Endogene Produktionssubventionen in einem internationalen Duopol
In: Kieler Arbeitspapiere 465
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In den Erklärungsansätzen der strategischen Handelspolitik kann der Einsatz handelspolitischer Instrumente, bei unvollkommener Konkurrenz auf internationalen Märkten, zu gesamtwirtschaftlichen Gewinnen für ein Land führen (vgl. Brander, Spencer, 1983, 1985). Dagegen wird eine Vielzahl von Argumenten ins Feld geführt. Einerseits wird die starke Abhängigkeit der Ergebnisse von der Art des Wettbewerbs (Eaton, Grossman, 1986), andererseits der partialanalytische Charakter der Darstellung kritisiert (Dixit, Grossman, 1984). Weiter bleibt die Möglichkeit des Markteintritts (Horstmann, Markusen, 1986), wie auch, mittels strategischer Investitionen, der Einflußnahme der Unternehmen auf die Handelspolitik unberücksichtigt (Dixit, Kyle, 1985).
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Die traditionellen Handelsmodelle stellen die Vorteile von Freihandel und internationaler Arbeitsteilung dar. Allein große Länder haben die Möglichkeit, durch die Einführung von Zöllen und Quoten ihre terms-of-trade positiv zu beeinflussen. Das ist jedoch nur bei Ausschluß von Retorsionszöllen garantiert. Dementsprechend wird den, im Zuge der Erklärung intra-industriellen Handels entwickelten, Ansätzen der neuen Außenhandelstheorie große Aufmerksamkeit geschenkt, da diese, vermeintlich neue, Argumente für protektionistische Handelspolitik liefert und eine mögliche Abkehr vom Freihandel bedeutet. So stellen sich die Ansätze der neueren Außeuhandelstheorie als das beherrschende Thema der handelspolitischen Diskussion der achtziger Jahre dar.
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World Affairs Online
Bei der Diskussion um die Neugestaltung der Römischen Verträge wird zunehmend gefordert, die Rolle der Industriepolitik in der EG neu zu definieren. Insbesondere in die Märkte für Hochtechnologie müsse gezielt mit Subventionen und handelsbeschränkenden Maßnahmen eingegriffen werden. Zur Begründung wird immer wieder auf neuere Entwicklungen in der Außenhandels- und der Wachstumstheorie verwiesen, die vielfältige Möglichkeiten für wohlfahrtsfördernde staatliche Interventionen aufgezeigt hätten. Im Unterschied zur traditionellen Außenhandelstheorie, die grundsätzlich von der Annahme vollkommener Konkurrenz auf allen Märkten ausging, werden in der Theorie der strategischen Handelspolitik die Handelsströme in oligopolistischen Märkten analysiert, d.h. es wird berücksichtigt, daß es in vielen Bereichen große, marktbeherrschende Unternehmen gibt. Mit der neuen Wachstumstheorie läßt sich beispielsweise erklären, weshalb ein Land wie Japan fortgeschrittene Industrieländer nicht nur einholen, sondern sogar überholen kann - ein Phänomen, das mit der herkömmlichen Wachstumstheorie nur schwer in Einklang zu bringen war. Keine dieser beiden Theorien bietet jedoch die Grundlage für einen neuen Protektionismus. Das Informationsproblem, das sich dem Staat bei der Konzipierung einer optimalen strategischen Industriepolitik stellt, ist so gravierend, daß es in der Praxis kaum zu lösen sein dürfte. Die bisher in Europa gemachten Erfahrungen mit der strategischen Industriepolitik sind wenig ermutigend. Im Flugzeugbau ist zwar mit dem Airbus-Programm ein eigenständiger europäischer Anbieter im Markt etabliert worden, aber um den Preis außerordentlich hoher Subventionen. In der Mikroelektronik ist es trotz massiver Forschungsförderung und trotz hoher Handelsschranken nicht gelungen, den Wettbewerbsnachteil gegenüber der japanischen und der amerikanischen Konkurrenz aufzuholen. Im Automobilbau schließlich sind die protektionistischen Schutzwälle durch den Bau japanischer Automobilfabriken in der EG derart porös geworden, daß der Versuch einer Abschirmung europäischer Produzenten weitgehend aufgegeben werden mußte. Vor diesem Hintergrund erscheint es nicht sinnvoll, die Organe der EG mit einer eigenständigen industriepolitischen Kompetenz auszustatten. Je stärker sich der Staat in eine interventionistische Politik verstrickt, desto stärker wird die Funktion des marktwirtschaftlichen Wettbewerbs ausgehöhlt. Auch im Lichte der neuen Handels- und Wachstumstheorien gilt, daß Freihandel in der Praxis der beste Weg zu mehr Wachstum und Wohlstand sein dürfte.
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