In: Swiss political science review: SPSR = Schweizerische Zeitschrift für Politikwissenschaft : SZPW = Revue suisse de science politique : RSSP, Band 2, Heft 4, S. 1-12
ZusammenfassungDie Politikwissenschaft in Österreich ist ungewöhnlich verspätet. In Verbindung mit Brüchen in der Kontinuität des Wissenschaftsbetriebes (1934,1938, 1945) setzten sich Sozialwissenschaften generell, speziell aber insbesondere die Politikwissenschaft erst ‐ im europäischen Vergleich ‐ sehr spät als eigenständige Disziplin durch. Dies drückt sich auch in einer relativen Unterbesetzung der drei "Standorte" des Vollstudiums der Politikwissenschaft (Wien, Salzburg, Innsbruck) aus. Die inhaltliche Orientierung der österreichischen Politikwissenschaft ist durch die Neigung gekennzeichnet, sich in die Nische der Beschäftigung mit dem politischen System Österreich zurückzuziehen. Dies hat den Vorteil der Konzentration der relativ bescheidenen Ressourcen auf ein naheliegendes Gebiet; dies hat den Nachteil der Abschottung der österreichischen Politikwissenschaft gegenüber einem breiteren internationalen Wettbewerb.
In dem Beitrag werden die Gegenstandsbereiche der Politikwissenschaft betrachtet. Zunächst werden Begrifflichkeit und Herkunft der Politikwissenschaft erläutert. Dazu wird die Entwicklung der Politikwissenschaft in der BRD nach dem Zweiten Weltkrieg nachgezeichnet. Die verschiedenen Begriffe werden erläutert. Das Verhältnis der Politikwissenschaft zu ihren Nachbarfächern, anderen gesellschaftswissenschaftlichen Disziplinen, wird diskutiert. Beispielhaft an einzelnen Teilbereichen wird das breite Spektrum des Faches inhaltlich beschrieben. Vorgestellt werden: (1) politische Theorie; (2) politisches System; (3) vergleichende Analyse politischer Systeme; (4) internationale Politik und internationale Beziehungen; (5) politische Ökonomie. Die weitere Ausdifferenzierung der Politikwissenschaft seit Beginn der 70er Jahre wird skizziert, indem die Gegenstandsbereiche der Politikwissenschaft heute dargestellt werden. (RW)
Dieser kompakte Einführungsband richtet sich an Studierende im ersten Semester. Die Autoren liefern nicht nur einen Überblick über Geschichte, Methoden und Teildisziplinen der Politikwissenschaft, sondern geben auch Tipps zur Gestaltung des Studiums und erläutern die Organisation einer Universität. Komplettiert wird dieser gut strukturierte und übersichtliche Band durch ein Glossar mit Grundbegriffen des Fachs.
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In dem Beitrag, der Politikwissenschaft als Beruf untersucht, geht es um folgende Fragen: Welche charakteristischen Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt das Studium der Politikwissenschaft? In welchen Arbeitsverrichtungen sind Politologen tätig? Wo sind sie tätig? Wie kann man sich über all diese Fragen informieren? In einer Einführung werden einige Vorschläge gemacht, worüber man sich informieren sollte und wie man sich informieren kann. Die Gegenwart und die Zukunft der Arbeitslandschaft in der BRD für Politologen werden anhand einiger Statistiken abgeschätzt. Ausgehend von den Ausbildungsschwerpunkten in der Politikwissenschaft werden die Berufsfeldorientierung der Politikwissenschaft und die Arbeitsmarktchancen erkundet. Einzelheiten der Ausbildungs- und Beschäftigungslage werden dargestellt. Tätigkeitsfelder und Einsatzbereiche werden aufgezählt: Organisations-, Verwaltungs-, Büroberufe sowie Sozial- und Erziehungsberufe. Verschiedene Qualifikationen und Karrieremöglichkeiten werden skizziert. Dann werden einige Empfehlungen für den Berufseintritt gegeben. Der Stellenwert des Praktikums im politikwissenschaftlichen Studium wird bestimmt. Als zwei spezielle Tätigkeitsbereiche werden die Selbständigkeit und der öffentliche Dienst beschrieben. Es wird auf die zunehmende Bedeutung der politischen Informatik hingewiesen. (RW)
In dem Beitrag wird in den Gegenstand der Politikwissenschaft eingeführt. Zunächst wird die allgemeine soziale Bedingtheit der politikwissenschaftlichen Erkenntnis veranschaulicht. Es wird erläutert, warum für die Politikwissenschaft eine Vielfalt von Politikbegriffen konstitutiv ist. Zur Annäherung an die Grundbedeutung des Wortes Politik werden verschiedene Dimensionen des Politikbegriffs betrachtet: (1) Politik als 'polity'; (2) Politik als 'politics'; (3) Politik als 'policy'. Auf der Grundlage dieses politologischen Dreiecks werden einige Politikbegriffe näher erläutert: (1) Politik als Freund-Feind-Verhältnis; (2) Politik als 'rechte' Ordnung des Gemeinwesens; (3) Politik als Konflikt; (4) Politik als System; (5) Politik als Aufhebung von Entfremdung. (RW)
Ausgangspunkt des Autors ist, daß wir in einem Zeitalter leben, in dem große Bedrohungen und Herausforderungen auf uns zukommen - "Challenges" im Sinne von Arnold Toynbee. In Erinnerung an die sieben Todsünden der Kirche spricht der Autor von sieben Challenges: (1) Rüstungswettlauf und Militarisierung, Kriegsgefahr und Krieg; (2) Umweltbedrohung und -zerstörung; (3) Elend, Hunger und Not in der Dritten Welt; (4) die Wirtschaftskrise in ihren verschiedenen Aspekten und Formen; (5) Gewalt und Terror im politischen Bereich, aber auch Defizit und Demontage der Demokratie; (6) die Krise der Gesellschaft und Kultur; (7) die Entfremdung, Vereinsamung usw. des Individuums. Vor diesem Hintergrund entwickelt der Autor verschiedene Zukunftsszenarien. Nach zwei Szenarien, die ein finsteres Zeitalter für die Menschen prognostizieren, wird in einem dritten Modell eine wünschens- und lebenswerte Zukunft ausführlich dargestellt, die sich wohl erst zu einem fernen Zeitpunkt verwirklichen lassen würde. In einer solchen Welt ohne Waffen und ohne Bevölkerungsdruck, ohne Machtblöcke und ohne fieberhaften technischen Fortschritt könnte die Synthese des modernen faustischen Menschen mit dem dionysischen oder apollinischen neue Gestalt annehmen. In einer neuen Gesellschaft, in der sich Nord und Süd, Orient und Okzident durchdringen, mag sich der westliche Mensch, der sich vor totaler Entleerung und Entmenschung bewahren will, auch auf uralte östliche Kulturtraditionen besinnen, um eine neue Verwurzelung und Verinnerlichung zu erzielen. So spricht einiges dafür, daß die Zukunft des Menschen (wenn er Zukunft hat!) nicht das Werk des zerstörenden, erobernden, bezwingenden einzelnen, sondern das des genußfähigen, bewahrenden und pflegenden Mitmenschen sein wird. In diesem dritten Zukunftsszenario erwartet der Autor eine Fortentwicklung der Politikwissenschaft zu einer echten Humanwissenschaft. Nun würde die Machtpolitik hinter einer rational-funktionalen Leitung oder Führung zurücktreten. Die Politik würde nun zusehends dem Menschen und der Menschheit dienen. Als Human- und Globalpolitik würde sie ihren Beitrag zur Entwicklung des Menschen vom Homo sapiens zum Homo humanus leisten. (RW)
In dem Beitrag wird das Verhältnis der Politikwissenschaft zu ihren Nachbardisziplinen untersucht. Zunächst wird die zunehmende Abspaltung und Emanzipation von Einzelwissenschaften vom vormaligen Wissenschaftsuniversum beschrieben. Die Grundprinzipien der Wissenschaftsgemeinschaft werden dargestellt. Dabei geht es vor allem um ethisch-praktische Ziele der Wissenschaft. Ein funktional-pragmatisches Wissenschaftsverständnis wird entwickelt. Im einzelnen werden dann die Beziehungen der Politikwissenschaft zu folgenden Disziplinen betrachtet: (1) Soziologie: Große Ähnlichkeiten, vor allem in der Begrifflichkeit werden festgestellt; (2) Ökonomie: Es wird ein enges Verhältnis festgestellt; (3) Anthropologie und Psychologie: Sie machen das politisch-philosophische System verständlich; (4) Pädagogik; (5) Publizistik; (6) Philosophie: Es geht um Fragen der politischen Ethik; (7) Geschichtswissenschaft: Durch den Bezug zur Historie können Tendenzen der Gegenwart analysiert werden; (8) Sprachwissenschaften; (9) Verwaltungswissenschaft und Rechtswissenschaft; (10) Geographie; (11) Verhaltensforschung; (12) Naturwissenschaften; (13) Strukturwissenschaften; (14) Theologie. (RW)
In diesem Beitrag werden unterschiedliche theoretische Ansätze und unterschiedliche Theorieebenen - Metatheorien, Paradigmen, Theorieschulen - vorgestellt. Dabei werden die Vielfalt theoretischer Ansätze und die politischen Implikationen sichtbar, die sich aus unterschiedlichen theoretischen Annahmen ergeben können. Als klassische Paradigmen der Politikwissenschaft werden der normativ-ontologische, der kritisch-dialektische und der empirisch-analytische Ansatz vorgestellt. Drei Theorieschulen der Internationalen Beziehungen werden beschrieben: die realistische/neorealistische Schule, die idealistische/institutionalistische Schule sowie materialistische und andere kritische Ansätze. (ICE2)
In dem Beitrag werden die Beziehungen zwischen Politikwissenschaft und Wissenschaftstheorie erörtert. Zunächst wird gefragt, was Wissenschaft ist. Eine problemorientierte Einteilung bzw. Klassifikation von Wissenschaft wird vorgenommen. Dabei wird Wissenschaft als soziales und erkenntnistheoretisches System beschrieben. Einige Grundprobleme der Wissenschaftstheorie werden erörtert, indem die Bedingungen von Wissenschaft aufgezeigt werden. Nach der Klarstellung von Begriffen und der Begriffsbildung werden verschiedene Typen wissenschaftlicher Begriffe unterschieden. Einige Aussagen und Theorien werden erläutert, worauf dann Probleme der wissenschaftlichen Erklärung, der empirischen Bestätigung und der Induktion angesprochen werden. Die theoretischen Grundlagen der hermeneutischen Wissenschaften werden dargestellt. Eine Einführung in die Theorien der Sozialwissenschaften unterscheidet zwischen normativ-ontologischen und kritisch-dialektischen Theorieansätzen. Abschließend werden Bemerkungen zum Problem sozialer Wirklichkeit und sozialwissenschaftlicher Methodologie gemacht. (RW)
The academic reform in the 1960s and 1970s were formative years for the history of science in the Second Republic of Austria. Political Science, as a discipline, was particularly affected -- not the least because this was the time when the discipline was, finally, institutionalized. This article, however, examines the background why the study of politics and policy in Austria was formalized so late. While often-neglected in the literature, the first two decades academic life of the in the renewed republic are of particular interest to us. What forms of academic (or, scientific) engagement with politics and policy can we find in this pre-discipline era? This question is tackled along three different layers in the contemporary academic framework, firstly epistemological trends, secondly academic practices, and thirdly early forms of institutionalization. The article is part of the ongoing special topic on '40 years of OZP' in 2012. Adapted from the source document.
Diese Einführung in die Politikwissenschaft vermittelt die wichtigsten Konzepte, Methoden und Forschungsinhalte des Faches. Der erste Teil beleuchtet den wissenschaftlichen Prozess von der Theoriebildung bis zur empirischen Analyse. Anschliessend vermittelt das Buch Grundlagen und Forschungserkenntnisse aus zentralen Teilbereichen und behandelt dabei Themen wie Wahlen, Medien, Interessengruppen, Parlament, Regierung und internationale Politik. Um die wissenschaftlichen Grundlagen verständlicher zu machen, wird den politischen Systemen Deutschlands, Österreichs, der Schweiz und der Europäischen Union besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Dank guter Lesbarkeit und zahlreichen Beispielen ist das Buch auch für Leserinnen und Leser geeignet, die keine oder nur geringe Vorkenntnisse besitzen. (Verlagswerbung)
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Die Politikwissenschaft kann stolz auf einen bemerkenswerten Bestand an fruchtbaren Theorien und Forschungsergebnisse blicken. Die Vielzahl der politikwissenschaftlichen Werke ist aber selbst für den ausgebildeten Politikwissenschaftler kaum überschaubar. Die "Schlüsselwerke" sollen bei der Orientierung helfen. Aus dem reichhaltigen Bestand der politikwissenschaftlichen Literatur nimmt der Band jene heraus, die in besonderem Maße die Entwicklung der Politikwissenschaft spiegeln. Der spannende Streifzug durch die Politikwissenschaft führt von Platons politischer Philosophie bis zum aktuellen Vetospieleransatz von Georg Tsebelis.
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Welche Relevanz hat die Perspektive der postkolonialen Studien für die Politikwissenschaft? Die Frage nach den Auswirkungen der Epoche des Kolonialismus lässt verschiedene Bereiche der Disziplin - darunter Politische Theorie, Geschlechterverhältnisse, Internationale Beziehungen und Politische Systeme - in einem neuen Licht erscheinen. Die in diesem Band versammelten postkolonialen Analysen politischer Theorien, Institutionen und Prozesse, die sich auf empirischer und theoretischer Ebene bewegen, machen eurozentrische Strukturen und koloniale Argumentationsmuster in der Politikwissenschaft, in der Politikpraxis auf deutscher und internationaler Ebene sowie in postkolonialen Ländern sichtbar.
Dieser Band ist speziell für das Masterstudium Politikwissenschaft konzipiert und vermittelt grundlegende Fähigkeiten im Umgang mit Theorien, die in allen politikwissenschaftlichen Gebieten und in den zunehmend spezialisierten Modulen des Masterstudiums erforderlich sind. Neben Grundlagen der Theoriearbeit werden Kernbegriffe und -theorien der Politikwissenschaft genauso wie aktuelle Kontroversen vorgestellt und diskutiert. Zudem wird anhand konkreter Forschungsfelder (Migration, Ökologie, Kultur etc.) der Einsatz von Theorien exemplarisch vorgeführt. Der Band bietet Hilfestellungen für alle, die im Zuge einer Seminararbeit oder ihrer Abschlussarbeit mit der Wahl eines für ihre Forschungsfrage geeigneten theoretischen Zugangs befasst sind und sich im Theorienangebot orientieren wollen. Ausgewählte weiterführende Literaturhinweise und ein Glossar ermöglichen die rasche Orientierung in wissenschaftlichen Spezialdebatten.
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Zu Beginn des Studiums werden Studierende zumeist von der Tatsache, dass sie Methoden erlernen sollen, überrascht - hat man doch mit dem Abitur bewiesen, dass man denken kann und was braucht's mehr für Politik(wissenschaft). Jedoch: "Politiker werden ist nicht schwer, Wissenschaftler dagegen sehr". Die Einführung bietet einen Einstieg in die Wissenschaft - denn ohne Anwendung systematischer Methoden bleibt die Beschäftigung mit Politik vorwissenschaftlich. Neben Fragen der wissenschaftstheoretischen Grundlegung enthält sie praxisbezogene Ausführungen zum quantitativen und zum qualitativen Forschungsprozess: Finden einer Fragestellung und Konzeptualisierung, Verfahren der Stichprobenziehung und Fallauswahl, Designs, Datenerhebung sowie erste Schritte der Analyse und Interpretation. Veränderungen in der Zweitauflage beruhen auf mehrjähriger Nutzung der Erstauflage in der Lehre. Sie betreffen einige vertiefende Erklärungen, Aktualisierungen von Datenreihen und Hinweise auf neuere Literatur und Internetquellen sowie bei speziellen Verfahren einen stärkeren Schwerpunkt auf der Inhaltsanalyse.
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