Das 20. Jahrhundert war ein Jahrhundert der Flüchtlinge, in dem Millionen Menschen aufgrund von Krieg, Gewalt und Verfolgung ihre Heimat verlassen mussten. Mit den Fluchtbewegungen entstand das System der internationalen Flüchtlingshilfe. Es setzte sich die Vorstellung durch, dass es die Aufgabe der Staatengemeinschaft sei, Geflüchtete zu unterstützen und dafür leistungsfähige Strukturen aufzubauen. Bis in die späten 1950er-Jahre glaubte die Staatengemeinschaft jedoch, das massive Fluchtgeschehen sei ein vorübergehendes Problem, das nur Europa betreffe. Das Amt des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) war daher zunächst eine kleine Behörde mit wenig Einfluss. Jakob Schönhagen schildert eingehend, wie seit den 1960er Jahren schrittweise und gegen viele Widerstände eine internationale Flüchtlingspolitik entstand, die weltweit ausgerichtet war – mit den Flüchtlingskrisen in Algerien und Bangladesch als den entscheidenden Stationen. Der Autor rekonstruiert ebenso, welche Folgen dieser späte Entstehungsprozess bis heute hat.
International organizations (or IOs)—intergovernmental entities established by treaty, usually composed of permanent secretariats, plenary assemblies involving all member states, and executive organs with more limited participation—are a twentieth-century phenomenon having little in common with earlier forms of institutionalized cooperation, including those in the ancient world. The story of how, shortly after the turn of the last century, the Euro-American lawyers that dominated the field of international law sought to transcend the chaos of war by "moving to institutions" has been told elsewhere and needs no repeating here. David Kennedy, Martti Koskenniemi, and David Bederman, among others, have described the disparate individuals, separated by nationality, juridical philosophy, and competing "idealist"/"realist" schools of thought, who nevertheless shared a messianic, quasi-religious, and coherent "internationalist sensibility" that sought to institutionalize multilateral diplomacy with a view to promoting civilization and progress. Kennedy locates the move to international organization in turn-of-the-century reformist aspirations for parliamentary, administrative, and judicial mechanisms that, in the Victorian language of the day, would convert "passion into reason." By the time thisJournalwas established, the Congress of Vienna's concert system had provided a model for an incipient (albeit only periodic) pseudo-parliament; diverse public administrative unions and river commissions suggested the possibilities for international administration and even the interstate pooling of funds; and the Permanent Court of Arbitration presaged an international judiciary.
Resource availability is frequently linked with historic and potential international conflict. Conventional wisdom holds that international resource conflict occurs in locations where growing resource demand and declining supplies are greatest. While relative scarcity is undoubtedly an element driving international resource dispute, a focus on supply and demand measures alone is insufficient to understand international conflict potential, because of the pervasive willingness of nations to construct regimes, structures, and frameworks – that is, institutions – for dispute mitigation. However, institutions for regulating the use of internationally scarce resources sometimes fail to develop, and when they do, they are not always sufficiently resilient to deal with changing political and resource environments. Thus, international resource conflict is most likely to occur where there exist both resource scarcity and insufficient institutional capacity to deal with it. In particular, conflict is most likely to emerge in those areas where (1) resource sovereignty is ill defined or non-existent, (2) existing institutional regimes are destroyed by political change, and/or (3) rapid changes in resource environments outpace the capacity of institutions to deal with the change. A mitigation strategy for potential international resource conflict is the construction of resilient resource management institutions, along with the improvement of existing institutions. To be most effective, these institutions should be clear in terms of resource allocation and quality control; be constructed with an intrinsic ability to adjust to changing political and environmental conditions; promote positive-sum solutions to resource problems; and incorporate structured conflict resolution mechanisms.
Soziale Arbeit ist historisch und bis in die Gegenwart hinein eng mit sozialen Bewegungen verzahnt, sowohl als Verbündete, zum Teil auch in Opposition zu diesen. Dieses Engagement findet seinen Niederschlag in Konventionen (Menschenrechte), Kooperationen (Weltkonferenzen) und Koalitionen (NGOs). Das Lehrbuch bietet einen Einblick in die Verbindungen sozialer Bewegungen und Sozialer Arbeit aus einer internationalen Perspektive. Es werden historische und theoretische Grundlagen vermittelt und mit Fallbeispielen aus der ganzen Welt praxisnah veranschaulicht. Ziel ist es, die Perspektiven einer "global social work profession and discipline" und damit die internationalen und politischen Dimensionen Sozialer Arbeit wieder stärker in den Vordergrund der Disziplin zu rücken. "Mit dem Band wird ein klares Statement zur politischen Verantwortung Sozialer Arbeit zum Ausdruck gebracht, das sich aus dem internationalen Kontext heraus auf den nationalen Rahmen herunterbrechen lässt. Insgesamt ist das Buch ein spannendes Brennglas und Kaleidoskop. Es zeigt die Verwobenheit einer kritischen Internationalen Sozialen Arbeit mit sozialen Bewegungen, es wirft Blicke auf eine kritische und politische Soziale Arbeit, die sich an der Seite der Unterdrückten, Diskriminierten, Ausgegrenzten und Rassifizierten sieht". Prof. em. Dr. Ronald Lutz, Fachhochschule Erfurt, Dezember 2022 "Die Herausgeberinnen legen einen Band vor, der die Diskurse zu Internationaler Sozialer Arbeit und sozialen Bewegungen nachhaltig wird anregen können und nachvollziehbar untermauert, dass Soziale Arbeit erforderlich international auszurichten ist. Der Band eröffnet weitreichende Möglichkeiten, diese wichtige Thematik in der Ausbildung Sozialer Arbeit nachhaltig zu implementieren". Dr. Jörgen Schulze-Krüdener, Universität Trier, Dezember 2022 "Der vorliegende Band widmet sich den massiven und komplexen Problemlagen unserer Welt, jedoch nicht mit erhobenem Zeigefinger, und auch nicht im Modus eines "Alarmismus", sondern aus diversen Perspektiven, inklusive der von nationalen und internationalen sozialen Bewegungen. Insbesondere soziale Bewegungen zeigen gesellschaftliche Missstände auf, und protestieren, sowohl solidarisch als auch dividierend, wenn Menschenrechte verletzt oder Desillusion, Angst und Hoffnungslosigkeit überhandnimmt; letztere Tendenzen können auch der Instrumentalisierung von rechten Bewegungen dienen. Manche emanzipatorischen Bewegungen wie etwa die Frauen- und Arbeiter:innenbewegungen sind historisch eng mit Sozialer Arbeit verknüpft. Andere – auch aktuelle soziale Bewegungen - sind in der internationalen Sozialen Arbeit präsent, müssen aber im deutschsprachigen Diskurs noch viel stärker Anschluss finden. Gleichfalls ist es notwendig, die Konzeptualisierung von Zivilgesellschaft, sozialen Bewegungen und Sozialer Arbeit kritisch zu durchleuchten und deren Aufgabe nicht, wie allzu oft im neoliberalen Kontext, "komplementär" zu Staat und Familie oder schlichtweg romantisch als positive soziale Veränderung zu betrachten. Vielmehr sollten wir angesichts der globalen multiplen Krisen eine kritische Soziale Arbeit einfordern, welche alternative politische Projekte im Kontext der Förderung von sozialer Gerechtigkeit selbstverständlich denken, gestalten und umsetzen kann und rechten populistischen Bewegungen sowie nationalstaatlicher oder europäischer Willkür nicht nur Grenzen, sondern Widerstand entgegenstellt. Für das Studium der Sozialen Arbeit im deutschsprachigen Raum bietet dieser Band hierfür einen hervorragenden Einstieg". Prof. Dr. Tanja Kleibl, Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt, Sprecherinnen-Kollektiv der Fachgruppe Internationale Soziale Arbeit in der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit (DGSA), Dezember 2022
Die Verhandlungsprotokolle und Materialien des Nürnberger Prozesses gegen die deutschen Hauptkriegsverbrecher wurden auf Anordnung des gerichtsführenden internationalen Militärtribunals unmittelbar nach dem Abschluß der Verhandlungen in zweiundvierzig Bänden publiziert. Mit der sofortigen Veröffentlichung des Prozeßprotokolls suchte der Gerichtshof der Bedeutung Rechnung zu tragen, »die ein authentischer Text des gegen die deutschen Hauptkriegsverbrecher geführten Prozeßverfahrens für die Geschichte besitzt«. Als erste umfassende Bilanz der nationalsozialistischen Verbrechen ist die Dokumentation mit ihrem erdrückenden Beweismaterial ein Zeitzeugnis ersten Ranges. Die digitale Fassung folgt den Bänden 1 bis 23 der amtlichen Textausgabe des Internationalen Militärgerichtshofs in deutscher Sprache, auf die sich auch die Seitenkonkordanz bezieht. In der ersten Abteilung »Dokumente und Materialien« – sie entspricht dem ersten Band der Buchausgabe – finden sich wichtige Vorprozeßdokumente (Konstituierung und Einsetzung des Gerichtshofes, Verfahrensordnung etc.), die Anklageschrift, das Urteil und die verhängten Strafen. Den Kern bildet der volle Wortlaut der 16.000 Buchseiten füllenden Niederschriften der Verhandlungen dieses 218 Tage andauernden Prozesses, beginnend mit der vorbereitenden Sitzung vom 14. November 1945 und endend mit der Schlußsitzung vom 1. Oktober 1946. Der Erschließung dieses Textmassivs dienen schließlich der Sach-, der Personen- und der Dokumentenindex, die als 23. Band den eigentlichen Abschluß der Prozeßdokumentation bilden.
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