Risikopolitik und die Illusion der Berechenbarkeit
In: Zeitschrift für Politikwissenschaft, Band 21, Heft 3, S. 479-485
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In: Zeitschrift für Politikwissenschaft, Band 21, Heft 3, S. 479-485
In: Polar: Politik, Theorie, Alltag ; Halbjahresmagazin ; Zeitschrift für politische Philosophie und Kultur, Heft 11, S. 89-93
ISSN: 1862-5657
"Sicherheit ist der zentrale politische Wert unserer Zeit. Das war nicht immer so. In der internationalen Politik teilten sich lange die Begriffe 'Frieden' und 'Sicherheit' diesen Platz und konkurrierten um den Vorrang in Strategiedebatten und Parteiprogrammen. Heute hat der Sicherheitsbegriff den Begriff des Friedens im politischen Diskurs weitgehend verdrängt. Dieser Sprachwandel deutet auf einen grundlegenden Wertewandel in der Weltpolitik hin. Wie es dazu kam und welche politischen und institutionellen Konsequenzen dies für die internationale Gesellschaft hat, ist Gegenstand der folgenden Überlegungen." (Autorenreferat)
In: Zeitschrift für Politikwissenschaft: ZPol = Journal of political science, Band 21, Heft 3, S. 479-485
ISSN: 1430-6387
World Affairs Online
In: Sicherheit und Frieden: S + F = Security and Peace, Band 29, Heft 2, S. 59-65
ISSN: 0175-274X
World Affairs Online
In: Sicherheit und Frieden: S + F = Security and peace, Band 29, Heft 2, S. 59-65
"Recently, security culture has become a focus of research in different academic disciplines. This article evaluates the role of culture in the history of security studies, describes recent attempts to reshape research questions in historiography and jurisprudence and outlines a cultural studies perspective an security in order to facilitate inter-disciplinary security research." (author's abstract)
In: Sicherheit & Frieden, Band 29, Heft 2, S. 59-65
In: Auf dem Weg zu Just Peace Governance: Beiträge zum Auftakt des neuen Forschungsprogramms der HSFK, S. 17-26
Der Verfasser umreißt die Konturen des Forschungsprogramms, das sich die Hessische Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung für die kommenden Jahre vorgenommen hat. Er skizziert die Grundbegriffe des Programms und stellt eine Typologie von Gerechtigkeitskonflikten als empirischer Fokus der Forschung zu "Just Peace Governance" vor: Anwendungskonflikte, Prinzipienkonflikte, Wertekonflikte, Zielkonflikte, Anerkennungskonflikte. Im Fokus des Forschungsinteresses stehen drei Aspekte: (1) der Wandel von Interessen im Zuge der Machtverschiebung, (2) der Konflikt zwischen konkurrierenden Normen, Ideen und Werten und (3) die Entwicklung Frieden und Gerechtigkeit fördernder Governance-Institutionen. (ICE2)
In: Zivile Sicherheit: gesellschaftliche Dimensionen gegenwärtiger Sicherheitspolitiken, S. 139-158
Der Beitrag weist einen Wandel der Sicherheitskultur anhand der allmählichen Ausweitung des Sicherheitsbegriffs nach und zeigt, wie sich zunehmend soziale gegen staatliche Sicherheitsbedürfnisse durchsetzen. Die Folgen dieses Wandels für die Sicherheitspolitik werden dargestellt. Die alte Bedrohungslandschaft des Kalten Krieges wird zwar abgelöst von dem, was man als "Welt-Risikogesellschaft" bezeichnen könnte. Es zeichnen sich aber bislang keine wirksamen kosmopolitischen Politikkonzepte ab, weil die ungleiche Transnationalisierung der Problemwahrnehmung zu neuen Spannungen führt - zu Konflikten über die relative Bedeutung von Sicherheitsgefährdungen, die Art ihrer Bekämpfung und die Rolle, die internationale Institutionen dabei spielen sollen. (ICE2)
In: Der ambivalente Frieden: die Friedensforschung vor neuen Herausforderungen, S. 21-35
Der Beitrag widmet sich dem Phänomen der so genannten "neuen Kriege". Zunächst soll die Theorie der neuen Kriege, sofern es sich um eine Theorie handelt, kritisiert werden und es wird gezeigt, wie sie die wichtigsten Aspekte des Kriegsgeschehen verschleiert und implizit normative Vorentscheidungen trifft, die ein einseitiges Interventionsrecht westlicher Staaten und der von ihnen dominierten internationalen Organisationen vorbereitet. Außerdem soll veranschaulicht werden, was wirklich neu ist an den heutigen Kriegen und worin ihre politische und militärische Brisanz besteht. Zu diesem Zweck soll die rechtstheoretische Debatte der Zwanziger Jahre anhand dreier paradigmatischer Positionen skizziert werden. Anschließend werden die neuen Kriege im Lichte dieser Debatten diskutiert. Welche Konsequenzen ergeben sich aus ihnen für die Kriegführung und die normative Ordnung des internationalen Systems? (ICB2)
In: Der ambivalente Frieden, S. 21-35
In: 60 Jahre Integration in Europa: variable Geometrien und politische Verflechtung jenseits der EU, S. 37-52
Der Beitrag betrachtet die sicherheitspolitische Kooperation, die sich in Europa entwickelt hat. In Europa haben sich im Laufe der Nachkriegsgeschichte eine ganze Reihe von Sicherheitsinstitutionen herausgebildet, die in der Folge zu parallelen Sicherheitsgemeinschaften führten, die sich teilweise überlagerten. Angesichts der Vielzahl europäischer Sicherheitsinstitutionen könnte man annehmen, dass es gewisse Rivalitäten zwischen den Organisationen gab. Interessanterweise herrschte aber in den ersten vierzig Jahren sicherheitspolitischer Institutionalisierung nicht nur relativ wenig Konkurrenz, sondern überhaupt wenig Kontakt. Das änderte sich mit dem Ende des Kalten Krieges und der Erkenntnis, dass neue Risiken und Herausforderungen die Sicherheit Europas gefährdeten. Das von US-Außenminister James Baker 1989 entworfene Konzept der "interlocking institutions", also einer Zusammenarbeit und gegenseitigen Ergänzung von UNO, NATO, EU, OSZE, WEU und Europarat, scheiterte. Seither wird an flexibleren interinstitutionellen Kooperationsmustern gearbeitet, die eine variable Geometrie sicherheitspolitischer Zusammenarbeit ermöglichen sollen. Um die Entwicklung hin zur variablen Geometrie sicherheitspolitischer Kooperation zu erklären, geht der Beitrag drei Fragen nach: 1. Warum haben sich in Europa hoch institutionalisierte Sicherheitsinstitutionen entwickelt, die anfangs wenig miteinander zu tun hatten? 2. Warum kam es nach dem Ende des Ost-West-Konflikts zu interinstitutionellen Konflikten und warum scheiterte das Konzept der interlocking institutions? 3. Welche Alternativen bieten flexible Integrationskonzepte und welche Konsequenzen hat die variable Geometrie sicherheitspolitischer Kooperation? (ICB2)
The article traces the extension of the concept of security over roughly the last fifty years. It differentiates between four dimensions of conceptual change: the referent object, the issue dimension, the spatial dimension and the dimension of perceived danger. The process of conceptual extension is explained not only as securitization, i.e. the result of voluntary speech acts, but as a macro-social process of the dissociation of state and society and the prevalence of liberal values.
BASE
In: Theorien der Internationalen Beziehungen, S. 255-280
Der Beitrag gibt zunächst einen Überblick über den wissenschafts- und politikgeschichtlichen Hintergrund der Entstehung der Englischen Schule, um sich dann in der weiteren Darstellung auf Hedley Bull ("The Anarchical Society") zu konzentrieren. Fünf Aspekte seines Werkes werden angesprochen: (1) die internationale Gesellschaft als zentrale Idee der Englischen Schule, (2) Bulls Konzept des Machtgleichgewichts, (3) Bulls interpretative Methodologie, (4) Bulls normatives Theoriekonzept und (5) sein Verhältnis zur politischen Praxis. Weiterentwicklungen der Englischen Schule lassen sich vor allem in zwei Richtungen feststellen, in Richtung auf eine Anknüpfung an den amerikanischen Mainstream (Neorealismus, Regimetheorie) und in Richtung auf die Kritische Theorie. Abschließend wird die Frage nach der Zukunft der Englischen Schule gestellt. Ein didaktisch aufbereitetes Literaturverzeichnis erleichtert ein vertiefendes Einsteigen in die Thematik. (ICE2)
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 60, Heft 50, S. 9-16
ISSN: 0479-611X
World Affairs Online
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft 50, S. 9-16
ISSN: 2194-3621
Der Wandel der Sicherheitskultur wird anhand der graduellen Erweiterung des Sicherheitsbegriffs in den vergangenen fünfzig Jahren dargestellt. Dabei werden vier Dimensionen unterschieden. Die erste Dimension betrifft das Referenzobjekt, also die Frage, wessen Sicherheit gewährleistet werden soll. Die zweite Dimension ist die Sachdimension, also die Frage, in welchem Problembereich der Politik Sicherheitsgefahren festgestellt werden. Die dritte Dimension betrifft die Raumdimension, mithin die Frage, für welches geografische Gebiet Sicherheit angestrebt wird. Die vierte Dimension betrifft schließlich die Gefahrendimension, also die Frage, wie das Problem konzeptualisiert wird, auf das Sicherheitspolitik antworten soll. Die Erweiterung des Sicherheitsverständnisses auf die Reduzierung internationaler Risiken erfordert eine Politik, die aktiver und offensiver ist als eine Politik, die auf Sicherheitsbedrohungen antwortet und eine, die über die Reduzierung eigener Verwundbarkeit hinausgeht und die Ursachen der Gefahr angreift. Ein gutes Beispiel dafür ist die Antiterrorstrategie der USA. Um das Risiko des Terrorismus - insbesondere des Nuklearterrorismus - zu reduzieren, ist eine proaktive Sicherheitspolitik entwickelt worden, die diplomatische Präventivmaßnahmen ebenso vorsieht wie präventive Kriegführung. Es wird argumentiert, dass die Wahrnehmung dessen, was als Gefahr angesehen wird, von einem sich stetig verstärkenden Sicherheitsbedürfnis der Gesellschaft und dem sich beständig ausweitenden Sicherheitsversprechen des Staates geprägt wird. Daraus ergibt sich ein Wandel der Sicherheitskultur, der sich an der sukzessiven Erweiterung des Sicherheitsbegriffs ablesen lässt. (ICF2)