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"Die Schröder-SPD und ihre Anpassung an den neoliberalen Mainstream sind krachend gescheitert. Die Autoren analysieren die dramatische Wahlniederlage als Quittung für die Fehler aus elf Jahren Regierungsbeteiligung. Sie sehen aber durchaus Chancen für eine Wiedergeburt der SPD als linke Volkspartei - sofern die richtigen Schlussfolgerungen aus der Niederlage gezogen werden." (Autorenreferat)

Der Essay diskutiert die Frage, ob die gegenwärtige Krise tatsächlich das Ende des Neoliberalismus signalisiert oder nicht doch alles beim Alten bleibt. Der Autor sieht in den staatlichen Maßnahmen zur Rettung der Banken eine Art "Finanzstaatsstreich". Der Neoliberalismus als erfolgreiches Projekt der herrschenden Klasse wird aus der Krise gestärkt hervorgehen - sofern es Linken und sozialen Bewegungen nicht gelingt, Einfluss auf die Verwendung des gesellschaftlichen Mehrprodukts zu erlangen und neue Formen urbaner Demokratie zu entwickeln. Skeptisch äußert sich der Autor gegenüber Marxisten, die glauben: "Das ist die Krise. Jetzt werden die Widersprüche des Kapitalismus irgendwie zur Lösung kommen". Für ihn ist es jedoch nicht die Stunde eines linken "Triumphalismus", es ist die Stunde der Infragestellung, der Schaffung von Problembewusstsein. Und manche Schwierigkeiten dabei rühren von der Marxschen Art der Fragestellung her. Es zählt nicht zu den Stärken der Marxisten, den staatlich-finanziellen Komplex oder die Urbanisierung zu verstehen. Der Autor resümiert: "Wir kommen nicht daran vorbei, unsere theoretischen Grundlagen und unsere politischen Möglichkeiten neu zu überdenken". (ICA2)