Europa und die arabischen Länder: Krisenpotenziale im südlichen Mittelmeerraum
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 19/20, S. 12-20
ISSN: 2194-3621
"Aufgrund verfehlter Wirtschafts- und Gesellschaftspolitiken sind die arabischen Länder im internationalen Entwicklungs- und Technologiewettlauf selbst gegenüber den Schwellenländern Asiens und Lateinamerikas zurückgefallen. Mit der sozialen Verelendung wachsen die innenpolitischen Spannungen, die sich teilweise über religiöse Symbole artikulieren. Eine Ausweitung der Anti-Terror-Kriegsführung könnte das Projekt der Euro-Mediterranen Freihandelszone als einer 'Zone des Friedens und der Stabilität' gefährden. Störungen dieses 1995 initiierten so genannten Barcelona-Prozesses gehen auch vom Nahost-Konflikt aus. Die Dimension der anstehenden politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Transformationen in den arabischen Mittelmeerländern erfordert nicht nur größere Finanztransfers, sondern vor allem auch Ermutigung und Stützung dortiger Such-, Lern- und Innovationsprozesse sowohl in den Unternehmen als auch auf der Ebene der Gesamtgesellschaft." (Autorenreferat)