Les femmes sont désormais traitées par les pouvoirs publics comme des djihadistes comme les autres, en vertu d'une conception extensive de l'association de malfaiteurs terroristes. Séparées de leurs enfants, placées dans des quartiers d'évaluation et/ou inscrites à des programmes de réinsertion, elles doivent aussi être déradicalisées.
Nach fünf Jahren islamistischem Terrorismus ringt Frankreich um den richtigen Umgang mit Sicherheit, Freiheit, Identität und Miteinander. Dabei braucht es Europas Solidarität. (IP)
In der Tertiärprävention von islamistischem Extremismus werden Personen (und ihre Familien), die sich von gewaltbereiten extremistischen Gruppen lösen und von extremistischen Ideologien distanzieren wollen, durch zivilgesellschaftliche und staatliche Ausstiegsprogramme unterstützt. Zur Ausstiegsarbeit und der erfolgreichen Reintegration in der Gesellschaft gehört der Einbezug von Sicherheitsbehörden sowie ganz praktische Elemente, die von kommunalen Akteuren, öffentlichen Dienstleistern und zivilgesellschaftlichen Organisationen bereitgestellt werden. Die effektive Zusammenarbeit zwischen zivilgesellschaftlichen und staatlichen Akteuren, einschließlich der Regelstrukturen ist zwingend notwendig, bringt aber auch einige Herausforderungen mit sich.
Die Tertiärprävention von (gewaltorientiertem) islamistischem Extremismus umfasst alle Maßnahmen, die (gewaltorientierte) Extremisten und Extremistinnen in der Haft und in Freiheit bei der Distanzierung aus ihren Milieus, der Deradikalisierung, Entkriminalisierung und Resozialisierung ermutigen und unterstützen sollen. Akteure der Tertiärprävention intervenieren daher in einer Vielzahl von Kontexten und arbeiten mit verschiedenen Akteuren zusammen. Das zunehmende Verständnis der Komplexität von Radikalisierungs- und Deradikalisierungsprozessen sowie praktischen Erfahrungen lassen keinen Zweifel daran, dass es auf die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Akteuren ankommt, um die meisten potenziellen Klienten erreichen zu können. Eine der größten Herausforderungen für Fachleute in der Tertiärprävention besteht gleichzeitig darin, potenzielle Kontaktstellen zu identifizieren, einen wirksamen Rahmen für den Informationsaustausch zu schaffen und langfristige Beziehungen zu anderen Akteuren aufzubauen.
Im November 2019 wurden bei einem Anschlag nahe der London Bridge zwei Menschen erstochen und drei verletzt. Ein Jahr später wurden bei einer Schießerei im historischen Stadtzentrum von Wien vier Menschen getötet und mehr als 20 verwundet. Beide Anschläge wurden von kurz zuvor aus der Haft entlassenen terroristischen Straftätern verübt. Ehemalige verurteilte Islamisten, die bereits eine Strafe wegen terroristischer Straftaten verbüßt hatten, waren auch an anderen Terrorangriffen der vergangenen Jahre beteiligt. Das erklärt, warum Probleme der Risikobewertung und des Risikomanagements inzwischen im Zentrum der Debatte über islamistischen Extremismus und Terrorismus stehen.
The transnational dimension of violent extremism calls for a comprehensive approach to prevention. International exchange of knowledge is crucial to enable an effective response. In addition, while more and more countries have increasingly focused on the prevention of violent extremism (PVE) (as opposed to purely repressive counter terrorism measures), actors need to be able to understand and demonstrate which measures work as well as how and why they do.
Die transnationale Dimension des gewalttätigen Extremismus macht eine umfassende Herangehensweise an Prävention erforderlich. Um eine wirksame Antwort zu ermöglichen, ist internationaler Wissensaustausch von zentraler Bedeutung. Hinzu kommt, dass sich immer mehr Länder zunehmend auf die Prävention von gewaltbereitem Extremismus (Prevention of violent extremism, PVE) konzentrieren (im Gegensatz zu rein repressiven Maßnahmen der Terrorismusbekämpfung). Die Akteure müssen deshalb in der Lage sein, zu verstehen und zu zeigen, welche Maßnahmen wie und warum funktionieren.
Psychologische Faktoren und psychische Gesundheit sind ein komplexes und sensibles Thema, aber auch ein wichtiger Aspekt der Tertiärprävention von Radikalisierung und islamistischem Extremismus.
This Issue Paper summarizes the main findings of the first workshop of the International Forum for Expert Exchange on Countering Islamist Extremism (InFoEx) workshop series. The workshop's goal was to facilitate the exchange of lessons learned, inspiring practices, and knowledge gaps from programs and measures on countering Islamist extremism that are implemented in Denmark, France, Germany, the United Kingdom, and the Netherlands. This Issue Paper explores (common) challenges as discussed in the workshop. Furthermore, it provides three "flashlight" cases from Germany, Denmark, and the Netherlands. They serve as examples of specific approaches discussed during the workshop. The workshop was based on a needs-based approach and focused on the following five main topics: 1. Planning, financing, implementing, and evaluating tertiary prevention programs; 2. Multi-agency cooperation and clarity about roles between different actors and stakeholders; 3. Returning foreign fighters, focus on women and children; 4. Role of mental health and psychological factors in (de-)radicalization; 5. Effectively communicating tertiary prevention to the public and stakeholders.
Der gewaltorientierte islamistische Extremismus stellt eine der größten Bedrohungen der inneren Sicherheit und des gesellschaftlichen Zusammenhalts in der EU dar. Ein entscheidender Teil einer Gegenstrategie ist die Ausstiegsarbeit. Diese Tertiärprävention wird jedoch immer komplexer: Die Profile der sich radikalisierenden Personen werden vielfältiger, die Zahl der staatlichen und zivilgesellschaftlichen Akteure, die zusammenarbeiten müssen, steigt, und die Wirksamkeit jeder Maßnahme muss nachgewiesen werden. Globale Ereignisse wie die COVID-19-Pandemie, die zunehmende Bedeutung der Online-Dimension und das Verschwimmen von innerer und äußerer Sicherheit sorgen für zusätzlichen Druck. Die nationalen Regierungen und internationalen Institutionen müssen sich der wichtigsten Trends bewusst sein, um eine effektive und nachhaltige Präventionspolitik zu gewährleisten.
Seit mehreren Jahren erhalten Genderfragen bei der Bekämpfung und Prävention von islamistischem Extremismus zunehmende Aufmerksamkeit. Seit dem Fall des "Kalifats" des sogenannten Islamischen Staates (IS) in Syrien und im Irak waren die meisten der Rückkehrenden in westeuropäische Länder Frauen, die sich dem IS und anderen dschihadistischen Organisationen angeschlossen hatten. Viele kehrten mit Kindern zurück, die sie auf ihre Reise mitgenommen hatten oder die im Ausland geboren wurden. Die Arbeit mit Frauen und Minderjährigen, insbesondere mit Rückkehrenden, ist zu einer der größten Herausforderung für Akteure in der Tertiärprävention von islamistischem Extremismus geworden.
Die tödlichen Anschläge in Dresden und einem Pariser Vorort im Oktober 2020 sowie die Schießerei in Wien im November 2020 erinnerten die europäische Öffentlichkeit schmerzlich daran, dass die Bedrohung durch islamistischen Extremismus und Terrorismus in Europa andauert. Besonders beunruhigend ist die Tatsache, dass zwei dieser Anschläge offenbar von kürzlich entlassenen terroristischen Straftätern verübt wurden. In beiden Fällen waren die mutmaßlichen Angreifer in Kontakt mit Deradikalisierungsprogrammen. Dies wirft die Frage auf, wie Rückfälligkeit und Gewaltpotenzial reduziert bzw. vermieden werden können.
More than 5,000 people have left Western Europe since 2012 to join jihadist organizations such as the so-called Islamic State (IS) in Syria and Iraq (Renard & Coolsaet 2018). By now, about one third have returned to their countries of origin. This illustrates the international dimension of what it means to prevent violent extremism. The group of "IS returnees" is heterogeneous and includes men, women, and children or adolescents. Some have committed crimes while abroad and need to be considered radicalized even after their return. However, due to the difficulty of obtaining evidence, many perpetrators receive only short prison sentences. Dealing with returnees is of great relevance for the field of tertiary prevention of (violent) Islamist extremism. At the same time, it poses new challenges for the actors. Exchanging knowledge at an international level is thus essential to enable an effective and sustainable response. An international workshop in Berlin in December 2019, which took place as part of the International Forum for Ex-pert Exchange on Countering Islamist Extremism (InFoEx), addressed the issue of reintegrating returnees from Syria and Iraq. The conference was organized by the German Council on Foreign Relations (DGAP) in cooperation with the Federal Office for Migration and Refugees (BAMF) and included about 30 participants from Belgium, France, and Germany. The workshop offered insights into the importance of having a structured and trusting cooperation between all relevant actors, providing returnees with access to psychotherapeutic treatment, giving children and adolescents special consideration, and working with highly radicalized returnees. This issue paper presents challenges and good practices for each of these aspects discussed during the workshop. The paper also offers practical recommendations from experts and some exemplary projects. From these findings, the following key recommendations for actors dealing with returnees from Syria and Iraq emerge: 1. Strengthen the overall case management and, depending on the case, involve other relevant actors such as teachers or youth welfare offices. 2. Make the relevant actors, including in particular the staff of youth welfare offices and the prison system, aware of the various issues linked to returnees. 3. If needed, enable returnees' access to psychothera- peutic treatment. 4. Take into account the complexity of possible traumas and strengthen long-term protective factors, especially for children and adolescents in puberty. 5. Avoid stigmatization, e.g. at school, so as not to hamper reintegration. 6. Neither underrate nor overrate female returnees, but take into account commonalities as well as gender- specific differences, for example concerning their role in the structures of the IS.