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In: Schriftenreihe Bewegungskultur 3
In: Bewegungskultur 3
Inhaltsangabe: Die folgende Arbeit befasst sich mit biografischen Interviews von Sinti und Roma, die narrativ erhoben wurden. Da ich im Rahmen meines Studiums auf die Minorität der Sinti und Roma in Deutschland über eine Arbeit zu neuen kommunalen Sicherheitskonzepten und kommunalem Verordnungsrecht aufmerksam wurde und bei meinen Recherchen feststellen musste, dass ein großes empirisches Defizit in der Sozialwissenschaft in Bezug auf dieser Gruppe besteht, lag es nahe die Arbeit in diesem Bereich anzusiedeln. Weiterhin fiel mir auf, dass sich ein großer Teil der Literatur mit Vorurteilen und ihrer Entstehung in der Mehrheitsgesellschaft gegenüber Sinti und Roma beschäftigt und die eigentlichen Betroffenen ausblendet. Mir schien es aus eigenen Interessenakzentuierungen adäquat, meine Diplomarbeit empirisch zu gestalten, um die Realitätskonstruktionen der betroffenen Angehörigen der Minderheit zu erforschen. So entstand diese Arbeit aus den Überlegungen heraus, über diese gesellschaftliche Minderheiten und ihre Beziehungen zur Mehrheitskultur zu forschen. Mir war von vornherein klar, dass es schwierig sein würde, Kontakte herzustellen und eine große Anzahl von Interviews zu bekommen. So versuchte ich über Einrichtungen der sozialen Arbeit, Unterstützergruppen und nicht zuletzt über Interessenvereinigungen an Interviewpartner zu kommen. Dies gestaltete sich sehr schwierig und nahm einen Großteil der Zeit in Anspruch. Im Endeffekt war die Ausbeute an Interviews ernüchternd, da man zwei Interviews nicht als fundierte empirische Basis ansehen kann, doch ist die Qualität dieser beiden Interviews so außergewöhnlich, dass sie Rückschlüsse auf Sinnkonstruktionen, Handlungsschemata und soziale Realitäten des Individuums und der Minderheit zulassen. Wegen der geringen Datenbasis beschränken sich die Schwerpunkte in dieser Arbeit auf die empirische Methodik und auf die Dateninterpretation. Gerade in der Semantik von Begrifflichkeit finden sich Stereotypen und Vorteile wieder, so dass ich erst einmal auf die sprachliche Definition der Minderheit für diese Arbeit eingehe, um im folgenden Teil, die Handlungsentlastetheit bei empirischen Arbeiten zu thematisieren, die ich anhand der Entstehung und Konstruktion der gesellschaftlichen omnipotenten Zigeunerstereotype aufzeigen will. Die handlungsentlastete Erhebung und Interpretation empirischer Daten kann nur unter einem selbstreflektorischen Prozess gelingen, der die eigenen Sinn- und Verstehenskategorien deutlich werden lässt. Deshalb ist es unerlässlich sich seiner Vorurteile bewusst zu werden. Die Problematik von subjektivistischen und objektivistischen Handlungsschemata und Sinnkonstruktionen hat Pierre Bourdieu schon sehr früh in seinen Arbeiten thematisiert. Er sprach von einer Interiorisierung der Exteriorität und der Exteriorisierung der Interiorität, die er in einer wissenschaftlichen Theorie der Praxis, der praxeologischen Herangehensweise, als Grundlage seiner Habitustheorie vereinigte. Die Problemstellung von Gegensatzpaaren und ihre Überwindung dienen dieser Arbeit als Vorüberlegung, da die Thematik dieselbe geblieben ist. Die Frage nach der Forschungsmethode, quantitativ versus qualitativ, und ihrer Unterschiede in der empirischen Sozialforschung münden in der qualitativen Methode des narrativen Interviews. Nachdem die Grundgedanken mit ihren Erzählzwängen (nach Fritz Schütze) abgehandelt werden, folgt der Aufbau eines narrativen Interviews anhand eines Phasenmodells, um letztendlich die Vor- und Nachteile dieser Erhebungsmethode zu erläutern. Den Überlegungen zu generierenden Auswirkungen von Prozessstrukturen in Biografien (ebenfalls nach Fritz Schütze) folgen Gedanken zur Struktur der Interaktion im Interview, die sich mit dem Begriff Arbeitsbündnis beschreiben lassen und aufzeigen sollen, wie stark der Datengehalt von den Interaktionen im Interview abhängig ist. Der nächste Bereich setzt sich mit theoretisch methodischen Grundlagen auseinander, die als Voraussetzung für die Auswertung gesehen werden, da sie verschiedene Konzepte von Realitätskonstruktionen der qualitativen Sozialforschung wiedergeben. Ihnen schließt sich die Beschreibung einer Auswertungsmethode an und endet in einem Plädoyer für einen situativ angewandten Methodenmix. Den Abschluss dieser Arbeit bilden Fallanalysen und ihre Interpretationen zur Biografie, Nationalbewusstsein, Kulturalität und der Auswirkung des Nationalsozialismus auf die Generation der nachgeborenen Sinti und Roma. Diese Arbeit wurde in geschlechterspezifischer Schreibweise verfasst. Da ich als Autor dem männlichen Geschlecht angehöre wurde diese Arbeit im männlichen Genus formuliert. Es ist nötig, dies explizit zu erwähnen, da es im deutschsprachigen Raum eine für die Hälfte der Bevölkerung vorherrschenden nichtzutreffenden Genus gibt, der so in anderen z.B. den slawischen Sprachkulturen nicht existiert. Gerade als Sozialwissenschaftler sollte uns die Bedeutung der Sprache mit ihren Auswirkungen auf Handlungsschemata und Realitätskonstruktionen sowie der Konsequenzen dies für die gesellschaftliche Situation der Geschlechter bewusst sein. Zum Begriff und zur Gruppe der Zigeuner und seiner Verwendung in der folgenden Arbeit: Die Bezeichnung Zigeuner wird von vielen Angehörigen der Minderheit als diskriminierend empfunden. Die Semantik des Wortes ist über Jahrhunderte mit stereotypen Bildern gefüllt worden, so dass der Begriff negative Emotionen hervorruft. Welche Mythen und Vorurteile diesem Wort anhaften, wird im folgenden Punkt mit der Beschreibung der geschichtlichen Entstehung der rassistischen Vorurteile näher beleuchtet. Die mehreren Genozidversuche in der deutschen Geschichte wurden alle aus den im Wort begründeten Attributen legitimiert, so dass die bloße Zugehörigkeit zu der Gruppe der Zigeuner für die physische Vernichtung ausreichte. Selbst der Begriff Zigeuner, dessen Herkunft ungeklärt ist, unterliegt Interpretationsversuchen, die von den übermächtigen negativen Stereotypen beeinflusst werden. Die heute gängige und politisch korrekte Bezeichnung, die auf eine Dekonstruktion des herrschenden Zigeunerbildes abzielt, lautet Sinti und Roma und wurde in dieser Art und Weise vom gleichnamigen Zentralrat Deutscher Sinti und Roma in die Bürgerrechtsdiskussion eingebracht. Diese Begrifflichkeit des Sinti und Roma ist aber ebenfalls umstritten, da sie unter anderem die Zigeunergruppe der Jenische völlig außen vor lässt. Die Bezeichnung Roma wurde 1981 auf dem Roma Weltkongress in Göttingen als Terminus für die internationale Selbstbezeichnung festgelegt. Die Sinti sind ein Teil der Romagemeinschaft, da sie einen Romanes-Dialekt sprechen. Die Selbstbezeichnung Sinti, wird von den Nachfahren der Gruppe von Roma verwendet, die vor mehreren Hunderten Jahren in das heutige Deutschland einwanderten. Neben ihnen gibt es natürlich auch noch die kleineren Gruppen der deutschen Roma, die in den letzten 150 Jahren vorwiegend aus den östlichen Nachbarländern nach Deutschland migriert sind. Die Wissenschaft geht davon aus, dass die Vorfahren der Roma aus dem indisch-pakistanischen Grenzgebiet stammen. Dafür, 'wieso und weshalb' sich die Vorfahren auf den Weg nach Europa machten, gibt es keine Beweise, nur Hypothesen, auf die ich nicht weiter eingehen werde. Der Anteil der Minderheit an der Gesamtbevölkerung der Bundesrepublik Deutschland ist verschwindend klein, sie umfasst zwischen 70.000-100.000 Menschen. Europaweit gehen die Schätzungen von 6 bis 8 Millionen Menschen aus. Weltweit zählt die Minderheit der Roma nicht mehr als 10 Millionen Angehörige. Die Zahlen variieren stark, da sie auf Schätzungen basieren. Diese Minderheit umfasst eine Vielzahl von Gruppen, die kulturelle Unterschiede aufweisen, verschiedene soziale Strukturen und Formen im Familienverband und in den Sitten haben, so dass nicht von einer homogenen Gruppe ausgegangen werden kann. Den größten Teil der Minderheit verbindet die gleiche Sprache, das Romanes, auch wenn jede Gruppe ihren eigenen Dialekt pflegt. Wichtigste Integrationspunkte der Roma/Zigeunergruppen sind der gleiche Sprachstamm, die ursprüngliche Herkunft und vor allem die gemeinsame Geschichte der Verfolgung und Diskriminierung. Das gängige, religiös begründete Vorurteil, daß Zigeuner 'ihrem Wesen nach' einem Wandertrieb unterliegen ist durch Statistiken aus der K. und K-Monarchie widerlegt. Der allergrößte Teil der Welt Roma Bevölkerung ist -sofern man im Postfordismus noch von Sesshaftigkeit reden kann- sesshaft. Trotz der Kritik an dem Begriff Sinti und Roma wird diese Bezeichnung, gerade im Hinblick auf die negative Kernsemantik des Wortes Zigeuner, in dieser Arbeit verwendet. Der Begriff Zigeuner wird in dieser Arbeit kursiv gesetzt und in dem Sinne beibehalten, wie er von anderen zur Bestimmung von Gruppen und Individuen verwendet wird. Interessanterweise wurde die Bezeichnung bei Gesprächen mit Angehörigen der Minderheit oft als Eigenbezeichnung verwendet, indem die ihr anhängige negative Semantik ausgeblendet wurde. Das Problem der Handlungsentlastetheit und die metaphysische Entwicklungsgeschichte der Zigeunerstereotypen: Im folgenden Teil wird auf die geschichtliche Entstehung des Zigeunerbildes eingegangen. Es soll die Schwierigkeit einer grundvoraussetzenden Handlungsentlastetheit bei einer empirischen Arbeit mit Sinti und Roma verdeutlichen, da die Stereotypen keiner nennenswerten Dekonstruktionen in der öffentlichen Diskussion unterliegen. Ihre Omnipotenz, kann negative Auswirkungen auf die Interviewsituation und eine spätere Auswertung haben sofern sie nicht bewusst verstanden und erkannt werden. So ist es unerlässlich eine Analyse der gesellschaftlichen Konstruktion des Zigeuners vorzunehmen, um seine eigenen diffusen und unterschwelligen Vorurteile zu erkennen und zu Dekonstruieren. Es ist eine konstitutive, immens wichtige und dem Forschungsprozeß verpflichtende Arbeit. Es ist eine Unterstützung einer obligaten Selbstanalyse und Selbstkritik, die gerade in der Interviewphase helfen soll, eine Bespiegelungsgefahr von stereotypen Wunschvorstellung auf das Gegenüber zu vermeiden. Weiterhin ist es unerlässlich, objektivistische gesellschaftspolitische Konstruktionen offen zu legen und sich seiner Auswirkungen nicht nur auf den Interviewpartner, sondern auch auf sich selbst bewusst zu machen. '... die Handlungen anderer Personen als einem bestimmten, im Wissensbestand der jeweiligen sozialen Gruppe verfügbaren Handlungsmuster zugehörig zu identifizieren und sie unter dieses Deutungsmuster, wie und so weit es dem Verstehenden vertraut ist, zu subsumieren'. So habe ich gerade der Vorbereitung der Funktion der Handlungsentlastetheit, eine sonst in der empirischen Sozialforschung eher vernachlässigten und in den individualistischen, auf das Subjekt des Forschers, abgewälzten Findungsprozess einen großen Rahmen eingeräumt, der sich in dieser Arbeit wiederspiegelt. Das übliche, 'Zum Forschungsobjekt', muss bei einer qualitativen empirischen Arbeit über Randgruppen die Handlungsentlastetheit thematisieren, auch wenn sie das 'beeinflussende' Vorwissen vergrößern kann. Da die Handlungsentlastetheit nur eine philosophische Größe sein kann, wird der Versuch einer Näherung durch Selbstreflexion und -kritik die Erhebungs- und Auswertungsphase positiv beeinflussen. Das in Sich- und den Herrschaftsstrukturen liegende konstruierende der Handlung, sollte näherungsweise betrachtet werden und sollte durch Funktionsanalyse in Entlastetheit umgesetzt werden.
Illegale Zuwanderung findet trotz vielfältiger Restriktionen der Nationalstaaten statt. Einwanderungswillige finden Wege, einen legalen Aufenthaltsstatus zu erhalten. Wie begeben sich Menschen in dieses selbst gewählte Handlungsschema und wie wird es bewältigt? Wie vollzieht sich der individuelle Prozess der Legalisierung und gibt es eine einheitliche Ablaufform?Ein besonderes Interesse erhält in diesem Kontext die Frage, wie diese Lebenszeit in die Gesamtbiografie eingebettet wird. Dieses Buch gibt einen Überblick über eine Typologie von "illegalen" Einwanderungsmöglichkeiten - Ablaufformen a
In: Rekonstruktive Forschung in der Sozialen Arbeit Ser v.8
Cover -- Biografische Verläufe und Handlungsmuster wohnungsloser Frauen -- Inhaltsverzeichnis -- Danksagung -- Einleitung -- Berufspraxis als Ausgangspunkt biografietheoretischer Fragestellungen -- Zentrale Ergebnisse dieser Studie -- Zum Aufbau und Konzept der Arbeit -- 1 Wohnungslose Frauen: eine multiperspektivische Annäherung -- 1.1 Allgemeine Definitionen zu Wohnungslosigkeit -- 1.2 Wohnungslosigkeit bei Frauen -- 1.2.1 Dimensionen Gewalt und Armut -- 1.2.2 Wohnungslose Frauen in der Sozialen Arbeit -- 1.2.3 Wohnungslose Frauen in der Armuts- und Ungleichheitsforschung -- 1.3 Diskussion der Forschung zu wohnungslosen Frauen -- 1.3.1 Erste Grundlagenstudie: "Alleinstehende Frauen ohne Wohnung" -- 1.3.2 Wissenschaftliche Begleitforschung und regionale Studien -- 1.3.3 Eine gendersensible Studie: "Frauen in dunklen Zeiten" -- 1.4 Zum Konzept der Lebenslage als theoretischenBezugsrahmen -- 1.4.1 Zum Begriff der Lebenslage -- 1.4.2 Entwicklung zu einem gendersensiblen Konzept -- 1.4.3 Verbindungslinien zwischen dem Konzept der Lebenslage und dem biografischen Konzept -- 1.5 Zusammenfassung -- 2 Methodologische Verortung und methodisches Vorgehen -- 2.1 Zum Gegenstand und Konstrukt Biografie -- 2.2 Verortung in die soziologische Biografie- und rekonstruktive Sozialarbeitsforschung -- 2.3 Methodisches Vorgehen bei der Erhebung -- 2.3.1 Überblick zur ersten Stichprobe -- 2.3.2 Besonderheiten des Feldes und seiner Erschließung -- 2.3.3 Narrative Interviews, Möglichkeiten und Grenzen bei wohnungslosen Frauen -- 2.4 Auswertung der Daten -- 2.4.1 Allgemeine Prinzipien rekonstruktiver Fallanalysen -- 2.4.2 Vorgehen bei biografischen Fallrekonstruktionen -- 3 Dimensionen von Wohnungslosigkeit - vier Fallrekonstruktionen -- 3.1 Der Fall Gerlinde Rorsky: Eine Helfende, die nicht,weiß ob sie "hinter ihrer Fassade" gefunden wird -- 3.1.1 Einleitung
In: Klinkhardt Forschung
In: Studien zur deutschen Sprache Band 58
In: Rekonstruktive Forschung in der Sozialen Arbeit 8
In: Berliner Arbeiten zur Erziehungs- und Kulturwissenschaft Band 71
In: Qualitative Sozialforschung 16
Die dokumentarische Methode ist eine Methodologie der qualitativen Sozialforschung, die sich seit langem in der Forschungspraxis bewährt hat. In diesem Buch wird erstmals in umfassender Weise theoretisch begründet und forschungspraktisch gezeigt, wie mit der dokumentarischen Methode Interviews ausgewertet werden. Dabei wird dem narrativen Charakter von Interviews, seien diese leitfadengestützt oder biographisch angelegt, besonders Rechnung getragen. Neben der formulierenden und reflektierenden Interpretation der Interviews geht es um deren Vergleich und um die sinn- wie soziogenetische Typenbildung. Das Buch zeigt methodologische Hintergründe der dokumentarischen Interpretation narrativ fundierter Interviews auf, ist mit seinen ausführlichen Forschungsbeispielen vor allem aber eine Anleitung für die Forschungspraxis.Wie werden narrativ fundierte Interviews mit der dokumentarischen Methode ausgewertet? Das Buch zeigt neben methodologischen Hintergründen vor allem die Praxis der dokumentarischen Interpretation von Interviews. Die ausführlichen Forschungsbeispiele reichen von den ersten formulierenden Interpretationen bis hin zur soziogenetischen Typenbildung.