Hauptbeschreibung: Der Begriff »Führung« ist unscharf und schillernd. Ein und derselben Figur werden Führungsqualitäten einmal zu- und dann wieder abgesprochen. Der visionäre Ost- und Friedenspolitiker Willy Brandt galt vielen Betrachtern in den frühen 1960er Jahren als oberflächliches Kennedy-Imitat. Kurt Biedenkopf wurde zunächst als »Wunderknabe« emphatisch beklatscht, um bald darauf als »wunder Knabe« verspottet zu werden. Noch schneller verglühte der kurzzeitig hell leuchtende Stern Ralf Dahrendorfs - und auch die Urteile über die Vorsitzenden von PDS und Linkspartei schwanken im Zeitverlau
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Der Beitrag betrachtet die gegenwärtige Lage der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ). Die sozialdemokratische Gegenwart erscheint zunächst nicht rundweg düster: Immerhin stellen die österreichischen Sozialdemokraten den Bundespräsidenten und den Bundeskanzler, die SPÖ wurde zudem bei der letzten Nationalratswahl abermals stärkste Partei. Andererseits weisen zahlreiche Indikatoren auf einen rapiden Verfall hin. Ein Mitgliederrückgang um zwei Drittel zwischen 1979 und 2008 und dazu ein paralleler Absturz des Stimmenanteils bei Nationalratswahlen von 51 Prozent auf 29 Prozent der Wähler bzw. von 47 Prozent auf 22 Prozent der Wahlberechtigten. Die SPÖ verengt sich sozialstrukturell und vor allem generationell; übrig bleibt vorwiegend die alternde Kreisky-Wählerschaft. Auch ist nicht mehr viel übrig von der SPÖ als Arbeiterpartei. Nur noch 10 bis 15 Prozent des sozialdemokratischen Elektorates sind im Jahr 2010 Arbeiter. Wenig punkten kann die SPÖ auch bei den Akademikern und bei Jugendlichen. Der Beitrag geht der Frage nach, warum die SPÖ in eine solch fundamentale Krise geraten ist: Wie reagieren die Sozialdemokraten auf den Niedergang, welche Folgen zeitigen ihre Maßnahmen oder bleiben nennenswerte Reformen trotz allem aus? (ICB2)
Im vorliegenden Beitrag steht die Fusion von PDS und WASG im Mittelpunkt der Betrachtung. Durch die Gegenüberstellung von Programmatik, Organisationsprinzipien, Mitgliedern, Wählern und Führungsgruppen wird untersucht, inwieweit sich die beiden Bündnispartner ähneln beziehungsweise unterscheiden, ob die elementaren Voraussetzungen für eine erfolgversprechende Fusion gegeben sind oder zusammengezwungen wird, was nicht zusammenpasst. Dabei wird die These vertreten, dass die beiden designierten Partner in sämtlichen Untersuchungsdimensionen mehr miteinander gemein haben, als üblicherweise angenommen, und von den unzweifelhaft bestehenden internen Sprengkräften keine bestandsgefährdenden Bedrohungen ausgehen. Als Ergebnis dieser Untersuchung wird insofern festgehalten, dass WASG und Linkspartei.PDS die Chance haben, zur ersten wirklichen Einheitspartei im vereinigten Deutschland zu werden, weil sie zahlreiche strukturelle Parallelen aufweisen. Weil der politische Kurs obendrein klar in Richtung pragmatischer Mitgestaltung zielt und das Politikverständnis der Führungskräfte, Basisaktivisten und Sympathisanten zahlreiche sozialdemokratische Züge aufweist, bezeichnet der Autor die Partei - etwas sarkastisch - auch als SED, als "Sozialdemokratische Einheitspartei Deutschlands". (ICA2)
Der Beitrag behandelt die beiden gescheiterten Kanzlerkandidaturen Willy Brandts 1961 und 1965. Die Autorin geht zunächst auf die Vorgeschichte der Nominierung Willy Brandts ein sowie auf die politische Situation innerhalb der SPD und widmet sich anschließend dem Verlauf der beiden Wahlkämpfe, um nach Gründen bzw. Faktoren beider Niederlagen zu suchen. (FR)