Biographical note: Anita Moser (Dr. phil.), Komparatistin, lehrt in der Erwachsenenbildung sowie an der Universität Innsbruck und ist Geschäftsführerin der Interessenvertretung freier Kulturinitiativen TKI. Ihre Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich Kulturvermittlung, Soziokultur, Postkolonialismus und zeitgenössische Kunst.
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Kunst und Kultur in ländlichen Räumen, deren Produktions- und Rezeptionsbedingungen sowie Potenziale sind seit einigen Jahren verstärkt Thema im Kulturmanagement und in der Kulturpolitik, ebenso in der Regionalentwicklung. Neben Bestandsaufnahmen von Entwicklungen, Ist-Zuständen und Erfahrungen werden vor allem auch Möglichkeiten der Stärkung des Feldes erarbeitet. Sie finden sich ausformuliert als Maßnahmen in kulturpolitischen Strategiepapieren wie beispielsweise im aktuellen Kulturentwicklungsplan des Landes Salzburg (vgl. Land Salzburg 2018)star wieder, werden vereinzelt aber auch schon in Form umfassender Unterstützungsprogramme umgesetzt. Ein Beispiel für Letzteres konnte ich im Zuge einer Einladung in den Oberharz in Südniedersachen im Mai 2019 kennenlernen, einerseits bei einer Exkursion, die den Besuch des Oberharzer Bergwerksmuseum in Clausthal-Zellerfeld und des 19-Lachter-Stollen in Wildemann sowie Gespräche mit dortigen Expert_innen beinhaltete, andererseits im Rahmen der kulturpolitischen Veranstaltung Kultur im Oberharz gemeinsam denken, nachhaltig gestalten. Dabei handelte es sich um die öffentliche Abschlussveranstaltung des seit 2016 laufenden Projekts Harz|Museen|Welterbe Weltkultur transformiert eine Region, das vom bundesweiten Programm TRAFO Modelle für Kultur im Wandel (vgl. Website)star unterstützt und begleitet wurde. Die Veranstaltung, die im knapp 12.000 Einwohner_innen zählenden Clausthal-Zellerfeld stattfand, sollte Gelegenheit bieten, Bilanz über drei Projektjahre zu ziehen und einen Blick in die Zukunft zu werfen: Bürgermeister_innen aus der Region, Personen aus Kulturverwaltung und Kulturpolitik (darunter auch die Staatssekretärin des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur), Akteuer_innen aus Kulturvereinen, Museen und dem Welterbe-Netzwerk, TRAFO-Mitarbeiter_innen sowie externe Expert_innen gaben Inputs und diskutierten Erfahrungen und Veränderungen. Im Zentrum stand dabei die Frage, welche Unterstützung Kulturorte in der Region brauchen, damit sie zukünftig ihre kulturellen und gesellschaftlichen Potenziale entfalten können. Ich wurde gebeten, mich in einem Impulsreferat und einer Podiumsdiskussion mit der Rolle öffentlicher Kulturverwaltungen und deren erforderlicher Neuausrichtung auseinanderzusetzen. Wie fördert TRAFO Modelle für Kultur im Wandel nun Kulturakteur_innen in ländlichen Regionen? Von welchen Ansätzen wird dabei ausgegangen? Und was passierte konkret in der Region Oberharz? Im Folgenden ein paar Eindrücke aus der Veranstaltung und Exkursion. ; (VLID)4672646
Die erste im Rahmen unseres Forschungsprojektes Kulturelle Teilhabe in Salzburg entstandene eJournal-Ausgabe #9 Open Up! Ein- und Ausschlüsse in Kunst und Kultur erschien im Herbst 2018. Sie gab Einblicke in zentrale Fragestellungen, theoretische Auseinandersetzungen sowie praxisbezogene Perspektiven von Expert_innen aus Kunst, Kultur, Medien und Aktivismus. Darauf aufbauend präsentiert nun die vorliegende 10. Ausgabe Open Up! II Kulturelle Teilhabe in der Praxis weitere Ergebnisse des Forschungsprojekts mit besonderem Fokus auf die Praxis kultureller Teilhabe in und um Salzburg. Teilhaben und teilnehmen zu können an der Kultur eines Landes, einer Region, einer Stadt, diese mitzuprägen und zu gestalten, ist nicht nur eine wesentliche Voraussetzung für das gesellschaftliche Zusammenleben, sondern auch zentral für die Identitätsbildung und das Selbstwertgefühl von Menschen. Was bedeutet es aber genau, an Kultur und Gesellschaft teilzuhaben? Wie lässt sich eine Teilhabe für alle verwirklichen? Und wie sieht künstlerische, kulturelle und zivilgesellschaftliche Teilhabe in Stadt und Land Salzburg aktuell aus? Welche Möglichkeiten gibt es, durch kulturelle Teilhabe neue und andere Denk- und Erfahrungsräume zu erschließen? Mit diesen Fragen setzen wir uns im Forschungsprojekt auseinander, versuchen Ausschlüsse und Barrieren zu eruieren und kritisch zu reflektieren sowie Handlungsbedarf und Impulse für Veränderungen zu fokussieren. Die vorliegende Ausgabe des eJournals beschäftigt sich daher auch mit dem Feld der kulturellen Teilhabe und erkundet aktuelle Bestrebungen sowie Kritikfelder ihrer Umsetzung. Dabei stehen zeitgenössische Praktiken und Beispiele aus Österreich vor allem aus Salzburg im Fokus. In den Texten wird thematisiert, wie durch den Einsatz von verschiedenen Materialien und Tools demokratische Handlungsräume eröffnet werden können. Wie wird kulturelle Teilhabe in einzelnen Projekten konkret umgesetzt? Welche digitalen Möglichkeiten etwa gibt es in Bezug auf kulturelle Teilhabe und wie werden diese genutzt? Wo finden sich Beispiele gelungener und gescheiterter Versuche kultureller Teilhabe? Welche Forderungen bestehen in Bezug auf eine gerechtere Kultur- bzw. Förderpolitik? Und wie zeigt sich in Salzburg das sogenannte Stadt-Land-Gefälle? Die Auseinandersetzung mit diesen Fragen findet im aktuellen eJournal noch stärker als in der letzten Ausgabe in Gesprächen mit Expert_innen und Perspektiven aus der Praxis der Kulturarbeit statt. Einen besonderen Schwerpunkt bilden außerdem kulturelle Teilhabe und Spezifika von Kunst- und Kulturprojekten in ländlichen Regionen. ; (VLID)4672658