Gegenstand dieses Buches ist das Gerichtsverfahrens in Zivilsachen in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts vor dem Rat der Hansestadt Reval, der heutigen estnischen Hauptstadt Tallinn. Als Quelle dient eine von Wilhelm Ebel, dem Nestor der lübischen Rechtsgeschichte, transkribierte und 1952 editierte Handschrift. Die für das lübische Prozessrecht bedeutsame Klageform der sogenannten vollkommenen Klage stellt der Verfasser erstmals detailliert anhand einzelner Ratssprüche dar. Dabei werden auch Institute des materiellen lübischen Rechts, speziell des Erb-, Familien- und Schuldrechts sichtbar
Verfügbarkeit an Ihrem Standort wird überprüft
Dieses Buch ist auch in Ihrer Bibliothek verfügbar:
Gegenstand dieses Buches ist das Gerichtsverfahrens in Zivilsachen in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts vor dem Rat der Hansestadt Reval, der heutigen estnischen Hauptstadt Tallinn. Als Quelle dient eine von Wilhelm Ebel, dem Nestor der lübischen Rechtsgeschichte, transkribierte und 1952 editierte Handschrift. Die für das lübische Prozessrecht bedeutsame Klageform der sogenannten vollkommenen Klage stellt der Verfasser erstmals detailliert anhand einzelner Ratssprüche dar. Dabei werden auch Institute des materiellen lübischen Rechts, speziell des Erb-, Familien- und Schuldrechts sichtbar.
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Mit der Diskussion um Offshoring erreicht die Globalisierung eine neue Phase. Auch die Kopfarbeit wird zum Gegenstand global verteilter Arbeitsprozesse. Im Zentrum stehen Software-Entwicklung und IT-Services, bestimmte Verwaltungstätigkeiten (»Shared Services«), aber auch Forschung und Entwicklung. Betroffen sind damit mehr denn je auch hochqualifizierte Arbeitsbereiche. In ihrer empirischen Studie untersuchen die Autoren in acht Fallunternehmen, was Offshoring für die Beschäftigten bedeutet, wie sie diese Entwicklung wahrnehmen und wie sich dies auf die Arbeitsbeziehungen auswirkt. Sie halten fest: Offshoring ist keine Eintagsfliege, sondern Ausdruck eines grundlegenden Wandels in den Unternehmen. Dieser hinterlässt nachhaltige Spuren in den Köpfen der Beschäftigten. Sie machen in neuer Qualität Lohnarbeitserfahrungen. Was bedeutet das für Interessenvertretung und Interessenhandeln? Aus ihrem empirischen Material entwerfen die Autoren zwei Szenarien, die um die Typen des »Arbeitnehmers wider Willen« und des »manifesten Arbeitnehmers« zentriert sind. Welchen Weg die Entwicklung nimmt, wird nicht zuletzt davon abhängen, ob Gewerkschaften und »Kopfarbeiter« in eine produktive Beziehung zueinander finden
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Der Beitrag analysiert Herausforderungen und Chancen der betrieblichen Mitbestimmung im Angestelltenbereich vor dem Hintergrund der digitalen Transformation. Ausgangspunkt ist die Feststellung, dass die Arbeitsbeziehungen im Büro bis heute durch das individuelle Interessenhandeln der Beschäftigten geprägt sind, was sie zu einem schwierigen Terrain für die Mitbestimmung macht. Gleichzeitig markiert die digitale Transformation einen grundlegenden Umbruch in der Angestelltenarbeit, der für Betriebsräte eine neue Handlungskonstellation erzeugt. Vor diesem Hintergrund wird das Handeln von Betriebsräten im Zuge aktueller strategischer Trends empirisch analysiert: der agilen Organisation von Angestelltenarbeit, ihrer zunehmenden Verlagerung in den Informationsraum (Stichwort: Homeoffice) sowie des Wandels der Büroarbeit durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz. Im Ergebnis zeigen sich Ansatzpunkte für ein neues Zusammenspiel von individuellem und kollektivem Interessenhandeln, die von besonderer arbeitspolitischer Bedeutung für die Debatte um die Zukunft der Mitbestimmung in der digitalen Transformation sind.
Der Beitrag analysiert den Wandel von Angestelltenarbeit vor dem Hintergrund der digitalen Transformation. Ausgangspunkt ist ein Automatisierungsschub, der durch erweiterte Möglichkeiten der Nutzung Künstlicher Intelligenz (KI) geprägt ist. Auf der Grundlage empirischer Befunde werden die qualitativen Veränderungstendenzen von Arbeit in den Blick genommen, und zwar sowohl aus der Anwenderperspektive der Sachbearbeiter*innen als auch aus der Sicht der hochqualifizierten Entwickler*innen und Implementoren neuer KI-Lösungen. Insgesamt wird ein Strukturwandel von Angestelltenarbeit konstatiert, der nicht nur das Risiko von Jobverlusten, sondern auch Potenziale für eine Aufwertung und Höherqualifizierung hervorbringt und sich im Angestelltenbewusstsein manifestiert. In arbeitspolitischer Perspektive eröffnen sich Anknüpfungspunkte für eine Vorwärtsstrategie im Sinne eines nachhaltigen Umbaus von Beschäftigung.
Der Beitrag nimmt Informatisierung aus einer grundlegenderen gesellschaftstheoretischen Perspektive in den Blick, die die Informatisierung als zentralen Teil der gesellschaftlichen Produktivkraftentwicklung versteht und damit insbesondere ihre Einbettung in und Wechselwirkung mit gesellschaftlichen Verhältnissen erkennt. Den Ausgangspunkt bilden dabei Marx' Überlegungen zur "großen" Industrie. Der Beitrag betrachtet hier Informatisierung als "Unterseite" der Industrialisierung und in historischer Perspektive. Schließlich wird am Ende des zweiten Kapitels der Produktivkraftsprung "Informationsraum" beschrieben. Mit Blick auf die heutige Verbreitung globaler Informationsnetze bilden sowohl die Computerisierung und das Client-Server-Konzept als auch die darauf aufbauende systemische Rationalisierung nur den Auftakt eines tief greifenden Wandels der Informatisierung in den Unternehmen. Die neue Qualität der Informatisierung hat das Potenzial, grundlegende Parameter der Entwicklung der Gesellschaft, aber insbesondere auch der Produktionsstrukturen und der Organisation von Arbeit zu verändern. Der letzte Abschnitt des Beitrags befasst sich mit dem informatisierten Produktionsmodus als neuer Phase des Kapitalismus. Im Zentrum dieser Umbruchphase steht die Kopfarbeit: Im informatisierten Produktionsmodus werden Subjektleistungen, die sich bisher dem kapitalistischen Kontrollzugriff entzogen, auf Basis einer neuen Produktivkraftstruktur in neuer Qualität in kapitalistische Verwertungsprozesse integriert. (ICB2)
"Der Artikel fragt nach den Folgen einer neuen 'Phase der Globalisierung' für die Arbeitsbedingungen und die Arbeitsbeziehungen in qualifizierten und hochqualifizierten Angestelltenbereichen. Auf Basis einer umfangreichen qualitativen Empirie in den Feldern IT-Dienstleistungen und Software-Entwicklung, Shared Services sowie Forschung & Entwicklung argumentiert der Beitrag, dass für die betroffenen Beschäftigtengruppen im Zusammenspiel von Globalisierung und Standardisierung 'neue Zeiten' anbrechen. Zentrale Momente der neuen Lohnarbeitserfahrungen sind neue Unsicherheiten und die Erfahrung von Austauschbarkeit, ein Abschied vom Kontrollmodus der 'verantwortlichen Autonomie' und ein Bruch der damit verbundenen 'impliziten Verträge'. Diese Veränderungen führen zu einem grundlegenden Wandel in den Köpfen der Angestellten. Nicht mehr die 'Beitragsorientierung' prägt ihr Bewusstsein, sondern Neuorientierungsprozesse in Richtung neuer Arbeitnehmeridentitäten. Diese Neuorientierungsprozesse verlaufen zwischen den Polen 'manifeste Arbeitnehmer' und 'Arbeitnehmer wider Willen'." (Autorenreferat)
In: AIS-Studien: das Online-Journal der Sektion Arbeits- und Industriesoziologie in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS), Band 1, Heft 2, S. 44-67
Die Diskussion zu "Off/Nearshoring" signalisiert, dass neben der Internationalisierung der industriellen Produktion mittlerweile auch die Arbeit von Angestellten und Hochqualifizierten zu einem Gegenstand internationaler Arbeitsteilung werden kann. Auch diese Beschäftigtengruppen müssen sich in der Folge mit den "Schattenseiten" der Globalisierung auseinandersetzen. In betroffenen Bereichen wie der IT-Industrie verändern sich damit zentrale Koordinaten der Arbeit von Hochqualifizierten: neue Formen der Standortkonkurrenz, die Standardisierung vieler Arbeitsprozesse und neue Formen der Kontrolle, die auf einer gesteigerten Austauschbarkeit der Beschäftigten setzen, führen dazu, dass ihre Arbeit in neuer Qualität den Charakter einer "echten" Lohnarbeit erhält. Aufbauend auf einer umfangreichen Empirie im Bereich Software und IT-Dienstleistungen stellt der Aufsatz die Frage, wie hochqualifizierte Beschäftigte diese Veränderungen erleben, welche Spuren sie "in ihren Köpfen" hinterlassen und welche Folgen sich für ihr Interessenhandeln ergeben. Es kann gezeigt werden, dass die Beschäftigten bereits seit der Krise der New Economy im Zuge einer "Zeitenwende" in der IT-Industrie neue Lohnarbeitserfahrungen machen, die sich im Zuge einer neuen "Phase der Internationalisierung" jedoch weiter vertiefen. Mit Blick auf die Entwicklung der "Interessenidentitäten" der Beschäftigten können wir in der Folge zwei zentrale Prozesse identifizieren: auf der einen Seite einen Prozess der Erosion der vormals hegemonialen "Beitragsorientierung" und auf der anderen Seite die Entstehung neuer Arbeitnehmeridentitäten. Diese, mitunter widersprüchlichen Neuorientierungsprozesse verlaufen dabei in einem Spannungsfeld aus "Arbeitnehmern wider Willen" und "manifesten Arbeitnehmer".