Gesundheit hat viele Gesichter
In: Schweizerische Ärztezeitung: SÄZ ; offizielles Organ der FMH und der FMH Services = Bulletin des médecins suisses : BMS = Bollettino dei medici svizzeri
ISSN: 1424-4004
12 Ergebnisse
Sortierung:
In: Schweizerische Ärztezeitung: SÄZ ; offizielles Organ der FMH und der FMH Services = Bulletin des médecins suisses : BMS = Bollettino dei medici svizzeri
ISSN: 1424-4004
Der Beitrag diskutiert die Frage religiöser Projektionen am Beispiel der religionspolitischen Kontroverse um die Minarett-Verbots-Initia-tive in der Schweiz. Ein historischer Blick auf die Orientalismusdiskussion zeigt die Kontinuität eines kritischen Islambildes auf. Zeitgleich mit der Rückkehr der Religion erlebt der Toleranzbegriff in der politischen und Rechtsphilo. sophie eine Renaissance. Die Frage, ob sich Religionsprojektionen und daraus resultierende interreligiöse Konflikte mit Hilfe von Toleranzkon- zeptionen bändigen lassen, wird skeptisch beurteilt. The article discusses the question of religious projections in the framework of the religious-political conflict surrounding the minaret controversy in Switzerland. A historical perspective on the discussion about Orientalism shows the continuity of a critical view of Islam. Simultaneously with the re- turn of religion the concept of tolerance in political philosophy and philosophy of law is experiencing a renaissance. The question of whether religious pro- jections and the resulting inter-religious conflicts can be tamed with the help of concepts of tolerance is skeptical.
BASE
In: Kirche und Öffentlichkeit in Transformationsgesellschaften, S. 87-123
Die Verfasser gehen der Frage nach, welchen Bedingungen kirchliche Institutionen und Organisationen genügen müssen, damit sie als kollektive zivilgesellschaftliche Akteure auftreten, beschrieben und interpretiert werden können. Es geht um eine allgemeine Typologie der Merkmale zivilgesellschaftlichen Handelns und zivilgesellschaftlicher Strukturen, die auch für Kirchen und ihre Organisationen gelten kann, aber keineswegs auf kirchliche Strukturen und Organisationsformen beschränkt ist. Kirchen und religiöse Gemeinschaften kommen nicht aus der Eigenperspektive zur Sprache, sondern aus der Beobachterperspektive als öffentliche Institutionen in politischen Zusammenhängen. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Entwicklung eines Modells und Identifikationsrasters von Zivilgesellschaft, dass anschlussfähig ist für die Frage nach der Bedeutung kirchlichen Engagements beim Auf- und Ausbau zivilgesellschaftlicher Strukturen. Dabei wird einleitend die Renaissance des Zivilgesellschaftsbegriffs in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts analysiert. Nach einer Vorstellung der gängigen Zivilgesellschaftsdefinitionen geht es um die Kontextualisierung des Zivilgesellschaftsbegriffs in der politischen Transformationsforschung, der abschließend auf seine Operationalisierbarkeit im Hinblick auf kirchliche Strukturen und Funktionen überprüft wird. Die Kirche wird als eine intermediäre Institution in der Zivilgesellschaft verstanden. Dabei werden die Schwierigkeiten einer Übertragbarkeit westlicher Zivilgesellschaftskonzepte auf politische Transformationsverhältnisse hervorgehoben. (ICG2)
Haupttitel -- Impressum -- Inhalt -- Vorwort -- Marco Hofheinz, Frank Mathwig, Matthias Zeindler: "Ohne Freunde möchte niemand leben". Eine Einführung in den freundschaftstheologischen Diskurs -- I. Freundschaft in systematisch-theologischer Sicht -- Marco Hofheinz: Umstrittene Freundschaft. Eine kleine Apologie der theologischen Konzeptualisierung des Freundschaftsbegriffs -- Martin Hailer: Freundschaft und Stellvertretung -- Matthias Zeindler: "In was für einem muffigen Winkel sässe ich heute ohne dich". Freundschaft und theologisches Erkennen -- II. Ausgewählte Freundschaftskonzeptionen -- Bernd Oberdorfer: Freundschaft beim jungen Schleiermacher -- Céline Ehrwein Nihan: Freundschaft pflegen zur Vermenschlichung des Menschen. Überlegungen zur Freundschaft mit Blick auf Hannah Arendt -- Marco Hofheinz: Kirche als "Society of Friends". Überraschende freundschaftsekklesiologische Koinzidenzen bei Jürgen Moltmann und Stanley Hauerwas -- III. Ethische Aspekte von Freundschaft -- Hans G. Ulrich: Freundschaft - als sozialethische Kategorie? -- Hans S. Reinders: Was kann Freundschaft zur Inklusion beitragen? Theologische Reflexionen zur wahren Freundschaft -- Frank Mathwig: Riskante Freundschaft. Zur Rolle der Freundschaft in der Ethik -- IV. Freundschaftsfelder in lebensweltlicher Perspektive -- Christina Aus der Au: Den Anderen verstehen. Von der Freundschaft zur Hirnforschung und zurück -- Elmar Kos: Freundschaft im digitalen Zeitalter -- Ingrid Schoberth: Freundschaft und Schule - ein realistischer Zusammenhang? -- Michael Hüttenhoff: Weltlichlichkeit - Freundschaft - Erlösung. Freundschaft in den Weltreligionen am Beispiel des Mahabharata und des Neuen Testaments -- V. Epilog -- Marco Hofheinz: Gottesfreund - Menschenfreund. Vom Richtungssinn theologischen Freundschaftsdenkens -- Autorinnen und Autoren
Gerade im Gesundheitswesen ist die Frage nach (Gestaltungs-)Macht heikel. Aber wer anderen Gutes tun möchte, der muss wirksam tätig werden können. Dies beinhaltet immer auch soziale Gestaltungsmacht. Wie gehen Pflegende mit der ihnen übertragenen bzw. auferlegten Macht um? Wie viel Macht ist im Kontext von Medizin, Pflege und Gesundheitssorge nötig? Und wie nehmen die Patientinnen und Patienten sie wahr? Oft fühlen sich Menschen, die unter einer akuten Krankheit leiden, ohnmächtig. Und so wirkt der Begriff der Macht, den wir oft genug mit Herrschaft und Gewalt verbinden, in einem Bereich, in dem es um Fürsorge und Behandlung geht, merkwürdig fehl am Platz. Gleichwohl bringen Ressourcen wie Wissen und finanzielle Mittel automatisch die Frage nach Macht in der Fürsorge aufs Tapet. Das Buch fragt nach der moralischen Bedeutung von Gestaltungsmacht und sucht das prekäre Verhältnis von Macht und Fürsorge ethisch auszuloten.
Kaum ein Thema hält Europa zur Zeit derart in Atem wie die Migration. Auch die Kirchen engagieren sich in diesem Gebiet. Wie begründen sie ihr Engagement und woran richten sie es aus? Das Stichwort «Heimat» bietet eine überraschende, aber aussichtsreiche Perspektive an. Heute wird Migration von Flüchtenden als Verheissung von Heimat und von Ansässigen als Bedrohung von Heimat erfahren. Auch die Bibel ist über weite Strecken ein Buch, das von Heimatverlust und Heimatsuche handelt. Die Autorinnen und Autoren erinnern daher an die biblisch-theologische Sicht, dass wir als Christinnen und Christen selbst in eine Migrationsexistenz getauft sind und wir in unseren Lebenswelten zugleich beheimatet und heimatlos sind. Vor diesem Hintergrund fragen sie zunächst nach einem theologischen und erst dann nach einem sozialethischen Zugang zur Problematik der Migration.
Noch bis vor einigen Jahren galt Solidarität als linker, gewerkschaftlicher, gegen globale Ungleichheit engagierter Begriff. Mit nationale Grenzen überspringenden Bekundungen – von »Je suis Charlie« über »Wir schaffen das«, »#MeToo« und »Black Lives Matter« bis hin zur Hochkonjunktur der Solidarität in der Coronapandemie – änderte sich dies. Doch was sind die heutigen Grundlagen von Solidarität? Wie kann solidarisches Handeln gelingen? Bedeutet ein Klick in den sozialen Medien, dass solidarisch gegen Missstände oder strukturelle Unzulänglichkeiten gehandelt wird? Welchen Anfeindungen sind Menschen ausgesetzt, wenn sie sich öffentlich solidarisch verhalten? Ist Solidarität ein Schlüssel zur Bewältigung der gegenwärtigen Krisen? Die Beiträge dieses Buches gehen dem nach, was Solidarität heute in ihrer Vielgestaltigkeit ausmacht.