Die Historiographie der Sexualitäten erfährt vonseiten der akademischen Geschichtsschreibung aktuell eine nie gekannte Aufmerksamkeit: Nachdem sie jahrzehntelang eher nebensächlich behandelt wurde, sind inzwischen auch im deutschsprachigen Raum die Forschungsaktivitäten und die Vielfalt der Perspektiven deutlich gestiegen – nicht zuletzt dank eines neuartigen Dialogs zwischen der Geschichte der Sexualitäten und der Geschichte der Geschlechter, aber auch der Einbeziehung interdisziplinärer Ansätze aus der Literatur- und Kulturwissenschaft sowie den Medical Humanities. Die Beiträger*innen geben anhand ausgewählter Beispiele Einblick in das breite Spektrum eines rasant expandierenden Feldes.
Band 36 der Studiengruppe für Politik und Völkerrecht widmet sich den Volksabstimmungen über die territoriale Zugehörigkeit unter besonderer Berücksichtigung der Volksabstimmungen nach dem Ersten Weltkrieg. Neben allgemeinen Ausführungen zu Gebietsreferenden erfolgt eine Rückschau auf die zahlreichen Grenzreferenden nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland wie in Schleswig, in Ost- und Westpreußen, Oberschlesien und an der Saar. Es folgen Ausführungen zu Österreich, zu Volksabstimmungen im Land Salzburg, Probleme in Tirol über den Anschluss an das Deutsche Reich, zu Volksabstimmungen in Kärnten und über die Burgenlandfrage. Behandelt werden ferner die plebiszitären Praktiken in den alten italienischen Staaten vor der Vereinigung. Schließlich werden Volksabstimmungen auf der Krim und in der Ostukraine und die Abstimmung in Westpapua als Beispiel eines Zerrbildes eines Gebietsreferendums erörtert."Referendums on Territorial Affiliation with Special Reference to the Referendums after the First World War": Volume 36 of the Study Group on Politics and International Law is devoted to referendums on territorial affiliation with special reference to referendums after the First World War. In addition to general remarks on territorial referendums, a review of the numerous border referendums in Germany and Austria is given. Furthermore, referendums in the Italian states before unification, in Ukraine and in West Papua are discussed
Der Begriff des Gesellschaftlichen Zusammenhalts ist vieldeutig, sowohl in der öffentlichen Debatte als auch in den Sozialwissenschaften. Daher stellt sich die Frage, wie der wechselseitige Wissenstransfer zwischen Forschung, Zivilgesellschaft und Politik gelingen kann. Der Band diskutiert, mit welchen Methoden gesellschaftlicher Zusammenhalt heutzutage erforscht wird und unter welchen Bedingungen forschungsbasierter Wissenstransfer zur Beantwortung gesellschaftlicher Fragen und Probleme eingesetzt werden kann.
Der Untertitel dieser Sammlung könnte auch lauten: Betrachtungen über Vergänglichkeit, Vergeblichkeit und, immer wieder, Neubeginn. Man spürt diese Einstellung in manchem der hier versammelten Texte. Gleichwohl ist aber auch Zuversicht zu spüren. Denn auch zwischen den Zeiten und zwischen manchen Stühlen, wie Ludger Kühnhardt seine wissenschaftlichen Bemühungen beschreibt, lassen sich Impulse geben. Impulse zur Aufklärung und zur Einordnung der Ereignisse, die das Leben prägen. Die Beiträge in diesem Sammelband sind aus unterschiedlichsten Anlässen entstanden, aber sie sind aufeinander bezogene Bausteine des Ringens von Ludger Kühnhardt mit Europa und der Globalität. Eingespannt sind die Aufsätze und Essays in Würdigungen, die der Autor wichtigen Wegbegleitern gewidmet hat, und in Reflexionen über seine eigenen Bemühungen und ihre Absichten. Die Texte sind Momentaufnahmen aus den Jahren 2020 bis 2024, dem Jahr der Emeritierung von Kühnhardt als Direktor am Zentrum für Europäische Integrationsforschung (ZEI)
Wie steht es um die Demokratie und den Rechtsstaat? In diesem Buch, das in Zusammenarbeit mit dem LawCom.Institute entstanden ist, setzt sich die Crème de la Crème der internationalen Cartoonszene genau mit diesem Thema auseinander. Zusammen mit den Beiträgen bekannter Persönlichkeiten regen ihre Cartoons zum Nachdenken an und zeigen uns, was für ein hohes und gleichzeitig gefährdetes Gut die Demokratie heute ist. Cartoons von Künstler*innen aus allen fünf Kontinenten. Mit Beiträgen von Yésica Sánchez Maya, Oby Ezekwesili, Mikołaj Pietrzak und Homeira Qaderi u.a. Mit einem Beitrag von Cartooning for Peace und Freedom Cartoonists, zweisprachige Ausgabe (Deutsch/Englisch)
Junge Menschen sind einerseits Objekt und Gegenstand von Politisierung, treten aber zugleich auch selbst auf vielfältige Weise als politische Akteur:innen auf. Der interdisziplinär ausgerichtete Band greift anhand empirischer und theoretischer Beiträge die Frage nach der Politisierung der Jugend in diesem doppelten Sinne auf: Zum einen steht die Politisierung von Jugend im Rahmen der sie betreffenden öffentlichen Diskurse, Programmatiken, gesellschaftlichen Steuerungsbemühungen und entsprechenden Praktiken im Fokus der wissenschaftlichen Auseinandersetzung (Wie wird Jugend politisiert?). Zum anderen wird die Politisierung der Jugend im Sinne eines Bestrebens Einzelner oder von Gruppen junger Menschen, sich (politisch) Gehör zu verschaffen, also die politischen Äußerungsformen, Bewegungen und Positionierungen von jungen Menschen in den Blick genommen werden (Wie politisiert sich Jugend?). Im Band sind ausgewählte Beiträge versammelt, welche sowohl grundlagentheoretische Verhältnisbestimmungen zu Jugend, Politik und Politisierung vornehmen wie auch empirische Einblicke in verschiedene Politisierungserfahrungen und -kontexte geben. Der Band bündelt vielfältige thematische Zugänge und bildet unterschiedliche theoretische und methodische Perspektiven ab und zielt auf einen umfänglichen Beitrag zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Politisierung und Jugend.
Digitale Plattformen prägen unsere Rechts- und Wirtschaftsordnung, die Freizeitgestaltung, das Informationsverhalten und im Aggregat die digitale Öffentlichkeit. Die damit verbundenen Rechtsfragen sind im Fluss und berühren alle juristischen Teildisziplinen. Der Tagungsband nähert sich daher den Entwicklungen des Plattformrechts aus disziplinübergreifendem Blickwinkel. Dieser Versuch einer überspannenden Perspektive fokussiert vor allem auf die beiden "Großen" der jüngsten Rechtsakte (DSA/DMA) unter dem besonderen Gesichtspunkt ihres Vollzugs: Wie kann man ein globales Phänomen wie Plattformen lokal und regional regulieren? Welche Rolle spielt der Schwarm der Vielen in der Effektivierung der neuen Regularien? Passen Regelungsmodelle wie das Urheberrecht zum Plattformphänomen? Mit Beiträgen vonJasmin Brieske | Liza Herrmann | Lukas Kestler | Helena Kowalewska Jahromi | Deborah Löschner | Dr. Aurelija Lukoseviciene | Dr. Tobias Mast | Lars Pfeiffer | Felicitas Rachinger | Jun.-Prof. Dr. Hannah Ruschemeier | Macarena Viertel In i guez | Johannes Weigl | Max-Julian Wiedemann | Dr. Patrick Zurth, LL.M. (Stanford)