Die Autorin widmet sich der aktuellen Fridays for Future-Bewegung mit der Frage, wie sich die Bildungspolitik zu den Abwesenheiten der Schüler*innen am Unterricht verhalten hat. Es rücken dabei die inhaltlichen Vorgaben, die Schulleitungen und Lehrkräfte zum Umgang mit den demonstrierenden Schüler*innen erhalten haben, in den Mittelpunkt der Betrachtung. Anhand einer hermeneutische Analyse der Dokumente kann so näher bestimmt werden, welches Verhältnis Ministerien verschiedener Bundesländer zu der Protestbewegung einnehmen und wie das tatsächliche verwaltungstechnische Handeln aussieht und begründet wird. (DIPF/Orig.)
Der Autor wirft in seinem Beitrag einen Blick auf die Verbindungen zwischen der Mikro- und der Makroebene im Bereich der Wohlfahrtsstaats- und Sozialstaatsforschung. Im Mittelpunkt des Beitrags stehen dabei die folgenden Fragen: Wie wirken sich sozialpolitische Institutionen auf individuelle Einstellungen und Präferenzen aus? Wie und inwiefern werden die Präferenzen der Bürger von politischen Entscheidern verarbeitet und berücksichtigt? Der Autor gibt in seinem Beitrag zunächst einen Überblick über den Forschungsstand in diesem Bereich und geht hierbei unter anderem auf die Experimentalökonomik und die Umfrageforschung ein. Der abschließende Teil des Beitrags entwickelt drei Forschungsperspektiven, die sich aus dem Stand der Forschung zu den Feedback-Effekten ableiten lassen und erläutert diese näher. (ICA2)
In der "Analyse konnte mit Hilfe der Wirtschaftsstrukturdaten und des Verdichtungsgrades als Indikatoren für besondere Arbeitsbelastungen bzw. Umweltbelastungen ein Erklärungsanteil der Streuung der regionalen Behindertenanteile von rund 39 Prozent gefunden werden. Damit ist für eine Querschnittanalyse und bei den hier verwendeten komplexen und indirekten Indikatoren eine überraschend hohe Erklärung für die mikroanalytischen Ergebnisse der Arbeits- und Umweltbelastungsforschung gefunden." (Autorenreferat)
In vielen Entwicklungsländern ist es trotz teilweise beeindruckender Wachstumserfolge in den vergangenen Jahrzehnten bisher nicht gelungen, für die Masse der Bevölkerung nachhaltige Verbesserungen ihrer Lebensbedingungen zu schaffen. Große Teile der Bevölkerung in den Entwicklungsländern sind bis heute weitgehend vom wirtschaftlichen Wachstum in ihren Ländern ausgeklammert worden - der 'trickle-down'-Effekt1 hat nicht auf sie durchgeschlagen. Im Weltentwicklungsbericht 1990 wurde - bezogen auf das Jahr 1985 - von 1,115 Mrd. Menschen in den Entwicklungsländern ausgegangen, die absolut arm waren; das entspricht ungefähr einem Drittel der Gesamtbevölkerung dieser Länder. Man kann davon ausgehen, daß es in den Entwicklungsländern derzeit ca. 1,2 Mrd. absolut armer Menschen gibt, von denen ca. 80 % in ländlichen Gebieten leben.
Zahlreiche, voneinander unabhängige Studien belegen, dass Kinder von Eltern mit hohen Bildungsabschlüssen über bessere Chancen für den eigenen Bildungsweg verfügen. Unbeantwortet ist nach wie vor die Frage nach den weltweiten Variationen von Bildungsmobilitätschancen. Die jüngste Veröffentlichung einer neuen Datenbank gibt erstmals einen tieferen Einblick in diese Problematik und gestattet anhand der diesbezüglichen Untersuchungen von 148 Ländern belastbare Aussagen zur internationalen Verteilung von Bildungschancen. Durchschnittlich hat der Bildungsgrad der weltweiten Bevölkerung in den vergangenen Jahrzehnten rasant zugenommen. Allerdings verschärfte sich die Bildungskluft zwischen armen und reichen Ländern weiter. Die Chancen für eine (höhere) Bildung sind in erheblichem Maß von dem "Zufall der Geburt" abhängig. Der Bevölkerungsanteil mit im Vergleich zu den Eltern höherem Bildungsniveau hat in praktisch allen Ländern in dem gleichen Zeitraum zugenommen. An den beiden Enden der Bildungsskala gibt es aber immer noch Hinweise auf eine starke Persistenz: Kinder aus akademischen Familien erreichen öfter einen Hochschulabschluss, während der Nachwuchs bildungsferner Eltern eher ohne Schulabschlusszeugnis bleibt. Ohne die Effekte der allgemeinen Bildungsexpansion sind die Ergebnisse der Bildungsmobilität enttäuschend. Besonders in den ärmsten Ländern der Welt bleibt die Bildung der Eltern für den Schulabschluss der Kinder entscheidend. Mit anderen Worten: Die Kinder und Jugendlichen haben trotz höherer Bildungsabschlüsse immer geringere Chancen intergenerationaler Mobilität. Im weltweiten Bildungswesen ist in den nächsten Jahrzehnten dringend eine stärkere Expansion nötig, um die bestehenden Bildungsungleichheiten in und zwischen den Ländern zu reduzieren. Die Expansion allein wird jedoch keinen maßgeblichen Einfluss auf die generationsübergreifende Bildungsmobilität haben, solange die Kinder aus benachteiligten Schichten, die unter schwierigen Bedingungen aufwachsen, die intergenerationale Spirale der sozialen Ausgrenzung nicht durchbrechen können. Die Entscheidungsträger, die für die Bildungsexpansion zuständig sind, und vor allem die nationalen Regierungen müssen begreifen, dass Startchancengleichheit und spezielle Fördermaßnahmen notwendige Voraussetzungen für die Gestaltung eines integrierenden Bildungssystems darstellen.