THE THEORY OF CONSOCIATIONAL DEMOCRACY HAS EMPHASIZED THE INTERNAL CONDITIONS UNDER WHICH ELITES IN "SEGMENTED PLURALIST" COUNTRIES MAY CHOOSE SUCH A STRATEGY. THIS ARTICLE SUGGESTS A DISTINCTION BETWEEN GENETIC AND SUSTAINING CONDITIONS OF THIS TYPE OF CONFLICT MANAGEMENT AND SEEKS TO ANALYZE THE COMPLEX RELATIONSHIPS BETWEEN INTERNAL STRUCTURE AND THE POSITION IN THE INTERNATIONAL SYSTEM.
Gerhard Lehmbruchs detaillierte Studie zum Mouvement Républicain Populaire, der französischen Christdemokratie, ist ein bislang kaum gewürdigter Forschungsbeitrag zum Politischen Katholizismus, zur Funktionsweise der Vierten Republik, und über das Spannungsverhältnis von 'Weltanschauung' und praktischer Politik.Die Studie ist zudem ein wichtiges Dokument der deutschen Nachkriegspolitikwissenschaft und bereitet Lehmbruchs klassische Studie zur Proporzdemokratie intellektuell vor.
Die Eigenart des deutschen Föderalismus erschließt sich in einer historischen Analyse der bundesstaatlichen Institutionen. Dabei wird ein hohes Maß an Pfadabhängigkeit sichtbar, die ihre Persistenz über einen langen Zeitraum hinweg der Ko-Evolution von politisch-kulturellen Orientierungen ("Unitarismus") und institutionellen Arrangements verdankte. Die institutionellen Arrangements entfalteten sich sukzessive über mehrere Entwicklungssequenzen hinweg, die in einer Abfolge komplementärer institutioneller Weichenstellungen (1849, 1867/1871, 1919, 1945-1949) ein System von zunehmender, überaus veränderungsresistenter Komplexität hervorbrachten. Die Langfristanalyse führt zu dem Schluss, dass der institutionelle Kern des komplex verflochtenen "unitarischen Bundesstaates", wie das Ergebnis dieses Entwicklungspfades genannt worden ist, weiterhin eine durch Pfadabhängigkeit bedingte Resistenz gegen "institutional engineering" aufweist. Die "unitarischen" politisch-kulturellen Orientierungen hingegen, die seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zur Selbstreproduktion dieses Entwicklungspfades beitrugen und deren Bezugsrahmen der Nationalstaat war, werden in zunehmendem Maße obsolet. Dies könnte Veränderungsspielräume eröffnen, die sich am Dezentralisierungsparadigma orientieren.
Der Autor gibt einen theoriegeschichtlichen Rückblick auf die Entdeckung der Konkordanzdemokratie in der politikwissenschaftlichen Komparatistik. Dabei geht er vor allem der Frage nach, welchen Stellenwert die in den 1960er Jahren vom Autor und einigen anderen eingeführten Konzeptualisierungen in der Entwicklung der vergleichenden Politikforschung gehabt haben. Er gibt einen kurzen Überblick über die empirischen Beobachtungen in der BRD, in Österreich und der Schweiz, von denen seine eigenen Konzeptualisierungen ihren Ausgang nahmen. Er hält es insgesamt für einen wichtigen Ertrag der damaligen Diskussion, dass mit der Entdeckung des Konzepts der Konkordanzdemokratie die modernisierungstheoretisch begründeten Stilisierungen fragwürdig geworden waren. Anschließend geht der Autor auf den frühen Ansatz von Arend Lijphart zur Entstehungsbedingung von Konkordanzdemokratie ein und beschreibt dann die entwicklungsgeschichtlichen Voraussetzungen, die in der Perspektive eines historischen Institutionalismus für das Verständnis von Konkordanzdemokratie von Bedeutung sind. (ICB)
Die comparative political economy kapitalistischer Systeme, wie sie von Politikwissenschaftlern, Ökonomen und Soziologen vorangetrieben worden ist, operiert durchweg typologisch. Dabei fällt auf, dass sich die Zuordnung von einzelnen Volkswirtschaften zu den Idealtypen weitgehend mit den Klassifikationen deckt, wie man sie schon in der älteren Literatur findet. Der vorliegende Beitrag setzt ebenfalls bei der Basistypologie der "varieties of capitalism" an, die dem Idealtypus der liberal market economies (LME) den der coordinated market economies (CME) gegenüberstellt. Die beiden Idealtypen der LMEs und CMEs unterscheiden Koordinierungsmodi, die bei den strategischen Interaktionen von Unternehmen vorherrschen. Inhaltlich richtet sich der Vergleich kapitalistischer Ökonomien auf fünf Bereiche, in denen Unternehmen Koordinierungsprobleme bewältigen müssen, die von zentraler Bedeutung für ihre Kernkompetenzen sind: (1) die industriellen Beziehungen, (2) den Bereich der beruflichen Bildung, von dem die Versorgung des Unternehmens mit Arbeitskräften mit den erforderlichen skills abhängt, (3) den Bereich der corporate governance, der von strategischer Bedeutung für die Finanzierung des Unternehmens ist, (4) die interfirm relations, insbesondere die Beziehungen mit anderen Unternehmen (Lieferanten oder Kunden), in denen Nachfrage nach Produkten und Versorgung mit inputs sichergestellt werden muss und schließlich (5) die Beziehungen des Unternehmens zu seinen Beschäftigten. CMEs und LMEs unterscheiden sich auf jeder dieser fünf Dimensionen darin, wie sie die erwähnten Koordinierungsprobleme lösen. (ICA2)
In: Zeitschrift für Staats- und Europawissenschaften: ZSE ; der öffentliche Sektor im internationalen Vergleich = Journal for comparative government and European policy, Band 2, Heft 1
In: Zeitschrift für Staats- und Europawissenschaften: ZSE ; der öffentliche Sektor im internationalen Vergleich = Journal for comparative government and european policy, Band 2, Heft 1, S. 82-93