For many years, the Baltic Sea region stood out for its remarkable stability. The dramatic changes following the end of the Cold War did not have a profound effect on the territory. However, Russia's cooperation with other states in the Baltic Sea region began to lose momentum. This paper discusses the negative effects of the Ukrainian and Syrian crises and the increasing tension between Russia and other countries in the Baltic Sea region. In the short term, these trends are unlikely to reverse. Of the two possible scenarios - suspending relations until a solution to the political and military problems is found or trying to make use of every opportunity in economy, culture, science, education, etc., - the latter is preferable. A breakdown in regional cooperation will weaken Russia's position. However, gaining positive momentum may prove instrumental in overcoming the confrontation between Russia and the West in the future.
Der Beitrag geht davon aus, dass Prognosefähigkeit für Theorien des Wandels von besonderer Bedeutung ist. Dabei werden die Probleme der Disziplin mit Prognosen einerseits und ihre mangelnde Bereitschaft, selbst mehrfach falsifizierte Theorien aufzugeben, andererseits thematisiert. Bestätigt wird außerdem die These Imre Lakatos, derzufolge Theorien nicht wegen ihrer Widerlegung, sondern nur aufgrund des Auftauchens einer besseren Theorie aufgegeben werden. Der Autor kritisiert das dominierende Konzept von Wandel in Gestalt verschiedener Versionen der Theorie hegemonialer Stabilität und zeigt auf, wie die ursprüngliche Theorie unter dem Eindruck der beinahe regelmäßigen Widerlegung ihrer Hypothesen zunehmend weniger prognosefähig wurde. Sodann werden die in der Literatur genannten Indikatoren der zuletzt formulierten Theorie, der Regionalisierungsthese, mit der Empirie konfrontiert. Mit Lakatos empfiehlt es sich daher, das Machtparadigma als Theorie des Wandels aufzugeben und nach Alternativen zu schauen. In einem zweiten Teil werden einige Kriterien der Prognosefähigkeit von Theorie diskutiert. Die abschließenden Überlegungen zu Defiziten und Fehlern fordern auf, Theoriebildung als Prozess des "Versuchs und Irrtums" zu verstehen und theoriegeleitete Prognosen mit Hilfe von empirisch zu beobachtenden Entwicklungen zu überprüfen. (ICH)