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"In diesem Beitrag sollen einige Facetten der Benachteiligung im Alter behandelt werden und Lösungsansätze für eine konstruktive Altenpolitik auf kommunaler Ebene aufgezeigt werden. Zunächst wird Benachteiligung und Privilegierung am Beispiel der materiellen Lage im Alter dokumentiert. Gesundheitliche Einschränkungen werden unter dem Blickwinkel der Pflegebedürftigkeit thematisiert Zur Gesamteinschätzung bedeutsam erscheint jedoch auch die strukturelle Benachteiligung des Alters im gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang, die mit verschiedenen Formen der Marginalisierung zusammenhängt. Abschließend werden Bausteine für eine lokale Altenpolitik entworfen, die dazu beitragen können, die traditionelle, vorrangig kompensatorische Altenhilfe zu überwinden." (Autorenreferat)

Die Autoren diskutieren die "Sondermentalität" Ostdeutschlands und bewerten anhand von Sekundäranalysen die Polarität zwischen "Sozialisationsthese" und Situations- bzw. Sozialstrukturhypothese. Die soziale Situation in den neuen Bundesländern ist acht Jahre nach der Vereinigung ungünstiger als die soziale Situation der Bürger in den alten Bundesländern. In gewissen Graden hat eine Angleichung stattgefunden, die vor allem mit einer Verbesserung der Lage in Ostdeutschland zusammenhängt, der Niveauunterschied ist zwischen beiden Gebieten jedoch erheblich. Trotz der Verbesserung der Lebenssituation in materieller Hinsicht, ist das Risiko zu den Verlierern zu gehören, in den neuen Bundesländern ungleich höher als in der alten Bundesrepublik (Faktor Arbeitslosigkeit). Trotz der erkennbaren Verbesserungen der sozialen Lage werden das neue politische System und seiner zentralen Komponenten schlecht bewertet. Dies führt zu einer gesteigerten Unzufriedenheit mit der Politik und ihren Vertretern. Die rapide sinkende Zufriedenheit mit dem demokratischen System der Staatsbürger in Ostdeutschland könnte dabei eine dauerhafte Differenz zwischen West- und Ostdeutschland auslösen. Es wird nicht mehr die schlechtere Situation von früher oder die Lage in den benachbarten osteuropäischen Staaten zum Vergleich herangezogen, sondern die Situation in Westdeutschland. (prb)

Die Autoren beschäftigen sich mit folgenden Schwerpunkten: 1. Sie erörtern gewollte und ungewollte Ungleichheit, die durch Selektionseffekte des Bildungssystems entstehen und sie stellen die Frage nach der Gerechtigkeit. 2. Es werden neue Formen von Ungerechtigkeit genannt - Ungleichbehandlungen, die durch Differenzen im kulturellen Kapital funktional im Sinne der normativen Vorstellungen von Chancengerechtigkeit sind. 3. Darstellung der Situation von zugewanderten Minderheiten im deutschen Schulsystem mit Reaktionen der Bildungspolitik auf die Herausforderungen an die Schule durch Migration. 4. Relevanz kultureller Zugehörigkeit für Selektionseffekte im Bildungssystem unter besonderer Beachtung der Sprache. 5. Abschließend werden Formen gesellschaftlichen und pädagogischen Umgangs mit kultureller Differenz dargestellt. (DIPF/Sch.)

Der Autor schildert seine persönlichen Erfahrungen über die Benachteiligung durch Religiosität und die Ungleichbehandlung von Gläubigen in der ehemaligen DDR, da es nach seinen Erkenntnissen kaum empirisch gesichertes Material über diese Problematik gibt. Obwohl es im Artikel 20 der DDR-Verfassung von 1974 hieß: "Gewissens- und Glaubensfreiheit sind gewährleistet. Alle Bürger sind vor dem Gesetz gleich", wurden Gläubige zu allen Zeiten, wenn auch mit unterschiedlicher Intensität, in der DDR systematisch benachteiligt, z.B. die Zeugen Jehovas und die Mitglieder der Jüdischen Gemeinden. Die Benachteiligung vollzog sich dann, wenn Christen und andere Gläubige durch ihren Glauben den umfassenden Wahrheitsanspruch des Marxismus-Leninismus prinzipiell hinterfragten, wobei Jugendliche eine Ungleichbehandlung besonders restriktiv erfuhren. Die öffentlichen Zugeständnisse seitens der SED-Führung an die Religionsgemeinschaften waren bis in die achtziger Jahre hinein meist taktischer Art, denn das "Bündnis von Christen und Marxisten" war immer ein Zugeständnis zu Gunsten der Machthaber. (ICI2)

"Seit mehreren Jahrzehnten ist ein hohes Maß an Zuwanderung nach Deutschland zu verzeichnen. Die größten in Deutschland lebenden Migrantengruppen bilden die seit längerem ansässigen Arbeitsmigrant(inn)en aus Südeuropa und der Türkei sowie die deutschstämmigen (Spät)Aussiedler(innen) aus den ehemaligen Ostblock-Staaten, die vor allem in den 1990er Jahren nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Regierungen zugewandert sind. Räumlich konzentrieren sich die Migrant(inn)en und ihre Nachkommen vorwiegend in den größeren Städten und hier - aufgrund ihres vergleichsweise geringen Einkommens - in den weniger attraktiven Arbeiterquartieren und den Siedlungen des sozialen Wohnungsbaus. Der Beitrag fragt nach den Ursachen und sozialen Folgen der räumlichen Konzentration der Zuwanderinnen und Zuwanderer in den Migrantenquartieren der Städte. Deutlich wird, dass diese Quartiere - über die positiven Effekte der sozialen und psychischen Stabilisierung in der Anfangsphase der Eingliederung im Aufnahmeland hinaus - insbesondere aufgrund der mit der räumlichen Konzentration von Migrant(inn)en einhergehenden sozioökonomischen Segregation einkommensarmer Bevölkerungsgruppen deutlich negative Effekte auf den Eingliederungsprozess von Migrant(inn)en haben." (Autorenreferat)

Der Beitrag wirft einen Blick auf den Zusammenhang von Migrationshintergrund und Wohnungslosigkeit vor dem Hintergrund des Diskurses um residenzielle Segregation. Am Beispiel einer Notunterkunft mit Beratungsstelle für wohnungslose Männer in München diskutiert der Beitrag, wie gerade Männer mit Migrationshintergrund diese Form institutioneller Segregation erleben. Auf der Basis eines Handlungsforschungsprojekts, methodisch umgesetzt durch eine Gruppendiskussion mit Männern in der Notunterkunft, versucht der Beitrag auch subjektive Sachverhalte sozialer Ausgrenzung zu erfassen. Der Beitrag setzt sich mit der interkulturellen Öffnung Sozialer Dienste auseinander, erläutert das Handlungsforschungsprojekt in München und geht auf die Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt ein. Hier geht es u. a. um die nationalen und kulturellen Zugehörigkeitsgefühle der Befragten sowie um deren Benachteiligungserfahrungen sowie um die diskutierten Lösungsvorschläge. (ICB2)

In dem Beitrag wird der Frage nachgegangen, welche Armutsrisiken bestimmte Zugangsbarrieren und Diskriminierungen am bundesdeutschen Arbeitsmarkt nach sich ziehen. Die Autoren betrachten die Existenz besonderer Beschäftigungsrisiken und Beschränkungen der Teilnahme an der Erwerbsarbeit als "Unterversorgung im Beschäftigungsbereich". Sie gehen der Benachteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt nach, verfolgen die zunehmende Zahl "prekärer" Beschäftigungsverhältnisse (Teilzeitarbeit, Leiharbeit, sozialversicherungsfreie Tätigkeiten) und stellen die Probleme Langzeit- und Mehrfacharbeitsloser dar. Anhand der Arbeitslosenversicherung wird demonstriert, wie benachteiligte Positionen im Erwerbsleben im System sozialer Sicherheit reproduziert werden. Abschließend diskutieren die Autoren Handlungsmöglichkeiten der Arbeitsmarktpolitik zur Verringerung von Verarmungsrisiken. (PF)

In dem Beitrag wird der Kampf der "National Organisation for Women", einer feministischen Frauenorganisation, um das Gleichberechtigungsgesetz dargestellt. Einleitend wird die allgemeine soziale und politische Situation der Frau heute in den USA dargestellt. Unter dem Aspekt der politischen Partizipation wird dann die Arbeit der NOW beschrieben. Es wird herausgearbeitet, welche Strategien Befürworter wie Gegner des Gesetzes zur Änderung der Gleichberechtigung anwandten und welche Auswirkungen sich daraus vor dem Hintergrund der heutigen wirtschaftlichen und sozialen Lage in den USA ergeben. Die Geschichte der Gesetzesänderung zur Gleichberechtigung wird skizziert. Die inhaltlichen Positionen des Gleichberechtigungsgesetzes werden vorgestellt. Die Gegeninitiativen der konservativen rechten Frauenbewegung werden beschrieben. Es wird gezeigt, daß trotz des Scheiterns der Bewegung zur Änderung des Gesetzes zur Gleichberechtigung die am Kampf beteiligten Frauen ein politisches Bewußtsein erreichten und weiter Gleichberechtigung forderten. Entstehung und Bedeutung des Begriffs "gender gap", mit dem das unterschiedliche politische Wahlverhalten von Frauen bezeichnet wird, werden aufgezeigt. Abschließend werden einige Zahlen zu den politischen Aktionen der Frauen in den USA vorgelegt. (RW)