Obwohl Gesundheit für alle Menschen essentiell ist, unterliegt das Verständnis des Begriffs »Gesundheit« jeweils historisch, regional und kulturell unterschiedlichen Einflüssen. Mit verschiedenen Festlegungen von »Gesundheit und Krankheit« werden auch die Aufgaben der Medizin unterschiedlich definiert. Dieser Band ist dem Thema »Verständnis(se) von Gesundheit« gewidmet, einem der Kernthemen der interdisziplinären Arbeitsgruppe der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften »Zukunft der Medizin: Gesundheit für alle«. Es wird u.a. der Frage nachgegangen, wie die Medizin Krankheiten nicht nur immer besser therapieren kann, sondern wie sie außerdem besser imstande sein könnte, Gesundheit zu bewahren. Die Beiträge zeigen historische Kontinuitäten auf und verbinden diese mit kulturgeschichtlichen Besonderheiten aus allen Regionen der Welt, Europa, China, Indien, Afrika, Südamerika sowie mit philosophischen Aspekten, z.B. der Frage der Verantwortung für die eigene Gesundheit. So ergibt sich ein holistisch(er)er Gesundheitsbegriff, aus dem neue Perspektiven für die evidenzbasierte Medizin erwachsen.
Hybrid narratives between fact and fiction are all the rage these days. Frequently, they are characterized as "docu-fiction," though it is unclear which staged references to self and others are actually covered by the concept. The interdisciplinary volume analyses the forms and functions of docu-fictional narration in literature and media and works to define the contours of the term.
Denkmalpflege und -schutz befanden sich in der DDR in einem Gefüge divergierender Interessen, die es wiederholt auszuhandeln galt. Franziska Klemstein präsentiert ein differenziertes Bild denkmalpflegerischer Denk- und Arbeitsweisen sowie regionale Unterschiede im Zeitraum von 1952 bis 1975. Sie veranschaulicht das Handlungsgefüge der institutionellen Denkmalpflege im Spannungsfeld zwischen Kultur und Bauwesen und rückt exemplarisch Handlungsmöglichkeiten und die Auswirkungen konkreter Entscheidungen ausgewählter Akteur*innen wie Ludwig Deiters, Fritz Rothstein und Käthe Rieck ins Zentrum der Untersuchung.
Wie »entstehen« Stars und Designklassiker im Feld des Designs? Markus Köck befasst sich erstmals mit der Prominenz im Feld des Designs für den deutschsprachigen Raum und bietet einen Einblick in 13 Publikationen über einen Zeitraum von nahezu sechs Jahrzehnten sowie in seine Arbeit mit raren Quelltexten aus Finnland, Japan und den USA. Dabei bettet er die Kernthemen Designrezeption und Konstruktion von Prominenz in der deutschsprachigen Presselandschaft in einen breiten Kontext ein, der die Grenzen der Disziplin zur Soziologie, Ethnologie, Anthropologie und auch zur Psychologie hin ausweitet.
This is the first comprehensive history of the American Friends Service Committee (AFSC), the central humanitarian assistance organization of American Quakers during the first half of the 20th century. It describes the creation of a "humanitarian marketplace," the development of humanitarian techniques in relation to the media, donors, and recipients, as well as the complex relationship between religious and secular elements.
Can art heal? Jasmin Degeling pursues this question via a redefinition of Michel Foucault's concepts of the technologies of the self as well as of care of the self through the lenses of media studies. For that purpose she describes and analyzes the media and aesthetics of Christoph Schlingensief and Elfriede Jelinek as aesthetic therapeutics. The example of the later works of theater, film, and action artist Christoph Schlingensief traces the modern political and aesthetic history of art as a medium of therapeutics, while Elfriede Jelinek's monumental online novel »Neid (Mein Abfall von allem) – Ein Privatroman« experiments with literary writing in virtual spaces and designs an autobiographical novel that rejects any form of literary subject constitution in a feminist way. The study brings contemporary media of care into view as exercises in healing, health, and survival, and connects them to an archaeology of the aesthetic and media history of modern concepts of health and healing. - Kann Kunst heilen? Dieser Frage geht Jasmin Degeling mittels einer medienwissenschaftlichen Neubestimmung von Michel Foucaults Konzepten der Techniken des Selbst sowie der Sorge um sich nach und analysiert die Medien und Ästhetiken von Christoph Schlingensief und Elfriede Jelinek als ästhetische Therapeutiken. Am Beispiel der späteren Arbeiten des Theater-, Film- und Aktionskünstlers Christoph Schlingensief zeichnet sich die moderne politische und ästhetische Geschichte von Kunst als Medium der Therapeutik ab: Der Wunsch nach einer Gesundheit des Denkens, Empfindens wie Lebens verschränkt sich dabei mit der biopolitischen Geschichte moderner, ästhetischer Heilsprogramme. Schlingensiefs Versuch, sich selbst zu heilen, schreibt sich in einen Komplex von Kunstreligion, modernem Vitalismus und Kolonialgeschichte ein. Elfriede Jelineks monumentaler Onlineroman »Neid (Mein Abfall von allem) – Ein Privatroman« experimentiert mit literarischem Schreiben in virtuellen Räumen und entwirft einen autobiographischen Roman, der jeder Form literarischer Subjektkonstitution eine feministische Absage erteilt. Diese Poetik erweist sich als Programm einer spezifisch modernen Sorge um sich: Medientechnisch ermöglicht durch das Heilsversprechen eines von der Realwelt abgetrennten Cyberspace, übt Jelinek im Format des frühen Onlinetagebuchs eine digitale Askese in virtueller Unendlichkeit, Leere und Weite und gibt so Raum für eine komplexe poetische Reflexion des Verhältnisses von Medien, Empfindung und Subjektivierung. Die Studie rückt zeitgenössische Medien der Sorge als Übungen der Heilung, der Gesundheit und des Überlebens in den Blick, und verbindet diese mit einer Archäologie der ästhetischen und medialen Geschichte moderner Konzepte von Gesundheit und Heilung.
»This video is not available in your country.« With this sentence, the video platform YouTube fueled many years of dispute with the German collecting society GEMA. Numerous online discussions focused on the appropriate remuneration for music streaming – GEMA bashing followed. Music and copyright have always been a contentious issue. Digitization set in motion a process that changed the way music and other creative goods are produced, consumed, distributed and exploited. This break undermined previous business models of the music industry and shook basic assumptions in the understanding of copyright. Philip Stade focuses on the particular online discourse YouTube vs. GEMA and, in the spirit of cultural studies, opens up interdisciplinary and historical perspectives on the fields of music business, copyright and capitalism in the digital transformation. The focus is on hegemonic strategies and the central role of social media. Even though the social and economic upheavals of the digital transformation are far from complete, Stade precisely elaborates which overarching shifts are taking place in the relationship between exclusive control and free access. For we are only just beginning to understand how digital capitalism works. - »Dieses Video ist in deinem Land leider nicht verfügbar.« Mit diesem Satz befeuerte die Video-Plattform YouTube die jahrelange Auseinandersetzung mit der deutschen Verwertungsgesellschaft GEMA. In zahlreichen Online-Diskussionen ging es um die angemessene Vergütung für das Musikstreaming - das GEMA-Bashing folgte. Musik und Urheberrecht waren und sind ein konfliktreiches Thema. Mit der Digitalisierung setzte ein Prozess ein, der die Art veränderte, Musik und andere kreative Güter zu produzieren, zu konsumieren, zu verbreiten und zu verwerten. Diese Zäsur untergrub bisherige Geschäftsmodelle der Musikwirtschaft und erschütterte Grundannahmen im Urheberrechtsverständnis. Philip Stade richtet den Blick auf den besonderen Online-Diskurs YouTube vs. GEMA und eröffnet im Sinne der Cultural Studies interdisziplinäre und historische Sichtweisen auf die Felder Musikwirtschaft, Urheberrecht und Kapitalismus im digitalen Wandel. Im Fokus stehen dabei hegemoniale Strategien sowie die zentrale Rolle Sozialer Medien. Auch wenn die gesellschaftlichen und ökonomischen Umwälzungen des digitalen Wandels längst nicht abgeschlossen sind, arbeitet Stade präzise heraus, welche übergeordneten Verschiebungen im Verhältnis von exklusiver Kontrolle und freiem Zugang stattfinden. Denn wir beginnen gerade erst zu verstehen, wie der digitale Kapitalismus funktioniert.
Der Welt-Museumsverband International Council of Museums wurde 1946 als Antwort auf die Gräuel des Zweiten Weltkriegs gegründet. ICOM versteht sich als Brückenbauer, Think Tank und Netzwerk der Museumsfachleute und Museen. 75 Jahre nach Gründung ist es Zeit für eine Rückschau: Zeitzeugen-Interviews mit den noch lebenden Präsidenten von ICOM Deutschland und dem letzten ICOM-Präsidenten der DDR geben Auskunft darüber, welchen kulturpolitischen Herausforderungen der Verband sich gegenübersah, wie und ob diese bewältigt werden konnten. Tanja Bechtel hat es übernommen, leitfadengestützt im Sinne der Oral History und der Methodik von Experten-Interviews diese Zeitzeugen-Gespräche durchzuführen und in einem Bericht für ICOM Deutschland zu dokumentieren. Das Ergebnis ist ein Resümee langjähriger Verbandsarbeit im Kultursektor und eine Konfrontation mit zurückliegenden, aber auch mit aktuellen, zum Teil globalen Herausforderungen.
Copyright page --Einleitung --Vergänglichkeit und Prägnanz /Author: Norbert Christian Wolf --"Ich meine ihn ja nicht." /Author: Ursula Geitner --Verkleinerte Zeit /Author: Eva Axer --Dunkel des gelebten Augenblicks /Author: Thomas Macho --"jeden Augenblick einen Purzelbaum wider Willen" /Author: Sigrid Nieberle --Skizzen als Momentaufzeichnung im 19. Jahrhundert /Author: Birger Petersen --Bonheur, Malheur /Author: Alexander Honold --Der merkwürdige Moment /Author: Christian Wimplinger --Die Jetztzeit des Feuerwerks /Author: Toni Hildebrandt --Instantanes Schreiben /Author: Eckhard Schumacher --Autorinnen und Autoren.
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