Forschungsobjekt Embryo: verfassungsrechtliche und ethische Grundlagen der Forschung an menschlichen embryonalen Stammzellen
In: dtv 36294
Das neue Embryonenschutzgesetz mit der Ergänzung zum Import menschlicher Stammzellen wird von Befürwortern und Gegnern der Embryonenforschung abgelehnt. Nach dem Reader "Vom Stammbaum zur Stammzelle" (BA 1/03), dessen Beiträge die Risiken der Embryonenforschung betonen, folgt hier die detaillierte Studie des Hamburger Rechtsphilosophen und Befürworters Merkel, die aus einem Gutachten für die Bundestagsfraktion der FDP hervorgegangen ist. Nach einer ausführlichen verfassungsrechtlichen und ethischen Analyse hält er ein prinzipielles Verbot der verbrauchenden Embryonenforschung für rechtlich und ethisch nicht haltbar. Daher schlägt er die Streichung des Embryonenschutzgesetzes vor und legt einen Entwurf zu dessen Novellierung vor. Auf Fachniveau verlaufende Argumentation, deren schlüssiger Nachvollzug juristische und ethische Vorkenntnisse erfordert. Ergänzend zu den Beiträgen "Forschung an embryonalen Stammzellen" (ID 5/02) von Moraltheologen, Medizinern und Juristen, die im Gegensatz zu Merkel zu recht unterschiedlichen moralischen Bewertungen kommen. (3) (Freya Rickert)