Biographical note: Dr. Johannes Fischer ist Professor für Theologische Ethik und Leiter des Instituts für Sozialethik, Zürich. Lic. theol. Stefan Gruden ist Forschungsassistent (Schwerpunkt Ethik) an der Universität Zürich. Lic. theol. Esther Imhof ist Forschungsassistentin in einem durch den Schweizerischen Nationalfonds geförderten Projekt, Zürich. Dr. des. Jean-Daniel Strub ist Leiter des Sekretariats der Nationalen Ethikkommission im Bereich der Humanmedizin in der Schweiz, Zürich.
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Leitgedanke der Darstellung ist die Reflexion über die ethischen Normen und ihre Begründungen sowie über gesellschaftliche Regeln, die immer und überall eine unmittelbare politische Projektion beinhalten, so daß auch Ethik als Politikum in seiner weitesten Bedeutung angesehen werden kann. Nach der Definition der Grundprobleme der Ethik werden in einem historischen Abriß ethische Grundpositionen wichtiger Etappen des ethisch-philosophischen Denkens beschrieben. Heutige Ethik wird durch eine dienende, rein funktionale Natur der Ethik einerseits und ihre direkte Bezogenheit auf die geschichtlich-gesellschaftliche Entwicklung des Menschen andererseits bestimmt. Diese Zweckbestimmung der Ethik rückt sie in unmittelbare Nähe zur Politik, die die gleichen Ziele verfolgt. Das zu verwirklichende Ideal einer freien, gerechten und solidarischen Menschheit ist eine ethische Forderung, die nur politisch zu erreichen ist. (HN)
Der Band bietet aus unterschiedlichen Perspektiven Antworten auf die Frage, was denn nun Moral eigentlich ist, etwa aus der Perspektive der Metaethik, der normativen Ethik, der angewandten Ethik und durch eine Klärung des Verhältnisses von Moral und Werten. Er eignet sich ebenso zum Selbststudium wie für den Ethikunterricht, für das Philosophiestudium, aber auch für Weiterbildungsstudiengänge.
Welche Vorstellungen von Moral und Ethik gab es im Nationalsozialismus? Dieser kommentierte Quellenband stellt erstmals eine biografisch kontextualisierte Auswahl von Texten akademischer Moralphilosophen vor, die sich im "Dritten Reich" besonders hervorgetan haben. Die Auseinandersetzung mit ihren Ideologemen hilft, die Verbindung von normativem Selbstverständnis und den Verbrechen des Nationalsozialismus besser zu verstehen. Zudem ermöglicht das Buch eine differenzierte Betrachtung der Entwicklung der Moralphilosophie nach 1945.
Seiner inzwischen weit verbreiteten Dogmatik hat der emeritierte Heidelberger Systematische Theologe und Ethiker eine Ethik folgen lassen, die jetzt in einer aktualisierten und korrigierten 2. Auflage vorliegt. Auch sie zeichnet sich aus durch Klarheit und Verständlichkeit der Sprache, durch biblisch-theologische Fundierung und ausgeprägten Gegenwartsbezug. Sie hat einen Grundlegungs- und einen Konkretisierungsteil. Der Grundlegungsteil führt in ethische Grundbegriffe, Theorien, Argumentationen und Urteilsbildung ein. Dabei kommen philosophische und theologische Zugangsweisen gleichermaßen zur Geltung. Der Anwendungsteil orientiert sich an konkreten, aktuellen Konzepten wie Menschenwürde; Gesundheit; Sexualität, Liebe und Lebensformen; Gerechtigkeit; Friede und Sprache. Eine zusammenfassende Einführung in die evangelische Sozialethik schließt den Band ab. Bibelstellen-, Personen- und Begriffsregister sorgen für eine sehr gute Benutzbarkeit.Das Buch eignet sich sowohl für das Selbststudium wie auch als Textgrundlage in Lehrveranstaltungen. Studierende und Berufspraktiker in Schule und Pfarramt sowie interessierte Zeitgenossen finden hier verlässliche Informationen zu ethischen Fragen unserer Zeit und – vor allem – Anleitung zur eigenständigen ethischen Urteilsbildung.
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
In seiner chronologisch vorgehenden Einführung in die philosophische Ethik beschreibt Thomas Gill die wichtigsten Argumentationsmodelle der ethischen Reflexion anhand der Begriffspaare "Sittlichkeit und Moralität" sowie "Vernunft und moralisches Gefühl". Eine Schlussbetrachtung gilt den politischen und soziokulturellen Bedingungen der ethischen Diskussion in der Risikogesellschaft.
Foucault ist als ein Denker der Gegenaufklärung bezeichnet worden. Wenngleich dies für sein frühes Werk eine gewisse Plausibilität aufweist, muß es für seine Arbeiten über das Selbst neu bewertet werden. Seine moderne Ethik des Selbst enthält ein "emanzipatorisches Potential", das er mit der Fähigkeit des Individuums zu Selbstbestimmung und Autonomie verknüpft. Die Autorin zeichnet in ihrem Beitrag anhand seiner Schriften den Weg nach, den er von den "Praktiken des Selbst zur Ethik des Selbst" macht. Sie zeigt, in welchen Punkten Foucault eine Verbindung zwischen seiner Arbeit und der Tradition der Aufklärung zu erkennen glaubt. Am Beispiel der feministischen Kritik an der orthodoxen Moraltheorie betrachtet sie die Folgen der Focaultschen Ethik. Einerseits haben die Feministinnen starke Kritik an den Konzepten von Rationalität und Unparteilichkeit geübt, andererseits sind manche daran anschließenden Versuche, eine alternative Ethik zu formulieren, die eine Achtung vor dem "Anderen" integriert, problematisch. Sie kommt zum Schluß, daß Focaults Ethik des Selbst die Feministinnen letztlich dazu herausfordert, die Differenzen innerhalb der sexuellen Differenz zu durchdenken. (rk)
In 14 Lektionen, die der Wochenzahl eines Semesters entsprechen, führt der Grundkurs in Grundbegriffe und Methoden philosophischer und theologischer Ethik ein. Besonderes Gewicht legt er auf die methodische Schulung des eigenständigen Umgangs mit grundlegenden Begriffen sowie der ethischen Urteilsbildung. Deshalb wird jede Lektion mit einer Übung zur praxisbezogenen Vertiefung des Gelernten abgeschlossen. Breiten Raum nimmt die Einführung in das heutige philosophisch-ethische Denken sowie in die Beziehung und Abgrenzung zwischen philosophischer und theologischer Ethik ein. Für die zweite Auflage wurde der Grundkurs Ethik umfassend überarbeitet und bei einigen Themen vertieft und ergänzt. Das betrifft etwa die Bedeutung ethischer Standards angesichts des weltanschaulichen Pluralismus, das Problem des ethischen Naturalismus, das Verhältnis von Ethik und Spiritualität oder das Verständnis der Menschenwürde.
Dem Band liegt die Absicht zugrunde, Typen ethischen Denkens anhand ausgewählter Stellen aus klassischen Texten der Geschichte der Philosophie vorzustellen. In diesem Zusammenhang kommt es weniger auf historische Vollständigkeit an als darauf, unterschiedliche Antworten auf die systematisch entscheidenden Fragen der Ethik zu präsentieren. Dazu zählen nicht zuletzt folgende: Lassen sich Normen und Werte erkennen? Gehören sie einem eigenständigen Bereich an oder sind sie auf natürliche Sachverhalte reduzierbar? Auf welche Weise können Aussagen über Normen und Werte begründet werden?
Das ''Institut für angewandte Ethik e.V.'' wurde 1994 als Verein gegründet. Mitglieder sind nicht nur Philosophen, sondern auch Rechtswissenschaftler, Mediziner, Theologen, Soziologen und Psychologen, die überwiegend in der Wissenschaft, einige jedoch auch in der Praxis tätig sind. Sie sind zur Erkenntnis gekommen, dass gerade in der Praxis ein großer Informationsbedarf in den Anwendungsbereichen der Ethik besteht, dass aber auch die Forschung und Weiterentwicklung von Ansätzen rationaler Ethik der Koordination bedarf. Der Verein hat sich die Aufgabe gestellt, sich auf möglichst allgemeinverständliche Weise mit relevanten Problemen unserer Gesellschaft auseinanderzusetzen. In einer Gesellschaft, in der sich die Trennung von Recht und Moral weitgehend durchgesetzt hat, kann es offensichtlich nicht mehr Aufgabe staatlicher Gewalt sein, bestimmten Moralvorstellungen zur Durchsetzung zu verhelfen. Wo der Staat nur noch diejenige Freiheits- und Existenzsicherung zum Ziel hat, die der einzelne zur eigenständigen Bestimmung des ''guten Lebens'' braucht, wächst die Freiheit des einzelnen, wachsen aber auch die Aufgaben der ''Zivilgesellschaft'' bei der Suche nach Kriterien einer autonom zu gestaltenden, möglichst rational anderen gegenüber ausweisbaren Verhaltensgrundlage: Das Bedürfnis nach einer rationalen Ethik kann nur durch gesellschaftliche Interaktion erfüllt werden. Als Forum versteht sich das Institut für angewandte Ethik. - Vorwort: Zur Gründung des Instituts für angewandte Ethik e.V. - Einleitung - W. Marx: Fundamentalethik ohne Anwendung ist leer - angewandte Ethik ohne theoretische Begründung ist blind - I. Grundfragen einer angewandten Ethik: U. Steinvorth: Angewandte Ethik und Zivilgesellschaft - D. Birnbacher: Ethische Probleme der Rationierung im Gesundheitswesen - H. G. von Manz: Lebensqualität und Bewertung menschlichen Lebens - G. Brudermüller: Ethikkommissionen und ethischer Diskurs - II. Medizinethische Konfliktsituationen: D. Birnbacher: Grenzen der Intensivmedizin aus ethischer Sicht - R. Merkel: Ärztliche Entscheidungen über Leben und Tod in der Perinatalmedizin - H. G. von Manz: Biologische Kriterien, Interessen, personale Wahrnehmung - Zu Formen der Argumentation bei der Ethik am Lebensbeginn - U. Steinvorth: Genomanalyse - Lasten, Rechte und Pflichten des Gebrauchs genetischen Wissens - III. Zur Ethik des Arztes: M. Westhofen: Operative Hochleistungsmedizin. Handlungszwang zwischen ärztlicher Ethik, wirtschaftlichem Erfolg und Qualitätskontrolle - U. Wiesing: Die Integrität der Arztrolle in Zeiten des Wandels - P. Becchi: Der unmögliche Heiler - Zum Spannungsverhältnis zwischen Arzt und Patient - B. Schöne-Seifert: Behandlungsverzicht bei Schwerstkranken: Wie würden Ärzte und u.a. Pflegekräfte entscheiden? - Anhang: Literatur - 1. Einführung in die Ethik - 2. Medizinethik - 3. Ethikkommissionen - Dokumentation: 1. Weltärztebund: Deklaration von Helsinki/Tokio - 2. Arzneimittelrecht (Auszug) - 3. Verfahrensordnung für die Muster-Ethikkommission - 4. Richtlinien der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften - Autorenverzeichnis - Personenverzeichnis - Sachverzeichnis