In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, p. 733-734
In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, p. 133-135
In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, p. 82-83
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, p. 1706-1716
"In der wissenschaftlichen Diskussion zeigen sich zunehmend Tendenzen der Entkopplung des Prozesses der Partnerwahl von sozialen und kulturellen Bezügen. Das soziale Handeln der Akteure wird hierbei immer häufiger in zweiter Instanz naturalisiert und als evolutionäre Antwort auf die Notwendigkeit der genetischen Reproduktion interpretiert. Reproduktionserfolg wird damit zum alles bestimmenden Ausgangs- und Zielpunkt menschlichen Verhaltens. Gleichzeitig zeigt sich aber auch große (sozial)wissenschaftliche Skepsis und individuelles Unbehagen angesichts der Vorstellung, Menschen im Prozess der Partnerwahl in letzter Konsequenz auf die Exekution genetischer Verhaltensprogramme zu reduzieren. Partnerwahl weist aus einer soziologischen Perspektive immer auch Aspekte individueller Zuschreibung und Einflussnahme auf und ist prinzipiell Prozessen der sozialen und kulturellen Formung zugänglich. Der Vortrag bewegt sich im Spannungsfeld der gegenwärtig aktuellen Kontroverse um die soziale bzw. biologische Determinierung von Partnerwahl und Liebe. Er ist hierbei gleichermaßen empirischen Erkenntnissen aus Soziobiologie, evolutionärer Psychologie und Soziologie, wie theoretischen Überlegungen aus einer sozialkonstruktivistischen Perspektive verpflichtet. Ziel der Präsentation ist es, im Hinblick auf die Modi der Partnerwahl die oftmals antagonistisch verwendeten Argumente von Evolutionsbiologie und Sozialforschung kritisch aufzuarbeiten. Hierbei soll aufgezeigt werden, dass gegenwärtig nicht nur Tendenzen der Re-Naturalisierung von Partnerwahl zu verzeichnen sind, sondern mithin auch gegenläufige Prozesse, etwa die kulturelle Aufwertung von Partnerschaft qua medialer Inszenierung, vermehrte Steuerungsversuche im Hinblick auf die physische und soziale Attraktivität auf dem Partnermarkt (Mode, Fitnessbewegung Schönheitschirurgie, Partnerschaftsratgeber). Kritisch soll auch gefragt werden, ob gegenwärtige Charakteristika der Sozialstruktur tatsächlich in den Leitgedanken des 'survival of the fittest' passen und ob die ausdifferenzierte Symbolkommunikation im Prozess der Partnerschaftsanbahnung tatsächlich angemessen evolutionsbiologisch erklärbar ist." (Autorenreferat)
In: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Dresden 1996, p. 663-678
"Die kultursoziologische Analyse der Durchsetzung und Reichweite der Informations- und medientechnischen Revolution geht zwar vom globalen Charakter dieses Prozesses aus, verfügt in der Regel aber kaum über einen angemessenen Begriff der Globalisierung. Das ist um so bedauerlicher als die mit der Informations- und Medientechnologie verbundenen Transformationen des sozialen Raumes, der Machtbildung und reflexiven Modernisierungschancen genau an der Schnittstelle zwischen ökonomischer und monetärer Globalisierung und der globalen Verfassung dieses Prozesses verortet sind. Die Halbierung der Moderne zwischen technisch-ökonomischer und zivilisatorisch-praktischer Rationalität setzt sich hier fort. Indem wir Globalisierung von Internationalisierung unterscheiden, gewinnen wir einen Rahmen, Globalisierung als einen diskontinuierlichen historischen Prozeß zu verstehen, der sich nicht auf die späte Periode monetärer und medialer Verflechtung beschränkt. In diesem Zusammenhang muß die gebräuchliche sozialwissenschaflliche Schichtung des Modernisierungsprozesses zwischen der geistigen Modemisierung der frühen Moderne, der Durchsetzung moderner Prinzipien in Staat und Gesellschaft mit Industriegesellschaft und Verfassungsstaat und reifer reflexiver Moderne, neu gefaßt werden. Im Prozeß der kulturellen Globalisierung wird das Drama der Institutionalisierung, das der moderne Verfassungs- und Sozialstaat für die sozialökonomische Hälfte der Modemisierung fast abgeschlossen zu haben schien, neu aufgerollt. Mit den informations-, medien- und kulturindustriellen Entwicklungen werden also auch alternative Modernisierungsregimes formatiert, die sich von den Konflikten, die mit Internationalisierung und dem Aufstieg des demokratischen Verfassungs- und Sozialstaats als weltweite Norm, entfernen." (Autorenreferat)
Der Autor setzt sich in seinem Beitrag mit dem Bedeutungsverlust der Industrie-, Betriebs- und Arbeitssoziologie auseinander, die sich auf das Bild des Industriearbeiters konzentreirt habe; die neuen Entwicklungen der gesellschaftlichen Gesamtarbeit in Richtung auf eine Dienstleistungsgesellschaft haben erhebliche begriffliche Unsicherheiten und Probleme der politischen Orientierung nach sich gezogen. Er fordert, daß man - um die gesamte Arbeitssituation angemessen beschreiben zu können - stärker als bisher in den industriesoziologischen Untersuchungen die gesamte zeitwirtschaftliche Einbindung des Arbeitseinsatzes, den Grad der technischen und organisatorischen Vorherbestimmtheit von Arbeitsvollzügen, den Zusammenhang von Leistungsanforderungen und Lohnformen sowie die längerfristige zeitliche Struktur des Arbeitsverhältnisses berücksichtigen müsse. (psz)
In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, p. 608-610
"Singapur, internationaler Wirtschaftsstandort an der Südspitze der malaiischen Halbinsel, soll bis zur Jahrtausendwende gemäß der Vision der 'Intelligenten Insel' unter Ausnutzung modernster Informations- und Kommunikationstechnologien zur 'Smart City' ausgebaut werden. Kennzeichnend für diesen Stadttypus ist die elektronische Vernetzung von Büros, Fabriken, Lagerhäusern, Dienstleistungsunternehmen, Behörden, Bildungseinrichtungen, der Medien, privater Haushalte etc. via PC und Glasfaserkabel sowie die Verfügbarkeit von Diensten wie E-Mail, Electronic Data Interchange (EDI), Teleshopping, Electronic Banking, Telework usw. Dieser Typus der innerstädtisch und international elektronisch vernetzten 'Smart City' ist laut US-Zukunftsforscher John Naisbitt die wirklich wahre 'Global City' der Zukunft: Der Beitrag soll verdeutlichen, inwieweit das heutige Singapur diesem Typus entspricht. Dies geschieht mittels der Beantwortung der folgenden Fragen: Wie läßt sich der diffuse Begriff der Globalisierung überhaupt definieren und eingrenzen? Wie steht es um die derzeitige globale Verflechtung des 645 qkm kleinen Stadtstaates, der in Rekordzeit zum Neuen Industrieland avancierte? Welche kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Effekte bzw. Handlungszwänge ergeben sich aus der zunehmenden Globalisierung? Mit welchen Strategien wird versucht, die für Singapurs Zukunft lebensnotwendige globale bzw. regionale Nutzenfunktion des kleinen Stadtstaates weiter zu optimieren? Wie reagiert Singapurs politische Elite auf den mit dem Globalisierungsprozeß einhergehenden Anpassungsdruck, die Universalisierung der Lebensstile im Bereich der Massenkultur (MacWorld) und die Globalisierung demokratischer Ideen? Wie interagiert die in Singapur zu beobachtende Heterogenisierung bzw. Ethnisierung von Kultur (Stichwort 'Asiatische Werte') mit der Globalisierung?" (Textauszug)
In: Soziologie in der Gesellschaft: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Ad-hoc-Gruppen und des Berufsverbandes Deutscher Soziologen beim 20. Deutschen Soziologentag in Bremen 1980, p. 834-838
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, p. 4647-4656
"Die Beliebtheit des Begriffes Innovation in der ökonomischen und politischen Rede hat zunächst mit seiner grundsätzlichen Beliebigkeit zu tun, denn Innovation kann alles genannt werden. Die Beliebtheit des Begriffes Innovation hat darüber hinaus aber ihre Ursache in der Wirkung des kommunikativen Gebrauchs als Unterscheidung zwischen Neuem und Alten. Seit Beginn der Moderne ist das Neue die bevorzugte Seite der zeitlichen Unterscheidung. Die Grenze wird durch Innovation markiert, die eben darum auch Ungleichheiten kennzeichnet; aus der Unterscheidung zwischen Neu und Alt wird der Unterschied zwischen Fortschritt und Stagnation, zwischen Moderne und Veralterung. In der Ökonomie werden notwendige Alleinstellungsmerkmale der Produzenten als Unterschiede an Innovation ausgeflaggt. Die nationalstaatlich gefasste Politik, die sich dieser Semantik annimmt, reproduziert diese Unterscheidung als einen Wettbewerb von politisch-territorial gefassten Einheiten auf dem Weltmarkt und erzeugt damit erst die gemeinte strukturelle Ungleichheit in der Gesellschaft. Dem dieser Semantik zugrunde liegende technisch-ökonomistische Innovationsbegriff ist in seinem Gehalt nachzugehen. Dabei zeigt sich, dass dieser Begriff wenig erklärt, aber viel im Dunklen lässt. Ein alternativer Begriff von Innovation, eingebettet in einer evolutionären Wandlungstheorie, macht dies deutlich und zeigt zudem die ungleichheitserzeugende Wirkung einer verkürzten Innovationssemantik." (Autorenreferat)
Kurzbericht über eine Podiumsdiskussion während des Deutschen Soziologentages von 1986 zum Thema "Technik und Arbeit". Es werden gesellschaftspolitische Überlegungen zur zukünftigen Bedeutung von Arbeit und einige Implikationen für die entwickelten Industriegesellschaften diskutiert. Den Thesen, die eine "Banalisierung" bzw. "Egalisierung" der Arbeit erwarten, wird widersprochen; für wahrscheinlich wird unter dem Einfluß der Informationstechnologien eine Zurückdrängung unqualifizierter Arbeit und ein Bedeutungsanstieg qualifizierter Tätigkeiten gehalten. Inwieweit die betriebliche Arbeit heute mehr Chancen als früher böte, um die Arbeit in den Dienst eines kritischen Bewußtseins zu stellen, wurde kontrovers eingeschätzt. (psz)
Gegenstand des Beitrags ist die selten geklärte Auffälligkeit im Vergleich der Sozialleistungssysteme der Schweiz und der BRD: Hinsichtlich ihrer Leistungen sind sie sich ähnlich, hinsichtlich ihrer Kosten weisen sie ein beeindruckendes Gefälle von der BRD zur Schweiz auf. Besonders deutlich wird dieses Gefälle bei Vergleichen des Gesundheitswesens. Nach einer knappen Skizze dieser Differenz werden Fragen und Thesen zu diesem Sachverhalt formuliert. Diese werden anschließend an den in beiden Ländern höchst unterschiedlichen Ausprägungen des Gestaltungsrahmens der sozialen Krankenversicherung veranschaulicht. Abschließend werden die unterschiedlichen Ausprägungen in bezug auf die den Krankenversicherungen neu zugewachsenen Aufgaben beurteilt. (RW)