Die Trennlinie zwischen NATO-Orientierung und einer eher ablehnenden Haltung in Mittel- und Osteuropa verläuft geographisch parallel zur Demarkationslinie des Kirchenschismas von 1054. Kriterien für eine NATO-Mitgliedschaft betreffen Fragen der Innenpolitik, der Außenpolitik sowie der Politik gegenüber Minderheiten. Die Tschechische Republik, Polen und Ungarn sind gegenwärtig einer Mitgliedschaft am nächsten. Im Fall der Slowakei bleiben Zweifel an der demokratischen Entwicklung des Landes. Slowenien orientiert sich prioritär auf eine EU-Mitgliedschaft. Eine potentielle NATO-Mitgliedschaft der baltischen Staaten wirft eine Reihe sicherheitspolitischer Probleme auf. Auf der östlichen Seite der angesprochenen Demarkationslinie haben nur Rumänien und Albanien Interesse an der NATO gezeigt. Während Weißrußlands Außenpolitik fest auf Rußland orientiert ist, ist die Position der Ukraine gegenwärtig im Fluß. (BIOst-Wpt)
Unter den Bedingungen der diktatorischen Regime in Zentralasien sowie aufgrund der Repressionen gegenüber der demokratischen Opposition und der uneinheitlichen Politik ist in der nächsten Zukunft wohl eher eine Destabilisierung in den Beziehungen zwischen den zentralasiatischen Staaten zu erwarten. Ihre Intentionen sind deutlich auf die Bildung von Machtzentren gerichtet anstatt eine Gleichberechtigung der Mitglieder, ähnlich dem Vorbild der EU, anzustreben. Nicht nur die innenpolitische und wirtschaftliche Situation spielt dabei eine Rolle, sondern auch der stark divergierende Einfluß vor allem Rußlands, des Irans und der Türkei auf die fünf Staaten. (BIOst-Rgl)