Die wirtschaftliche Malaise im westlichen Sozialismus: verhängnisvoller Glaube an die staatliche Weisheit
In: Sozialismus, Ende einer Illusion: Zerfallserscheinungen im Lichte der Wissenschaften, S. 201-215
Ausgehend von der Darstellung des Versagens der Zentralverwaltungswirtschaft am Beispiel der DDR werden in diesem Aufsatz die wirtschaftspolitischen Zielvorstellungen von westlichen sozialistischen und sozialdemokratischen Parteien hinterfragt. Eingegangen wird vor allem auf Programme der westdeutschen Sozialdemokratie hinsichtlich der Sozialisierung, der Gemeinwirtschaft, der Ordnungspolitik, der Konjunkturpolitik (Keynesianismus) und der Gleichheitspolitik durch Einkommensumverteilung. Da das Hauptrisiko der modernen Wirtschaftsgesellschaften im Staatshandeln gesehen wird, nämlich in der mangelnden Konstanz der Wirtschaftspolitik und in der bewußt zugelassenen Inflation, werden staatliche Eingriffe in den Markt kritisiert. Die Begründung von staatlichen Eingriffen mit "Marktversagen" wird als voreilige Annahme zurückgewiesen. (GF)