Das deutsche Forschungssystem weist eine duale Struktur auf. Forschung wird in Deutschland vorwiegend an den Hochschulen und Universitäten betrieben, die im Kompetenzbereich der Länder liegen. Darüber hinaus hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg aber auch ein eigenständiges System von außeruniversitären Forschungseinrichtungen herausgebildet. Diese arbeitsteilige Struktur von spezialisierten Akteuren hat sich über viele Jahrzehnte auf einen stabilen Konsens sowohl in der Forschungspolitik von Bund und Ländern als auch unter den Forschungsorganisationen stützen können und wurde auch nicht durch die deutsche Wiedervereinigung erschüttert. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass sich als unintendierte Folge der Exzellenzinitiative des Bundes in den letzten Jahren ein völlig neuer Typus von Forschungsorganisation formiert, der diese Monopolstellungen bedroht. So haben sich im Zuge der Exzellenzinitiative außeruniversitäre Forschungszentren mit Universitäten unter dem expliziten Ziel zu Allianzen zusammengeschlossen, Modelle für die Überwindung der föderalen Grenzen innerhalb der deutschen Forschungslandschaft zu schaffen. Wenn diese Allianzen tatsächlich funktionstüchtige Strukturen hervorbringen sollten, liefe dies - so die These des Autors - "auf eine geradezu revolutionäre Innovation innerhalb des deutschen Forschungssystems hinaus". (ICA2).
"In diesem Handbuch werden gleichstellungspolitische Maßnahmen vorgestellt, die bislang in den Einrichtungen der vier deutschen Forschungsorganisationen umgesetzt wurden. Es bietet auch eine statistische Darstellung des Frauenanteils am wissenschaftlichen Personal in allen Vergütungsgruppen, bezogen auf einzelne Einrichtungen oder die übergreifenden Organisationen. Das Handbuch enthält erstmals bundesweit eine zahlenmäßige Bestandsaufnahme der (Unter-)Repräsentanz von Frauen am wissenschaftlichen Personal in den außerhochschulischen Forschungseinrichtungen. Außerdem gibt es eine Übersicht über Maßnahmen und Initiativen, die in den letzten Jahren an diesen Forschungseinrichtungen entwickelt und umgesetzt wurden. Damit soll der Erfahrungs- und Ideen-Austausch zwischen den Einrichtungen unterstützt werden. Die Identifizierung möglicher Handlungsfelder und die Entwicklung weiterer kreativer Lösungsansätze sowie wirksamer Maßnahmen und Projekte zur Verbesserung der Chancengleichheit werden angeregt." (Autorenreferat)
Der Autor begründet 1. die Notwendigkeit und "Ausgangslage" für die Ausgründungen aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen und hinterfragt, ob in der gegenwärtigen Hochschulbildung in diesem Zusammenhang nicht etwas grundlegendes falsch gemacht wird? - 2. wird näher auf die Erfordernisse eingegangen, die besondere Aufmerksamkeit verdienen (Entwicklungen und Zielsetzungen, Bedingungen). - Im Teil 3 geht es um Maßnahmen, die zu beachten sind, und es werden konkrete Erfahrungen dargestellt (mit Beispielen, z. B. Karlsruher Existenzgründerimpuls - Hamburger Existenzgründungs Programm - EXTRA - Existenzgründertraining, Pilotprojekt an der Universität Kaiserslautern - Inkubator-Modell des Instituts für Innovationstransfer/IIT an der Universität Bielefeld). - Im Teil 4 sind zusammenfassend vier perspektivische Richtungen für Ausgründungen aus Hochschule und Forschungseinrichtungen dargestellt worden. (HoF/Ko.).
In: Verhandlungen des Deutschen Bundestages. Drucksachen, Volume 14, p. 1-79
ISSN: 0722-8333
Die Bundesregierung nimmt Stellung zum Entwicklungsstand der außeruniversitären Forschung in den neuen Bundesländern und gibt eine Einschätzung über zukünftige Vorhaben in diesem Bereich. (IAB)
"Mentoring findet seit langem auch im Bereich von Wissenschaft und Forschung statt. Aber, wenn auch Frauen inzwischen den gleichen Zugang zu allen wissenschaftlichen Institutionen haben, ziehen sie daraus häufig nicht die gleiche Form der Unterstützung. Daher wurden, zuerst in den USA, später aber auch in Europa und seit mehr als zehn Jahren in Deutschland Mentoring-Programme für Nachwuchswissenschaftlerinnen entwickelt und etabliert mit dem Ziel, diese durch ein institutionalisiertes Betreuungssystem auf ihrem Weg zu Führungspositionen besser zu integrieren. Eine weniger bekannte Form des Mentoring stellt das Peer-Mentoring dar. Hier beruht das Konzept einer Peer-Mentoring-Gruppe auf der Selbstorganisation und gegenseitigen Unterstützung der möglichst statusgleichen Teilnehmerinnen; mit ihren eigenen Kompetenzen und individuellen Erfahrungen unterstützen die Wissenschaftlerinnen sich gegenseitig bei Planung und Entwicklung ihrer Karriere. Diese Form des Mentoring bietet sich besonders zur Förderung junger Wissenschaftlerinnen an, da es nicht an traditionellen Strukturen und herkömmlicher Wissensverteilung ansetzen muss; Peer-Mentoring kann wegen der größeren Autonomie auch gegen traditionelle Mechanismen intervenieren und damit neue und offenere Strukturen aufbauen; es entspricht allein schon wegen der Eigenverantwortlichkeit, der Selbstorganisation und der Notwendigkeit eigenen Engagements am ehesten den akademischen Handlungsweisen. Die sich entwickelnden Gruppenprozesse werden von allen Gruppenmitgliedern gesteuert; dabei sind Verlässlichkeit und Verbindlichkeit wichtige Kriterien." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Brigitte Mühlenbruch: Vorwort (5-7); Jutta Dalhoff: Peer Mentoring in außerhochschulischen Forschungseinrichtungen - Konzepte, Erfahrungen und Empfehlungen (8-14); Inken Lind: Analyse der Ergebnisse der CEWS-Umfrage zur Bewertung des Pilotvorhabens Peer Mentoring in außerhochschulischen Forschungseinrichtungen (15-39); Sonja-M. Groß: Businessplan Karriere: Peer Mentoring-Gruppe der Forschungszentrum Jülich GmbH in der Helmholtz-Gemeinschaft (40-43); Anne van Aaken, Aleksandra Ivanovic: Peer Mentoring in der Max-Planck-Gesellschaft: Karriere durch Vernetzung (44-47); Regina Eich: Peer Mentoring-Gruppe "Global Change Forschung" in der Helmholtz-Gemeinschaft (48-51); Heidi Fichter-Wolf: Peer Mentoring-Projekt "Karriereplanung durch Vielfältigkeit an WGL-Instituten" (52-61); Beate Scholz, Heike Hofmann: Entwicklung einer wissenschaftlichen Karriere - Mittel und Wege (62-63); Michael Becker, Jutta Deppe: Schulungsseminare zum Thema EU-Forschungsförderung (64-68); Margarete Hubrath, Franziska Jantzen: Kommunikation, Verhandlungsstrategien und Führung: Vermittlung von Managementkompetenzen im Rahmen der Peer Mentoring-Pilotvorhaben (69-74); Ursula Meyerhofer: Peer Mentoring als implementierte Nachwuchsförderung für junge Wissenschaftlerinnen: Vom Pilotprojekt MentoringWerkstatt an der Universität Zürich bis zum Koordinierungsprojekt peer mentoring 2000-2007 (75-83).
In: Verhandlungen des Deutschen Bundestages / Drucksachen, Issue Dr. 14/3497, p. 1-79
Die Bundesregierung nimmt Stellung zum Entwicklungsstand der außeruniversitären Forschung in den neuen Bundesländern und gibt eine Einschätzung über zukünftige Vorhaben in diesem Bereich. (IAB)