Die Studie gibt einen Überblick über die Größenordnungen der von der Schließung von Kindertagesstätten (Kitas) und Schulen betroffenen Elterngruppen sowie der Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt in den Monaten des Lockdowns. Im Anschluss werden vier Themenbereiche, die während der Krise an Relevanz gewannen, näher betrachtet: Eltern in systemrelevanten Berufen, Homeoffice als Lösung, Arbeitsteilung zwischen Frau und Mann sowie psychologische Folgen der Krise für Eltern.
Seit der grundlegenden Kritik an der Annahme einer "weiblichen Sozialisation" in der Geschlechterforschung wurde die Frage, wie Individuen in eine nach Geschlecht strukturierte Gesellschaft hineinwachsen, lange als überholt angesehen. Um zu einer Revitalisierung der Debatte über Sozialisation in der Geschlechterforschung beizutragen, betrachten die AutorInnen diese Frage sowohl hinsichtlich der Transformationen der theoretischen Debatte als auch in Bezug auf den Wandel der gesellschaftlichen Geschlechterverhältnisse. In den Anfängen der Frauenforschung erwies sich das Konzept der "geschlechtsspezifischen Sozialisation" als Motor für empirische Erkundungen von Ungleichheitsverhältnissen und als theoretisch nach vielen Seiten hin anschlussfähig. Schon bald kam es allerdings zur Kritik an der Annahme einer "weiblichen Sozialisation" in der Geschlechterforschung, die zum einen auf Grundannahmen der Sozialisationsforschung selbst zielte, zum anderen durch sozialkonstruktivistisch, ethnomethodologische und dekonstruktivistische Theoriedebatten in der Geschlechterforschung herausgefordert wurde. Seither hat es den Anschein, als lasse die Hinterfragung theoretischer Konzepte der Sozialisationsforschung auch insgesamt die Frage obsolet werden, wie Kinder, Jugendliche und Erwachsene handlungsfähige Subjekte in einer zweigeschlechtlich organisierten Gesellschaft werden. Das Jahrbuch stellt die Frage nach der Transformation von Sozialisation und Geschlecht in einer doppelten Weise. Zum einen geht es um Transformationen der Debatten zw. der theoretischen Perspektiven zu Geschlecht und Sozialisation. In entsprechenden Beiträgen geht es um die Frage, welche Theorieperspektiven die bisher kritisierten Dilemmata und Desiderate der Sozialisationsforschung transformieren können. Mit Blick auf exemplarische empirische Studien wird ausgelotet, wie erziehungswissenschaftliche Sozialisationsforschung zu Geschlecht heute konzipiert werden kann, um Prozesse der Vergeschlechtlichung und Ungleichheitsverhältnisse zu erfassen. Zum anderen geht es um aktuelle Transformationsprozesse gesellschaftlicher Geschlechterverhältnisse, die sich etwa in Debatten um eine Veränderung ehemals geschlechtsspezifischer Zuständigkeiten in Familien oder Bildungsinstitutionen zeigen, in denen es aber auch zur Dethematisierung von Geschlechterungleichheiten bei gleichzeitiger Reproduktion hierarchischer Geschlechterverhältnisse und zweigeschlechtlicher Normen kommt.
"Diese Arbeit stellt den Kinderwunsch von (noch) kinderlosen Frauen und Männern in den Mittelpunkt des Interesses. Beim Kinderwunsch handelt es sich um eine Verhaltensintention. Anders als konkrete Ereignisse, wie die Geburt eines Kindes, muss man sich beim Kinderwunsch deshalb mit der Frage der Validität im Hinblick auf die tatsächlich realisierten Geburten auseinander setzen. Ein zentraler Bestandteil der Arbeit ist es daher, der Frage nachzugehen, was die Angaben zum Kinderwunsch aussagen. Seit die Kinderwunschfrage in Umfragen gestellt wird, ist ihre Prognosekraft, was die tatsächlich realisierte Kinderzahl betrifft, umstritten. Generell wird man davon ausgehen müssen, dass sich aus den geäußerten generativen Wünschen nur bedingt Rückschlüsse auf das generative Verhalten und damit die letztlich realisierte Kinderzahl ziehen lassen. Unbestritten drückt der Kinderwunsch jedoch eine grundlegende Bereitschaft zur Geburt von Kindern aus. Im empirischen Teil der Arbeit wird weiterhin der Frage nachgegangen, wie hoch die grundlegende Bereitschaft zur Geburt von Kindern in der hier betrachteten Gruppe der Kinderlosen in unserer Gesellschaft ausgeprägt ist. Es interessiert dabei nicht nur, ob überhaupt Kinder gewünscht werden, sondern auch wie viele Kinder gewünscht werden. Zugleich wird gefragt, wie sich der Kinderwunsch im Zeitverlauf auf gesamtgesellschaftlicher Ebene entwickelt hat. Es zeigt sich unter anderem, dass der Anteil derer, die sich keine Kinder wünschen, sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland im Vergleich zu früheren Erhebungszeitpunkten angestiegen ist. Der Wunsch, kinderlos zu bleiben, ist deutlich erkennbar. Rechtfertigen diese Ergebnisse es jedoch, vom sich ausbreitenden Ideal der freiwilligen Kinderlosigkeit zu sprechen? Im zweiten Teil der Untersuchung wird deshalb der Frage nachgegangen, von welchen Faktoren der Kinderwunsch in seiner Ausprägung beeinflusst wird. Wer sind die Personen, die sich keine Kinder wünschen, und wer sind die Personen, die sich Kinder wünschen? Wie lassen sich diese Personengruppen beschreiben? Antworten darauf führen zur weiteren Frage, warum (keine) Kinder gewünscht werden. Es werden soziodemographische Merkmale, gesellschaftliche Rahmenbedingungen sowie Einstellungen und Wertorientierungen hinsichtlich ihres Einflusses auf den Kinderwunsch überprüft." (Autorenreferat)
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Kinderwunschgenese von Paaren vor der Realisierung des Kinderwunsches. Unter der Annahme, dass der dyadischen Intention, einmal gemeinsame Kinder zu wollen, eine individuelle Intention zu Grunde liegt, werden individuelle Sichtweisen und Relevanzsysteme zur Kinderfrage und die dyadische Kinderwunschgenese beleuchtet. Weiterhin wird der Frage nachgegangen, welche Interaktionen innerhalb des dyadischen generativen Prozesses zwischen den Partnern stattfinden. Nach der Einleitung zur Thematik wird im zweiten Kapitel der Stellenwert der Thematik im gesamtgesellschaftlichen Kontext dargestellt. Im dritten Kapitel werden in einem Überblick theoretische Erklärungsansätze des generativen Verhaltens beschrieben. Um den historischen Wandel des Verständnisses des Gegenstandsbereiches zu illustrieren, werden dabei neben sozialpsychologischen Erklärungsansätzen auch Theorien und Modelle der Bevölkerungswissenschaften und Soziologie beschrieben. Im vierten Kapitel wird ein Überblick zum aktuellen Forschungsstand zur Kinderwunschthematik gegeben. Anhand einer kurzen exemplarischen Darstellung werden die Besonderheiten des Geburtenrückganges in den neuen Bundesländern im Zeitraum 1990-1995 veranschaulicht. Der Forschungsstand in den alten Bundesländern wird interpretativ zusammengefasst. Im fünften Kapitel wird das methodische Vorgehen der vorgestellten Untersuchung erläutert und der Untersuchungsablauf beschrieben. So erfolgt die Erhebung verbaler Daten anhand eines Leitfaden-Interviews mit sechs Paaren. Im sechsten Kapitel werden die Ergebnisse der qualitativen Untersuchung in Form von individuellen und dyadischen Fallgeschichten sowie anhand eines geschlechtsspezifischen Fallvergleiches dargestellt. Im siebten Kapitel werden die Ergebnisse der Studie in Bezug zur aktuellen Forschungsliteratur diskutiert und Spezifika des generativen Prozesses der in der Studie untersuchten Personen und Paare mit allgemeinen-theoretischen Aspekten generativer Entscheidungsprozesse verknüpft. Weiterhin wird ein Ausblick auf sich aus der Arbeit ergebende Forschungsfragen gegeben und das methodische Vorgehen kritisch bewertet. (ICG2)
Objective: This study investigates (a) whether job commitment and family commitment moderate the positive association between flexible working-time arrangements and work hours, and (b) whether childless women and men and mothers and fathers with the same levels of job and family commitment work equally long hours with flexible working-time arrangements. Background: As working-time flexibility increases at many workplaces due to digital technologies and work overload, so too does the risk of working longer hours. Although previous research has neglected job and family commitment as potential moderators of the relationship between working-time flexibility and long working hours, it has found gender inequalities in working hours among employees with flexible working-time arrangements, which have been attributed inter alia to men's higher commitment to work and lower commitment to family. Method: Multivariate analyses were conducted based on German Family Panel (pairfam) data for 2018, 2019, and 2020. The sample comprised data from 4,568 employee-years, 1,666 part-time employee-years, and 2,902 full-time employee-years. Results: Among full-time employees, only those with high job commitment and low family commitment worked longer hours with employer-driven flexibility and working-time autonomy. Mothers with these arrangements worked fewer hours than childless women, childless men, and fathers, unless they had the same levels of job and family commitment as the latter three groups. Conclusion: These results suggest, first, that among full-time employees with flexible working-time arrangements, job and family commitment are driving factors for working long hours; second, that gender differences in work hours are shaped by parental status; and third, that these differences are due, at least in part, to differences in connectedness to job and family roles.
Comparing employment rates of mothers and childless women over the life course across the birth cohorts from 1940 to 1979 in Austria, we address the question of whether the parenthood effect on employment has declined. By following synthetic cohorts of mothers and childless women up to retirement age, we can study both the short-term and long-term consequences of having a child. We consider employment participation as well as working time and also perform analyses by educational level. Our study is based on the Austrian microcensus, conducted between 1986 and 2016, and uses descriptive methods, logistic regression models, and decomposition analysis. The results show that the increase in the proportion of part-time work has led to a declining work volume of mothers with young children, despite employment rates of mothers having increased across cohorts. Return to the workplace is progressively concentrated when the child is 3-5 years old, but the parenthood effect has become weaker only from the time children enter school. Part-time employment is primarily adopted (at least with younger children) by highly educated mothers and often remains a long-term arrangement.
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, p. 5595-5608
"The aim of this paper is to investigate the hypothesis of a causal effect of individual labour-market-security and -integration on fertility by looking at the timing of first birth decisions after leaving the educational system. The analysis focuses on two major research questions: First, how is the timing of first parenthood related to previous labour market performance? Second, can we identify differences in first birth risks depending on individual labour market performance? In other words, to what extent do successfully integrated individuals differ with respect to their fertility decisions from those who are poorly integrated (as indicated by discontinuous or precarious employment patterns)? Integral to the analysis is a cross-national comparison of the relevance of institutional settings and their impact on family formation. In this context the editor focuses on the continental conservative German system and the liberal welfare state of the UK. He conceptualizes the initial transition to parenthood as the result of a rational as well as biographical planning process. The empirical investigation of the length of time up to first birth is based on an event history analysis, applying a piecewise constant exponential model to data from the SOEP and the BHPS. Results show the well known patterns of a still widely traditional division of labour between men and women on one hand side and extensive antagonisms of occupational and familial role. The cross-national comparison underlines the picture that this situation is especially virulent in Germany. In the case of German men with weak labour market integration he finds clear evidence of reduced probabilities of first birth - which is most likely due to limited breadwinner qualities. A reduced first birth risk also comes to the fore for women in Germany and the UK who show levels of extensive labour market integration (as indicated by a high amount of doing overtime work, e.g.). Yet an incomplete labour market integration of German women (as indicated by part time employment) also goes hand in hand with a reduced first birth risk. Among British women the editor cannot identify any clear fertility effects, related to initial labour market integration. This may be due to the fact that instable patterns of labour market entry are much more common in the UK and thus do not invoke any unsettling effect on fertility decisions." (author's abstract)
Abstract Parental leave and child care are important instruments of family policies to improve work–family balance. This paper studies the impact of the substantial change in Germany's parental leave system on maternal employment. The aim of the reform was to decrease birth-related maternal employment breaks by providing more generous parental benefits for a shorter period of time. Using the German Socio-Economic Panel data for 2002–2015, I exploited quasi-experimental variation in the benefits to estimate the impact of the reform. I incorporated the mother's decision to substitute her care time with the public child care. To control for the availability of child care, I used spatial and temporal variation in the availability of childcare slots. Overall, I did not find significant changes in maternal employment during the first three years of motherhood after the reform implementation. Only for high-income mothers, the reform produced a significant decrease in the employment participation during the first year of leave and an increase in employment probability after the benefits expired. The empirical findings suggest that the restriction in the childcare availability became an important constraint for the employment effect of the reform.
"Der Beitrag beleuchtet die enge zeitliche Koppelung von Familiengründungsphase und Erwerb im Lebenslauf sowie die Konsequenzen für das Geburtenverhalten. Näher betrachtet wird hierbei die Bedeutung traditioneller Geschlechterrollen sowie deren Reproduktion durch sozialstaatliche Institutionen." (Autorenreferat)
Die EU und ihre Nachbarländer. Zugang zu und Bewertung von Dienstleistungen von allgemeinem Interesse. Arbeit und Mobilität. Beschäftigung und Sozialpolitik. Einstellung zu lebenslanger Weiterbildung. Energietechnologien. Familienplanung in Bulgarien, Rumänien, Kroatien und der Türkei.
Themen: Politisches Wissen: Kenntnis der Anzahl der Mitgliedsländer der Europäischen Union und Nennung von fünf Bewerberländern, die in Kürze der EU beitreten sollen; Kontakt mit Menschen aus ausgewählten Ländern; Abfrage der Nachbarländer der EU; Einstellung zur Erweiterung der EU (Skala: langsame Erweiterung, parallel zur gegenwärtigen Erweiterung weniger weit reichende Beziehungen zu weiteren Nachbarländern, nach Abschluss des gegenwärtigen Erweiterungsprozesses keine besonderen Beziehungen zu Nachbarländern); Werte, die am besten die Europäische Union verkörpern; Kenntnis der Europäischen Nachbarschaftspolitik; Wichtigkeit besonderer Beziehungen der EU zu 16 Anrainerstaaten, die keine Aussicht auf Aufnahme in die EU haben, im Hinblick auf: Einwanderung, Umweltschutz, Energie, Forschung und Innovation, Demokratie, Kriminalitätsbekämpfung, wirtschaftliche Entwicklung, Aus- und Fortbildung, Terrorismusbekämpfung; Einstellung zur Zusammenarbeit der EU mit diesen Nachbarländern (Skala: gemeinsame Werte, Konfliktminimierung in Europa, Demokratieförderung in diesen Ländern durch die EU, Verringerung der illegalen Einwanderung in die EU, Verringerung der Beziehungen zu Ländern ohne Fortschrittswillen, Gefährdung von Frieden und Stabilität in der EU, Reformbereitschaft dieser Länder); Einstellung zur Hilfe für diese Länder seitens der EU (Skala: Wohlstandssicherung für die EU, hohe Kosten, Expansionsmöglichkeiten für EU-Unternehmen, Hilfe durch Öffnen der EU-Märkte); Interesse an den Entwicklungen in den Nachbarländern der EU; Beurteilung der Beziehungen der EU zu den Nachbarländern.
Nur in den EU 25 wurde gefragt: Zugangsschwierigkeiten zu ausgewählten Dienstleistungen: Mobilfunknetz, Festnetz-Telefonanschluss, Internetzugang per Modem oder Breitband-Internet, Stromnetz, Gasnetz, Wassernetz, Postdienste, öffentlicher Nahverkehr, Schienennetz, Bankensystem über ein Bankkonto; tatsächlich genutzte Dienstleistungen; Art der Schwierigkeiten beim Zugang zu Postdienstleistungen und zum Bankensystem; negative Auswirkung auf das Alltagsleben durch Schwierigkeit beim Zugang zu Postdienstleistungen und zum Bankensystem; Erschwinglichkeit und Einstufung der Wichtigkeit für den persönlichen Alltag von: Mobilfunkanschluss, Festnetz-Telefonanschluss, Internet, Strom, Gas, Wasser, Postdienstleistungen, öffentlichem Nahverkehr, Schienenverkehr sowie Bankkonto; Beurteilung der Vergleichbarkeit von Angeboten verschiedener Anbieter in den Bereichen Mobilfunk, Festnetz-Telefon, Internet, Banken bzw. Geldinstitute; versuchter bzw. beabsichtigter Anbieterwechsel in den vorgenannten Bereichen; Einstufung der Fairness der Vertragskonditionen bei den vorgenannten Anbietern; vom Befragten durchgeführte Beschwerden bei einem Anbieter oder einer Beschwerdestelle; Beurteilung des Umgangs des Dienstleisters mit der Beschwerde; Bewertung des Verbraucherschutzes in den vorgenannten Bereichen; Kenntnis von: Europäischer Sozialfond (ESF), Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), Erasmus-Programm, Europäisches Jahr der Mobilität 2006 sowie Lissabon-Strategie der EU für Wachstum und Arbeitsplätze; Kenntnistest über die Tätigkeit des Europäischen Sozialfonds; Bewertung des EU-Budgetanteils für den Europäischen Sozialfond; Beschäftigungssituation: Anzahl der Arbeitgeberwechsel; Arbeitsjahre beim derzeitigen bzw. letzten Arbeitgeber; wichtigste Fähigkeiten für eine erfolgreiche Arbeitsplatzsuche; kurzfristige und mittelfristige eigene Arbeitsplatzsicherheit; Teilnahme an Fortbildungskursen im letzten Jahr; Kostenträger der Fortbildung; Fortbildung als Notwendigkeit; persönliche Gründe gegen Fortbildungsbeteiligung; Einschätzung der Chancen, selbst einen neuen Arbeitsplatz zu finden (Skalometer); Art der Arbeitsplatzsuche bei angenommener eigener Arbeitslosigkeit (Bewerbung lokal oder an anderem Ort, für ähnliche oder andere Arbeit oder Selbstständigkeit); Kenntnistest des prozentualen Anteils des Arbeitslosengeldes am derzeitigen Einkommen.
Zusätzlich zu den EU 25 wurde auch in Bulgarien, Kroatien, Rumänien und der Türkei gefragt: Einstellung zur Flexibilität in der Arbeitswelt (Skala: keine lebenslangen Arbeitsstellen bei demselben Arbeitgeber, flexiblere Arbeitsverträge zur Schaffung von Arbeitsplätzen, Fähigkeit zum Jobwechsel als Vorteil bei der Arbeitssuche, zu früher Ruhestand, regelmäßige Fortbildung verbessert Berufschancen); Beurteilung der Effektivität ausgewählter Maßnahmen, um mehr Menschen in Arbeit zu bekommen (mehr Einrichtungen zur Kinderbetreuung bzw. Betreuung älterer und hilfsbedürftiger Menschen, Einschränkung der Frühpensionierung, größere Einkommensunterschiede zwischen arbeitenden und nicht arbeitenden Menschen, Förderung der Mobilität, Unterstützung von Selbstständigkeit, Umwandlung von Schwarzarbeit in reguläre Arbeitsplätze, Fortbildung am Arbeitsplatz); Beurteilung des Einflusses der EU auf ausgewählte Bereiche der Beschäftigungs- und Sozialpolitik (Mindeststandards für Arbeitsbedingungen in der EU, Schaffung neuer Arbeitsplätze und Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, Verringerung regionaler Ungleichheiten bei der Arbeitslosigkeit, Austausch erfolgreicher beschäftigungspolitischer Maßnahmen zwischen EU-Mitgliedsstaaten, Zugangsverbesserungen zu Aus- und Fortbildung, Förderung des Dialogs zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften, Kampf gegen soziale Ausgrenzung und Armut, Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern, Bekämpfung weiterer Diskriminierungsformen, Koordination der Reformen nationaler sozialer Sicherungssysteme wie Renten und Krankenversicherung); Interesse an Informationen über EU-finanzierte Bereiche der Beschäftigungs- und Sozialpolitik; Beurteilung des Images der EU-Maßnahmen zur Beschäftigungs- und Sozialpolitik.
Wieder nur in EU 25: Energietechnologien: Wichtigste Probleme im eigenen Land; Assoziationen zum Thema Energie; Kenntnis ausgewählter Methoden zur Energieerzeugung; Einstellung zur Nutzung ausgewählter Energiequellen im eigenen Land (Skalometer); größter Energieverbraucher im Land; meist genutzte Energiequellen im Land derzeit und in dreißig Jahren; vermutete Unabhängigkeit des eigenen Landes sowie der EU von Energieimporten; Einschätzung der Versorgungssicherheit: landesweiter Stromausfall, Unterbrechungen der Gasversorgung, Verdoppelung der Energiepreise, terroristischer Angriff auf Energieversorgungseinrichtungen; erwartete Entwicklung im Energiebereich im Jahr 2035 (Skala: Unabhängigkeit von Energie aus dem Ausland, gesetzliche Bestrafung von Energieverschwendung, Autos nur für reiche Leute, keine Umweltbelastung durch fortschrittliche Energienutzung, Bezugsscheine für Energie); Institutionenvertrauen bei Informationen zu Energie-Themen: nationale Regierung, regionale Regierung bzw. lokale Verwaltung, EU, Energieunternehmen, Wissenschaftler, Umweltschutzorganisationen bzw. Verbraucherverbände, Journalisten sowie politische Parteien; präferierte Schwerpunkte der nationalen Energiepolitik; Einstellung zu einer Priorität für die europäische Energieforschung (Skalometer); präferierte Forschungsförderung; Wichtigkeit der Senkung des Energieverbrauchs im eigenen Land (Skalometer); eigene Maßnahmen der Energieeinsparung.
Zusätzlich wurde nur in Bulgarien, Rumänien, Kroatien und der Türkei gefragt: Präferierte Lösung zur Arbeitsbeschaffung; ideale Kinderzahl einer Familie allgemein und für den Befragten; Vorstellungen von einer idealen Kinderzahl im eigenen Jugendalter; Erfüllung dieser Kinderwunschzahl; tatsächliche Kinderzahl; Alter beim ersten Kind; Beurteilung des Zeitpunktes für das erste Kind; derzeit gewünschte Kinderzahl und Überzeugung vom erfolgreichen Abschluss der Familienplanung; Kinderwunsch in den nächsten drei Jahren; Bedeutung ausgewählter Bereiche für die Familienplanung (Skala: finanzielle Situation, Arbeitssituation sowie Gesundheit der Mutter bzw. des Vaters, Wohnbedingungen, Unterstützung durch den Partner, Kinderbetreuungseinrichtungen, Erziehungsurlaub (Elternzeit), Kosten); ideales Alter einer Frau sowie eines Mannes bei der Geburt des ersten Kindes; Höchstalter für die Elternschaft; Orientierung der eigenen Kinderzahl an der Herkunftsfamilie bzw. an Freunden und Verwandten; Planbarkeit der Haushaltssituation; Erwartungen an die zukünftige Entwicklung des Haushalts; Einstellung zur Geschlechterrolle (Skala: gleichwertige Beziehung berufstätiger und nicht berufstätiger Mütter zu ihren Kindern, Vorschulkinder leiden unter der Berufstätigkeit ihrer Mutter, Familienleben leidet unter der Vollzeitberufstätigkeit einer Frau, Forderung nach gleichem Beitrag beider Geschlechter zum Familieneinkommen, Frau kümmert sich um den Haushalt und die Kinder, während der Mann arbeitet, Familienleben leidet unter der Karriere von Männern).
Demographie: Staatsangehörigkeit (Mehrfachnennung möglich); berufliche Position; Geschlecht; Alter; Selbsteinstufung auf einem Links-Rechts-Kontinuum; Familienstand; Alter bei Ende der Schulausbildung; Urbanisierungsgrad; Anzahl der Personen im Haushalt ab 15 Jahren, unter 10 Jahren sowie zwischen 10 und 14 Jahren; Geburtsregion; Herkunft der Eltern (Migrationshintergrund); Festnetz-Telefonanschluss im Haushalt; Mobiltelefonbesitz; Konfession; Kirchgangshäufigkeit; Besitz langlebiger Wirtschaftsgüter (Unterhaltungsmedien, Internetanschluss, Auto, abzuzahlendes bzw. bereits abgezahltes Wohneigentum).
Zusätzlich verkodet wurde: Interviewdatum; Interviewbeginn; Interviewdauer; Anzahl anwesender Personen während des Interviews; Kooperationsbereitschaft des Befragten; Ortsgröße; Region; Gewichtungsfaktor; Intervieweridentifikation; Interviewsprache (nur in Luxemburg, Belgien, Spanien, Finnland, Estland, Lettland, Malta und der Türkei).
The study estimates the size of the gender pay gap (GPG) for the Czech Republic in the years 2006-2017 using data from the EU-SILC survey. The size of the GPG (and the related variables) remains relatively time-invariant with a statistically weak relation to the business cycle. Using the Oaxaca-Blinder decomposition, we found out that the unexplained part of the GPG amounts to 50% of the whole GPG (on average) and only one third of the GPG is caused by an endowment effect or an interaction between the endowment effect and the coefficient effect. Selection bias plays a statistically insignificant role in terms of the GPG formation and explanation. Parenthood is the most important driver of the GPG. For parents, the GPG is about 30 percentage points higher than the one for non-parents. Women are able to narrow the GPG created by the effect of motherhood and reach original unexplained levels of approximately 15% after reaching the age of 50 and higher. Besides parenthood, there is no other demographic characteristic that has any substantial impact on the formation and persistence of the GPG. The GPG is most pronounced for the lowest- and the highest-earning quantiles, indicating the existence of a glass ceiling and a sticky floor on the Czech labour market.
Mehr Kinder, mehr Arbeit, mehr Wirtschaftswachstum? Die Novellierung des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes 2007 gilt als wichtige familienpolitische Zäsur: Mehr Erwerbsanreize, eine verkürzte Bezugsdauer des Elterngeldes und »Partnermonate« stellten wichtige Veränderungen dar. Mit den Familienberichten der Bundesregierung und Interviewmaterial einer Studie zu Vätern in Elternzeit fragt Benjamin Neumann mit geschlechtertheoretisch-gouvernementalem Blick nach Verschiebungen familienpolitischer Rationalität und damit verbundenen Subjektivationsprozessen. Dabei wird deutlich, wie Vereinbarkeitsdiskurse bis in die elterlichen Selbstverhältnisse hineinreichen.
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In diesem Beitrag befasse ich mich mit der Produktion Klassenzugehörigkeit als einer moralischen Größe in Forschungsbegegnungen. Ausgehend von unterschiedlichen klassenbezogenen Perspektiven versuche ich zu veranschaulichen, dass Klasse heute auf subtile Weise als moralische Autorisierung im Rahmen von Bewertungs- und Aushandlungsprozessen agiert wird. Ich nutze hierzu Erfahrungen im Verlauf einer sechsmonatigen ethnografischen Feldforschung mit Angehörigen der Mittel- und Arbeiterklasse, deren sechs Jahre alte Kinder das letzte Jahr in dänischen Vorschulen verbrachten. Ausgehend von methodologischen Problemen, denen ich beim Versuch, vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen, begegnete, wurde mir zunehmend klar, dass die Eltern mich als moralische Instanz erachteten. Diese Einschätzung teilten alle Eltern, wobei sie sich selbst in sehr unterschiedlicher Weise in Bezug auf mich als Forscherin und "Richterin" positionierten: Sie bemühten sich intensiv um meine positive Bewertung; sie erachteten sich und mich als "im gleichen Boot sitzend" oder sie wehrten sich gegen eine mögliche Beurteilung durch mich. Diese Haltungen verweisen -so meine Einschätzung- auf unterliegende Klassenbeziehungen in neoliberalen Gesellschaften. Indem ich mich mit ihnen auseinandersetze, möchte ich einen Beitrag zur kritischen Reflexion von Machtbeziehungen innerhalb qualitativer Sozialforschung leisten. Unter einer weiteren methodologischen Perspektive plädiere ich dafür, den Einfluss von Klassenzugehörigkeit in soziologischen Untersuchungen genauer in den Blick zu nehmen, um deren Einfluss auf Forschungsarbeiten nachvollziehen zu können.