Geschichte und Psychoanalyse: Zur Genese der Bindungstheorie von John Bowlby
In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte: das zentrale Forum der Zeitgeschichtsforschung, Volume 65, Issue 1, p. 52-75
Abstract
Vorspann
Warum folgte dem Paukenschlag die Stille? Warum kam es nach Erscheinen des viel beachteten, von Hans-Ulrich Wehler herausgegebenen Sammelbands "Geschichte und Psychoanalyse" 1971 nicht zu einem produktiven Austausch zwischen der (west-)deutschen Historiografie und den psy-sciences? Claudia Moisel geht diesen Fragen nach und plädiert für eine historisierende Rezeption psychologischen, psychiatrischen oder psychoanalytischen Expertenwissens. Sie zeigt das Potenzial dieses Ansatzes anhand der Studien des britischen Psychiaters John Bowlby auf, dessen im Zweiten Weltkrieg entstandenen Überlegungen zu den Auswirkungen einer Trennung von Mutter und Kind auf das Sozialverhalten von Heranwachsenden nach 1945 weltweit Karriere machten.
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