In dem Beitrag erinnert der Autor an moralische und politische Hintergründe der entwicklungspolitischen Grundbedürfnisdebatte der 70er Jahre. Er erläutert die empirischen Methoden, eine Politik mittels sozialer Indikatoren und nicht nur ökonomischer Erfolge zu messen. Trotz des Scheiterns vieler Erwartungen läßt sich nach zwei Dekaden festhalten: Im Kleinen findet man vielerorten Wege einer Grundbedürfnisbefriedigung der Armen. Die Welt als Ganzes kann durch die "Sisyphos-Arbeit" von Entwicklungsprojekten kaum verändert werden, wohl aber die Lebensbedingungen einiger Menschen. Ansätze zur Grundbedürfnisbefriedigung bleiben auf jeden Fall notwendig, um Überleben in Würde zu sichern. Die Projekte bedürfen nach wie vor eines Flankenschutzes seitens der Industrieländer. (prc)
Der Autor skizziert die konkurrierenden wissenschaftlichen Ansätze und Ergebnisse verschiedener Studien zur Erforschung des Zusammenhangs zwischen Arbeitslosigkeit und wirtschaftlicher Instabilität einerseits und Gesundheit andererseits und plädiert für weitere interdisziplinäre Grundlagenforschung auf diesem Gebiet. (IAB)
In seinem einführenden Beitrag versucht der Autor die Gesamtproblematik der Evaluierung sozialer Folgen von Entwicklungsprojekten zu umreißen. Er setzt sich mit den Grundsatzfragen nach den Zielen von Entwicklungsprojekten, nach der Definition des Sozialen, nach Kriterien der sozialen Evaluation und nach der Gewichtung von Kriterien auseinander. Diskutiert werden die Kriterientransparenz, die Möglichkeit eines Kriterienindex und die Funktion der Evaluation - Evaluation und Planung, Reichweite der Evaluation, Produzenten, Konsumenten und Nutznießer von Evaluationen und Fragen der Evaluationsmethoden. Gleichermaßen grundsätzlich wird der Begriff des Projekts diskutiert. Die Evaluation sozialer Auswirkungen von Projekten, Programmen und Politiken solle Entscheidungshilfe leisten, mache Entscheidungen aber oft nur schwieriger. Sie solle diagnostizieren, obwohl Therapien unbekannt sind und sie solle möglichst alle Schwierigkeiten vorhersagen. Wenn sich dann herausstelle, daß fast alle Projekte unsozial oder antisozial seien, solle die Evaluation evaluiert werden. Einen Ausweg aus diesen Widersprüchen sieht der Autor nur im Festhalten an einem sozialen Gewissen, ohne das soziale Evaluation eine Quadratur des Kreises bleibe.
Krankenhäuser in Entwicklungsländern verschlingen häufig einen derart hohe Anteil am Gesundheits-Budget der Länder, daß ihr Nutzen zweifelhaft erscheint. Die dort ausgebildeten Ärzte arbeiten eher für eine kaufkräftige Kundschaft oder im Ausland, als für die Bedürftigsten zuhause. Vorbeugung - etwa Impfung - und Früherkennung von Krankheiten würde erheblich weniger kosten und viel mehr bewirken. Trotzdem wird in den meisten Ländern der Welt der überwiegende Anteil der öffentlichen Gesundheitsausgaben in den Unterhalt von Krankenhäusern gesteckt. Der Beitrag untersucht die Rolle von Krankhäusern und die Möglichkeiten der Evaluierung von Krankenhausprojekten. Er kommt zu dem Schluß, daß Krankenhäuser in Entwicklungsländern volkswirtschaftlich unbedeutend, betriebswirtschaftlich undurchschaubar, finanziell ungesichert, sozial nachteilig und medizinisch bedenklich sind.