"Stockholm wird täglich mehr und mehr ein Zentrum für den internationalen Sozialismus": die Stellungnahmen der skandinavischen sozialdemokratischen Parteien zur Stockholmer Konferenz von 1917
In: IWK: internationale wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Band 23, Heft 4, S. 453-485
ISSN: 0046-8428
1917 wurde in Stockholm eine internationale Konferenz der sozialdemokratischen Parteien vorbereitet, die jedoch nicht zustande kam. In dem Beitrag sollen die öffentlichen Stellungnahmen über die Vorbereitungen zu dieser Konferenz in den Zentralorganen der schwedischen Sozialdemokraten, der dänischen sozialdemokratischen Partei und der Norwegischen Arbeiterpartei, die alle "Social-Demokraten" hießen, herausgearbeitet werden. Im einzelnen wurde neben den Reaktionen auf die einzelnen Schritte der Konferenzvorbereitung auch auf die Einordnung der Konferenz in die Innenpolitik eingegangen. Dabei werden unterschiedliche Präferenzen der Zeitungen deutlich gemacht. So wurde zwar von dem schwedischen Zentralorgan eher Partei für die Entente genommen, während die dänischen und norwegischen Zeitungen mehr deutschfreundlich argumentierten, jedoch hatten alle Zeitungen als gemeinsame Leitmotive die Perspektive auf einen dauerhaften Frieden und die Ausrichtung auf ein baldiges Kriegsende. Daher werden diese Positionen als "unterschiedliche Akzentuierungen innerhalb eines gemeinsamen Rahmens der Friedensarbeit der skandinavischen Parteien" bezeichnet. (AR)