Das neue Recht verständlich erklärtAm 7. Juni 2019 hat der Bundestag das Fachkräfteeinwanderungsgesetz verabschiedet. Das Gesetz hat zum Ziel, die Attraktivität des Standortes Deutschland für ausländische Fachkräfte zu erhöhen. Dies soll sowohl durch die Neuregelung der Erwerbsmigration in Kombination mit Verfahrenserleichterungen als auch durch eine qualitativ ausgerichtete Erweiterung der beruflichen Ausbildungsmöglichkeiten erreicht werden.Das Gesetz zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung vom 16. August 2023 hat insbesondere den Zweck, dass durch die Weiterentwicklung des Rechtsrahmens für eine gezielte und gesteuerte Einwanderung aus Drittstaaten zusätzliche Fachkräfte gewonnen werden. Die im Interesse des Fachkräftebedarfs liegende Ausweitung der Zugangsmöglichkeiten in der Arbeitsmigration, mit der eine Erweiterung des behördlichen Prüfungsrahmens bei steigender Fallzahl einhergeht, erzeugt einen zusätzlichen Verwaltungsaufwand, der nicht ohne Kapazitätserweiterung im Behördenbereich bewältigt werden kann.In dem Fachbuch wird auch die Umsetzung der Richtlinie (EU) 2021/1883 vom 20. Oktober 2021 über die Bedingungen für die Einreise und den Aufenthalt von Drittstaatsangehörigen zur Ausübung einer hoch qualifizierten Beschäftigung und zur Aufhebung der Richtlinie 2009/50/EG in nationales Recht behandelt.Das Fachbuch beschreibt die wesentlichen Neuerungen und erklärt die Rechtsänderungen für einen Zugang zur Erwerbstätigkeit im Bundesgebiet sowie für Berufsausbildung und Studium. Es gibt zudem einen umfassenden Einblick in die Neureglungen im Bereich der Erwerbsmigration
Stichhaltigkeit, Informationswert und Vergleichbarkeit von deutschen, kanadischen, australischen und US-amerikanischen Statistiken, wie auch des demographischen Jahrbuchs der Vereinten Nationen werden am Beispiel der deutschen Auswanderung nach Übersee zwischen 1945 und 1961 überprüft. Die statistischen Serien werden dabei sowohl separat wie vergleichend analysiert. Dabei zeigen sich generelle Probleme von Migrationsstatistiken. Aufgrund von Unterschieden in den Definitionen, den Kategorien, der räumlichen und zeitlichen Reichweite und den Methoden der Datensammlung und -aufbereitung sind echte Vergleiche kaum möglich. Die deutschen Statistiken sind die vorsichtigsten, die australischen sind am zuverlässigsten, die Statistiken der Kanadier sind besonders diversifiziert, die US-Daten sind schwer benutzbar, da sie sich am Begriff des 'Geburtslandes' orientieren. Notwendig wären eine statistische Bereinigung dieser Probleme und eine Kombination der statistischen Serien. (pka)
On 1 February 2020, the Central Service Point for Professional Recognition (ZSBA) began its work for an initial period of four years. As an accompanying measure to the Skilled Workers Immigration Act, the ZSBA advises and supports skilled workers abroad who want to work in Germany in the recognition of their professional qualifications. This is intended to make the recognition procedure more transparent and efficient for skilled workers. At the same time, this should relieve the burden on the offices responsible for professional recognition in Germany. Using individual data from the ZSBA and its own quantitative and qualitative surveys of guidance counsellors, guidance officers and employees of competent bodies and other stakeholders, the Federal Institute for Vocational Education and Training has investigated the extent to which the Service Agency has achieved these goals after around 2.5 years of operation. The evaluation report documents that the ZSBA has assisted almost 10,000 people during this period. Most of them come from third countries and are often trained in health or technical professions. Most of them express satisfaction with the service provided by the ZSBA. It is established as a new actor, fills a gap in the counselling process and is already used by a large part of the competent bodies. The report also describes potential for optimisation and contains recommendations for action, for example with regard to counselling in the mother tongue, visibility and distribution of professionals across the federal territory
In: Berichte / Forschungsinstitut der Internationalen Wissenschaftlichen Vereinigung Weltwirtschaft und Weltpolitik (IWVWW) e.V, Band 12, Heft 115, S. 36-46
Es gibt eine ebenso verbreitete wie zu kritisierende Tradition, Migration stets als Problem zu betrachten - für die 'abgebenden' wie für die 'aufnehmenden' Gesellschaften, wie es abstrakt heißt. Eine solche Perspektive will vor allem den Blick auf die konkret gemachten Erfahrungen von Aus- und Einwanderung sowie auf Räume und Zeiten 'dazwischen' versperren. Dabei ist Migration auch kulturelle Praxis, Ergebnis zielgerichteten (wenn auch oft verzweifelten) Handelns. Persönliche Dokumente der Migrationserfahrung - Briefe, Tagebücher, Fotografien, Zeichnungen, Memoiren - zeugen von grundlegenden Themen des menschlichen Denkens und Handelns, wie der Bedeutung von Heimat und Heimatverlust, dem Überschreiten von Grenzen, dem Umgang mit materiellen Objekten als Trägern von Erinnerungen und Zukunftshoffnungen, der Erfahrung der Reise in Zügen oder auf Schiffen, den Herausforderungen des Neubeginns. Im Zentrum von Joachim Schlörs Essays stehen die Bemühungen deutscher und österreichischer Jüdinnen und Juden, nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 und der Pogromnacht 1938 dem Regime zu entkommen und 'irgendwo auf der Welt' eine neue Heimat zu finden. Dabei geht es weniger um eine Rekonstruktion historischer Ereignisse als darum, persönliche und familiäre Dokumente im Rahmen der vier Hauptaspekte kulturwissenschaftlicher und ethnografischer Forschung - Kultur, Identität, Alltag, Geschichtlichkeit - zu lesen und zu verstehen. Wie sind einzelne Menschen, Familien und Gruppen ausgewandert? Wie hat sich ihr Verhältnis zu den Orten der Herkunft und den Orten der Zukunft durch die für die Auswanderung nötigen Schritte verändert? Wie haben sie sich selbst, etwa während der Dauer einer Schiffsreise von Cuxhaven nach New York, von Triest nach Jaffa oder von Amsterdam nach Shanghai verändert? Was bedeuteten ihnen die Koffer, in die sie ihre Habseligkeiten packten? Und wie wurden diese Erfahrungen festgehalten - nicht nur in Museen und Archiven, sondern im Familiengedächtnis und in den sozialen Medien, die aktuell Archive in einer neuen Form ausbilden? Mit einem Geleitwort von Nicolas Berg
Nationalism was declared to be dead too early. A postnational age was announced, and liberalism claimed to have been victorious by the end of the Cold War. At the same time postnational order was proclaimed in which transnational alliances like the European Union were supposed to become more important in international relations. But we witnessed the rise a strong nationalism during the early 21st century instead, and right wing parties are able to gain more and more votes in elections that are often characterized by nationalist agendas. This volume shows how nationalist dreams and fears alike determine politics in an age that was supposed to witness a rather peaceful coexistence by those who consider transnational ideas more valuable than national demands. It will deal with different case studies to show why and how nationalism made its way back to the common consciousness and which elements stimulated the re-establishment of the aggressive nation state. The volume will therefore look at the continuities of empire, actual and imagined, the role of "foreign-" and "otherness" for nationalist narratives, and try to explain how globalization stimulated the rise of 21st century nationalisms as well
Die Bereitstellung der Energieversorgungssicherheit wandelte sich von einer staatlichen Aufgabe über die Liberalisierung zu einer Aufgabe im Wettbewerbsmarkt, unterliegt aber weiterhin der Daseinsvorsorge. Der Wettbewerb innerhalb der EU, die Kapazitätsmechanismen sowie staatliche Beihilfen stehen im engen Kontext zueinander. Die Gewährleistung der Versorgungssicherheit bedarf der Regulierung des Energiesektors als Ausdruck der Pflicht zur Daseinsvorsorge des Staates ohne gleichzeitig den Wettbewerb auszuhebeln. Schwerpunktmäßig werden die vorhandenen Instrumente sowie die Kapazitätsmechanismen in Deutschland und in Mitgliedstaaten der EU vor dem Hintergrund einer CO2-neutralen Energieerzeugung unter verwaltungswissenschaftlichen, wirtschaftspolitischen und rechtlichen Aspekten erörtert. Die tiefgreifende Umstrukturierung des Energieversorgungssystems in Deutschland und der EU erfordert die effiziente sowie vorausschauende Diversifizierung der Energieträger und der Energieimporte.
Klappentext: Dieses Buch widmet sich den psychosozialen Folgen von Migration und Flucht für Jugendliche und junge Erwachsene mit Blick auf gesellschaftliche Rahmenbedingungen und psychische Verarbeitungsformen. Adoleszente Generationendynamiken in Familien mit Migrations- oder Fluchtgeschichte werden analysiert im Lichte interdisziplinärer Verknüpfungen von Sozial- und Kulturwissenschaften, psychoanalytischer Sozialpsychologie, erziehungswissenschaftlicher Erforschung von Bildungsbiographien, Kinder- und Jugendpsychologie sowie klinischer Psychoanalyse und Psychosomatik.