Stabilität als Problem der Strategie und der internationalen Rüstungskontrollverhandlungen
In: Bedingungen und Probleme politischer Stabilität, p. 179-206
In der Erörterung der Stabilität als Problem der Strategie und der internationalen Rüstungskontrollverhandlungen wird Stabilität als Ziel der Sicherheitspolitik infrage gestellt. Die Gleichsetzung von Stabilitätsstrategie und Abschreckungsstrategie wird damit begründet, daß eine über die Kriegsverhütung, die Defensive oder die Wiederherstellung eines durch militärische Gewalt veränderten politischen Zustands hinausgehende, also eine offensive Strategie, nicht mehr dem Ziel der Stabilität zuzuordnen ist. Es werden die Faktoren möglicher Instabilität erörtert, die innerhalb der Theorie und der Politik der Abschreckung selbst angesiedelt sind. Wie in der Abschreckungspolitik werden in der Rüstungskontrollpolitik mit dem Ziel der Stabilität Faktoren der Instabilität gefunden. Trotz des gemeinsamen Ziels der Stabilität wird ein Spannungsverhältnis zwischen Abschreckung und Rüstungskontrolle konstatiert: Abschreckung betont die Gegnerschaft, Rüstungskontrolle die Kooperation. Das vergleichende Fazit kommt zu dem Schluß, daß unter dem Gesichtspunkt der Stabilität zur Abschreckung und zur Rüstungskontrolle realistische Ergänzungen, nicht aber realistische Alternativen erkennbar sind. (RW)