Soziologie
In: Globalisierung: ein interdisziplinäres Handbuch, S. 132-141
Die Globalisierungsdebatte innerhalb der Soziologie hat aufgezeigt, dass die Disziplin vor drei Herausforderungen steht: Abkehr vom methodologischen Nationalismus, Auseinandersetzung mit der Bindungskraft sozialer Beziehungen sowie dem Ringen um begriffliche Klarheit. Der Autor erläutert den Beginn der soziologischen Globalisierungsdebatte in den 1990er Jahren, indem er die Ansätze von Roland Robertson, Anthony Giddens, David Harvey, Ulrich Beck, Martin Albrow und Arjun Appadurai vorstellt. Der Verfasser konzediert, dass der gegenwärtige soziologische Globalisierungsdiskurs von Unübersichtlichkeiten geprägt ist. Tendenzen und Schwerpunkte subsumiert der Autor in folgende Aspekte: (1) Periodisierung und Brüche; (2) Antriebskräfte der Globalisierung; (3) Homogenisierung vs. Heterogenisierung; (4) Unterminierung des Nationalstaates; (5) Dynamik der Durchdringung von Globalem und Lokalem; (6) Anwendung der Komplexitätstheorie auf die Globalisierung; (7) weltgesellschaftliche Vernetzung ('Kosmopolitischer Blick'); (8) transnationale soziale Räume. Abschließend werden einige offene Fragen der soziologischen Globalisierungsforschung formuliert: Klärung, wer die Determinanten der Globalisierung sind, Klärung des Zusammenhanges von Lokalem und Globalem sowie stärkere Berücksichtigung der Alltagsphänomenologie im Zuge der Globalisierung. (ICC2)