Regionale Kooperation ist nach 1991 zu einem wichtigen Instrument indischer Außenpolitik geworden. Erstens soll damit der 1991 eingeleitete Prozess der wirtschaftlichen Liberalisierung unterstützt werden. Zweitens soll das Engagement in den unterschiedlichen Regionalorganisationen im außen- und sicherheitspolitischen Bereich auch den Großmachtanspruch des Landes unterstützen. Um diese These zu untermauern, erörtert der Verfasser zunächst, warum dieser Wandel in der indischen Außenpolitik stattgefunden hat. Anschließend wird dargestellt, dass mit dem neuen Engagement in Regionalorganisationen auch eine geografische und politische Ausweitung im Vergleich zu der Zeit vor 1991 erfolgte. Abschließend werden die vermeintlichen Vor- und Nachteile dieser Strategie für die Indische Union anhand einiger Politikbereiche (Wirtschafts-, Sicherheits-, Ordnungspolitik) kurz erörtert. (ICE2)
Der Beitrag betrachtet die mit der Unabhängigkeit der Baltischen Staaten einsetzende dynamische Entwicklung der Ostseeregion, bei der sich diese Staaten trotz höchst unterschiedlicher politischer und wirtschaftlicher Prägung aufgrund historischer Traditionslinien als Teil einer spezifischen Region verstehen, aus der sie eine eigene Identität ableiten. Zugleich bildet der Ostseeraum die einzige Nahtstelle, an der die beiden Integrationsstrukturen von NATO und EU eine gemeinsame Grenze mit derjenigen des heutigen Russlands bilden. Der Beitrag geht der Vermutung nach, dass sich die Ostseeregion zu einem transnational vernetzten Wirtschaftsraum entwickelt, der auch und vor allem Russland einbezieht und - ähnlich wie einst die Benelux-Kooperation - zumindest langfristig zu einem neuen Laboratorium für Europa werden könnte. (ICB2)
China beteiligt sich seit Mitte der 1990er Jahre aktiv an ostasiatischen Kooperationsforen und hat mit der Shanghai Cooperation Association eine entsprechende Zusammenarbeit in Zentralasien selbst initiiert. Diese neue Politik kontrastiert deutlich mit der bis dahin eher passiven Mitwirkung und dem Fokus auf bilaterale Politik. China will die us-amerikanische Dominanz eindämmen. Handelspolitische Zugeständnisse an Südostasien sollen zum Aufbau einer regionalen Koalition führen, ohne dass die USA direkt herausgefordert werden. Abgesichert wird dieses Streben nach einem neuen Gleichgewicht durch Konzertierungsstrategien mit Moskau in Zentralasien und den USA selbst in der Nordkoreafrage. Angesichts der chinesisch-japanischen Differenzen und der fehlenden Bereitschaft sowohl bei China als auch der ASEAN zu noch weiter reichender Integration ist die Effizienz dieser Politik für das Projekt eines ostasiatischen Regionalismus allerdings begrenzt. Auch für die Zukunft ist daher eher von einer nicht geklärten Führungsfrage und einer weiteren Bilateralisierung des Handels in Ostasien auszugehen. (ICE2)
Die Bedeutung regionaler Kooperationen im Kulturbereich nimmt zu. Während einerseits die Grenzen der Einrichtungen bzw. der Kultursektoren durchlässiger werden, steigt andererseits der Druck der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, setzen regionale Akteure zunehmend auf die vielfältigen Optionen der Zusammenarbeit.Verstärkt werden diese Entwicklungen durch das Governance-Konzept, das in den vergangenen Jahren vermehrt im Kontext einer aktivierenden Kulturpolitik diskutiert wird. Viele Wissenschaftler und Praktiker haben das 21. Jahrhundert bereits zum »age of alliances« ausgerufen. Sie sind davon überzeugt, dass der Grad der Kooperationsfähigkeit einer öffentlichen oder privaten Non-Profit-Einrichtung künftig über deren Existenz entscheiden wird. In diesem Sinne zeigen die Beiträge dieses Buches Grundlagen und Möglichkeiten regionaler Kooperationen im Kulturbereich auf.Das Buch wendet sich in theoretischer und praktischer Ausrichtung an interessierte Wissenschaftler und Studierende ebenso wie an Praktiker aus dem öffentlichen, frei-gemeinnützigen sowie privaten (Kultur-)Sektor.
In: Wasserwirtschaft: Hydrologie, Wasserbau, Boden, Ökologie ; Organ der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall, Volume 96, Issue 10, p. 40-43
Wirtschaftlich und politisch sind alle Länder in Südosteuropa klein, unbedeutend und unterentwickelt, mit hoher Arbeitslosigkeit, mangelhafter Infrastruktur, Defiziten im Umweltbereich und einer ständigen Zunahme illegaler ökonomischer Aktivitäten. Nur regionale Wirtschaftskooperation kann das wirtschaftliche Wachstum dieser kleinen Volkswirtschaften anregen. Die Bewältigung der verschiedensten Probleme und Defizite (Umwelt, Energieknappheit, grenzüberschreitende Kriminalität, Infrastruktur) kann nur im Zuge verstärkter regionaler Zusammenarbeit erfolgen. Nur eine sich integrierende Region, die einen größeren Markt darstellt, vermag hinreichendes Interesse bei den so heiß ersehnten ausländischen Investoren wecken. Auch politische Stabilität kann nur durch intensivierte Nachbarschaftskontakte und Abbau der bestehenden Barrieren erreicht werden. Es gibt in Südosteuropa durchaus Ansätze zu multilateraler regionaler Kooperation auf gesamtstaatlicher Ebene, doch sind dies zum einen Konstruktionen, in denen die südosteuropäischen Staaten nur "auch dabei" sind, wie die Zentraleuropäische Initiative oder die Schwarzmeer-Wirtschaftskooperation, zum anderen zeichnen sie sich bisher nur durch wenig effektive Ergebnisse aus. Es fehlt den beteiligten Staaten an den erforderlichen Finanzmitteln für die Durchführung größerer Gemeinschaftsprojekte, zum Teil sind aber auch die Vorliebe zu deklaratorischen Einrahmungen und bürokratische Unzulänglichkeiten als hemmende Faktoren anzusehen. Ungenügende Koordination innerhalb der für die Kooperation errichteten Organisationen, geringe Effizienz bei der Implementierung von Entscheidungen, aber auch schon das Fehlen einer klaren Festlegung von Prioritäten kennzeichnen die bisher zu beobachtenden Kooperationsansätze. Greifbare Fortschritte in der regionalen Kooperation sind somit erst auf Initiativen von außen zurückzuführen. So formiert sich ein langsam wachsendes Netzwerk bilateraler Freihandelsabkommen und sonstiger, zunächst meist bilateraler Vereinbarungen infolge der Anregungen ...