Institutionalisierung als soziale Bewegung. Zum Verhältnis von sozialen Bewegungen und Institutionen jenseits des politischen outcome
In: Forschungsjournal Soziale Bewegungen: Analysen zu Demokratie und Zivilgesellschaft, Volume 32, Issue 2, p. 178-191
ISSN: 2365-9890
Zusammenfassung
Das Verhältnis von Bewegungen und Institutionen wurde lange vor allem als politischer outcome gefasst und nicht in Bezug auf langfristigen sozialen Wandel. Mit dem Blick auf kulturelle Folgen von Bewegungen schlägt dieser Beitrag vor, das Verhältnis als Institutionalisierung zu fassen, und so zur Annäherung von Bewegungsforschung und Gesellschaftstheorie beizutragen. Denn was in der Outcome-Forschung meist als Institutionen beschrieben wird, sind eher Organisationen der Regierung. Um besser fassen zu können, wie Bewegungen ebenso mit sozialen Institutionen interagieren wie mit in diese eingebetteten Organisationen, und so zu sozialem Wandel beitragen, wird eine auf Gramscis Hegemonietheorie, neuerer materialistischer Staatstheorie und verwandten Positionen aufbauende Perspektive vorgeschlagen.