Zum Berufsfeld von Sozialwissenschaftlern in deutschen Einrichtungen der Entwicklungspolitik und Entwicklungshilfe: Ergebnisse einer Expertenbefragung
In: Berufsbezogene Soziologenausbildung und entwicklungspolitische Praxis, S. 15-77
Der vorliegende Beitrag ist die Auswertung einer Befragung von 29 Experten aus 19 Institutionen, die im Zusammenhang von deutscher Entwicklungspolitik arbeiten. Die Berufsfeldanalyse versucht, den Bedarf, die Tätigkeits- und Qualifikationsprofile und die Forschungsinteressen der Institutionen zu erschließen. Problematisch war dabei, daß die vielfach konkurrierenden Instanzen unterschiedliche Wahrnehmungs-, Verarbeitungs- und Handlungskapazitäten repräsentierten. Die allgemeinen Resultate werden folgendermaßen zusammengefaßt: In fast allen Institutionen des Berufsfeldes 'Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern' finden Sozialwissenschaftler Beschäftigungsmöglichkeiten, in solchen mit übergreifenden Aufgabenstellungen dominieren allerdings Ökonomen. Dies drückt gleichzeitig die Erwartungshaltung gegenüber Soziologen und Politologen aus, deren Schwerpunkt eindeutig im Forschungsbereich (Anfertigen von Studien), im Sektor der Öffentlichkeitsarbeit, aber nicht in der Durchführung von Projekten liegt. Der Umfang des Bedarfs wird für eine überschaubare Zukunft (5 Jahre) als recht gering (ca. 200) eingeschätzt, obwohl durchgängig eine steigende Notwendigkeit von Forschung angegeben wird. (MB)