The school in the state and the state in the school: The social re-production of education systems in a mobile modernity.
In: Elite und Exzellenz im Bildungssystem. Nationale und internationale Perspektiven., S. 95-112
Schulen bieten eine ausgezeichnete Möglichkeit zur Betrachtung und zum Verständnis der breiteren Gesellschaft, in welcher sie hervorgebracht und repliziert werden. Die Untersuchung der Art und Weise, in welcher Schulen strukturiert, positioniert, finanziert, verwaltet, wertgeschätzt, kritisiert, gepflegt und vernachlässigt werden, eröffnet uns - jenseits nationalstaatlicher Rhetorik - eine Sicht auf die von den Bürgern erlebten Realitäten. In diesem Artikel soll die Entwicklung der australischen Bildungspolitik zu Veränderungen in der soziokulturellen Theorie und Praxis, welche die mobile Moderne reflektieren und reproduzieren, in Beziehung gesetzt werden. Besonderes Interesse gilt dabei den Strategien zur Schulfinanzierung mit ihrem Bezug zum privaten bzw. nichtstaatlichen Bildungssektor von der späten Kolonialzeit bis in die sogenannten neoliberalen/spätmodernen Zeiten. Die vorgestellten Aspekte bewegen sich in einem Komplex wechselseitig verbundener Bereiche, vom Urbanen bis zum Ländlichen, vom Öffentlichen bis ins Private sowie in den primären, sekundären und tertiären Schichten von Bildungsangeboten. Die Periodisierung offenbart ein nachlassendes Engagement für eine säkulare, staatszentrierte und am Gemeinwohl orientierte Moderne zugunsten einer "zweiten Moderne" der Individualisierung und Privatisierung. Mit Bezug auf eine Bandbreite verschiedener empirischer Studien zur Schulwahl werden die sich wandelnden Ideen und Praktiken der in die Reproduktion von öffentlichen und privaten Schulen Involvierten hervorgehoben. Im Fokus stehen dabei einerseits die Fachleute und Angestellten des Systems und andererseits die "Konsumenten" der auf den "Quasi-Bildungsmärkten" angebotenen Produkte. (DIPF/Orig.).;;;Schools offer powerful scope for viewing and comprehending the wider society in which they are produced and replicated. The ways in which schools are structured, positioned, funded, managed, appreciated, critiqued, cared for and neglected, presents us with a means for seeing beyond the rhetoric of a nation state to the lived realities faced by its citizens. In this paper the author wants to link the development of Australian educational policies to shifts in socio-cultural thought and practice that reflect and reproduce a mobile modernity. He is interested in school funding policies as they relate to the private, or non-government education sector from the late colonial period to these so-called neo-liberal/late modern times. The interrogated scenes shift about amongst a complex of interrelated fields, from the urban to the rural, the public and the private, as well as the primary, secondary and tertiary layers of educational "offerings". The periodization reveals a loosening of commitments to a secular, state-centred, welfare-focused modernity, towards a privatizing, individualizing "second modernity". Drawing from a range of empirical studies of school choice the author highlights the shifting ideas and practices of those involved in the re-production of both public and private schools either as professionals/workers in the system, or as "consumers" of the products available in education's "quasi-markets". (DIPF/Orig.).