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Der Band gibt einen Überblick über den Diskussionsstand innerhalb der evangelischen Theologie zur Theologie der Religionen. Ungelöst ist bislang das Grundproblem, wie sich die Geltung der eigenen religiösen Identität mit einer positiven Würdigung fremder Religionen vermitteln lässt. So lautet die gemeinsame Fragestellung der Autoren, wie sich ein Modell entwickeln lässt, das Differenzerfahrungen nicht durch die vorschnelle Behauptung eines Konsenses der Religionen überspielt.

Vom ersten Weltkrieg bis zum Zusammenbruch 1945 gab es in Deutschland eine unheilige Allianz zwischen Protestantismus und Chauvinismus. In der evangelischen Kirche war eine Theologie des Gotteskrieges entwickelt worden. Hier war vom 'Gott der Deutschen', dem 'Gott, der Eisen wachsen läßt, dem Allmächtigen, erkennbar in der deutschen Geschichte' die Rede. An vielen Beispielen zeigt der Autor wie dieses, zu Beginn des 19. Jahrhunderts in der Auseinandersetzung mit Napoleon entstandene Nationalbewußtsein die Haltung vieler Theologen zum Nationalsozialismus prägte. Eine Gegenbewegung entstand 1933 im Pfarrernotbund und in der Bekennenden Kirche. Der Autor stellt hier vor allem Karl Barth vor und fragt abschließend nach der Haltung der heutigen Kirche zum Krieg. (KA)