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Geschlechternormen-inkonforme Körperinszenierungen - Demokratisierung, De-Konstruktion oder Reproduktion des sexistischen Geschlechterverhältnisse?
Die vorliegende Studie zum Thema "geschlechternormen–inkonforme Körperinszenierungen" ist die theoretisch fundierte, empirische Überprüfung der These von Judith Butler, daß eine mögliche Verbindung zwischen queer Praxen und der Subversion der herrschenden Geschlechterordnung bestehe. Die Arbeit untersucht die Beziehung zwischen Körperpraxen und anderen Praxen, insbesondere Arbeit und politischer Praxis. Der Begriff "geschlechternormen-inkonforme Körperinszenierungen" bezieht sich auf drei Praktiken bzw. drei Arten des Verhaltens von Personen in Bezug auf deren eigenen Körper: Er bezieht sich erstens auf Transsexuelle, die ihren Körper mit medizinischen Mitteln haben verändern lassen; zweitens auf transgender Personen, die zeitweise oder permanent cross dressing praktizieren ohne physische Veränderungen an ihrem Körper vorgenommen zu haben; und drittens auf drag kings und drag queens, die auf der Bühne ein anderes Geschlecht als im Alltag darstellen. Alle Personen inszenieren eine geschlechternormen-inkonforme Geschlechtlichkeit, d. h. eine Geschlechtlichkeit, die nach hegemonialen Kriterien nicht mit dem 'wahren' oder 'ursprünglichen' Geschlecht dieser Person übereinstimmt. Die Methode des empirischen Teils der Studie besteht aus der Datengewinnung durch das "Problemzentrierte Interview" nach Witzel und der Datenanalyse durch die "Qualitative Inhaltsanalyse" nach Mayring. Die Studie geht davon, daß die Überwindung der Herrschaft das Verschwinden der sozialen Gruppen (hier: Männer und Frauen), zwischen denen eine Herrschaftsbeziehung besteht, einschließt, denn diese Gruppen sind die Produkte der Praktizierung von Herrschaft. Die Studie zeigt, daß im interviewten sample – statt einer Subversion von Herrschaft – eine kontinuierliche Reproduktion von Geschlechtern und Geschlechterhierarchien stattfindet. Die .pdf-Datei mit der vollständigen Arbeit enthält Zusammenfassungen in englischer, französischer, kastilischer und deutscher Sprache, die länger als das vorliegende abstract sind. ; The present study dealing with the topic 'geschlechternormen-inkonforme Körperinszenierungen' (approximately: body styling / body formation which is contrary to the hegemonic gender rules) is a theoretically based, empirical scrutiny of Judith Butler's thesis, that there exists a possible connection between queer practices and the subversion of existing gender hierarchy. The thesis explores the relationship between body practices and other practices, especially labour and political practice. The term 'geschlechternormen-inkonforme Körperinszenierungen' refers to three practices or three different ways of a person's behaviour towards his or her own body: it refers firstly to transsexuals, who changed their body physically; secondly it refers to transgender people, who occasionally or permanently do cross dressing in everyday life without having changed their bodies physically; and thirdly on drag kings and drag queens who show a different sex on stage than in everyday life. All people stage a 'geschlechternormen-inkonforme Geschlechtlichkeit', that means a gender that doesn't coincides with their "true" or "natural" sex due to hegemonic criteria. The method of the empirical part of the study consists of obtaining data through the 'Problemzentriertes Interview' (problem-focussed interview) invented by Witzel, and the analysis of the data through the 'Qualitative Inhaltsanalyse' (qualitative content analysis) invented by Mayring. The study assumes that the deconstruction of domination includes the disappearance of the social groups (in the case at issue: men and women), between whom exists a relation of domination, because that groups are products of the practices of domination. The study shows, that – far from this – there happens within the interviewed sample a permanent reproduction of genders and gender hierarchies. The .pdf-file of the entire thesis consists summaries in English, French, Castilian, and German language longer than the present abstract.
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Geschlechternormen-inkonforme Körperinszenierungen - Demokratisierung, De-Konstruktion oder Reproduktion des sexistischen Geschlechterverhältnisses?
Die vorliegende Studie zum Thema "geschlechternormen–inkonforme Körperinszenierungen" ist die theoretisch fundierte, empirische Überprüfung der These von Judith Butler, daß eine mögliche Verbindung zwischen queer Praxen und der Subversion der herrschenden Geschlechterordnung bestehe. Die Arbeit untersucht die Beziehung zwischen Körperpraxen und anderen Praxen, insbesondere Arbeit und politischer Praxis. Der Begriff "geschlechternormen-inkonforme Körperinszenierungen" bezieht sich auf drei Praktiken bzw. drei Arten des Verhaltens von Personen in Bezug auf deren eigenen Körper: Er bezieht sich erstens auf Transsexuelle, die ihren Körper mit medizinischen Mitteln haben verändern lassen; zweitens auf transgender Personen, die zeitweise oder permanent cross dressing praktizieren ohne physische Veränderungen an ihrem Körper vorgenommen zu haben; und drittens auf drag kings und drag queens, die auf der Bühne ein anderes Geschlecht als im Alltag darstellen. Alle Personen inszenieren eine geschlechternormen-inkonforme Geschlechtlichkeit, d.h. eine Geschlechtlichkeit, die nach hegemonialen Kriterien nicht mit dem 'wahren' oder 'ursprünglichen' Geschlecht dieser Person übereinstimmt. Die Methode des empirischen Teils der Studie besteht aus der Datengewinnung durch das "Problemzentrierte Interview" nach Witzel und der Datenanalyse durch die "Qualitative Inhaltsanalyse" nach Mayring. Die Studie geht davon, daß die Überwindung der Herrschaft das Verschwinden der sozialen Gruppen (hier: Männer und Frauen), zwischen denen eine Herrschaftsbeziehung besteht, einschließt, denn diese Gruppen sind die Produkte der Praktizierung von Herrschaft. Die Studie zeigt, daß im interviewten sample – statt einer Subversion von Herrschaft – eine kontinuierliche Reproduktion von Geschlechtern und Geschlechterhierarchien stattfindet. Die .pdf-Datei mit der vollständigen Arbeit enthält Zusammenfassungen in englischer, französischer, kastilischer und deutscher Sprache, die länger als das vorliegende abstract sind.
Keine Norm für Niemand
In ihrem Beitrag befassen sich Sandra Stoll und Berit Kitzing mit dem gesellschaftlichen Umgang mit Intersexualität aus einer kulturanthropologischen, Akteur_Innen zentrierten Perspektive. Sie haben sich einem gesellschaftlichen Bereich genähert, in dem medizinisches Wissen und juristische Normen in Lebensformen, Identitäten und Körper lenkend eingreifen, sich gegenseitig legitimieren und das 'Andere' pathologisieren bzw. ausschließen. Hierzu haben sie Interviews mit internationalen Künstler_Innen des Ausstellungs- und Archivprojekts 1-0-1 [one'o one] intersex – Das Zwei-Geschlechter-System als Menschenrechtsverletzung (NGBK Berlin-Kreuzberg 17.06. – 31.07.2005) geführt. Nach einer theoretischen Einführung in das Zwei-Geschlechter-System analysieren sie genauer die Kunstprojekte von Ins A Kromminga, Del LaGrace Volcano und Terre Thaemlitz. Im Fokus stehen deren Strategien der Sichtbarmachung von selbstverständlich erscheinenden Normen im Hinblick auf das Postulat der Ausstellung, "dass Eingriffe in die Menschenrechte von Intersexuellen kein individuelles, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem sind, das alle angeht."
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Bedrohungsszenario "Gender" : gesellschaftliches Geschlechterwissen und Antifeminismus in der Medienberichterstattung zum Gender Mainstreaming ; "Gender" as a threat : anti-feminism and common knowledge concerning sex and gender within the media debate on gender mainstreaming
Gegenstand der Analyse ist die mediale Auseinandersetzung um feministische de/konstruktivistische Theorie und Praxis, die 2006/2007 unter der Überschrift 'Gender Mainstreaming' stattfand. Dominiert wurde die Mediendebatte von einer Reihe antifeministischer Veröffentlichungen in überregionalen (Print- und Online-) Zeitungen und Magazinen; auf ihnen liegt das Hauptaugenmerk meiner Untersuchung. Im Zentrum stehen dabei die Einzelanalysen der Artikel "'Gender Mainstreaming' Politische Geschlechtsumwandlung" (FAZ; Volker Zastrow) und "Der neue Mensch" (Der Spiegel; René Pfister), die unter Hinzuziehung des Debattenkontextes (ca. 50 Artikel) untersucht werden. Die Analyse verfolgt die zentralen diskursiven Strategien, mit denen feministische de/konstruktivistische Theorie und Praxis sowie die Protagonist_innen derselben delegitimiert werden und fragt nach den impliziten wie expliziten Aussagen, den zugrundeliegenden gesellschaftlichen Wissensvorräten, Deutungsrahmen und Ausschlüssen. Theoretisch und methodisch wird eine Perspektive entwickelt, die die Mediendebatte einerseits als Kondensat gesellschaftlicher Wissensvorräte und als Spiegel gesellschaftlicher Machtverhältnisse, andererseits als Produzentin von Wissen und Macht analysierbar macht. Die Forschungsfragen und Analyseergebnisse tangieren entsprechend das gesellschaftlich vorhandene Alltags- und wissenschaftliche Wissen über Geschlecht(erverhältnisse) ebenso wie das 'neue' Wissen, das in der Debatte generiert wird, indem Wissen neu kombiniert, akzentuiert, in neue Kontexte gestellt und den Rezipient_innen zugänglich gemacht wird. Mit welchen Bedeutungen wird der Begriff 'Gender' aufgeladen? Nach welchen Kriterien werden feministische Interventionen beurteilt? Welche Subjekte werden abgewertet oder ausgeschlossen (Homosexuelle, Transgender u.a.)? Welches wissenschaftliche und welches Alltagswissen liegt den (antifeministischen/ transphoben/ homophoben) Aussagen zugrunde? Inwiefern haben de/konstruktivistische Geschlechterkonzepte Eingang gefunden in die öffentliche Geschlechterdebatte? Und schließlich auch: Welche Strategien verfolgten jene medialen Artikulationen, die positiv auf feministische Theorie und Praxis und/oder Gender Mainstreaming Bezug nahmen? 'Gender Mainstreaming' fungierte im untersuchten antifeministischen Strang der Debatte als Aufhänger für einen modernisierten Antifeminismus, der sich gegen sämtliche feministische Politiken und Theorien richtete, die (in der Debatte) mit dem Begriff 'Gender' assoziiert wurden. 'Gender' wurde dabei als politisches Stigmawort mit vagem de/konstruktivistischem Gehalt etabliert. Die untersuchten Delegitimierungsstrategien betreffen den Wahrheitsgehalt feministischer Theorie, die Ziele und die Wirkungen feministischer Politik und die Frage nach den Interessen, die mit feministischen Politiken verfolgt werden. Diesen Strategien liegen (unter anderem) Vorannahmen bezüglich Geschlecht und Geschlechtsidentität, Abwertungen und Ausschlüsse bestimmter geschlechtlich oder sexuell markierter Subjekte, spezifische Deutungen feministischer Politiken und Theorien und die Dethematisierung von Machtverhältnissen zugrunde. ; The subject matter of his analysis is the media debate on feminist de/constructivist theory and practice conducted in 2006-07, using the peg 'gender mainstreaming' to hang itself on. The debate was dominated by a number of anti-feminist publications, which my analysis mainly focuses on. The core of the research consists of the analysis of the articles "'Gender Mainstreaming' Politische Geschlechtsumwandlung" (FAZ; Volker Zastrow) and "Der neue Mensch" (Der Spiegel; René Pfister), which are being investigated by also looking at the context of the debate. The analysis aims at the central discursive strategies which are used to delegitimise feminist de/constructivist theory and practice as well as their protagonists and enquires about the implicit and explicit statements of the articles, the basic common knowledge, criterion and exclusions. I devise a theoretical and methodical perspective, which makes the debate analyzable in a double way: On the one hand the media debate can be seen as a 'condensate' of common knowledge and as a mirror of social power structures and on the other hand it functions as a producer of knowledge and power itself. Consequently the research questions allude to the existing common and/or science-based knowledge as well as to the 'new' knowledge which the media debate generates by (re-)combining, (re-)accentuating and (re-)contextualising knowledge. Which denotations/connotations are assigned to the term 'gender'? Which criterion is being mobilized to judge feminist politics? Which subjects (homosexuals, transgendered persons et al.) are degraded or excluded? Which scientific knowledge and which common knowledge form the basis of the (anti-feminist/ transphobic/ homophobic) statements being made? Is there any evidence that de/constructivist perceptions regarding gender found access to the public gender debate? And eventually: Which are the strategies being pursued by those articles that referred to feminist theory and practices affirmatively? Within the anti-feminist thread of the debate, 'gender mainstreaming' served as a peg to hang an updated antifeminism on, that was directed against all feminist politics and theories associated with the term 'gender'. 'Gender' itself was established as a stigmatized political term including a vague de/constructivist meaning. The discursive anti-feminist strategies affect the trueness of feminist thought, the aims and impacts of feminist politics and the question about the interests pursued by feminist politics. These strategies rest upon the specific interpretations of feminist politics and theories, upon the exclusion of existing power structures from the debate, upon underlying presumptions concerning gender and gender identity and upon the degradation and exclusion of persons due to their sex, their gender or their desire.
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