Aus dem verstärkten Interesse vor allem der Wachstums- und Entwicklungstheorie an langfristigen Prozessen erhebt der Autor lange Realeinkommensreihen. Ohne diese Informationen sind wachstumstheoretische Annahmen nicht überprüfbar. Hinsichtlich eines Index der Reallöhne in Deutschland, der weit in die Zeit vor 1870 zurückreicht, liegen bislang nur die Ergebnisse der umfangreichen Untersuchungen von Jürgen Kuczynski vor (vgl. Kyczynski, J.: Die Geschichte der Lage der Arbeiter unter dem Kapitalismus, Teil I: Die Geschichte der Arbeiter in Deutschland von 1789 bis zur Gegenwart, Band 1 bis Band 4. Berlin 1961, 1962, 1962, 1967). Eine kritische Überprüfung der zugrunde liegenden Reihen der Nominallöhne und Lebenshaltungskosten sieht der Autor als Anlass für eine unabhängige Neuberechnung. Das Einkommen wird als Summe aus Stunden-, Tage-, Wochen- und/oder Monatslöhne innerhalb eines Jahres verstanden. Das Nominaleinkommen wird absolut in Mark erfasst, ein Index des Nominaleinkommens wird auf der Basis von 1913 berechnet. Darüber hinaus wird für den Zeitraum von 1810-1914 der Index für die Lebenshaltungskosten erfasst sowie ein Index des Realeinkommens auf der Basis von 1913 berechnet.
Variablen: - Nominaleinkommen absolut in Mark (Gömmel,(1979)) - Nominaleinkommen Index (1913 = 100)(Gömmel,(1979)) - Lebenshaltungskosten Index (1913 = 100)(Gömmel,(1979)) - Realeinkommen Index (1913 = 100)(Berechnung von Gömmel,(1979)) - Realeinkommen Index nach Kuczynski (1913 = 100) - Nominaleinkommen Index nach Kuczynski (1913=100) - Reallohn Index nach Grumbach/König (1913 = 100) - Nominallohn Index nach Grumbach/König (1913 = 100) - Reallöhne Orsagh-Index (1913 = 100)
Tabelle in der ZA-Datenbank HISTAT: - Einkommen und Lebenshaltungskosten in Deutschland
Schremmer analysiert die wirtschaftliche Entwicklung Bayerns vom hohen Mittelalter bis zum Beginn der Industrialisierung. Dabei konzentriert er sich auf die Entwicklung von Bergbau, Gewerbe und Handel in der bayerischen Region.
Die Geschichte des Gewerbes ist in den behandelten Jahrhunderten vorwiegend eine Geschichte des Handwerks. Für die früheren Jahre der untersuchten Periode war es dem Forscher nicht möglich, Handwerksarten oder Branchengruppen gesondert darzustellen. Beträchtliche Lücken im statistischen Material führten zu der einzigen Möglichkeit, nur die jeweiligen Zunftordnungen zu erheben, was kein Erkenntnisgewinn gebracht hätte. Daher wählte der Autor die nächst höhere Aggregatebene, und versuchte nicht mehr, die Handwerksarten und –branchen darzustellen, sondern ging von den im Gewerbe beschäftigten Personen aus. Der Autor teilte diese Personen in zwei Gruppen: die kleinbäuerlich-gewerblich tätigen Personen auf Söldenstellen und die selbständigen Handwerker. Die Trennung beider Gruppen ist nicht scharf, aber erlaubt das Beschreiben des historischen Ablaufs. Söldenbesizter sind Personen, die in ländlichen Gegenden in kleinen Häusern mit dermaßen geringem Grundbesitz wohnten, dass sie von der Landwirtschaft eine Familie nicht ernähren konnten. Daher mussten sie für ihren Lebensunterhalt einem Neben-oder Haupterwerb nachgehen. Die Gruppe der ländlichen Söldenbesitzer wurde vor der Untersuchung von Schremmer ausschließlich unter agrarhistorischen Fragestellungen von der Forschung analysiert. In seiner Untersuchung schließt Schremmer die Söldner in den Kreis der handwerklich tätigen Personen mit ein. Schremmer konnte die Entwicklung des Söldenwesens mit der Entwicklung des Bevölkerungswachstums in Verbindung bringen. Bei der Darstellung des Gewerbes geht der Autor auf einzelne Gewerbezweige ein.
Fragen der Wirtschaftsstruktur und des Wirtschaftswachstums sowie der Wirtschaftsordnung stehen im Vordergrund der Arbeit von Schremmer. Über den Agrarsektor gibt es eine Reihe umfangreicher Spezialuntersuchungen. Daher geht der Autor in seiner Arbeit nicht auf die Landwirtschaft ein.
Zeit und Ort der Untersuchung: Der Autor untergliedert die Periode vom hohen Mittelalter bis zur beginnenden Industrialisierung in zwei große Perioden: Die Zeit von der Entstehung der Landesherrschaft bis zum Aufkommen des absoluten Fürstentums, anschließend die Epoche des Merkantilismus bis zum Beginn der Industrialisierung. Die Trennlinie zwischen diesen beiden Perioden ist die Regierungszeit Maximilians I. (1597-1651). Der Autor hat bei seiner Untersuchung ein größeres Gewicht auf die zweite Periode gelegt. Bayern wird in seinen jeweiligen Grenzen analysiert; am Ende des Betrachtungszeitraums umfasst Bayern die vier Rentämter Ober- und Niederbayern, die Oberpfalz, Schulzbach, Neuburg. Die Grenzen des Territorialstaates sind nicht gleichzusetzen mit den Grenzen seines Wirtschaftsraums. Bayerns benachbarte Reichsstädte und Gebiete, u.a. Böhmen, Österreich, die Schweiz, Schwaben, Württemberg und Franken werden zum Teil in die Betrachtung der vorliegenden Untersuchung mit einbezogen.
Die Daten zur Publikation von Schremmer sind in 41 Datentabellen aufbereitet worden. Thematisch behandeln die Tabellen die Entwicklung des Lohneinkommens, die veränderte wirtschaftliche Lage Bayerns nach dem 30jährigen Krieg, die Salzproduktion und der Salzverkauf, die Entwicklung des Gewerbes als Ausbreitung von den Städten auf das gesamte bayerische Territorium, den Erzbergbau und die Manufakturen, sowie schließlich Informationen zur Bevölkerung und zum Handel.
18 Tabellen enthalten insgesamt 119 Zeitreihen. 23 Tabellen enthalten Querschnitts-Daten für insgesamt ca. 400 Variablen, die sich auf Jahres-Löhne, Lebensmittelpreise, Anzahl der Gewerbetreibenden in München, Angaben zur Salzproduktion oder die Verteilung von kleinbäuerlich-gewerblichen Stellen – das sogenannte Söldenwesen – beziehen.
Verzeichnis der Tabellen
I. Entwicklung des Lohneinkommens
Tabelle 01 Tab.01 Lohnsätze für Tagwerker in München, 1622 bis 1705
Tabelle 01a-0 01.a-0 Tagwerkerlöhne (Taxlöhne) in Bayern in Kreuzer und Pfennig vom 14 Jh. - 19. Jh
Tabelle 01a Tab.01.a Gesetzlich festgesetzte Jahres-Löhne der Ehalten (des Gesinde) in Bayern - Rentämter München, Landshut und Burghausen, 1654 und 1660
Tabelle 01b Tab.01.b Tatsächliche Jahres-Löhne der Ehalten (des Gesinde) in Bayern, 1554-1790
Tabelle 01c Tab.01.c Lebensmittelpreise in Bayern, Stichjahre 1497-1895
Tabelle 01d Tab.01.d Reallöhne in Bayern, 1515-1895
II. Die veränderte Lage Bayerns nach dem 30jährigen Krieg
Tabelle 02 Tab.02 Landesherrliche Steuereinnahmen, 1610 bis 1700
Tabelle 03 Tab.03 Gewerbebetreibende in München, 1618 bis 1771
Tabelle 04 Tab.04 Entwicklung der Haupthandelszweige und der Viktualienhändler in München, 1618 bis 1802
Tabelle 05 Tab.05 Ausgabeposten des Hofzahlamtes für das Kurfürstentum Bayern (ohne die Oberpfalz), 1701 bis 1799
Tabelle 06 Tab.06 Schuldenwesen (Schuldenabbildungswerk) des Kurfürstentum Bayern, 1720 bis 1798
III. Salzproduktion und Salzverkauf
Tabelle 07a Tab. 07a Salzerzeugung der Saline Reichenhall. Speise-, Vieh- und Gewerbe-(Konservierungs-) Salz, 1503-1619
Tabelle 07b 07b. Salzproduktion in Zentnern und Holzverbrauch in Klaftern der bayerischen Salinen in Reichenhall und Traunstein - Durchschnitt für 13 Jahres-Intervalle
Tabelle 07c 07c. Einkünfte der bayerischen Hofkammer aus sämtlichen Reichenhaller Salzgefällen im Jahresdurchschnitt
Tabelle 07d 07d. Bayerischer Salzimport: jährlicher Import Halleiner Salzes aus der Region Salzburg, Stand 1781 und größe der Salzlegestätten ausgewählter bayerischer Städte in den 1780er Jahren
Tabelle 07e 07e. Produktions- und Importzahlen: das bayerische Salz-Handelsvolumen und der Salzkonsum in Bayern, 1792-1800
Tabelle 07f 07f.Netto-Gewinne aus dem Salzverkauf Reichenhaller und Traunsteiner Salzes vor und nach den Claißschen Investitionen, 1650 bis 1798
Tabelle 07g Tab.07g Gewinne (Brutto, vor Abzug aller Kosten) aus dem Salzverkauf, 1701 bis 1795
Tabelle 08 Tab.08 Verhältnis der Salzgewinne zu der Summe aller Staatseinkünfte, 1650 bis 1800
Tabelle 09 Tab.09 Montangewerbe in der Oberpfalz, 1609 bis 1847
IV. Die Entwicklung des Gewerbes: Ausbreitung von den Städten auf das gesamte bayerische Territorium
Tabelle 10a Tab.10a Gesamtzahl der Anwesen nach ihrer Größe in den Rentämtern Ober- und Niederbayerns, 1691
Tabelle 10b Tab.10b Regionale Verteilung kleinbäuerlich-gewerblicher Stellen nach den Rentämtern in Ober- und Niederbayern, 1691.
Tabelle 10c Tab.10c Die Entwicklung der kleinbäuerlich-gewerblichen Stellen (=des Söldenwesens) am Beispiel des Landgerichts Dachau für Westbayern, 1691
Tabelle 10d 10d. Verteilung der Anwesen auf hofmarksgerichtlichen und landgerichtlichen Bezirke des Landgerichts Dachau, 1500 u. 1760
Tabelle 11 Tab.11 Dichte kleinbäuerlich-gewerblicher Anwesen (=Söldendichte) in hofmarksgerichtlichen und landgerichtlichen Gebieten nach Besitzergruppen, 1500 u. 1760
Tabelle 12 Tab.12 Dichte kleinbäuerlich-gewerblicher Anwesen (=Söldendichte) unter landesherrlicher und hofmarksherrlicher Gerichtsbarkeit in den Regierungs-Bezirken München, Landshut, Straubing und Burghausen für 1971
V. Erzbergbau, Glashütten und Manufakturen
Tabelle 13 Tab.13 Gründung- und Verfallzeiten der Manufakturen, 1740 bis 182
Tabelle 14 Tab.14 Produktionssteigerung in Glashütten, 1792 bis 1835
Tabelle 15 Tab.15 Lebensdauer der in Kurbayern zwischen 1740 und 1833 bestehenden Manufakturen
VI. Bevölkerung
Tabelle 16 Tab.16 Seelenzahl in bayrischen Städten nach einer Volkszählung aus dem Jahre 1794
Tabelle 17 Tab.17 Seelenzahl in bayrischen gefreiten Marktorten nach einer Volkszählung aus dem Jahre 1794
Tabelle 18 Tab.18 Seelenzahl in bayrischen ungefreiten Marktorten nach einer Volkszählung aus dem Jahre 1794
VII. Handel
Tabelle 19 Tab.19 Umsatz beständiger Getreidemärkte nach Schrannenorten, 1796
Tabelle 20 Tab.20 Warenhandelsbilanz Bayerns (jeweilige Preise), 1765 bis 1799
Tabelle 21 Tab.21 Schweineexport aus Bayern und der Oberpfalz, 1780 bis 1785
Tabelle 22 Tab.22 Transitvoulumen Bayerns, 1766 bis 1799
Tabelle 23 Tab.23 Zolleinkünfte Bayerns, 1766 bis 1799
Tabelle 24 Tab.24 Gesellschafts- und Reichsausgaben, 1701 bis 1799
Tabelle 25 Tab.25 Warenhandelsbilanz der Oberpfalz, 1771 bis 1791
Tabelle 26 Tab.26 Warenhandelsbilanz Neuburg, 1787 bis 1789
Tabelle 27 Tab.27 Warenhandelsbilanz Sulzbach 1787 bis 1789
Das Studium der Löhne in Deutschland hat eine lange Tradition. Dabei lag das Schwergewicht der Erfassung sowohl bei Betriebslöhnen, Löhnen bestimmter Branchen oder Arbeiterkategorien als auch in der Ermittlung von langfristigen gesamtwirtschaftlichen Nominal- und Reallöhnen. Die Studie von Ashok V. Desai über die Entwicklung der Reallöhne im Kaiserreich zwischen 1871 und 1913 bildet einen wichtigen Baustein zur gesamtwirtschaftlichen lohngeschichtlichen Forschung. Ihr wurde ein beachtliches Maß an Originalität und methodische Mustergültigkeit zugeschrieben. Für den Aufschwung der historischen Lohnforschung in den 50er und 60er Jahren ist allerdings vor allem zunächst der herausragende Beitrag von Jürgen Kuczynski zu nennen. "Die neuere lohngeschichtliche Forschung in Deutschland ist unlöslich mit Jürgen Kuczynski verbunden. Zwar bilden die Studien zur Lohngeschichte in seinen weit gefächerten, schier unübersehbaren Schaffen nur einen Teilbereich, doch einen wichtigen, der sich durch sein ganzes Werk hindurch zieht und eines von dessen Kernstücken bildet" (Kaufhold, K.H., 1987: Forschungen zur deutschen Preis- und Lohngeschichte (seit 1930). In: Historia Socialis et Oeconomica. Festschrift für Wolfgang Zorn zum 65. Geburtstag. Stuttgart: Franz Steiner Verlag, S, 83). Mit seinen ersten langen Reihen der Nominal- und Reallöhne in Deutschland auf breiter empirischer Grundlage regte er damit weitere Forschungen an. Von nicht wenigen wurden seine Zahlen und Schlussfolgerungen mit Skepsis aufgenommen, insbesondere deshalb, weil Kuczynski in der Diskussion um die langfristige und zukünftige Entwicklung des Lebensstandards (der Arbeiter) auf seiner pessimistischen Position beharrte. Der von Kuczinski konstruierte Lohnindex basiert hauptsächlich auf Veröffentlichungen der Gewerkschaften sowie auf den Berichten zahlreicher Handelskammern (vgl. Kuczynski, J., 1953: Die Geschichte der Arbeiter unter dem Kapitalismus. Bd. 1: Die Geschichte der Lage der Arbeiter in Deutschland von 1789 bis in die Gegenwart. 6. verb. A. Berlin). Die größten Schwächen liegen in seiner methodischen Inkonsistenz und seiner erheblich eingeschränkten Repräsentativität. So gehen sowohl Tariflöhne als auch tatsächlich gezahlte Löhne in seine Berechnung ein. Andererseits bleiben wichtige Industrien wie z.B. das Nahrungsmittel- und Bekleidungsgewerbe unberücksichtigt. Die Lohnangaben für die Landwirtschaft beruhen häufig auf Schätzungen oder sind Berechnungen, denen ungenügendes Material zugrunde liegt. Löhne für die Heimarbeit bleiben in der Indexberechnung unberücksichtigt. Überdies ist die Repräsentativität des Index auch in regionaler Hinsicht kaum gegeben, da den Städten gegenüber ländlichen Regionen ein zu großes Gewicht zukommt. In der Studie von Desai wurde der durchschnittliche nominale Jahresverdienst ebenfalls auf der Basis der Berichte der Berufsgenossenschaften an das Reichsversicherungsamt über die in der Unfallversicherung versicherten Personen und ihr Einkommen errechnet. Desai beschränkt sich auf die industriellen Löhne, da nur für sie in den Veröffentlichungen des Reichsversicherungsamtes wenigstens seit 1887 zuverlässige lange Reihen zur Verfügung stehen. Da die Versicherungsbeiträge nach der Höhe des Einkommens der Versicherten bemessen werden, vertritt Desai die Auffassung, die Unterlagen der Berufsgenossenschaften und die daraus entwickelten Statistiken des Reichsversicherungsamtes zur Berechnung eines Index der Lohnentwicklung nutzen zu können. Desais Arbeit erwies sich darüber hinaus vor allem hinsichtlich der Berechnung eines neuen Index der Lebenshaltungskosten und damit für die Beurteilung der Reallohnentwicklung als ergiebig, weil er von dem Modell der typischen Arbeiterfamilie ausging. "F. Grumbach and H. König have used the same sources to derive indices of industrial earnings. The main differences between their series and ours are: (a) we have adopted the industrial classification followed by the Reichsversicherungsamt, while Grumbach and König have made larger industrial groups, (b) we have calculated average annual earnings, while they claim to have calculated average daily earnings (i.e. to have adjusted the annual figures for the average number of days worked per year per worker), and (c) they have failed to correct distortions in the original data" (Desai, A.V., 1968: Real Wages in Germany 1871–1913. Oxford. Clarendon Press, S. 4). Desai hat einen ausführlich begründeten Ausgleich der durch unterschiedliche statistische Erhebungsmethoden entstandenen Verzerrungen vorgenommen (vgl. Desai, a.a.O., S. 7-13).
Verzeichnis der Tabellen (ZA-Datenbank HISTAT): A. Übersichten A.1 Übersicht: Verschiedene Schätzungen der realen und nominalen Bruttolöhne im Kaiserreich, Index 1913 = 100 (1871-1913) A.2 Übersicht: Die Entwicklung der Lebenshaltungskosten, Index 1913 = 100 (1871-1913) A.3 Übersicht: Entwicklung der Nominallöhne und Reallöhne, Index 1913=100 (1844-1937)
D. Studie von Ashok V. Desai D.01 Verschiedene Schätzungen von Reallöhnen im Kaiserreich, Index 1895 = 100 (1871-1913) D.02 Durchschnittlicher Jahresverdienst (1871-1886) D.03 Jahresbruttoverdienste in ausgewählten Produktionszweigen (1887-1913) D.04 Jahresdurchschnittsverdienste in Industrie, Transportwesen und Handel (1871-1913) D.05 Konstruktion des Lebenshaltungsindex, 1895 = 100 (1871-1913) D.06 Reallöhne, in konstanten Preisen von 1895 (1871-1913) D.07 Weizenpreise und Weizenbrotpreise (1872-1913) D.08 Roggenpreise und Roggenbrotpreise (1872-1913) D.09 Durchschnittliche Exportpreise nach Warengruppen, Index 1895 = 100 (1872-1913) D.10 Durchschnittliche Importpreise nach Warengruppen, Index 1895 = 100 (1872-1913) D.11 Durchschnittliche Exportpreise, Importpreise und Terms of Trade, Index 1895 = 100 (1872-1913)
O. Studie von Thomas J. Orsagh O. Korrigierte Indizes der Lebenshaltungskosten und der Reallöhne nach Orsagh, Index 1913 = 100 (1871-1913)
Die folgende Sammlung von Lohndaten ist in dem mehrbändigen Werk "Die Geschichte der Lage der Arbeiter in Deutschland von 1789 bis in die Gegenwart" von Jürgen Kuczynski publiziert (Band I und Band II, hier zitiert nach der 6. A., Berlin 1953, 1954). Die Daten umfassen Lohnindizes zu einem bestimmten Basisjahr und die ihnen zugrunde liegenden Lohn-Rohdaten (Stundenlöhne, Wochenlöhne, Jahreslöhne in Mark und Pfennig). Die Lohndaten sind bis zum Jahr 1914 regional weit gestreut und umfassen sowohl einzelne Städte als auch größere Gebietseinheiten. Ab 1924 beruhen die Erhebungen Kuczynski's auf den Veröffentlichungen des Statistischen Reichsamts. Die Lohndaten sind differenziert nach Berufsgruppen, Industrie und Landwirtschaft (summarisch) und nach einzelnen Wirtschaftszweigen. Der von Kuczynski konstruierte Lohnindex basiert hauptsächlich auf Veröffentlichungen der Gewerkschaften sowie auf den Berichten zahlreicher Handelskammern. Die größten Schwächen der Indizes liegen in seiner methodischen Inkonsistenz und seiner erheblich eingeschränkten Repräsentativität hinsichtlich der Auswahl der Gebietseinheiten. So gehen sowohl Tariflöhne als auch tatsächlich gezahlte Löhne in seine Berechnung ein, wie z.B. Tages-, Wochen- und Jahreslöhne, Leistungslöhne für Setzer sowie im Bergbau Schichtlöhne. Andererseits bleiben wichtige Industriezweige, wie z.B. das Nahrungsmittel- und Bekleidungsgewerbe, unberücksichtigt. Die Lohnangaben für die Landwirtschaft beruhen häufig auf Schätzungen oder sind Berechnungen, denen ungenügendes Material zugrunde liegt. Löhne für die Heimarbeit bleiben in der Indexberechnung unberücksichtigt. Zudem ist die Repräsentativität des Index auch in regionaler Hinsicht kaum gegeben, da den Städten gegenüber ländlichen Regionen ein zu großes Gewicht zukommt. Ein weiteres Thema der Untersuchung bildet die Konstruktion eines Index der Lebenshaltungskosten. Lange Zeit war der Preisindex für die Lebenshaltung von Kuczynski ohne Konkurrenz. Er wurde von verschiedenen Autoren unrevidiert übernommen. Der wesentliche Mangel des Index ist darin zu sehen, dass er lediglich Nahrungsmittel- und Mietpreise in die Berechnung der Preisentwicklung für die Lebenshaltung einbezieht. Die Nahrungsmittel- und Mietpreise wurden dabei im Verhältnis 3 zu 1 gewichtet; eine Begründung für diese Gewichtung liefert Kuczynski nicht. Darüber hinaus wurden die einzelnen Preisindizes für Nahrungsmittel und Mieten durch die Aggregation unvollständiger städtischer und regionaler Preisentwicklungen gebildet.
Datentabellen in HISTAT: A - Tabellen für den Zeitraum von 1800- 1870: A.1 Lohndaten (in Mark und Pfennig) A.2 Lohnindices, Basis 1900 = 100 A.3 Lebenshaltungskosten und Reallöhne B - Tabellen für den Zeitraum von 1870 bis 1932: B.1 Lohndaten (in Mark und Pfennig) B.2 Lohnindices, Basis 1900 = 100 B.3 Lebenshaltungskosten und Reallöhne 1900 = 100 C - Tabellen für den Zeitraum von 1932 bis 1945: C.1 Lohndaten (in Mark und Pfennig) C.2 Lohnindices, Basis 1932 = 100 C.3 Lebenshaltungskosten und Reallöhne Basis 1932 = 100
Verzeichnis der Tabellen in HISTAT:
A. Tabellen für den Zeitraum von 1800- 1870 A.1 Lohndaten (in Mark und Pfennig) A.1.01 Löhne der Bauarbeiter (1820-1870) A.1.02 Löhne der Metallarbeiter (1825-1870) A.1.03 Löhne der Textilarbeiter (1820-1870) A.1.04 Löhne der Holzarbeiter (1830-1870) A.1.05 Löhne der Druckereiarbeiter (1820-1870) A.1.06a Löhne der Bergarbeiter (1800-1869) A.1.06b Löhne in einzelnen Steinkohlenzechen im Dortmunder Gebiet (1863-1874) A.1.07 Löhne der Chemiearbeiter (1830-1870) A.1.08 Löhne der Zementarbeiter (1859-1868) A.1.09 Löhne der Eisenbahnarbeiter (1859-1870) A.1.10 Löhne der Tagelöhner (1836-1870)
A.2 Lohnindices, Basis 1900 = 100 A.2.01 Brutto- Löhne in Deutschland, Index 1900 = 100 (1820-1870) A.2.02 Durchschnittliche Brutto- Löhne in Deutschland, Index 1900 = 100 (1820-1870)
A.3 Lebenshaltungskosten und Reallöhne A.3.01 Lebenshaltungskosten, Index 1900 = 100 (1820-1870) A.3.02 Durchschnittliche Brutto-Reallöhne aller Arbeiter, Index 1900 = 100 (1820-1870) A.3.03 Der Index der Ernährungskosten, 1900 = 100 (1820-1870) A.3.04 Der Index der Mietkosten, 1900 = 100 (1820-1878)
B. Tabellen für den Zeitraum von 1870 bis 1932 B.1 Lohndaten (in Mark und Pfennig) B.1.01 Wochenlöhne der Maurer (1870-1914) B.1.02 Tagelöhne von Zimmerern (1870-1914) B.1.03 Tagelöhne von Bauhilfsarbeitern (1870-1914) B.1.04 Löhne in der Metallindustrie (1870-1914) B.1.05 Löhne in der Textilindustrie (1870-1914) B.1.06 Löhne im Holzverarbeitungsgewerbe (1870-1914) B.1.07a Löhne im Druckereigewerbe: Löhne der Setzer für 1000 n (1870-1872) B.1.07b Löhne im Druckereigewerbe: Wochenlöhne der Drucker und Setzer (1872-1914) B.1.08 Löhne in der Chemischen Industrie (1884-1913) B.1.09 Schichtlöhne in der Zementindustrie (1872-1913) B.1.10 Löhne im Transportgewerbe (1870-1914) B.1.11 Löhne im Bergbau (1870-1914)
B.2 Lohnindices, Basis 1900 = 100 B.2.01 Durchschnittliche Brutto- Löhne in Deutschland, Index 1900 = 100 (1870-1914) B.2.02 Durchschnittliche Brutto- Löhne in einzelnen Industriezweigen und Gesamt, Index 1900 = 100 (1914-1918) B.2.03 Durchschnittliche Brutto- Löhne in einzelnen Industrien und in der Landwirtschaft, Index 1900 = 100 (1870-1932)
B.3 Lebenshaltungskosten und Reallöhne 1900 = 100 B.3.01 Lebenshaltungskosten und Brutto-Reallöhne in Industrie und Landwirtschaft, Index 1900 = 100 (1870-1914) B.3.02 Nahrungsmittelkosten, Index 1900 = 100 (1870-1914) B.3.03 Mietkosten, Index 1900 = 100 (1868-1914)
C. Tabellen für den Zeitraum von 1932 bis 1945 C.1 Lohndaten (in Mark und Pfennig) C.1.01 Lohnentwicklung in Deutschland (1932-1937) C.1.02 Bruttojahreslöhne, in Mark (1932-1937) C.1.03 Bruttojahreslöhne, industrieller und nichtind. Sektor in Mark (1932-1937) C.1.04 Bruttowochenlöhne nach geographischen Gebieten (1932-1937) C.1.05 Tarifstundenlöhne (1937-1944)
C.2 Lohnindices, Basis 1932 = 100 C.2.01 Lohnindices (1932-1937) C.2.02 Tarifstundenlöhne und Bruttostundenlöhne (1932-1937) C.2.03 Bruttolöhne in einzelnen Industrien (1933-1937) C.2.04 Bruttowochenlöhne, Index 1936 = 100 (1932-1939) C.2.05 Bruttolöhne, Index 1936 = 100 (1938-1944)