darstellt, häufig verändern, müssen die Änderungen gründlich beachtet und analysiert werden, um die Stadtplanung zu verbessern. Als Untersuchungsobjekt der Arbeit werden die Wohnsiedlungen ('desa' / Dorf) in der Stadt Denpasar auf Bali, Indonesien gewählt, wobei Denpasar einen besonderen traditionellen Charakter hat. Die Städte auf Bali werden von 'desa' abgeleitet, so dass die 'desa' eine wesentliche Rolle für die künftige Entwicklung von Denpasar spielen. Aufgrund der relativ rapiden Stadtentwicklung orientieren sich offizielle Bauvorschriften, die von Stadtverwaltungen gesetzt werden, in der Regel an baulichen Gegebenheiten und werden ohne Rücksicht auf soziale, kulturelle und ökonomische Bedingungen der städtischen 'desa' in der Stadtplanung durchgeführt. Auf der anderen Seite stellt eine 'desa' wegen ihrer Kultur und Tradition ein relativ 'stabiles' Element der Stadt dar. Außerdem werden oft 'desa' wegen ihrer Eigenschaften, die 'statischer' als die Stadt sind, als 'Hindernis' des Stadtwachstums gesehen, da die städtischen 'desa' relativ langsam wachsen und nicht sofort den Stadtveränderungen folgen. Das große Problem ist, dass die Stadtplaner und die Stadtverwaltung, mit dem besonderen Ziel zur Entwicklung der Stadt Denpasar, ungünstige Änderungen und unerwünschte Umwandlungen der Stadtflächen ausführen könnten. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Beurteilung, in welchem Umfang die existierenden 'desa' in Zukunft noch erhalten werden können und in den Vorschlägen der verbesserten 'desa-Entwicklung' und der Stadtplanung Denpasars. ; The inhabitants of a city have a great influence on its environment, either on direct surrounding of their housing or on the city as a whole. In the development process of housing environments, the social, economic, and cultural aspects should be considered. These unphysical aspects influence the physical aspect of the housing and furthermore also the city development. Since people always change their environment which represents a part of the city, this change should be carefully analysed in order to improve the city planning. In this work, the housing settlement ('desa' or village) of Denpasar in Bali, Indonesia is chosen as an investigation object, because Denpasar has a unique traditional character. Basically, the cities in Bali are derived from 'desa', so 'desa' plays an important role for the future development of Denpasar. Due to the relative rapid urban development, the official construction specifications, which are normally authorised by city government, are made according to the structural/physical conditions of the city. These specifications are applied in the city planning without considering social, cultural and economic conditions of the urban 'desa'. However, a 'desa' with its culture and tradition represents a relative 'stable' element of the city, and so, often 'desa' is seen as an 'obstacle' of the city growth. 'Desa' is supposed to be more 'static' than city, because the urban 'desa' grows slowly and can not immediately follow city changes. Unfavourable changes and unwanted transformations of the land use, which are caused by city planners and city government who want to develop Denpasar, can be a great problem for the city. The main emphasis of the work lies in the assessment of how far the existing 'desa' still can be maintained in the future, and also in the suggestions of the optimal development of 'desa' and Denpasar city planning.
Jede Kultur operiert mit Zeichen, und jede Zeichenoperation birgt in sich ein Konzept der Beziehung zwischen Zeichen und Bezeichnetem. Schriftlich gefasste Theorien zu dieser Beziehung entstehen in Mittelalter und Früher Neuzeit vor allem da, wo die Zeichenoperation von hoher Relevanz und dabei in ihrer genauen Bedeutung strittig ist. In der christlichen Kultur der Vormoderne hat die theologische Notwendigkeit einer Exegese der Konsekrationsformel hoc est corpus meum zu einer Arbeit am Zeichenkonzept geführt, die in ihren Folgen nicht auf die eucharistische Kernbedeutung beschränkt bleibt. Und alle anderen Begriffe, die im Kontext der sakramentalen Leitfigur der Zeichenkonzepte eine zentrale Rolle spielen, werden ebenfalls von den Debatten imprägniert, so wie beispielsweise 'Substanz' und 'Präsenz'. Es sind jedoch nicht nur die theologischen Debatten zwischen den verschiedenen Lagern in Mittelalter und Früher Neuzeit, die den Zeichen-, Substanz- und Präsenzbegriff formieren, sondern auch das Ritual selbst als komplexe institutionalisierte und sakral überhöhte Zeichenoperation. Der Vollzug ist die für die Geltung und Gültigkeit des sakramentalen Status relevante Instanz, die im Diktum ex opere operato explizit angesprochen ist. Es gilt für die vorreformatorischen und katholischen Sakramente und besagt, dass das Sakrament aus dem kirchlichen Ritual direkt und zwingend hervorgebracht wird, unabhängig von äußeren, kontingenten Bedingungen. Es ist bezeichnend, dass sich im Sakrament die beiden gebräuchlichen Begriffe von Performativität treffen: Im Sinne der linguistischen Sprechakttheorie (nach John L. Austin) bringt die Konsekrationsformel das Sakrament performativ hervor, und der medientheoretische Begriff der Performanz im Sinne komplexer, bedeutungsgeladener Handlung ist ebenfalls auf den Vollzug des gesamten Rituals auch außerhalb seiner Sprachlichkeit anwendbar. Dieser im Ritual erfolgende Vollzug des Sakraments, die Performanz der Zeichenoperation bzw. die Performanz des Sprechaktes der Konsekrationsformel, ist innerhalb der vormodernen christlichen Kultur das zentrale Modell für andere Zeichenoperationen, und zwar vor allem dort, wo es um die Geltung von Vereinbarungen und die Wirksamkeit der Institutionalisierung von politischen Verfahren geht. Dies gilt im Besonderen für den Vertrag und den Eid. Dass das Bildmedium bzw. die Kunst bei diesen rechtlichen Umsetzungen der sakramentalen Leitfigur eine entscheidende Rolle spielen, sollen die folgenden Ausführungen deutlich machen. Die Übertragungen der sakramentalen Bedeutungsmuster auf profane Zusammenhänge der rechtlichen Zeremonien und der Vertragsschlüsse sind, wie zu zeigen sein wird, überkonfessionell geprägt. Die kulturelle Arbeit in den Debatten über das Wesen des Sakraments hat auch dort sinnstiftende Konsequenzen, wo man es zunächst nicht erwartet, und diese Sinnstiftungen außerhalb des religiösen Kernbereichs können sich auch aus den Vorstellungen der jeweils anderen Konfessionen speisen.
Titelblatt und Inhaltsübersicht ausführliches Inhaltsverzeichnis 203 Einleitung 2 Kapitel 1 Ritualtheorien und Militärrituale 12 1.1 Rituale: Begriff und Forschung 12 1.2 Gemeinschaftsstiftende und metaphysische Aspekte 14 1.3 Ritual und Rationalität 17 1.4 Ritual, Zeremonie und Zeremoniell 20 1.5 Säkulares und Politisches Ritual 24 1.6 Militärritual als Herrschaftsritual 26 Kapitel 2 Militär, Staat und Nation 29 2.1 Militär von seiner Erscheinungsform her betrachtet: Armee, Rüstung, Krieg 29 2.2 Militär als Idealtypus 35 2.3 Militär und Staat, Kapitalismus, Nation 36 2.3.1 Rekonstruktion eines historischen Entstehungszusammenhanges 2.3.2 Rekonstruktion eines funktional-systematischen Komplexes 38 44 Kapitel 3 Militär in einem differenzierten Gewaltsystem 48 3.1 Militär und Gewalt: Die einebnende bürgerliche Gewaltwahrnehmung 48 3.2 Direkte, strukturelle und kulturelle Gewalt 51 3.3 Direkte Gewalt im Militär: Überlastung, Normenfalle, Drill 53 3.4 Strukturelle Militärgewalt: militärische Produktion von Geschlecht/Gender 60 3.5 Militär im System kultureller Gewalt: Propaganda, Ideologie, Fetisch 67 Kapitel 4 Militärrituale - eine Typisierung am Beispiel Bundeswehr 77 Exkurs I: Das Wachbataillon als Spezialtruppe für Militärrituale 78 4.1 Militärische Initiationsrituale 86 Exkurs II: Gelöbnis und Gewissen - zur Rolle der Kirche 98 4.2 Protokollarische Imponierrituale 102 4.3 Ehren- und Trauerrituale 112 4.4 Erinnerungs- und Gedenkrituale 115 4.5 Der Große Zapfenstreich 122 Kapitel 5 Militärrituale als System kultureller Gewalt 128 5.1 Initiationsritual und Gewissenssuspendierung 128 5.2 Machtvisualisierungsrituale 134 5.3 Erinnerungs- und Gedenkrituale 139 5.4 Todesrechtfertigung und -sehnsucht, Heldenproduktion im Ehrenbegräbnis 145 5.5 Zusammenfassung: Militärische Schwellen- und Bekräftigungsrituale 150 Kapitel 6 Zur Kritik an Militärritualen 153 6.1 Konservativ-staatstragende Argumente für mehr Rituale 155 6.2 Zivilisierung der Rituale durch Öffentlichkeit 159 6.3 Rituale 'einsparen' und Militär modernisieren ...