Der Staat der Wissensgesellschaft: zur Konzeption des Staats in den Theorien der Wissensgesellschaft
In: Das Wissen des Staates: Geschichte, Theorie und Praxis, S. 90-120
Der Beitrag geht der Frage nach, inwiefern der Staat vom Wandel zur Wissensgesellschaft betroffen ist und welche Folgen sich für Rolle und Funktion des Staates aus diesem Wandel ergeben. Diese Problematik wird in erster Annäherung auf gesellschaftstheoretischer Ebene anhand der einschlägigen Konzepte der Wissens- und Informationsgesellschaft verfolgt. Neben den einschlägigen Arbeiten von Drucker, Bell und Castells wird auch der auf Drucker rekurrierende Ansatz von Willke zu einer Staatstheorie der Wissensgesellschaft berücksichtigt. Es werden zunächst diese Ansätze dargestellt und hinsichtlich ihrer Konzeptualisierung von Rolle und Funktion des Staates in der Wissensgesellschaft befragt, um abschließend auf die Frage nach dem Staat der Wissensgesellschaft zurückzukommen. Bei der Gegenüberstellung dieser Ansätze zeigt sich, dass es sich um drei unterschiedliche theoretische Zugänge zum Staat handelt, die sich drei großen Theorieströmungen zurechnen lassen: Während Drucker und Willke auf differenzierungstheoretische Ansätze rekurrieren, handelt es sich bei Bell um einen der Grundhaltung nach pluralistischen Ansatz; bei Castells schließlich finden sich, obwohl er weitgehend empirisch argumentiert, Anknüpfungen an post-marxistische und staatszentrierte Analysen. (ICA2)